Paul Anfänger
  • Mitglied seit 14. Juli 2018

Beiträge von Paul

    Hi Frank,


    danke schonmal für deine Hilfe. Bezüglich des Terrariums würde ich mich bei dir über Whatsapp melden. Deinen Haltungsbericht hier im Forum über die südafrikanische Polistes habe ich mir bereits durchgelesen, dieser war sehr hilfreich, und hat mir gezeigt dass ich meine Haltungsparameter schon recht ähnlich gestaltet habe.


    Meine Königin hat sich auch schon sehr gut an ihr Aerium gewöhnt, sie fliegt darin sicher umher. Wasser ist immer verfügbar, unterschiedliche Pflanzenarten als Baumaterial lassen sich realisieren. Die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten wird im Aerium problematisch, ich sprühe tagsüber zwei bis dreimal, aber durch das Mesh trocknet alles schnell wieder ab. Hier könnte aber das Problem liegen, ich muss mir hierzu etwas überlegen.

    Das Tier stammt aus La Gamba, das Habitat ist tropischer Tieflandregenwald. Dort habe ich auch schon "ausgewachsene" Kolonien dieser Art gefunden, manche haben schon neue Geschlechtstiere großgezogen. Der Lebenszyklus dieser Art spielt sich also insgesamt im Tieflandregenwald ab. Leider findet man nicht viel über diese Art, da sie generell als recht selten eingestuft wird, weshalb auch sehr wenig über sie bekannt ist. Über den Jahreszyklus kann ich dir also keine Info geben, allerdings habe ich das Gründungsnest, das bisher nur Eier enthält, Mitte März gefunden, zusätzlich habe ich ein Männchen der Art zur selben Zeit gefangen. Es hat also den Anschein, dass sich die Tiere momentan reproduzieren und neue Nester gründen. Von einer Kommilitonin wurde im selben Gebiet ein zweites Gründungsnest dieser Art gefunden. Das Tier, das ich hier in Deutschland habe, ist zweifellos eine Königin. Ihr kleines Nest hat noch in der ersten Zelle ein Ei, Arbeiterinnen wurden also noch nicht großgezogen. Desweiteren ist eine Gründung via Pleometrose ausschließbar, ich habe in Costa Rica ein benachbartes Nest für mein Experiment für mehrere Stunden beobachtet und deshalb mein Gründungsnest auch im Blick gehabt, die Königin war ständig allein.

    Interessanterweise geht die einzige Publikation über diese Art, die ich beim kurzen Suchen im Internet gefunden habe, davon aus, dass das Nest aus Tarnungsgründen so länglich gebaut wird, und einem Ast ähneln soll. Aber ein Schutz vor zu starkem Regen ist auch gut möglich.


    Ich fürchte fast, dass die Königin, so wie deine Südamerikanerinnen, sich gerade einfach aufgibt. Zumindest hält sie sich selber am Leben, so kann ich noch Parameter ändern. Ich will den Kopf noch nicht in den Sand stecken, um es mal schön zu formulieren. Proteine biete ich oft an, angenommen werden sie nie. Meine letzten Mehlwürer wurden verschmäht, aufgeschnittene Zophobastücke garnicht beachtet. Wachsmottenlarven möchte ich probieren, die habe ich aber bisher noch nicht bekommen. Während der Reise durch Costa Rica habe ich einmal eine kleine Raupe gefüttert, die während meiner Abwesenheit entweder gefressen wurde oder ausgebüchst ist, was auch gut möglich sein kann. Ich muss mir bezüglich der Proteine mal Gedanken machen.


    LG, Paul

    Ich eröffne hier mal diesen Thread, wobei ich selber noch nicht sicher weiß, wie er sich entwickeln wird. Das hängt natürlich stark davon ab, was überhaupt passiert. Es geht um die Aufzucht einer Polistes goeldii Königin die ich aus Costa Rica mit nach Deutschland genommen habe. Sie hatte dort bereits ein kleines Gründungsnest mit drei Zellen gebaut, welches auch schon drei Eier beinhaltet. Die Königin habe ich mitsamt Nest in einem kleinen Fangbehälter mitgenommen, mit dem ich vor dem Direktflug noch 9 Tage im Land umhergereist bin (ich war auf einer tropenbiologischen Exkursion). Bevor die Queen also in ihr jetziges Setup gekommen ist, sind also zehn Tage auf Reise vergangen.


    Die Königin ist schlussendlich lebendig mit mir angekommen und dann sofort in ihr Setup gekommen, ihr Nest habe ich mit Holzleim an der Decke von diesem befestigt. Als Käfig dient ein Stoff-Mesh-Aerium von Bioform mit den Maßen 40x40x60cm, wobei eine Seite aus durchsichtiger Plastikfolie besteht. Sie hat ständigen Zugang zu Zucker in Form von Agavendicksaft und Wasser, Proteine habe ich bisher zweimal angeboten, diese wurden nicht angerührt, wahrscheinlich besteht noch nicht der Grund dazu. Zucker und Wasser werden aufgenommen. Als Baumaterial liegen Styropor, Karton, trockene Grashalme und alte, "morsche" Brennnesselstängel von letzter Saison im Aerium. Die Queen ist jetzt seit 6 Tagen im Aerium. Sie fliegt tagsüber sicher in ihm umher, seit zwei Tagen wird sie jedoch deutlich inaktiver und sitzt ausschließlich am Zucker- und Wasserspender. Ihrem ehemaligen Nest schenkt sie keine Beachtung mehr, es hängt verlassen an der Decke.


    Wie ihr seht, haben sich also schon Probleme aufgetan, und das ist auch ein Grund warum ich diesen Thread verfasse, eventuell fallen euch ja Verbesserungsvorschläge ein.

    Das wohl größte Problem besteht darin, dass die Queen ihr ehemaliges Nest verlassen zu haben scheint. Sie schläft nicht mehr auf ihm, am Tag beachtet sie es auch nicht weiter und gebaut wird daran auch nicht mehr. Anfangs habe ich sie nachts zurück auf ihr Nest gesetzt, aber sie verlässt es am nächsten Morgen sofort wieder und kehrt sie nicht zurück. Sie ist in meiner Anwesenheit (die wegen Corona recht lang ist) zweimal von alleine zum Nest zurückgekehrt, und zwar nachdem sie sehr lange Zucker oder Wasser zu sich genommen hat, allerdings hat es nicht den Anschein erweckt, dass sie etwas verfüttert hat. Und ich habe noch nie davon gehört, dass Königinnen immer nur zur Fütterungen zum Nest zurückkehren. Vielmehr gehe ich davon aus, dass das Nest als Landestruktur dient, wenn sie wieder an die Decke des Aeriums möchte.


    Natürlich habe ich mir schon Gedanken gemacht, und mich zusätzlich mit einem italienischen Studenten, der schon mehrere Jahre lang Polistes Arten aus dem deutschen und italienischen Raum hält, unterhalten.

    Zusammen sind wir auf diese möglichen Gründe gekommen, weshalb das alles nicht so funktioniert wie ich es mir erhoffe:

    1. Die Queen ist schon zu lange Stress ausgesetzt gewesen.

    2. Das Aerium ist nicht zur Wespenhaltung geeignet. In Labors und auch bei anderen werden die Wespenvölker immer in Terrarien oder Plexiglasboxen gehalten, das Mesh könnte nämlich evtl. Lichtspektren filtern, die die Wespen eigentlich brauchen. da bei meinem Setup allerdings die Plastikfolie die Wand ist, durch die ein Großteil des Lichts kommt, könnte dieser Punkt eventuell vernachlässigbar sein.

    3. Die Wespe hat generell zu wenig Licht. Das ist gut möglich, alle meine Fenster zeigen nach Westen, das heißt direktes Sonnenlicht fällt nur zwischen 12:45 Uhr bis zum Sonnenuntergang in die obere Hälfte des Aeriums. Man erkennt gut, dass sowohl P. goeldii als auch P. dominula, die ich parallel daneben halte, nur bei direktem Sonnenlicht wirklich aktiv sind.

    4. Die Art lässt sich schlichtweg nicht in Gefangenschaft halten. Das kann natürlich sein, aber momentan möchte ich erstmal alle anderen Gründe beseitigen, um zumindest alles versucht zu haben.


    Um die Probleme zu beseitigen habe ich folgende Möglichkeiten:

    1. Umsiedeln von Aerium in eine Exoterra Plexiglasbox. Diese wäre kleiner, 15x10x30cm, würde aber kein Licht "abfiltern". Allerdings würden sich bei gelungener Gründung irgendwann Probleme auftun, da die Nester von P. goeldii durch ihren speziellen Bau auf mehr Platz als 30cm angewiesen sind.

    2. Kauf von Lampen, die das gesamte Tageslichtspektrum abdecken. damit könnte ich für einen längeren Aktivitätszeitraum sorgen, aber im momentanen Corona Wahn weiß ich nicht, wie schnell ich an diese Lampen, samt Fassung und Gestell, komme.

    3. Umrahmen des Nests mit Karton mit einem Abstand von 3cm zum Nest, um ein besseres Mikroklima zu schaffen, und etwas "Schutz". Momentan hängt es frei in der Box.


    Generell versuche ich natürlich, den Stress für die Königin so sehr wie möglich zu reduzieren. Deshalb frage ich auch euch um Rat, da ich mir erstmal die Meinung Anderer anhören möchte, bevor ich handle. Vielleicht habt ihr ja ein paar hilfreiche Tipps.


    Danke im Voraus,

    Paul :thanks:


    Hier mal eine Polistes goeldii des Nachbarnests aus Costa Rica:


    Ein anderes Nest in Komplettansicht:


    Und hier das Setup in dem sich die Königin gerade befindet:

    Es lässt sich nicht viel berichten. Die Kolonie wächst rasant. Und mit der Koloniegröße steigt auch der Appetit und die Aggressivität. Mittlerweile greifen sie schon die Pinzette an, wenn ich etwas Müll entfernen will. Die Robinien-Keimlinge sind verwelkt, ab einer bestimmten Größe hat die Menge an Wasser nicht mehr ausgereicht. Die Arbeiterinnen verfolgen mittlerweile schon adulte Mittelmeergrillen und attackieren diese in der Gruppe, allerdings muss ich die Grillen davor etwas anknacksen, sonst hätten die Arbeiterinnen noch keine Chance. Das Koloniewachstum lässt sich gut an der Menge der Tiere veranschaulichen, die mittlerweile Beutetiere verfolgen. Waren es vor zwei Wochen noch fünf, so waren es vor einer Woche zehn, und heute haben sich sogar schon 15 Tiere auf die Grille gestürzt. Der Verbrauch an Proteinen ist auch unglaublich hoch. Mittlerweile verdrücken sie alle drei Tage eine subadulte Mittelmeergrille und zusätzlich ein paar kleine Mehlwürmer (5mm groß).

    Mittlerweile leben die Ameisen nun einen Monat im Terrarium und es hat sich viel getan.


    Durch die hohe Luftfeuchtigkeit haben sich vor allem die tropischen Springschwänze massiv vermehrt, es stört teilweise schon, da es ein regelrechtes weißes Gewusel auf dem Boden gibt. Das Laub, welches den Boden anfangs bedeckte wurde von diversen Destruenten zu einem hohen Anteil zersetzt. Es ist interessant, wie schnell das letztendlich doch geht.
    Die wandelnden Blätter wachsen stetig, und sind für die Ameisen noch immer unerreichbar, sodass sie alle überleben. Die Sprühstöße der Regenanlage stelle für sie kein Problem dar.
    Was die großen tropischen Tausendfüßer angeht kann man sagen, dass sie sich äußerst selten zeigen. Von den hellorangenen Spirostrepus sp. habe ich seit dem Einsetzen erst einmal ein Tier an der Oberfläche gesehen. Einer der drei Coromus diaphorus (hat besondere Zeichnung auf dem Panzer, deshalb lässt er sich unterscheiden) zeigt sich zwei bis dreimal die Woche, unabhängig von der Tageszeit. Die kleinen einheimischen Tausendfüßer flitzen des öfteren durchs Becken. Die Asseln leben ihr Asselleben. Generell lässt sich zusammenfassen, dass die Tiere die ich zusätzlich zu den Ameisen eingesetzt habe, und die nicht als Futtertiere fungieren sollen, bisher gut im Terrarium überleben. Interessanterweise werden die Mehlwürmer regelmäßig erjagt, da wissen die Damen wohl, was sie fressen dürfen ;)


    Leider haben sich ein paar Trauermücken eingeschlichen und sich unkontrolliert vermehrt, weshalb ich Nemadoten, die deren Larven fressen ins Terra gegeben habe. In ein paar Wochen sollte sich diese Problem also gelöst haben.


    Von meinen Hypoponera punctatissima, die ja nicht sehr zahlenstark waren und unglaublich winzig sind, habe ich zu meiner großen Überraschung doch ab und an eine Arbeiterin erhaschen können, allerdings unterirdisch durch die Scheibe.


    Jetzt aber zu den wichtigsten Tieren, den Pachycondyla impressa. Während sich nach dem Umzug öfters Arbeiterinnen auf der Oberfläche blicken ließen, wurde es in den letzten zwei Wochen eher ruhig im Becken. man sieht pro Tag etwa ein bis zweimal eine Arbeiterin, sonst halten sie sich bedeckt. Da es sich bei dieser Art aber um einen Streuschichtjäger handelt, und ich ebendiese Streuschicht bei mir großzügig ins Terra eingefügt habe, wundert es mich kaum. Letztens habe ich eine interessante Beobachtung machen können. Die Regenwürmer, die das Terrarium bewohnen, haben in der Streuschicht zahlreiche Tunnel angelegt, in die man von der Seite aus hineinschauen kann. Und ebendiese Tunnel werden von den Pachycondyla-Arbeiterinnen zum Fouragieren genutzt. Zusätzlich fungiert ein weit vom Nest entfernter Tunnel als Müllplatz, regelmäßig wird dort Mehlwurmrest und Puppenhülle gelagert. Ich gehe davon aus dass die Würmer die Tunnel angelegt haben, da die meisten von diesen irgendwo eine senkrechte Abzweigung nach unten haben, zudem konnte ich eine damals noch vom Regenwurm behauste Röhre beobachten, als diese verlassen war liefen Arbeiterinnen hindurch. Sie scheinen also schon ihr eigenes "Underground"-System zu haben. Vor kurzem konnte ich eine frisch geschlüpfte Arbeiterinn beim Tandemlauf beobachten, also scheint alles voranzugehen.


    Allerdings gibt es nicht nur gute Nachrichten. Ich musste vorgestern leider einen Milbenbefall an manchen Arbeiterinnen feststellen. Dieser hält sich aber in Grenzen. Es sind die Mandibeln betroffen, außerdem die Unterseite der letzten Gastersegmente. Ich hab eine Arbeiterin entnommen und mir die Milben mal genauer unter dem Mikroskop angesehen (hatte leider keine SD-Karte da, verzeiht die nervige Schrift auf den Bildern). Zu sehen bekam ich dann das:


    Milbe, Komplettansicht


    Eine Milbe von vielen. Hierbei wichtig sind die vier langen nach vorne gerichteten Beine, und der runde abschließende Körper. Soweit ich das feststellen konnte, handelt es sich hierbei um eine Deutonymphe, ein Stadium, in welchem sich die Milbe nur an die Ameise anheftet und ihr nicht schadet. Das Anheften geschieht durch eine Saugplatte, die zentral an der Unterseite des Körpers liegt.


    Milbe, hinten


    Ebendiese Saugplatte ist hier gut zentral erkennbar. Deutonymphen haben als besonderes anderes Merkmal auch das Fehlen von Mundwerkzeugen.


    Milbe, vorne


    Und leider erkennt man hier zwischen den zwei langen Beinen pro Seite ein fünftes leid, also Mundwerkzeuge. Damit sollte es sich doch nicht um Deutonymphen handeln, was für die Ameisen problematisch wäre. Tatsächlich hat mir dann nach längerem Googeln Wikipedia durch Zufall eine Milbenfamilie angezeigt, die ähnliche Mundwerkzeuge besitzt. auf dem hier gerosteten Bild sind sie leider nicht gut erkennbar. Sie sind stilettartig geformt, und auf dem einzelnen Glied teilen sich die zwei Cheliceren wie Säbel langgezogen nach vorne auf. Soweit ich das richtig verstanden habe, sitzen an oder in der Mitte der säbelartigen Cheliceren kammähnliche Strukturen, die zur Aufnahme von Bakterien genutzt werden. Zumindest ist die Familie der Milben (Histiostomatidae) die meine Milben am ähnlichsten sieht, bakterienfressend. Dieser Milben-Familie ist es möglich, das Deutonymphenstadium anzunehmen, und ein charakteristisches Merkmal stellen die vier langen, nach vorne gerichteten Gliedmaßen und das stilettartige Mundwerkzeug dar. Natürlich bin ich nicht in der Lage, diese Milben auch nur ansatzweise zu bestimmen, aber durch all diese Punkte bin ich der Milbenangelegenheit gegenüber entspannt eingestellt. Von einer parasitären Milbe, die der Ameise schadet und sie nicht nur als Transportmittel nutzt gehe ich nicht mehr aus. Jetzt stellt sich mit nur die Frage, ob ich Raubmilben einsetzen soll. Wie hoch ist die Chance, dass die Raubmilben in diesem großen Terrarium mit so viel anderen Tieren, die als Futter fungieren könnten, überhaupt die richtigen Milben wegfressen? Sollte ich eurer Meinung nach Raubmilben einführen oder das ganze erstmal so laufen lassen?


    LG Paul

    Heute habe ich den Sonntag genutzt und meine Pachycondyla impressa Kolonie ausgegraben, um sie ins Tropenbecken zu setzen. Es freut mich sehr, dass etwa ein Jahr vergangen ist seitdem ich die Queen bekommen habe. So konnte ich mir ein Bild über deren Wachstumsgeschwindigkeit machen, schließlich hatte ich nicht wirklich Einblick in deren ehemaliges Erdnest in der Gründungsbox.


    Ich bekam die Queen am 16.11.2017, komplett ohne Brut. Genau 4 Monate später, am 16.03.2018 fand ich zwei Puppenhüllen auf dem Müll, die ersten Arbeiterinnen waren geschlüpft. Und seitdem scheint die Queen sehr legefreudig gewesen zu sein. Mittlerweile sind es 45 Tiere, dazu noch ein paar Puppen, Larven und viele Eier.


    Pachycondyla impressa


    Der anschließende Umzug aus der Transportbox unter einen Ast im Becken ging flott und reibungslos über die Bühne. Hierbei konnte ich ein interessantes Verhalten beobachten. Arbeiterinnen wurden per Tandemlauf zum neuen Neststandort gebracht, allerdings wurde dieser nicht wie bei bspw. bei Diacamma über Fühlertrommeln eingeleitet, sondern durch ein recht rabiates Packen der Fühler oder des vorderen Beinpaares, gefolgt von einem Ziehen in die zu laufende Richtung. Diese Art der Tandemlauf-Einleitung war mir davor nicht bekannt.


    Momentan graben sie am neuen Nest und erkunden das gesamte Becken.


    Einen schönen Rest-Sonntag, lG Paul :)

    Hi Phil, erstmal großes Lob, das sieht alles unglaublich klasse aus. Besonders die Installation der Nester finde ich super. Und obwohl ich eigentlich kein Fan von Rückwänden bin, hat das auf jeden Fall was :) Orchideen sind super, und ich finde es toll dass du selbst bei der Pflanzenauswahl darauf achtest, nur südamerikanische Arten zu nehmen. Soweit habe ich bei meinem Becken ja anfangs nicht gedacht und deshalb die Idee eines rein südamerikanischen Beckens leider auf später verschieben müssen.
    Ich bin auf weitere Updates gespannt!


    Willst du denn schon verraten, welche Ameisenarten in dieses Becken kommen? Und planst du einen zusätzlichen Besatz von anderen Tieren, bspw. Tausendfüßer oder Asseln?


    LG Paul

    Danke erstmal für das Feedback :) mittlerweile sind sogar zwei Robiniensamen, die zufällig bei der Erde mit dabei waren, gekeimt. Die kleinen Pflanzen bringen etwas frisches grün in die Box und dienen mir als Indikatoren, wann ich wieder gießen muss. Sie halten Trockenheit sehr gut aus, aber irgendwann hängen dann auch deren Blätter und dann wird Wasser nachgekippt.


    Dadurch kann der Boden bei mir garnicht komplett austrocknen, was sehr hilft. Der Lehm in dieser Box verhält sich aber im komplett trockenen Zustand ähnlich wie blähton. Wird Wasser darauf gekippt dann sickert es nicht durch und flutet Kammern, sondern wird sofort aufgenommen, teilweise ist sogar eine art Zischen zu hören, wenn sich der Lehm etwas ausdehnt. Ich hab also bei dieser Box das Glück, dass ein komplettes Austrocknen und/oder Übergießen kaum möglich ist. Bei meinen Myrmica cf. rubra hab ich aber schon ein paarmal zuviel gegossen und geflutet, aber die halten das ja aus ;D


    Generell halte ich keine Art in künstlichen Nestern, alle dürfen graben, oder sich ihr Holznest selber knabbern. Ich versuche die Becken so natürlich wie möglich zu gestalten, die Ameisen haben auch immer irgendwelche Mitbewohner im Becken. Schließlich ist die Natur an sich und die Interaktion der Ameisen mit dieser ebendas, was mich so unglaublich fasziniert.


    LG, Paul

    Haltungsbox Rhytidoponera metallica


    Hier noch schnell ein Bild der Box, in der sie gerade leben. Ich habe sie sehr steppenähnlich schlicht gehalten, dies erschien mir am ehesten deren Habitat zu entsprechen. Die Steine gehen noch lange unterhalb der Erde weiter. Der ehemals (unerwünscht) bröckelige Boden hat sich durch die Bewässerung nur endlich zu einer stabilen etwas körnigen Oberfläche verfestigt. Die einzelnen Arbeiterinnen hatten mit dem losen Boden dann doch recht große Probleme.

    Wie auch mein Pachycondyla impressa Bericht wird das hier auch kein Haltungsbericht, lediglich ein paar unregelmäßige Updates, über die man sich im Anschluss gerne unterhalten kann :)


    Tatsächlich hat sich seit ende Juli etwas getan, was die Ameisenhaltung bei mir angeht. Ich habe meine Diacamma rugosum Kolonie (die in fünf Monaten von 30 Tieren auf 200 Tiere gewachsen ist) verkauft, die Neoponera villosa Worker sind alle verstorben. Und meine europäischen Arten sind alle schon in Winterruhe. Also eine große Ameisen-Lücke, die ich füllen musste, glücklicherweise mit einer meiner absoluten Traumarten, Rhytidoponera metallica :love:


    Die Kolonie kam Anfang September bei mir an, 5W+1Q. Mittlerweile sind zwei weitere Arbeiterinnen geschlüpft und ein ganzer Berg an Larven steht vor der Verpuppung. Sie stehen momentan bei mir auf dem Schreibtisch in einer 30x20 cm Box und haben ihr Nest unter einem großen, schräg in den Boden eingelassenen Stein. Ich befeuchte jede Woche mit etwa 0,25-0,5 l Wasser. Im Becken herrscht eine Temperatur von 22-27 Grad Celsius. An Futter wurde bisher getötete Grille, Mehlwurmstücke, Schabe und flugunfähige Drosophila angenommen. Da diese Art in natura auf die Jagd anderer Ameisen spezialisiert ist (zumindest wurde mir das so gesagt, keine gewähr dass diese Info stimmt), habe ich zusätzlich auch noch Brut von Myrmica, Myrmica Imagines, Myrmica Männchen, Diacamma Männchen, 2 Lasius flavus Gynen und ein paar Serviformica Arbeiterinnen angeboten. Alle wurden mit großem Aufgebot erjagt, wobei die Arbeiterinnen (gattungsunabhängig) anscheinend nicht als Nahrung genutzt wurden, da sie teils sogar sofort auf die Müllhalde gebracht wurden.


    Das wars erstmal, wenn ich mal die Zeit finde eine YouTube channel zu eröffnen, lade ich da ein paar schöne Videos der Tiere hoch und verlinke sie als Kommentar.


    LG Paul :)

    Gleich vorneweg, das hier wird kein regelmäßig geführter Haltungsbericht. Vielmehr berichte ich unregelmäßig über die Entwicklung der Kolonie und ihre Interaktion mit den anderen Bewohnern des Terrariums und rede darüber anschließend gerne mit euch. Aber nun zum Thema :)


    Meine Pachycondyla impressa Kolonie wächst unerwartet gut und braucht dringend mehr Platz. Aus diesem Grund habe ich mir ein Terrarium mit den Maßen 100x40x50 cm anfertigen lassen. Der Plan: die Erzeugung eines möglichst diversen (ausschließlich) südamerikanischen Ökosystems, mit vielen anderen Arten von Arthropoden. Das Konzept habe ich dann schnell wieder über den Haufen geworfen, da schon die Pflanzen, welche ich gekauft hatte, nicht in Südamerika vorkommen. Irgendwann werde ich dieses Konzept aber noch nachholen, versprochen :P


    Letztendlich ist dann dieses schöne Tropenterrarium dabei herausgekommen, hier zu sehen bei Tageslichtmodus (es gibt auch einen Nachtmodus :D )


    Tropenterrarium Pachycondyla impressa


    Tatsächlich hat sich das Aussehen aber schon wieder etwas verändert. Das hat mit dem Besatz zu tun. Aber zuerst zum Boden ;) Ich habe über der Drainageschicht vier unterschiedliche Schichten an Substrat mit je unterschiedlicher und variierender Dicke eingefüllt. Ganz unten ausschließlich Lehmerde, dann Lehmerde gemischt mit sandiger Terrarienerde, Weißfaules Holz mit Laub und Terrarienerde (untere Streuschicht) und ganz oben eine einfache Laubschicht (obere Streuschicht). Bepflanzt ist es mit mehreren Orchideen, auf dem bemoosten Ast bspw. Phalaenopsis aufgebunden, und einer unbestimmten Pflanze aus Madeira. Zusätzlich noch zahlreiche Samen von tropischen Pflanzen einfach so verstreut. Im Terrarium herrscht eine Luftfeuchtigkeit von ca. 70-80%, mit einem Temperaturgefälle von 22-26 Grad Celsius.


    Aber was ist drin? Von mir absichtlich ins Terra gesetzte Tiere sind:
    3x Coromus diaphorus (Goldrand-Bandfüßer)
    8x Spirostrepus spec. (ein Tausendfüßer aus Afrika)
    30-40x Polydesmus spec. (kleine einheimische Bandfüßer)
    8x Armadillidium klugii "montenegro" (Rollasseln)
    15x Kubanische Asseln, zwei Packungen Springschwänze, Armadillidium vulgare (Rollasseln), Porcellio scaber (Kellerasseln), Oniscus asselus (Mauerassel), eine handvoll Grillen und Mehlwürmer;
    5x Phyllium philippinicum (Wandelndes Blatt), der Grund warum sich das Terra schon wieder verändert hat. Oben hängt jetzt nah an der Decke ein Brombeerast, der immer wieder ausgetauscht wird. Die Ameisen können diesen nicht erreichen, weshalb die Tiere auf dem Ast nicht gefressen werden können. Frisch geschlüpfte Tiere am Boden können und sollen natürlich erjagt werden.
    Und noch meine Hypoponera punctatissima Kolonie.


    Da ich das gesamte Substrat sowie Dekoration aus dem Wald gesammelt habe, gibt es natürlich auch noch ein paar andere Tiere:
    mehrere kleine unidentifizierte Spinnen, netzbauend und Springspinnen, ein paar kleine schwarze Weberknechte
    verschiedene Arten von Springschwänzen, mind. zwei Pseudoskorpione, Raubmilben
    Temnothorax sp. Arbeiterinnen (evtl. eine kleine Kolonie)
    Myrmecina graminicola (evtl. auch eine kleine Kolonie)
    Regenwürmer, 1-2 Schnecken
    und zu meinem großen Leid ein paar Trauermücken :(


    Bisher entwickelt sich alles sehr gut, vor allem wenn man nachts nach einer Stunde Dunkelheit nochmal mit Taschenlampe ins Terrarium leuchtet ist das gekrabbelt groß, genau so wie ich es mir vorgestellt habe. Das Terrarium soll noch eine weitere Woche einlaufen, dann werde ich die Pachycondyla impressa Kolonie auch ins Terrarium setzen, und dann beginnt der Spaß erst richtig. ich bin gespannt wie die anderen Bewohner behandelt werde, welche erbeutet werden, und welche geduldet werden. Letztendlich lasse ich den Vorgängen im Terrarium freien Lauf, wenn die Tausendfüßer erbeutet werden, dann ist das eben so. Das ist alles ein großer Versuch.


    Bis in etwa einer Woche, wenn ich über das einsetzen der Pachycondyla impressa Kolonie berichte :thanks:

    Ich hab es nun endlich geschafft den Petiolus einer toten Arbeiterin zu sezieren. der Prozess wies weder Fenestra noch Zähne auf, weshalb ich zu dem Schluss komme, dass es sich bei meiner Kolonie um Hypoponera punctatissima handeln muss. Dies deckt sich auch mit deren Verhalten und Koloniezusammensetzung ab. Obwohl ich sie anfangs alleine halten wollte, habe ich mich jetzt doch dazu entschieden, sie zu meinen Pachycondyla impressa ins neue große Tropenterrarium zu setzen, auch wenn ich jetzt sehr lange nichts mehr von den kleinen sehen werde, evtl. nie mehr. Aber das ist völlig ok :)

    Hi, ich habe seit gestern zwei kleine Kolonien Ponerinae von einer Bekannten geschickt bekommen. Hierbei kann es sich um Ponera coarctata, Ponera testacea oder Hypoponera punctatissima handeln, da sowohl Erde aus dem Garten und Blumentopferde von tropischen Pflanzen für die Einrichtung des Terrariums, in dem sie bei der Frau gelebt haben, genutzt wurde. Jetzt meine Frage, wie kann ich am besten erkennen ob es sich um eine der einheimischen Arten handelt? Denn spätestens bis zur Winterruhe sollte ich das wissen :D ich hab ein Bino, also könnt ihr ruhig etwas kleinere Details nennen, falls euch was einfällt. Weil mir fällt da jetzt nicht viel zu ein.


    Ich werde zu den zwei Kolos auch mal einen Haltungsbericht schreiben, sind es für die Haltung doch eher unübliche Arten.


    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe,
    LG Paul

    Nachdem ich nun fürs erste alle Prüfungen geschrieben hab und im Urlaub war, schaffe ich es endlich, über meine spannende Polyergus rufescens Beobachtung zu schreiben. Es geht hierbei nicht um einen Raubzug, auch wenn diese natürlich nicht weniger aufregend sind.
    Hier in Würzburg sind diese besonderen Ameisen glücklicherweise an passenden Standorten vertreten, wodurch ich im letzten Jahr (noch unwissend) das erste mal über sie "stolperte". Ich konnte einen Raubzug beobachten. In den folgenden Sommermonaten folgten noch zwei weitere.
    Jeder, der dies schonmal beobachten konnte, wird mir beipflichten, wie interessant und faszinierend diese Art ist. Und dass sie einem nicht mehr aus dem Kopf geht. Meine Entscheidung stand fest: Irgendwann werde ich diese Art halten. Damals hielt ich noch eine große Formica fusca Kolonie mit zwei Königinnen, wodurch die Puppenversorgung fürs erste gewährleistet wäre. Leider fand ich keine P. rufescens Queen. Im Frühsommer 2018 entließ ich meine F. fusca Kolonie in die Freiheit. Um Platz für neues zu schaffen. Meine Idee die Amazonenameise zu Halten rückte in den Hintergrund, fehlte mir doch die passende Queen dazu.


    Am 14.07.18 lief ich mit meinem Hund über die Lengfelder Felder, diese liegen neben einem mir bekannten P. rufescens Gebiet. Aufgrund der Hitze eine Flasche Wasser im Gepäck. Ich war nicht auf der Suche nach Queens, dennoch habe ich immer die Augen auf den Boden gerichtet, nach dem, was da so herumkrabbelt. Plötzlich ist mir ein kleiner roter Fleck ins äuge gestochen, der am Wegesrand herumgeflitzt ist. Besagter Fleck wird natürlich sofort von mir inspiziert, und sie he da, es ist eine Queen. Aber von welcher Art? Zugegeben, es hat einige Sekunden gedauert, bis ich realisierte, was ich da vor mir laufen hatte. Aber dann schrillten die Alarmglocken in meinem Kopf: Polyergus rufescens. Die musste ich natürlich fangen, also habe ich schnell meine Flasche leergeext, mit Erde ausgetrocknet und die Queen reinverfrachtet. Ich habe alle Hebel in Bewegung gesetzt, da mir die Puppen, die ich zur Gründung gebraucht hätte genau jetzt natürlich fehlten. Eine halbe Stunde hab ich mir den Kopf zermartert, wie ich alles organisiere, und bin letztendlich zu dem Schluss gekommen, dass es keinen Sinn hat. Ich hatte und habe noch immer nicht die Mittel, diese Art zu halten, vorausgesetzt ich möchte sie naturnah halten. Also lief in in die Nähe des Fundorts zurück. Und entließ sie in die Freiheit. Der Platz, den ich dafür gewählt habe, ist ein etwa 200m langer Feldrand, bestehend aus sonnenbeschienener Erde oder Trockenrasen. Auf 1 Meter abstand Gespickt mit Nestern von Serviformica fusca und Serviformics cunicularia sowie Serviformica rufibarbis. 50cm entfernt von einem mittelgroßen Nest letzterer Art setzte ich die Queen aus und beobachtete sie noch ein wenig. Es hat tatsächlich nicht lange gedauert bis sie erkannt hat was in der Nähe ist und hat zielstrebig eine Punkt neben dem Nest aufgesucht, den Müllberg der Kolonie. Sie hat sich dort am Müll der Kolonie gerieben und in ihm eingegraben, natürlich um den Koloniegeruch anzunehmen. Plötzlich wird sie unterbrochen, von einer Arbeiterin des Serviformica Nests. Diese greift die Queen sofort an, wird allerdings in kürze von dieser umschlungen und durch einen Biss in die Kopfkapsel getötet. Ich habe noch nie so eine schnelle Tötung einer Ameise gesehen. Die Arbeiterin hat jedoch ein Alarmpheromon ausgestoßen weshalb weitere Ameisen die Queen bemerken und sich auf sie stürzen. Teilweise wird sie von 5 Serviformica gleichzeitig bekämpft, aber anscheinend hat sie einen so starken Chitinpanzer dass ihr Bisse nichts ausmachen. Sie windet sich immer wieder frei und bringt vier bis fünf weitere Arbeiterinnen um. Die Angriffe und das überhäufen mit Ameisen sorgen wohl dafür, dass der Koloniegeruch schnell übertragen wird. Irgendwann, nachdem die Queen sich wieder von den Arbeiterinnen befreit hat und auf eine einzelne stößt, wird sie von dieser nurnoch am Bein gepackt und in Richtung Nest gezogen. Dies schien der entscheidende Punkt gewesen zu sein, denn direkt danach rannte die Queen in Richtung Nesteingang und verschwand darin. Die Serviformica machten zu diesem Zeitpunkt einen sehr verwirrten Eindruck. Ich sah zwei Arbeiterinnen miteinander kämpfen, die meisten rannten jedoch total aufgescheucht und unkontrolliert umher. Eventuell hat es mit dem Propagandapheromon zu tun, das die Art Polyergus rufescens besitzt und das dafür sorgt dass sich Serviformica nicht mehr wehren sondern fliehen. Ich weiß jedoch nicht, ob auch Gynen dieses Pheromon ausstoßen können. Oder es ist einfach nur das Alarmpheromon der Serviformica die daraufhin zahlreich aus dem Nest rennen um es zu verteidigen. Jedenfalls strömten immer mehr Arbeiterinnen aus allen Nesteingängen, während die Queen im inneren die Gyne ausmachen und töten will. Ob sie es schafft oder ob sie im Nest der Serviformica rufibarbis umkommt wird sich zeigen. Das Nest steht ab jetzt jedenfalls unter Beobachtung. Ich rechne damit, nächstes Jahr nach der ersten Geschlüpften Generation sehen zu können, ob eine Übernahme geglückt ist. Leider habe ich es in diesem Moment nicht geschafft, zu filmen, allerdings konnte ich ein paar Bilder mittlerer Qualität der gefangenen Queen machen, siehe unten. (Nachtrag: Ich check es immer noch nicht wie man das hochlädt, die Bilder haben ein zu großen Dateiformat. Wenn ich rausbekomme wie das geht werde ich sie als Kommentar hochladen)


    Polyergus rufescens wird in Bayern unter Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht) der Roten Liste geführt, hauptsächlich aufgrund von massivem Habitatsverlust. Um so mehr freue ich mich, diese Beobachtung gemacht zu haben. Und drücke der Queen natürlich noch immer die Daumen.


    LG Paul :thanks:

    Hi Phil,
    ja, wir haben da schonmal geschrieben :)
    Wie du schon sagtest sind bei mir in Würzburg Polyergus rufescens doch ziemlich beständig vertreten, zwei Raubzüge durfte ich schon mitbeobachten. Ich finde die Biodiversität von Ameisen in und um Würzburg generell sehr hoch, Polyergus rufescens und Dolichoderus quadripunctatus sind da nur zwei Beispiele. Da hab ich mich mit dem Nils schon drüber unterhalten, er hat gesagt du hättest da eine Liste begonnen? Ich weiß garnicht ob das möglich ist aber das fände ich ein super Thema für die Bachelor oder Masterarbeit. Hab mich aber generell noch nicht mit diesen Themen der höheren Semester befasst, kann also auch sein dass ich grade bisschen Quatsch rede :D aber vielleicht komme ich mal auf die Liste zurück, ok? Selbst wenn’s nicht klappt würde ich sie wahrscheinlich selber weiterführen, wenn das möglich ist.


    LG Paul

    Sehr cool, danke für die Hilfe, dann steht Beiträgen von mir nach meinen Prüfungen ja nichts mehr im Wege :thumbsup:
    ich hab da nämlich eh noch ein paar Fragen die sich nur mit Bildern bzw. Videos beantworten lassen :)
    Kann es selber kaum erwarten mir hier alles durchzulesen und mit euch über Ameisen zu reden!


    Schönen Abend noch,
    LG Paul

    Hi an alle,
    ich hab diesen Channel gefunden und dachte, dass ich mich doch auch mal vorstellen könnte.


    Ich komme aus Würzburg und studiere dort momentan im zweiten Semester Biologie. Ein Grund der mir diese Entscheidung sicherlich erleichtert hat ist das Interesse an eusozialen Insekten,
    insbesondere Ameisen. Ein Interesse was durch deren Haltung um ein Vielfaches verstärkt wurde. Und schwupps wurde ich süchtig :D
    Momentan halte ich an europäischen Arten Myrmica cf rubra; eine Gründungskolonie Crematogaster scutellaris; eine kleine Myrmicinae Kolonie, deren Queen ich im Elsass fand und die ich damals noch für eine Tetramorium sp. hielt. Jetzt bin ich der Meinung, dass es sich um Aphaenogaster subterranea handelt; Dolichoderus quadripunctatus. Zusätzlich halte ich noch eine etwa 30 Tiere starke Kolonie Diacamma rugosum, jedoch bin ich mir nicht sicher ob eine Gamergate vorhanden ist; eine noch 2 Arbeiterinnen, eine Jungkönigin und mehrere Männchen in Puppen starke Kolonie Neoponera villosa. Einem anderen Halter ist die Queen verstorben und ich wollte diese Art unbedingt mal halten, also hat er sie mir geschickt, damit ich sie noch bis zu ihrem endgültigen Ableben halten kann; und zuletzt halte ich noch eine kleine Kolonie Pachycondyla impressa, mein ganzer Stolz :D . Ich habe im November 2017 eine einzelne Königin bekommen und sie gründen lassen. Momentan umfasst die Kolonie etwa 8 Arbeiterinnen und etwa 8-10 Puppen, zusätzlich schon wieder neue Eier. Ich plane im Oktober ein großes Terra für sie einzurichten und werde da bestimmt eine Diskussionsthread zu aufmachen, weil ich mich mit Terrarientechnick noch absolut nicht auskenne...


    Der eigentliche endgültige Anstoß jedoch, mich hier zu Registrieren ist ein Ereignis, das ich am Samstag erlebt habe. Und zwar geht es um die Art Polyergus rufescens, aber nicht um einen Überfall sondern etwas anderes. Ich werde dazu aber einen eigenen Thread eröffnen. der wahrscheinlich erst in eineinhalb Wochen erscheint weil ich momentan noch Prüfungen habe ;p Und der zusätzlich dazu nur erscheint wenn ich herausgefunden habe wie man einen neuen Thread aufmacht und vor allem wie man Bilder oder Videos über das Smartphone hier reinstellt. Dazu bin ich nämlich noch zu blöd ?( .


    Ich freue mich jedenfalls total euch kennenzulernen und mir zahlreiche Beiträge durchzulesen!