Ich bin nicht nur neu in diesem Forum, sondern auch in der Ameisenhaltung.
Ich hoffe, dieser Thread ist an der richtigen Stelle geöffnet, ansonsten bitte ich darum, dass er verschoben wird oder Ähnliches.
Ich weiß selbst noch nicht so genau, was hieraus wird - ich denke, ich erzähle erst einmal ein wenig über meine Schätzchen und habe dann noch seeehr viele Fragen, weil ich auch ganz sicher alles richtig machen möchte

Zur Vorgeschichte: Vor zwei oder drei Jahren feierte einer meiner Freunde Geburtstag und hatte sich Ameisen gewünscht. Wir haben dann mit mehreren Freunden zusammengelegt und für ein so eine Art "Einsteiger-Paket" beim Antstore bestellt. Er hat sich sehr gefreut und ich war von da an direkt begeistert von der Idee, selbst einmal eine Kolonie zu haben, wachsen zu sehen und zu beobachten. (Warum nur bin ich nicht selbst darauf gekommen?

Danach kam dann eine laaaange ärgerliche Wartezeit, in der entweder gerade das nötige Kleingeld fehlte, oder aber meine Lieblingsart, Camponotus cruentatus, die ich wirklich um jeden Preis haben wollte, einfach im Shop nicht verfügbar waren.
Am 26. August kamen sie aber endlich an, eine Königin mit 3 Arbeiterinnen. Danach habe ich dann in Windeseile das Formicarium vorbereitet und, nachdem alles trocken war, das Reagenzglas unverschlossen hereingelegt.
Zuerst war nicht viel los, eine einzelne Arbeiterin hat das Gelände grob erkundet und weder von kleinen Käfern (tut mir leid, ich hab echt keine Ahnung, was das war. Sie waren länglich und schwarz und traten plötzlich wie eine Plage bei uns auf, da habe ich dann einfach meinen Nutzen draus gezogen ;D), noch von Honigwasser eine Notiz genommen. Sie ist sogar über eine lebende Fruchtfliege gestolpert, die irgendwie mit hineingerutscht war - kein Interesse.
Jedenfalls hatte ich mich gerade mit dem Gedanken angefreundet, dass ich sie mitsamt Reagenzglas ja gut im Kühlschrank überwintern lassen könnte, wenn die Zeit angebrochen ist, da haben sie plötzlich beschlossen, in den von mir vorbereiteten Ytong umzuziehen.
Allerdings hatte ich mir selbst das etwas anders vorgestellt:
Ich bin so am Formicarium "vorbeigekommen" (obligatorisches Abchecken und Durchzählen, ob auch alles klar ist - ist schon zur Gewohnheit geworden


Nuja, dann ging alles recht schnell. Sie lief ein paar mal rein und wieder raus, wurde dann im RG immer aufgeregt empfangen und irgendwann ging auch die Königin mit Eskorte rüber.
Eigentlich hatte ich nur oben eine etwas größere Kammer freigelassen und die anderen mehr oder minder mit Sand-Lehm gefüllt, weil ich öfter mal gelesen hatte, dass die Kammern sonst als Müllplatz benutzt werden könnten. Deswegen habe ich auch den ersten Gang, der weiter runter führt, damit verschlossen. Tjaha, war vielleicht ein schöner Gedanke - mehr aber auch nicht. Die kleinen passen ohne weiteres zwischen Scheibe und Ytong und sind schonmal vormaschiert nach unten und die Königin ist allen ernstes stecken geblieben -.-
Wahnsinn, ich hatte denen echt mehr zugetraut (dass sie ihr helfen und nicht einfach stecken lassen z.B.)

Ist zum Glück nichts passiert und ich habe den Gang dann mit einem Strohhalm später erweitert, aber das ist mal wieder ein klassisches Beispiel, dass es immer anders kommt

Ähm ja (meine Güte, ich hoffe, es stört euch nicht, dass ich so viel schreibe

Umzug, Donnerstag 05.09.2013
Königin: 1^^
Arbeiter: 4
Puppen: 2
Eier: 3? 5?
Und zwei Larven, die eine etwas größer, als die andere.
Bisher geht es den Kleinen also ganz gut, sie leben sich ein und räumen fleißig Sand-Lehm zur Seite. Gestern durfte ich sogar beobachten, wie eine neue Arbeiterin geschlüpft ist, bzw "wurde".
Ich lasse das Nest von einer normalen Schreibtischlampe anstrahlen und an einer Stelle sammeln sie sich oft (manchmal sogar die Königin) und "sonnen" sich. Dort wurde die neue Helferin auch hingetragen, festgehalten und gemeinsam ausgepackt und gesäubert.
Eine Arbeiterin hatte allerdings ein Eipaket festgehalten und dieses spontan fallen gelassen, um zu helfen -.- Da das Nest hochkant an der Scheibe steht, konnte ich weder sehen, wo es hingefallen ist, noch, ob es sich mittlerweile wieder angefunden hat -.-
Kommen wir jetzt zu meinen Fragen, damit ihr nicht weiter lesen müsst^^
Da ich gestern den Ankunft einer neuen Arbeiterin sehen durfte und eigentlich 6 haben sollte, aber nur 5 finden kann, frage ich mich, ob sie nicht vielleicht bei Grabungsarbeiten verschüttet worden sein könnte. Ich kann sie sonst nirgends finden und es erscheint mir am logischten, aber würde sie dann nicht eigentlich einen Duft ausstrahlen, der sozusagen um Hilfe ruft? Ich hätte eigentlich gedacht, dass sie in so einem Fall vielleicht befreit würde. Gibt es sonst noch Möglichkeiten, was passiert sein könnte? Ausbruch ist ausgeschlossen, sag ich jetzt mal. Die kommen eh, wenn nur selten raus und selbst dann müssten die erst am Paraffinöl vorbei.
Ich war erst besorgt wegen der Futter- und Wasseraufnahme, aber nachdem ich heute die Lampe etwas umgestellt habe, konnte ich beobachten, wie eine kleine Kollegin sich den angebotenen Honig gut schmecken ließ :>
Die tote Fliege hat sie aber nicht interessiert und auch die getrockneten Mückenlarven vom Antstore wollte sie wohl eher angreifen, als wirklich verspeisen (ich muss dazu sagen; ich teste noch aus, was sie am liebsten mögen). Ich bin also zuversichtlich, dass sie nicht verhungern, allerdings habe ich noch keine neuen Eier gefunden oder gesehen.
Liegt das an der Jahreszeit? Für die Bestimmung der Luftfeuchte und Temperatur im Nest werde ich mich noch ein geeignetes Messgerät besorgen, aber an sich müsste es über 20°C liegen (Raumtemperatur + Lampe vor der Scheibe) und bei der Luftfeuchte geh ich vom gleichen aus. Ich wässer eine Ecke des Nestes alle 1-2 Tage, weil ich nicht weiß, wie sich der Sand-Lehm auswirkt, aber normale Luftfeuchte in der Arena is locker über 50%, was sie laut Shop auch brauchen.
Achja, außerdem scheinen die vorhandenen Eier (zumindest, als ich sie zuletzt gesehen habe) zu kleinen Larven geworden zu sein, auf jeden Fall konnte ich ein paar kleine schwarze Punkte in der Mitte erkennen. Und auch die größeren Larven werden langsam dicker - allerdings werden sie momentan nicht mehr zum Sonnen mitgenommen, sondern bei der Königin gelassen.
Das ist widersprüchlich, oder?^^ Also Proteine scheinen dann ja zur Aufzucht genug vorhanden zu sein (so als Reserven), aber neue Eier werden nicht gelegt? Will die Königin sich quasi nicht übernehmen, oder wie? Und warum wird die Brut nicht mehr mitgenommen? Die Arbeiterinnen sitzen nun auch mal alleine an der Scheibe und sonnen sich.
Zuletzt bereitet mir die bevorstehende erste Winterruhe noch Bauchschmerzen. Ich dachte, vielleicht einen Karton mit Styroporschnipseln zu füllen und das ganze Formicarium darin verschwinden zu lassen. Denn das Problem ist, dass ich keine ungeheizten Räume habe und - soweit ich das sehen konnte - camponotus cruentatus es nicht ganz so kalt, wie hier im Norden Deutschlands, mögen(laut Antstore so 12-15°C). Nu is mein Keller aber recht feucht und wird deswegen im Winter wohl ziemlich kalt, reicht da meine Idee mit dem Styropor aus, oder gibt es noch eine andere gute Möglichkeit, das ganze Formicarium in den Winter zu schicken?
Ich habe schon viel gegooglet, aber nicht so recht was zu camponotus cruentatus im Speziellen gefunden.
Alternativ wäre da noch der Hausflur, der ist sicher etwas wärmer, aber das ist mir irgendwie zu unsicher mit den Nachbarn etc.
Ich hoffe, ihr habts bis hier unten geschafft und könnt mir ein wenig weiter helfen. Falls es Fragen gibt; schießt los!
Ansonsten würde ich gern auch meine nächsten kleinen Schritte hier mit euch teilen, falls Interesse besteht.
Ich denke, da werden mit der Zeit noch einige Fragen aufkommen^^
Danke für die Aufmerksamkeit! (: