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Ich wäre mit allen menschlichen Begrifflichkeiten vorsichtig, wenn es darum geht, Tierfamilien und deren Organisation zu benennen und nach menschlichen Maßstäben einzuordnen. Uns ist sicher klar, dass Ameisen nicht planen. Ihr Leben, ihre Territorialkämpfe und Diffenrenzen mit anderen Völkern enstehen u.a. durch das Wachstum der Völker, durch die Notwendigkeit, neue Ressourcen zu erobern oder aufzugeben.
Das kann bei menschlichen Gesellschaften oder Staaten ganz ähnlich sein, jedoch werden hier die Individuen anders motiviert, um in Kriege zu ziehen, wie wir wissen.
Es ist sicher faszinierend, die Völker der Insekten und deren Strukturen mit denen der Menschen zu vergleichen. Immerhin gibt es grosse Ähnlichkeiten, die sich aus aus dem Zusammenleben grosser zahlen von Individuen ergeben. Aber eben nur Ähnlichkeiten.
Schnell gerät man in den Verdacht, diese Tiere und ihre Sozialstrukturen zu vermenschlichen. Denn das liegt ja nahe und so kommen schon mal solche Fragen auf. Aber natürlich haben Ameisen keine Staatsideologien und brauchen solche auch nicht, um ihre Völker "bei der Stange" zu halten. dazu gibt es bei ihnen andere Mechanismen und nicht zuletzt sind Ameisen soziale Wesen.
Eine Gegenbewegung zur früher oft bemerkbaren Vermenschlichung der Insektenstaaten ist für mich die biologistische Theorie der Superorganismen. Ich finde, dass hier mit zu groben Klotz vorgegangen wird und in fast kompletter Verleugnung des Individuums die Insektenstaaten zu instinktgesteuerten Geasamtorganismen erklärt werden, die fast maschinell und reflexartig auf ihre Umwelt reagieren. Für mich ist bei dieser Erklärung nicht mehr die Rolle und mögliche Selbstständigkeit des Individuums ausreichend erkennbar, die fast jeder Halter bei der Beobachtung seiner Tiere bemerken wird. Solche Beobachtungen sind natürlich abhängig von der gehaltenen Art.
LG, Frank.
Ich wäre mit allen menschlichen Begrifflichkeiten vorsichtig, wenn es darum geht, Tierfamilien und deren Organisation zu benennen und nach menschlichen Maßstäben einzuordnen. Uns ist sicher klar, dass Ameisen nicht planen. Ihr Leben, ihre Territorialkämpfe und Diffenrenzen mit anderen Völkern enstehen u.a. durch das Wachstum der Völker, durch die Notwendigkeit, neue Ressourcen zu erobern oder aufzugeben.
Das kann bei menschlichen Gesellschaften oder Staaten ganz ähnlich sein, jedoch werden hier die Individuen anders motiviert, um in Kriege zu ziehen, wie wir wissen.
Es ist sicher faszinierend, die Völker der Insekten und deren Strukturen mit denen der Menschen zu vergleichen. Immerhin gibt es grosse Ähnlichkeiten, die sich aus aus dem Zusammenleben grosser zahlen von Individuen ergeben. Aber eben nur Ähnlichkeiten.
Schnell gerät man in den Verdacht, diese Tiere und ihre Sozialstrukturen zu vermenschlichen. Denn das liegt ja nahe und so kommen schon mal solche Fragen auf. Aber natürlich haben Ameisen keine Staatsideologien und brauchen solche auch nicht, um ihre Völker "bei der Stange" zu halten. dazu gibt es bei ihnen andere Mechanismen und nicht zuletzt sind Ameisen soziale Wesen.
Eine Gegenbewegung zur früher oft bemerkbaren Vermenschlichung der Insektenstaaten ist für mich die biologistische Theorie der Superorganismen. Ich finde, dass hier mit zu groben Klotz vorgegangen wird und in fast kompletter Verleugnung des Individuums die Insektenstaaten zu instinktgesteuerten Geasamtorganismen erklärt werden, die fast maschinell und reflexartig auf ihre Umwelt reagieren. Für mich ist bei dieser Erklärung nicht mehr die Rolle und mögliche Selbstständigkeit des Individuums ausreichend erkennbar, die fast jeder Halter bei der Beobachtung seiner Tiere bemerken wird. Solche Beobachtungen sind natürlich abhängig von der gehaltenen Art.
LG, Frank.
Nicht doch, Franky. Mir war doch klar, wie Du deinen Titel gemeint hast und dass Du den Ameisen keine Staatsideologien unterstellst. Ein provozierender Titel ist keineswegs idiotisch...
Ich weiss nicht, was einen Insektenstaat lenkt und wie es zu "Entscheidungen" in ihm kommt. Klar ist, dass die meisten Informationen in ihm durch Pheromone und vllt. taktile Reize verbreitet oder übermittelt werden. Es gibt ja viele Beobachtungen zB. zum Alarmierungsverhalten bei vielen Arten, zum Rekrutierungsverhalten zB. bei in den "Krieg" ziehenden Amazonen (Polyergus) oder auch zur Wirkung von Propagandastoffen bei puppenraubenden Raubameisen wie eben den Amazonen oder den Blutroten Raubameisen (Raptiformica sanguinea). Pheromone sind in der gesamten Insektenwelt die wichtigsten Träger innerartlicher Kommunikation, die sozialen Insekten verfügen dabei sicher über die komplexesten Möglichkeiten.
Ich denke, dass die Gemeinschaften sozialer Insekten aber natürlich auch von äusseren Faktoren beeinflusst sind. Bedrohungslagen, gutes oder knappes Nahrungsangebot, Witterung usw. sind sicher wichtige Faktoren. Sind die Bedingungen gut und ist die Lage der Kolonie optimal, können die Vollweibchen, die Königinnen ihren Einfluss auf die Kolonie entfalten. Ebenso wie sie ihrerseits von den Arbeiterinnen beeinflusst werden. Es gibt n.m.M. keine führende Kaste, ich halte wenig von Theorien, die den Vollweibchen andichten, sei würden ihre Nachkommen/Artgenossen ausbeuten.
Trotzdem üben die Königinnen natürlich einen grossen Einfluss auf die Kolonie aus. Ihre Anwesenheit eint sozusagen das Volk, über Pheromone teilen sie den Arbeiterinnen mit, dass das Gemeinwesen intakt ist. Fehlen die Königinnen, zerfallen bei vielen Arten sozialer Insekten die Gemeinschaften oder zerbröseln in Rangkämpfen zwischen um die Königinnenrolle buhlenden Arbeiterinnen. Das wird bei Hummeln oft beobachtet, ebenso bei Faltenwespen, Bienen und eben Ameisen.
LG, Frank.
Nicht doch, Franky. Mir war doch klar, wie Du deinen Titel gemeint hast und dass Du den Ameisen keine Staatsideologien unterstellst. Ein provozierender Titel ist keineswegs idiotisch...
Ich weiss nicht, was einen Insektenstaat lenkt und wie es zu "Entscheidungen" in ihm kommt. Klar ist, dass die meisten Informationen in ihm durch Pheromone und vllt. taktile Reize verbreitet oder übermittelt werden. Es gibt ja viele Beobachtungen zB. zum Alarmierungsverhalten bei vielen Arten, zum Rekrutierungsverhalten zB. bei in den "Krieg" ziehenden Amazonen (Polyergus) oder auch zur Wirkung von Propagandastoffen bei puppenraubenden Raubameisen wie eben den Amazonen oder den Blutroten Raubameisen (Raptiformica sanguinea). Pheromone sind in der gesamten Insektenwelt die wichtigsten Träger innerartlicher Kommunikation, die sozialen Insekten verfügen dabei sicher über die komplexesten Möglichkeiten.
Ich denke, dass die Gemeinschaften sozialer Insekten aber natürlich auch von äusseren Faktoren beeinflusst sind. Bedrohungslagen, gutes oder knappes Nahrungsangebot, Witterung usw. sind sicher wichtige Faktoren. Sind die Bedingungen gut und ist die Lage der Kolonie optimal, können die Vollweibchen, die Königinnen ihren Einfluss auf die Kolonie entfalten. Ebenso wie sie ihrerseits von den Arbeiterinnen beeinflusst werden. Es gibt n.m.M. keine führende Kaste, ich halte wenig von Theorien, die den Vollweibchen andichten, sei würden ihre Nachkommen/Artgenossen ausbeuten.
Trotzdem üben die Königinnen natürlich einen grossen Einfluss auf die Kolonie aus. Ihre Anwesenheit eint sozusagen das Volk, über Pheromone teilen sie den Arbeiterinnen mit, dass das Gemeinwesen intakt ist. Fehlen die Königinnen, zerfallen bei vielen Arten sozialer Insekten die Gemeinschaften oder zerbröseln in Rangkämpfen zwischen um die Königinnenrolle buhlenden Arbeiterinnen. Das wird bei Hummeln oft beobachtet, ebenso bei Faltenwespen, Bienen und eben Ameisen.
LG, Frank.
Hallo Franky,
weder noch! Ameisen kann man nicht wirklich in ein politisches System einordnen. Das Ameisenvolk an sich ist kein wirklicher Staat, sondern ein "Superorganismus", wie es Hölldobler & Wilson nennen.
Aber sie streben nach Raum und sind immer bedacht zu expandieren. Und die meisten Ameisen Arten dulden keine Fremdvölker in ihrer Umgebung.
Ein einfaches evolutionäres Prinzip, kann man auf eigentlich jede Tierart, mehr oder weniger, anwenden: Konkurrenzvermeidung, damit es einem selbst besser geht, und somit möglichst erfolgreich die eigenen Gene weitergeben (=Nachwuchs). Die Strategien hierfür sind Unterschiedlich, die einen sind hochagressiv und löschen alles, das stören könnte (z.B. Linepithema humile), aus, die anderen nutzen ihre eigene, kleine ökologische Nische und sind dadurch friedlich (z.B. verschiedene Dolichoderus sp., welche als Wanderhirten leben und sich nur vom Honigtau ernähren).
Aber dennoch sind sie ein Kollektiv.
Eben: Und dadurch weder Kapitalisten noch Kommunisten.
Die Arbeiter entscheiden was aus den Larven wird, jenachdem was und wieviel sie ihnen geben, ist das nicht eine Art von Planwirtschaft?
Kinderaufzucht als Planwirtschaft zu bezeichnen, finde ich äußerst fraglich?
Grüße, Phil
Hallo Franky,
weder noch! Ameisen kann man nicht wirklich in ein politisches System einordnen. Das Ameisenvolk an sich ist kein wirklicher Staat, sondern ein "Superorganismus", wie es Hölldobler & Wilson nennen.
Aber sie streben nach Raum und sind immer bedacht zu expandieren. Und die meisten Ameisen Arten dulden keine Fremdvölker in ihrer Umgebung.
Ein einfaches evolutionäres Prinzip, kann man auf eigentlich jede Tierart, mehr oder weniger, anwenden: Konkurrenzvermeidung, damit es einem selbst besser geht, und somit möglichst erfolgreich die eigenen Gene weitergeben (=Nachwuchs). Die Strategien hierfür sind Unterschiedlich, die einen sind hochagressiv und löschen alles, das stören könnte (z.B. Linepithema humile), aus, die anderen nutzen ihre eigene, kleine ökologische Nische und sind dadurch friedlich (z.B. verschiedene Dolichoderus sp., welche als Wanderhirten leben und sich nur vom Honigtau ernähren).
Aber dennoch sind sie ein Kollektiv.
Eben: Und dadurch weder Kapitalisten noch Kommunisten.
Die Arbeiter entscheiden was aus den Larven wird, jenachdem was und wieviel sie ihnen geben, ist das nicht eine Art von Planwirtschaft?
Kinderaufzucht als Planwirtschaft zu bezeichnen, finde ich äußerst fraglich?
Grüße, Phil
Hallo Franky,
der Pilz wächst so, wie Nahrungsangebot vorhanden ist, also wie viele Blätter eingetragen werden. Was wiederum abhängig von der Koloniegröße ist; also reguliert sich das mehr oder weniger von selbst.
Grüße, Phil
Hallo Franky,
der Pilz wächst so, wie Nahrungsangebot vorhanden ist, also wie viele Blätter eingetragen werden. Was wiederum abhängig von der Koloniegröße ist; also reguliert sich das mehr oder weniger von selbst.
Grüße, Phil
Hallo an alle!
Von all den Dokus im Fernsehen und das was ich bis jetzt gelesen hab frag ich mich, welche Idiologie zu Ameisen passt. Es ist mir natürlich klar das keine Ameise der Welt Karl Marx oder Lenin gelesen hat. Aber dennoch sind sie ein Kollektiv.
Aber sie streben nach Raum und sind immer bedacht zu expandieren. Und die meisten Ameisen Arten dulden keine Fremdvölker in ihrer Umgebung. Die Arbeiter entscheiden was aus den Larven wird, jenachdem was und wieviel sie ihnen geben, ist das nicht eine Art von Planwirtschaft? Zumindest nach meinem jetzigen Wissenstand. Ich möchte gern mehr darüber erfahren, deshalb frag ich jetzt euch als Spezialisten. Hoffe die Frage stoßt keinem sauer auf, also habt Nachsicht mit einem Anfänger wie mir.
Hallo an alle!
Von all den Dokus im Fernsehen und das was ich bis jetzt gelesen hab frag ich mich, welche Idiologie zu Ameisen passt. Es ist mir natürlich klar das keine Ameise der Welt Karl Marx oder Lenin gelesen hat. Aber dennoch sind sie ein Kollektiv.
Aber sie streben nach Raum und sind immer bedacht zu expandieren. Und die meisten Ameisen Arten dulden keine Fremdvölker in ihrer Umgebung. Die Arbeiter entscheiden was aus den Larven wird, jenachdem was und wieviel sie ihnen geben, ist das nicht eine Art von Planwirtschaft? Zumindest nach meinem jetzigen Wissenstand. Ich möchte gern mehr darüber erfahren, deshalb frag ich jetzt euch als Spezialisten. Hoffe die Frage stoßt keinem sauer auf, also habt Nachsicht mit einem Anfänger wie mir.
Hi Phil!
Danke für die die schnelle Antwort. Wie ist das genau? Die Blattschneider Ameisen züchten ja diesen Pils, sie tragen unentwegt Blätter in ihren Bau als Dünger. Produzieren sie nur soviel wie sie benötigen oder gibt es da eine "Überschussproduktion" von dem Pilz? Erobern aggressive Arten gebiete oder wird nur geplündert und wieder abgezogen?
Hi Phil!
Danke für die die schnelle Antwort. Wie ist das genau? Die Blattschneider Ameisen züchten ja diesen Pils, sie tragen unentwegt Blätter in ihren Bau als Dünger. Produzieren sie nur soviel wie sie benötigen oder gibt es da eine "Überschussproduktion" von dem Pilz? Erobern aggressive Arten gebiete oder wird nur geplündert und wieder abgezogen?
Hi!
Danke Frank für die Antwort. Ich gebe es zu das es voreilig und idiotisch war, ameisen einer menschlichen idiologie zuzuordnen. Aber gibt es überhaupt bei Staatenbildenden Insekten jemand wo befehle erteilt, oder bzw. starken einfluss auf den Insektenstaat hat? Habe in einer doku gehört das eine Hummelkönigin starken einfluss auf ihren Staat hat mittels pheromone.
Der Staat muss doch in irgend einer weise "gelenkt" werden.
Hi!
Danke Frank für die Antwort. Ich gebe es zu das es voreilig und idiotisch war, ameisen einer menschlichen idiologie zuzuordnen. Aber gibt es überhaupt bei Staatenbildenden Insekten jemand wo befehle erteilt, oder bzw. starken einfluss auf den Insektenstaat hat? Habe in einer doku gehört das eine Hummelkönigin starken einfluss auf ihren Staat hat mittels pheromone.
Der Staat muss doch in irgend einer weise "gelenkt" werden.