Hallo Wolfgang!
Wenn sie wirklich schlafen sollten, dann scheint dies auch bei Ameisen ein Luxusgut zu sein, welches sie erst bei großen in Gefangenschaft lebenden Kolonien ausgeprägt zu tun pflegen. In meiner Camponotus fellah Kolonie gibt es etliche
Schläfer außerhalb des Nestes. Viele davon verharren Stunden, evtl. sogar Tage habe ich manchmal das Gefühl, jedoch selten allein und wenn dann immer in Nestnähe oder auf einer Anhöhe. Z.b. auf Pflanzen, Geäst, etc. Gerne auch in abgedunkelten Bereichen außerhalb des Nestes.
Sie scheinen regelrecht entspannt zu sein. Sind sie aufgewühlt oder geschäftig, reagieren absolut allergisch auf und gegen meinen Finger. In diesem Zustand sehr entspannt bis gar nicht, eher desinteressiert. Sie brauchen eben auch eine Zeit/
Sekunden, bis sie wirklich wieder auf Zack sind und aus dem Quark kommen.
Ich denke sie verharren lediglich, eine Art Ruhephase. Ob diese zur Erhohlung dient ist fraglich, aber sie verbrauchen in diesem Zustand nur ein Minimum an Energie. Tut jede Ameisen einer großen Kolonie dies einige Minuten am Tag, so halten sie den Bewegungsapparat der gesamten Kolonie durch den Energiesparmodus, zielführend am Laufen. Diese Ameisen scheinen tatsächlich einfach nichts zu tun zu haben. Wundert mich dann aber das sie gerade in Gefangenschaft Energiesparen müssen, es gibt doch alles in Hülle und Fülle. Eigentlich sollte man sowas eher in der Natur auffinden, aber da gibt es immer nur heges Gewusel.
Myrmecia sind nun tatsächlich, außer in wenigen Jagd- oder Erfolgsituationen Einzelgänger. Camponotus auch, aber Camponotus sind widerum in vielen Situationen auch absolut teamfähig. Meine fellah betreiben regelrechtes Kollektivverharren. Unter Blättern, an den Unterseiten der Äste, in kleinen Höhlen unter Steinen und am Nesteingang.
Manchmal auf Anhöhen kann man beobachten wie sie postieren, dann rudern die Fühler langsam in einer gleichmäßigen Bewegung, bis sie verharren und dann
Nichts mehr
Eigentlich völlig unverständlich warum dies außerhalb des Nestes betrieben wird. Man vergleiche ein solche Trägheit mal mit einer Kolonie in der freien Wildbahn.
Ich habe schnell mitbekommen das eine Kolonie gehalten in einem Becken, in keinster Weise mit einer freilebenden gleicher Größe zu vergleichen ist. Die Freilebenden sind agiler, schneller, geschäftiger man kann es einfach nicht vergleichen.
Eine freilebende Kolonie, würde einer in gefangenschaft aufgezogenen Kolonie gleicher Art und Größe, wohl in jeder Situation Haus hoch überlegen den Gar ausmachen.
Ich denke dieses
Abschalten findet man in der Natur kaum bis gar nicht außerhalb des Nestes.
Phils Beitrag ist recht interessant, wenn es mir zudem gleich sehr vermenschlicht vorkommt. Ich weiß aber das Phil so eigentlich nicht denkt, also brauch ich darauf nicht eingehen.
LG Stevie
Ein weiser Mann vertraut einem Menschen nicht nur aufgrund seiner Worte. Genausowenig verwirft er Worte nur aufgrund des Menschen, der sie gesprochen hat.