Hi,
dann will ich auch mal etwas zum Forum beisteuern und werde hier über die Haltung meiner Crematogaster scutellaris berichten.
Diskussion
Diskussion zum Haltungsbericht
Unterbringung
Da es sich um eine kleine Kolonie handelt, werde ich sie längere Zeit im Reagenzglas, welches sich in einem Acrylglas-Becken befindet, halten. Später wird ein Korkstück an einer Seite des Beckens angebracht, welches leicht vorgefräste Gänge + Eingang beinhalten wird.
In der Arena befindet sich außerdem noch eine Behälter mit Wasser + ein Behälter mit Zuckerlösung bzw. Honig
Lieferung
Heute bekam ich die Crematogaster scutellaris Kolonie geliefert. Sie besteht derzeit aus:
Gyne: 1
Arbeiterinnen: 7
Eier: 0 (konnte jedenfalls keine sehen)
Larven: 4
Puppen: 0 (könnte ich evtl. auch übersehen haben)
Man erkennt auf folgendem Bild die Gyne mit ein paar Arbeiterinnen:
Als ich das Reagenzglas in die Arena gelegt hatte und den Stopfen entfernte, kamen auch schon die ersten Arbeiterinnen heraus. Und was taten sie? Sie tranken erst einmal ordentlich Wasser von der etwas feuchten Sand/Lehm-Mischung.
Als ich das gemerkt hatte, legte ich ein kleines Stück nasses Taschentuch vor das Reagenzglas, was sie allerdings ignorierten. Daher befeuchtete ich die Sand/Lehm-Mischung noch etwas mit Erfolg:
Sie saugten sehr ausgiebig das Wasser aus der feuchten "Erde".
Natürlich genügt es nicht, dass man ordentlich den Durst stillt, man braucht ja noch etwas zum Essen ;). Daher habe ich zwei kleine Fliegen, die ich auf der Terrasse fand, in die Arena getan:
Mir fiel dann gleich etwas auf, was ich von meinen anderen Ameisen (Lasius niger, Myrmica rubra, Pheidole pallidula) nicht so kenne. Obowhl sie die kleinen Fliegen sicher im ganzen Stück abtransportieren könnten, zerlegen sie sie lieber in kleine Stücke und transportierten diese in ihr Nest:
Anmerkung: Gerade als ich das hier schreibe ist von der ersten Fliege nichts mehr da und die zwiete Fliege wird auch schon zerlegt (und nicht im ganzen Abtransportiert).
Ich werde denke ich sicher bald etwas größeres Fütter, wo sie mehr Arbeiten müssen, um es zu zerlegen.
Damit endet dann auch schon der heutige Bericht.
mfg
Andy
So dann will ich mal ein kurzes Update machen.
Aktueller Stand ist folgender:
Gyne: 1
Arbeiterinnen: 7
Eier: 0
Larven: 5 (habe vermutlich eine beim ersten mal übersehen)
Puppen: 0
Ich nehme, an, dass die Gyne erst mit dem Eierlegen beginnt, wenn sich die verbliebenen Larven verpuppt haben (war bei z. B. Lasius niger auch so bei der Gründung).
Momentan fressen sich ausschließlich Insekten (kleine Fliegen etwa 10 bis jetzt, Microheimchen etwa 5 bis jetzt), welche sie an Ort und Stelle zerlegen und ins Reagenzglas bringen (Schaut dort mittlerweile wie beim Fleischer aus :).
Ich habe ein paar Erbens zum keimen gebracht und wenn diese ausgewachsen sind, werden sie mit Erbsenläusen geimpft. Mich interessiert dann vor allem, was sie primär machen, sie melken oder fressen
Außerdem habe ich ihnen ein kleines externes Nest aus einem Kork Schleifblock gebaut (paar Gänge und Kammern vorgefräst) und über etwa 30cm Schlauch angeschlossen. Ich bin schon gespannt, ob und wann sie umziehen. Momentan ist es trocken (habe gelesen, dass sie trockene Nester bevorzugen. Das Nest kann ich in eine Dose für Wattestäbchen einsetzen, damit sie beim Durchbeißen nicht entkommen.
Ich werde euch auf jeden Fall weiterhin auf dem Laufenden halten
Ich habe den Haltungsbericht ja schon länger nicht mehr aktualisiert, allerdings gabs auch wirklich nicht viel neues zu berichten.
Aktueller Stand ist folgender:
Gyne: 1
Arbeiterinnen: 6
Eier: 0
Larven: 0 (habe vermutlich eine beim ersten mal übersehen)
Puppen: 5
Dass es doch fast einen Monat gedauert hat, bis sich die Larven verpuppt haben, hat mich doch etwas verwundert, passt evtl. die Temperatur nicht? (momentan 25°C, vorher mit Heizmatte auch um den Dreh rum), oder verfüttere ich die falschen Sachen (Fliegen, Mycroheimchen?, ka ). Ich konnte feststellen, dass sie zwar viel Einlagern, aber eben soviel schmeißen sie wieder unangerührt raus. Eine Arbeiterin ist mir leider auch aus unerklärlichen Gründen verstorben.
Oder das Reagenzglas war nicht optimal? Da ich das auch vermutet habe, bot ich ihnen vorgestern ein Stück Bambus an und siehe da nach knapp einem Tag sind sie umgezogen.
Das Baumbusstück hat eine Länge von 15cm, Außendurchmesser von 1cm und einen Innendurchmesser von 0,5cm. Hier sieht man es von oben:
im folgenden Bild sieht man eine Arbeiterin, die mit einem Stück einer Fliege wieder in Richtung Nesteingang geht:
Den Umzug betrachte ich sowohl mit einem weinenden wie auch mit einem lachenden Auge. Einerseits freue ich mich, dass ich ihnen etwas bieten konnte, was die Nestbedingungen verbessert. Auf der anderen Seite aber sehe ich jetzt natürlich nichts mehr von der Brutentwicklung.
So das wars jetzt erst mal mit dem Update, bis zum nächsten mal
Die Entwicklung in den letzten Monaten war sehr schleppend und ich konnte keinen Zuwachs an Arbeiterinnen bemerken.
Heute dann fand ich die Gyne außerhalb des Nestes tot auf, daher ist der Haltungsbericht beendet.