Ja da sind Odontomachus sehr speziell. Das Nestareal von meinen erstreckt sich inzwischen auch über ein Gebiet von 40x30cm (sie wohnen auch lang nicht mehr im Ytong), allerdings durchwuchern sie den Boden eher mit Untergrundtunneln, lagern die Brut ständig am feuchtesten Ort direkt auf dem nassen Seramis. Gelegentlich schleppen sie ein paar dutzend Puppen in ein Ytong Nest (scheinbar brauchen die Puppen es doch gelegentlich etwas trockener, aber sonst NASS), und lassen diese dann für Stunden entweder ganz unbewacht oder nur durch einen Arbeiter.
Diese Ameisen sind geradezu fanatisch in ihrer Aktivität. Ich denke auch, dass ich wesentlich weniger habe, als es den Anschein hat. Die Außenaktivität ist einfach Wahnsinn, es sind ständig über 30 Ameisen an der Oberfläche unterwegs, entweder am Bauen oder am Jagen. Die Ameisen brauchen ständig Futter, sonst stirbt die Brut sehr schnell. Die Larven haben die kürzteste Entwicklungszeit die ich je bewusst bei Ameisen gesehen habe, was garantiert eine nötige Anpassung an das schwankende Futtervorkommen ist. Ein Termitenschwarmflug z.b. passiert in ihrer Heimat nur sporadisch, doch ein fetter Beutezug kann dann eine ganze Generation von Larven versorgen, die sich in Rekordgeschwindigkeit verpuppen, dafür dann bis zum Schlupf aber eine Weile brauchen.
Interessant finde ich, dass meine O. assiniensis in Hungerzeiten zu echtem Gruppenverhalten imstande sind. Sogar koordinierte Belagerungen und Ausräumen (inklusive Freibuddeln!) fremder Ameisennester tun sie selbst gegen andere wehrhafte Ponerinen. Gelöst habe ich das Problem, indem ich die Ytong Nester der anderen Ameisen auf ein kleines Glaspodest gestellt habe. Da alle Arten außer Odontomachus Glas erklimmen können, sind die restlichen Kolonien so ohne Beeinträchtigung.
Schade Phil, dass du sie abgeben musst Es sind wahrhaft tolle Tiere. Ich bin gespannt wann meine zwei Kolonien Geschlechtstiere aufziehen, bei der einen im großen Becken sollte es bald soweit sein.