Hallo!
Herzlichen willkommen auf eusozial.de
Schön das Du dabei bist.
Damit Du Dich gerade zu Anfang besser zurecht findest, möchte ich Dich mit ein paar wichtigen und aufschlussreichen Informationen über ein paar ausgewählte Ameisenarten die für Einsteiger interessant sind, vertraut machen.
Lasius niger
Eine bei uns in Deutschland heimische Ameise. Ihr Bestand ist weit verbreitet und ihre Kolonien sind häufig und werden volkreich. Lasius niger ist eine, in unseren Gefilden sehr häufig vorkommende Ameisenart. Sie ist auch bekannt als die "Schwarze Wegameise". Gerade für Einsteiger ist diese Art sehr gut geeignet. Ihre Entwicklung geht zügig voran und die Kolonie beansprucht bei entsprechender Versorgung verhältnismäßig wenig Platz. Diese Art ist sehr robust und verzeiht auch Anfängerfehler. Lasius niger ist eine tagaktive Ameise mit viel Aktivität außerhalb des Nestes.
Formica (Serviformica) fusca
Diese Ameisenart lebt gerne an lichten Waldrändern mit Misch- oder Nadelholzbestand. Die Gattung Formica verrät, das es sich um eine Waldameise handelt. Diese Art gehört jedoch nicht zu den geschützten und bekannten Hügelbauenden Waldameisen. Der Zusatz (Serviformica) verrät, dass es sich um eine Sklavenameise handelt. Diese Ameisenart ist größer als Lasius niger, dies bietet eine bessere Beobachtungsmöglichkeit. Die Kolonien werden aber nicht so individuenreich wie die der Lasius niger. Formica (Serviformica) fusca kann mehrere Königinnen in einem Nest beherbergen, es werden mehrere Königinnen der gleichen Art unter Umständen akzeptiert. Diese so genannte Polygynie hat Einfluss auf das Volkswachstum und die Volkstärke.
Myrmica rubra
Die "Rote Gartenameise". Hierbei handelt es sich um eine Knotenameise. Die Ameisen der Gattung Myrmica weisen einen Giftstachel auf, welcher evolutionsbedingt, ein direktes Abkömmsel der Wespen ist. Dieser ist bei den anderen Gattungen meist stark verkümmert. Der Stachel findet seinen Einsatz bei Bedrohung oder bei dem Überwältigen von Futtertieren. Myrmica rubra zählt neben Lasius niger, zu den hier in den Deutschland am häufigsten vorkommenden Arten. Myrmica rubra besiedelt jedoch im Gegensatz zu Lasius niger, lieber feuchte, halbschattige Habitate. Dennoch ist sie häufig und fast überall anzutreffen. Ob Garten, Waldrand oder hohe bebuschte Wiesen. Letztere dominieren sie nicht selten, oft sind sie dort sogar die einzige häufig vorkommende Art. Myrmica rubra ist eine stark polygyn lebende Ameisenart. Kolonien mit mehreren Königinnen sind die Regel. Diese Ameisenart bewegt sich behutsam und bevorzugt ein feuchtes Nestklima.
Camponotus ligniperda
Diese Ameise ist die größte in Europa vorkommende Art. Camponotus ligniperda besticht durch ihre Größe und ihrer schönen Färbung. Ein weiterer interessanter Aspekt, ist die Kastenbildung dieser Art. Minor-, Media- und Majorarbeiterinnen. Diese gibt es ab einer gewissen Volksstärke zu bestaunen. Die Camponotus ligniperda Ameise unterliegt dem endogenen Rhythmus, das unterscheidet sie von den meisten heimischen Arten. Die Einleitung, die Dauer und das Ende der Winterruhe, bestimmt Camponotus ligniperda aufgrund ihrer inneren Uhr, unabhängig von den herrschenden Temperaturen. Bei Bedrohung verteidigen sich die Ameisen nicht nur mit einem typischen Abwehrsekret, sondern beeindrucken durch einen ausgeprägten Mandibelkampf. Perfektioniert durch schnelles vor- und zurückstoßen, entwickelten sie eine erfolgreiche Angriffs- sowie auch Abwehrstrategie. Für viele als großer Nachteil empfunden, ist die langsame Entwicklung der Ameisen, was das Koloniewachstum stark bremst.
Messor orientalis/semirufus
Ameisen der Gattung Messor haben sich besonders auf ihre Umwelt spezialisiert. Um ihren Nahrungsbedarf zu decken, tragen sie Körner in das Nest ein. Der Name Messor ist eine Ableitung des Namens Mahd, die römische Göttin des Ackerbaus Ceres, zählte Mahd zu einem ihrer 12 Erntehelfer. Diesem Namen werden die Ameisen auch gerecht. Die in das Nest eingetragenen Körner, werden entweder trocken gelagert oder direkt zu Ameisenbrot verarbeitet. Dieses sogenannte Ameisenbrot besteht aus den von den Ameisen zerkauten Körnern, angereichert mit Enzymen. Die meisten Messorarten bilden mehrere Kasten aus und weisen einen stark ausgeprägten Polymorphismus auf. Die Kolonien werden sehr volkreich. Charakteristisch sind die Ameisen mit den riesigen Köpfen. Speziell Messor orientalis/semirufus ist sehr leicht zu halten. Diese Messorart bedient sich auch an Honig oder Zuckerlösung, auch Insekten werden eingetragen. Diese Ameisenart kommt aus Südeuropa und aus Kleinasien und hält keine Winterruhe.
Interessante Gattungen, die gut für den Einstieg geeignet sein können:
Lasius
Formica
Myrmica
Camponotus
Messor
Die Gründe mit einer leicht zu haltenden Art zu beginnen, beruhen auf:
Dem Aufwand der Haltung.
Den geographischen Klimabedingungen.
Die Robustheit der Arten.
Die preisliche Gestaltung.
Ein Hobby, welches einen nicht geringen finanziellen Aufwand aufweist und keine Erfolge, oder Spaß bringt, kann schnell zu einer lästigen Aufgabe umkippen, dieses dann meist leider zu Lasten der Tiere. Um ein gewisses Gefühl für die Haltung dieser Tiere zu bekommen, empfehle ich für den Einstieg sich über ein paar Arten der oben genannten Gattungen zu informieren. Natürlich gibt es noch viel mehr zu entdecken und noch viel mehr andere tolle Arten, die in Frage kommen können auch Ameisen, welche nicht bei uns heimisch sind. Aktuell sind über 12.000 Arten weltweit bekannt. Bitte informiere Dich dazu im Forum, ich beantworte Deine Fragen gern!
Viele Grüße von
Imago