Hallo Leute,
ich stelle hier die Haltung meiner Favoriten vor, der Gigantiops destructor, Pachycondyla apicalis und einiger weiterer Arten. Ebenso die Art der Haltung und den Lebensraum der Tiere.
Es handelt sich um ein Terrarium mit etwas grösseren Dimensionen, dass in meinem Wohnzimmer steht. In diesem grösseren Terrarium ist die Vergesellschaftung mehrerer Arten möglich ohne dass es infolge ständiger Begegnungen von Ameisen unterschiedlicher Arten und Kolonien zu Übergriffen kommt. Die wichtigen o.g. Arten stammen zudem aus den gleichen Regionen, man kennt sich also..:)
Das Terrarium steht wie bereits erwähnt im Wohnzimmer, das hat den erfreulichen Nebeneffekt, dass ich von meinen Lieblingsplatz, der Couch, immer einen freien Blick auf meinen kleinen Nebel- oder Regenwald habe.
Das Terrarium selbst ist natürlich ein kleines Treibhaus mit einer Grundfläche von 2,5 mal 2,5 Metern. Begehbar und schön hell auch dank eines Oberlichts in der Raumdecke und etlicher Lampen. Beheizung ausschließlich über Lampen und umgebende Raumtemperatur, Tagtemperaturen im Terrarium knapp 30 Grad, nachts um 19 Grad.
In diesem Terrarium lebten und leben nicht nur Ameisen. Es gab eine trop. Wespe, Polybia spec., die aber leider nach etwa 5 Monaten altersbedingt verstarb. Jetzt lebt hier neben den Ameisen ein Feldwespe (Polistes dominulus), ich hoffe, dass sie bald mit der Koloniegründung beginnt. Hier lebten im Oktober zwei Taubenschwänzchen, die ich todgeweiht und klamm, im Garten fand und die hier noch einige Wochen ein schönes Leben hatten.
Die Gigantiops leben nun seit Mai 09 hier. Besonders für sie war das Terrarium geplant. Ihre Kolonie war in den Monaten vor dem Einzug in dieses Terrarium zu ungeahnter Grösse angewachsen. Für die Art absolut untypisch bestand die Kolonie damals aus ca. 1000 Arbeiterinnen und etwa halb so vielen Geschlechtstieren, Männchen und Jungköniginnen. Leider baute die Kolonie in den Monaten nach dem Einzug erheblich ab, sie besteht jetzt etwa aus 150 Arbeiterinnen und einigen begatteten und unbegatteten Jungköniginnen. Diese Zahl dürfte aber etwa die "normale" Koloniegrösse bei dieser Art darstellen. Nachdem die Gigantiops-Kolonie einige zeit wenig nachwuchs aufzog, vermutlich infolge des Todes der Koloniegründerin, zieht die Kolonie nun sein etwa November 09 wieder verstärkt Nachwuchs auf, erkennbar sind im Nest zahlreiche Puppen und andere Brutstadien. Grösse und Form der Puppen lässt auf kommenden, weiblichen Nachwuchs schliessen. Das würde bedeuten, dass die Kolonie junge begattete Königinnen adoptiert haben, die jetzt die Dynastie weiterführen.
Offenbar besitzt das Volk nun mehrere Königinnen, Polygynie wurde für diese Art nach m.E. noch nicht beschrieben.
Dieses Volk ist insofern eine Premiere.
Wahrscheinlich kam es zur Polygynie durch Umstände, die in der Haltung eben möglich sind, im Freiland jedoch nur selten und dort eine ganz seltene Ausnahme darstellen dürften. Mich freut es, könnte es doch bedeuten, dass die Kolonie noch einige Zeit weiter besteht.
Ich werde diesen Bericht nach und nach weiterführen und von den verschiedenen Bewohnern des Terrariums Bilder einstellen. Als erstes Bilder des Terrariums vom Mai 09, kurz nach der Errichtung aufgenommen.
LG, Frank.
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