<![CDATA[Ameisen - Eusozial]]> en Tue, 18 May 2021 08:17:48 +0000 Mon, 04 Jun 2018 10:12:34 +0000 60 <![CDATA[Exoskelett]]> Mon, 04 Jun 2018 10:12:34 +0000 Als Exoskelett dient bei Insekten (und damit Ameisen) die Cuticula, sozusagen die Haut der Insekten, die ihre Endolymphe und Organe schützt. Neben dem bereits genannten Chitin, einem stickstoffhaltigen Kohlenhydrat, sind außerdem Proteine enthalten, die die mechanischen Eigenschaften der Cuticula wesentlich beeinflussen; so bilden einige Insekten sehr harte "Panzer" aus, während die Cuticula bei anderen weich und flexibel ist.


Auch andere Arthropoda wie Krebstiere und Kieferklauenträger weisen ein Exoskelett auf, das jedoch deutlich anders aufgebaut sein kann als bei Ameisen.

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<![CDATA[Heimchen]]> Mon, 04 Jun 2018 10:01:01 +0000 Heimchen eignen sich lebend oder tot auch für Ameisen hervorragend als Futter. Sie haben ein relativ weiches Exoskelett, sodass Ameisen sie leicht zerlegen können. Heimchen kann man typischerweise in kleinen Plastikboxen in Verschiedenen Entwicklungsstadien ("Größen") kaufen.


Aufpassen sollte man, dass keine lebenden Grillen entkommen, da sie über längere Zeit im Haus überleben können und die Imagines sehr laut zirpen können.

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<![CDATA[Pheromone]]>
Begattete Königinnen sondern das so genannte Königinnenpheromon ab, das die Reproduktion der Arbeiterinnen behindert und somit ihre Position als einzige Nachwuchs produzierende Ameisen in der Kolonie sichert.]]>
Mon, 04 Jun 2018 08:58:18 +0000 Je nach Pheromon ist die Lokalisation der zugehörigen Drüsen sehr unterschiedlich; viele Duftstoffe werden aus Drüsen an der Gaster freigesetzt, andere etwa aus kleinen Hautdrüsen am ganzen Körper der Ameise.


Zum Beispiel ist von der Bulldoggenameisenart Myrmecia gulosa bekannt, dass die Arbeiterinnen mindest drei verschiedene Alarmpheromone absondern können; ein an der Gaster freigesetzter Duftstoff erhöht zunächst lediglich die Aufmerksamkeit anderer Arbeiterinnen in der Umgebung, ein zweites Pheromon aus der Dufourschen Drüse bewirkt eine gesteigerte Aktivität und Nervösität der Arbeiterinnen und ein aus den Mandibulardrüsen freigesetzter Stoff bewirkt schließlich, dass die Ameisen kollektiv alles attackieren, was sich in ihrer Nähe bewegt (vgl. Phyllis L. Robertson 1971: "Pheromones involved in aggressive behaviour in the ant Myrmecia gulosa").

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<![CDATA[Trophische Eier]]> Mon, 04 Jun 2018 04:36:22 +0000 Bei einigen Arten werden sehr häufig Futtereier gelegt, vor Allem innerhalb der Unterfamilien der Ponerinae, Ectatomminae und Myrmeciinae lässt sich diese Art der Fütterung der Brut häufig beobachten.


Vor Allem für Arten, die keinen Sozialmagen besitzen, sind Futtereier eine wichtige Möglichkeit, ihre Brut aus körpereigenen Reserven mit Proteinen zu versorgen.

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<![CDATA[Polymorphismus]]> Mon, 04 Jun 2018 04:28:52 +0000 Man spricht dann von Minoren (sehr kleine Arbeiterinnen), Media- (mittelgroße) und Major-Arbeiterinnen (sehr große). Einige Arten bilden auch Soldaten aus.


Gibt es nur genau zwei Erscheinungsformen der Arbeiterinnen, spricht man in Abgrenzung dazu von Dimorphismus, wenn alle Arbeiterinnen gleich groß sind von Monomorphismus.

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<![CDATA[Dimorphismus]]> Mon, 04 Jun 2018 04:25:05 +0000 Sind alle Arbeiterinnen einer Art exakt gleich groß und vom gleichen Erscheinungsbild, spricht man von einer monomorphen Ameisenart. Gibt es mehr als zwei Unterkasten der Arbeiterinnen, wird eine solche Art als polymorph bezeichnet.

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<![CDATA[Monomorphismus]]> Mon, 04 Jun 2018 04:21:25 +0000 Bei monomorphen Arten gibt es also innerhalb der Arbeiterinnen im Gegensatz zu dimorphen und polymorphen Arten keine Unterkasten.

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<![CDATA[Arbeiterin]]> Mon, 04 Jun 2018 04:13:08 +0000 Bei den allermeisten Ameisenarten sind die Arbeiterinnen steril, sie besitzen also keine voll ausgebildeten Ovarien und können keine Eier legen. Man unterscheidet Ameisenarten mit monomorphen, dimorphen und polymorphen Arbeiterinnen; es gibt also bei einigen Arten verschieden große Arbeiterinnen, die teils auch unterschiedliche Aufgaben erfüllen (Unterkasten). Arbeiterinnen sind immer flügellos und häufig kleiner als die Königin. Ihr Thorax ist aufgrund der fehlenden Flugmuskulatur schmaler gebaut.


Auch die bei einigen Arten auftretenden Soldaten sind eine Unterkaste der Arbeiterinnen und somit weibliche Tiere. Männchen spielen außer bei der Paarung während des Schwarmfluges im Ameisenvolk keine Rolle. Neben den Arbeiterinnen stellt die Königin die zweite weibliche Kaste im Ameisenvolk dar.


Bei einigen Arten sind Arbeiterinnen in der Lage, so genannte trophische Eier zu legen, die ihren Nestgenossinnen und der Brut als Nahrung dienen. Nach dem Tod der Königin können sich bei solchen Arten aus von Arbeiterinnen gelegten Eiern Männchen entwickeln.


Einen Sonderfall stellt die Gattung Diacamma dar, bei der nach dem Schlupf theoretisch alle Arbeiterinnen in der Lage sind sich begatten zu lassen und befruchtete Eier zu legen. Auch bei einigen anderen Arten können Arbeiterinnen begattet werden und somit weiblichen Nachwuchs hervorbringen; sie werden dann als Gamergate oder Ergatomorphe bezeichnet.


Einen weiteren Sonderfall stellen die so genannten Inquilinen dar, sozialparasitäre Ameisenarten bei denen es überhaupt keine Arbeiterinnen gibt, sondern sich nur Königinnen und Männchen entwickeln.

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<![CDATA[Myrmecia pilosula]]> Mon, 04 Jun 2018 03:49:49 +0000 Königinnen haben etwa 14-16mm Körperlänge, die Arbeiterinnen 12-14mm. Beide haben einen komplett schwarz gefärbten Körper mit auffällig gelb gefärbten Mandibeln. Wie für Myrmecia Arten typisch haben sie relativ lange und bezahnte Mandibeln, die ihnen das Packen von Beutetiere, etwa kleineren Insekten, ermöglichen, bevor sie sie mit ihrem kräftigen Stich töten.


Neben Tasmanien, wo die Erstbeschreibung erfolgte, ist Myrmecia pilosula auch in Victoria, New South Wales, dem Australian Capital Territory und im Südosten von South Australia in Küstennähe verbreitet. Diese Art nistet im Boden, die Nester werden mit oft relativ unauffälligen Nesteingängen in offener Busch- und Heidelandschaft und lichten Eukalyptuswäldern angelegt.


M. pilosula haben ein sehr ausgeprägtes Sehvermögen und können einen Menschen bereits aus 1-2m Entfernung wahrnehmen. Da sie ihr Nest mit Leib und Leben verteidigen, kommt es ähnlich wie bei uns mit der Gemeinen Wespe häufig zu Stich-Unfällen. Ein geringer Prozentsatz der australischen Bevölkerung reagiert allergisch auf das Gift, sodass für sie der Stich lebensgefährlich sein kann. Zwischen den Jahren 1980 bis 2000 gab es vier bestätigte Todesfälle durch Myrmecia pilosula in Tasmanien. Normalerweise ist der Stich zwar für kurze Zeit äußerst schmerzhaft, bleibt jedoch ohne körperliche Folgen. Der Schmerz klingt meist schon nach einigen Minuten ab, während der Heilung kann ein unangenehmer Juckreiz einsetzen. Eine Sensibilisierung nach mehrfachen Stichen scheint aber möglich zu sein, weshalb man im Umgang mit diesen Ameisen besonders vorsichtig sein sollte.


Myrmecia pilosula wird mit wechselndem Erfolg auch immer wieder in Deutschland gehalten, siehe zum Beispiel: Myrmecia pilosula und deren Komplex - gemeinsame Haltungserfahrungen

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<![CDATA[Ommatidium]]> Mon, 28 May 2018 10:20:53 +0000 Die Zahl der Ommatidia im Facettenauge bestimmt nicht unwesentlich die Sehfähigkeit der Ameise. Stark optisch orientierte Arten wie etwa Gigantiops destructur haben komplexere Facettenaugen und eine höhere Zahl an Ommatidien als Arten, für die die Wahrnehmung von Helligkeit ausreichend ist. Einige Ameisenarten haben gar keine Augen.


Die auf der Stirn gelegenen Punktaugen, die vor Allem bei Geschlechtstieren vorkommen, werden von den Facettenaugen abzugrenzend als Ocellen bezeichnet. Sie dienen lediglich der Wahrnehmung von hell und dunkel und somit schwärmenden Geschlechtstieren vermutlich der Orientierung im Raum.

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<![CDATA[Pleometrose]]> Mon, 28 May 2018 10:12:51 +0000 Der Begriff Pleometrose wird nur für die Phase der Koloniegründung verwendet, die mit dem Schlupf der ersten Arbeiterinnen endet. Durch die gemeinsame Gründung erhöhen sich die Recourcen zur Versorgung der ersten Brut. Bei einigen polygynen Arten findet man manchmal dutzende Königinnen in einer gemeinsamen Gründungskammer.


Pleometrose tritt auch bei monogynen Ameisenarten auf, beispielsweise lassen sich zunächst nahezu beliebig viele Lasius niger Königinnen in einer Gründungskammer zusammensetzen. Nach dem Schlupf der ersten Arbeiterinnen und spätestens, wenn die Kolonie wächst, töten sich die Königinnen dieser eigentlich monogynen Ameisenart gegenseitig oder werden bis auf eine von den Arbeiterinnen getötet.


In seltenen Fällen kann sich aus einer pleometrotischen Koloniegründung auch eine oligogyne Kolonie ergeben; das ist manchmal bei Camponotus ligniperdus zu beobachten.

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<![CDATA[Polydomie]]> Mon, 28 May 2018 10:04:43 +0000 In Mitteleuropa lassen sich polydome Neststrukturen besonders eindrucksvoll bei der hügelbauenden Waldameise Formica polyctena beobachten. Man findet an günstigen Stellen oft zahlreiche Nesthügel, die teils dutzende Meter voneinander entfernt sind und trotzdem über rege belaufene Ameisenstraßen miteinander in Verbindung stehen. Wie auch in diesem Fall sind polydom lebende Ameisenarten häufig auch polygyn. Es gibt jedoch auch monogyne Arten, die Zweignester ausbilden, beispielsweise Camponotus gigas.

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<![CDATA[Pygmäe]]> Mon, 28 May 2018 09:53:12 +0000 Grund dafür ist vermutlich, dass die Königin die erste Brut nicht so optimal mit Nahrung versorgen kann wie später die zahlreichen Arbeiterinnen einer Kolonie. Besonders typisch ist das Auftreten von Pygmäen bei claustral gründenden Arten, aber auch bei semiclaustral gründenden Ameisen kann man Pygmäen beobachten. Bei temporären Sozialparasiten und Arten, die sich durch Kolonieaufzweigung vermehren, gibt es keine Belege für das Auftreten von Pygmäen.

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<![CDATA[Trophallaxis]]> Mon, 28 May 2018 05:17:06 +0000 Ermöglicht wird Trophallaxis durch den bei den meisten Ameisenarten ausgeprägten Sozialmagen, in dem zuvor aufgenommene Nahrung zwischengespeichert und im Nest an Artgenossinnen weitergegeben werden kann.

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<![CDATA[Sozialmagen]]> Mon, 28 May 2018 05:10:55 +0000 Funktionell ähnelt der Sozialmagen der Ameisen dem Kropf vieler Vögel, die ebenfalls zuvor heruntergeschluckte Nahrung für ihren Nachwuchs wieder hervorwürgen können. Die Arbeiterinnen der meisten Ameisenarten können Nahrung im Sozialmagen in ihrer Gaster speichern. Die Nahrungsweitergabe ("Ameisenkuss") ist im Nest sehr häufig zu beobachten, man nennt diesen Vorgang Trophallaxis. Auf diese Weise können Arbeiterinnen nicht nur Nestgenossinnen, sondern auch die Königin, Männchen und Brut mit Nahrung versorgen.


Bei einigen Arten, vor Allem bei entwicklungsgeschichtlich urtümlicheren Ameisen, haben die Arbeiterinnen keinen Sozialmagen. Teilweise kann man stattdessen alternative Taktiken beobachten, zum Beispiel dass ein Tropfen Zuckerwasser zwischen den gespreizten Mandibeln ins Nest getragen und dort den Nestgenossinnen angeboten wird (beobachtet bei Ectatomma tuberculatum).

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<![CDATA[Inquiline]]> Mon, 28 May 2018 04:57:39 +0000 Die Inquiline legt zwar zahlreiche Eier, aus denen schlüpfen allerdings keine Arbeiterinnen, sondern neue Männchen und Königinnen, die andere Nester parasitieren können. Der Ameisenwiki nennt als Beispiele etwa Temnothorax minutissimus und Leptothorax kutteri.

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<![CDATA[Tracheen]]> Mon, 28 May 2018 04:42:03 +0000 An der Körperoberfläche beginnen die Tracheen mit den Stigmata, die verschließbare Öffnungen darstellen. Im Leib der Ameise verzweigt sich das System als feine Tracheolen, die ein Übertreten des Sauerstoffs in das Gewebe und damit die Zellatmung ermöglichen. Die Öffnungsweite der Tracheen kann die Ameise unter Anderem durch Druckveränderungen der sie umgebenden Körperflüssigkeit regulieren. Bereits Ameisenlarven versorgen sich über Tracheen mit Sauerstoff, während Ameiseneier aufgrund ihrer geringen Größe noch kein solches Atmungsorgan benötigen.


Dieses leistungsstarke Belüftungssystem macht eine komplexe Kopplung von Atmung und Blutkreislauf wie in der menschlichen Lunge überflüssig. Die farblose Hämolymphe der Ameisen dient daher im Gegensatz zum menschlichen Blut nicht dem Sauerstofftransport. Da der Sauerstoff durch Diffusion nur über kleine Strecken bewegt werden kann, ist die mögliche Größe von Insekten begrenzt. Beim Menschen kann der im Blut gebundene Sauerstoff hingegen durch Konvektion über große Strecken transportiert werden. Vor riesigen Killer-Ameisen wie im Horrorfilm "Formicula" von 1954 müssen wir also keine Angst haben.

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<![CDATA[Hämolymphe]]> Mon, 28 May 2018 04:33:37 +0000 Unter dem harten chitinhaltigen Exoskelett, der Cuticula, befindet sich bei Ameisen eine kaum kompartimentierte Leibeshöhle, das Mixocoel. Im Mixocoel liegen die Organe, die von der Hämolymphe umspült werden. Sie enthält Nährstoffe, Hormone und Stoffwechselprodukte und ist eine Mischung aus Blutplasma und Lymphflüssigkeit.


Die Begriffe "Insektenblut" oder "Ameisenblut" sind allerdings ungenau, da die Hämolymphe im Gegensatz zum menschlichen Blut nicht dem Sauerstofftransport dient. Atmungsorgane der Ameisen sind stattdessen die Tracheen, die als Hauteinstülpungen in das Innere des Ameisenkörpers reichen und ein hochdifferenziertes Blutsystem für den Sauerstofftransport überflüssig machen.

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<![CDATA[Gemmae]]> Mon, 28 May 2018 04:20:08 +0000 Existiert in der Kolonie eine reproduktive Gamergate, beißt sie allen schlüpfenden Arbeiterinnen die Gemmae ab, wodurch diese steril werden. So kann sie gewährleisten, dass keine andere Arbeiterinnen neben ihr Eier legen. Bei Diacamma ist die Gamergate folglich durch ihre noch vorhandenen Gemmae gut zu erkennen.

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<![CDATA[Ergatomorphe]]> Mon, 28 May 2018 04:12:24 +0000 Im Gegensatz zu den normalen Arbeiterinnen besitzt die Ergatomorphe vollständig ausgeprägte und funktionsfähige Ovarien und eine Samentasche, kann also von Männchen begattet werden und als reproduktive Königin fungieren. Ergatomorphe kommen nur bei bestimmten Ameisenarten vor, vor Allem aus tropischen Regionen sind einige Ameisenarten mit ergatomorphen Königinnen in der Haltung verbreitet, zum Beispiel Plectroctena mandibularis.



Der synonyme Begriff der Gamergate taucht vor Allem im Zusammenhang mit der Gattung Diacamma immer wieder in den Foren auf. Diacamma stellen insofern einen Sonderfall dar, als dass zum Zeitpunkt des Schlupfes theoretisch alle Arbeiterinnen in der Lage sind, sich mit Männchen zu paaren und Eier zu legen. Die existierende reproduktive Gamergate beißt jedoch den schlüpfenden Arbeiterinnen ihre Gemmae ab, wodurch sie steril werden.

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