Science update related to ANTs & other hymenoptera

Erkenntnisse aus dem Bereich sozialer Insekten.

Science update related to ANTs & other hymenoptera

Beitragvon Alexander Strödel » So 31. MĂ€r 2013, 00:59

Hallo Freunde eusozialer Insekten. Ich bin in letzter Zeit auf viele interessante Themen in den Medien & Wissenschaft gestoßen und hoffe einige "News" in einem Thread zusammenfassend beisteuern zu koennen. Ob es das Forum bereichern, oder zu einer Last wird, kann ich nicht sagen und bitte um eure Kritik. Die Idee war einfach gegeben, als schon im Februar 2013 bekannnt wurde, daß Bienengift (Wirkstoff Melittin) den HIV unschaedlich macht und kein Forum davon Notiz nahm, obwohl doch ein solcher Befund genug Diskussionstoff liefert. https://news.wustl.edu/news/Pages/25061.aspx

Abgesehen davon will ich mich eher auf Ameisen konzentrieren. Dazu gibt heute in meinem ersten Post gleich 2 Forschungsmeldungen, die passend zu Ostern als Lektuere herhalten kann.
Georgia Tech (Atlanta) forscht immer noch fleißig an der Solenopsis invicta, ihre Meldung 2011, daß Feuerameisen aufgrund ihrer wasserabweisenden Eigenschaften auf der Oberflaeche treiben ging um die Welt https://www.gatech.edu/newsroom/release.html?nid=65778. Mitte Maerz kam eine kleine, neue Meldung, daß Solenopsis invicta feuchte Erde zum graben bevorzugt. Die Erkenntnis ist nicht wirklich tiefgreifend, oder? Wird deshalb jemand seinen Garten nicht bewaessern? Wer weiß : https://www.sciencenews.org/view/generic/id/349200/description/News_in_Brief_Highlights_from_the_American_Physical_Society_meeting

https://www.nbcnews.com/technology/futureoftech/robotic-ants-provide-path-real-ant-brains-1C9132388 Diese Meldung ist etwas spannender. Ameisen werden durch Zuckerkwuerfel große Roboter imitiert. Diese haben Lichtsensoren und hinterlassen selbst eine Leuchtspur auf dem Display entlang ihres Weges. Das kuenstliche Licht soll als Aequivalent zur natuerlichen Pheromonspur gelten. Das Experiment zeigt, wie
die Roboter trotz Zufallsbewegungen in eine Ordnung geraten und der effizienteste Weg ohne zusaetzliche Programmierung gefunden wird. Das Ergebnis dahingehend verlautet, daß Ameisen vermutlich keine hohe Gehirnleistung fuer ihr pheromongesteuertes System benoetigen. Die Arbeit koennt ihr hier lesen: https://www.ploscompbiol.org/article/info:doi/10.1371/journal.pcbi.1002903
"This research suggests that efficient navigation and foraging can be achieved with minimal cognitive abilities in ants," says lead author Simon Garnier. "It also shows that the geometry of transport networks plays a critical role in the flow of information and material in ant as well as in human societies."

frohe Ostern
(auch bekannt als myrmikonos) - ich halte Manica rubida
Benutzeravatar
Alexander Strödel
 
BeitrÀge: 341
Bilder: 440
Registriert: Do 14. MĂ€r 2013, 18:24
Wohnort: Dresden
Danke gegeben: 1166
Danke bekommen: 706 mal in 177 Posts

folgende User möchten sich bei Alexander Strödel bedanken:
Daniel Falk, Phil, Roger Strotmann

Re: science update related to ANTs & other hymenoptera

Beitragvon antic » So 31. MĂ€r 2013, 12:40

Interessante Artikel, danke fĂŒr die Links !
LG
Volker
Benutzeravatar
antic
 
BeitrÀge: 505
Bilder: 0
Registriert: Do 29. Dez 2011, 20:32
Danke gegeben: 1220
Danke bekommen: 1644 mal in 282 Posts

folgende User möchten sich bei antic bedanken:
Alexander Strödel

Re: science update related to ANTs & other hymenoptera

Beitragvon Alexander Strödel » Mo 1. Apr 2013, 00:37

Danke Volker. Es gibt also tatsaechlich "Leser" fuer diese Rubrik. Das freut mich. Heute moechte ich 4 kleinere Meldungen einstreuen, die noch vom Maerz 2013 uebrig sind. (kein Aprilscherz)

Vermehrtes Bienensterben im Amerika
https://www.nytimes.com/2013/03/29/scien ... =all&_r=3&
Wie die New York Times berichtet, scheint die Haelfte der Population einfach wegzusterben. Gruende & Ursachen sind bisher unbekannt. Man vermutet Dioxine, oder Gifte von Pestiziden, bzw neuartige Viren. (siehe auch Video im oberen Teil des Artikels). Aus meiner Sicht fehlt mir der Vergleich zu anderen Bienenhaltern außerhalb des amerikanischen Kontinents. Zudem mueßte man auch die Wildbestaende der Apis mellifera spec, oder aehnliche Bienen/Wespen vor Ort beobachten. Was meint ihr dazu? Ich koennte mir auch eine Ueberzuechtung, (schwacher Genpool) vorstellen.
Leider ist diese Ahnungslosigkeit der Imker selbst sehr beaengstigend.
Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen mehr." - Franz Schuh: Die Biene, das Geld und der Tod [nicht Albert Einstein]
https://www.zeit.de/2007/22/Bienen/komplettansicht


Es gab 2012 einen Photowettbewerb, BMC Ecology image competition, und die Gewinner aus etwa 200 Einsendungen stehen jetzt fest: https://www.biomedcentral.com/1472-6785/13/6 - da findet ihr im unteren Bereich Photographen-referenzen & viele Creative Commons licence Bilder wie diese Myrmecia gulosa im groeßeren Formt auf Flickr zu finden https://www.flickr.com/groups/imaging_ecology/(leider kein Gewinnerbild)
Bild



Etwas kurios ist https://www.bbc.co.uk/news/business-17034801 dargestellt. Der Bericht handelt von der methodischen Anwendung der Ameisenbewegung als Algorithmus fuer wirtschaftliche Zwecke. Dabei faellt ersteinmal auf, daß der dargestellte Kopf im Titelfoto nicht von einer Ameise stammt. Zudem ist die Grundlage von Feynman schon in den 40gern https://www.mathpages.com/home/kmath320/kmath320.htm geliefert worden. Dieses Modell der Optimierung ist also schon laengst bekannt https://en.wikipedia.org/wiki/Ant_colony_optimization_algorithms & wird taeglich von Firmen, die ich hier nicht nennen werde, ausgefuehrt. Yes Mr Danner it was not necessary to re-invent the wheel!



https://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0059739 Ich muß zugeben, ich steige nicht hinter die mathematische Komplexitaet vom Fermatschen Prinzip. Trotzdem kann ich kurz zusammenfassen, was die Arbeit uns sagen will. Die Herren beobachteten Wasmannia auropunctata und stellten fest, daß die Ameisen beim Uebergang auf ein neuen Untergrund mir rauherer Flaeche einen Knick in der Fortbewegungsrichtung machen, aehnlich wie das Licht im Phasenuebergang zweier Medien "bricht". Nun hat man diese Korrelation in dieser Arbeit verfestigt. Es scheint also, daß die Ameisen durch den hoeheren Widerstand der anderen Flaeche langsamer vorwaerts kommen und der Bruch somit den "neuen" Weg mit dem Laufzeit-optimum zeichnet. kleines Bild eingefuegt:
Bild
(auch bekannt als myrmikonos) - ich halte Manica rubida
Benutzeravatar
Alexander Strödel
 
BeitrÀge: 341
Bilder: 440
Registriert: Do 14. MĂ€r 2013, 18:24
Wohnort: Dresden
Danke gegeben: 1166
Danke bekommen: 706 mal in 177 Posts

folgende User möchten sich bei Alexander Strödel bedanken:
antic, Frank Mattheis, Phil, Phillip Gronski, Roger Strotmann

Re: science update related to ANTs & other hymenoptera

Beitragvon Phil » Mo 1. Apr 2013, 12:49

GefĂ€llt mir sehr gut, dass Du Dir die MĂŒhe gibst, myrmikonos.

Ich möchte kurz auf die vor nicht all zu langer Zeit auch online veröffentlichte 18. Myrmecologyical News verweisen, sie ist hier zugÀnglich: https://myrmecologicalnews.org/cms/index ... &Itemid=89

Mit folgenden Papers:
Cooperative transport in ants (Hymenoptera: Formicidae) and elsewhere
Czaczkes, T.J. & Ratnieks, F.L.W.
Myrmecol. News 18: 13-18

Geographic spread of the samsum or sword ant, Pachycondyla (Brachyponera) sennaarensis (Hymenoptera: Formicidae)
Wetterer, J.K.
Myrmecol. News 18: 19-24

More and bigger queens: a clue to the invasive success of the Argentine ant (Hymenoptera: Formicidae) in natural habitats
Abril, S., DĂ­az, M., EnrĂ­quez, M.L. & GĂłmez, C.
Myrmecol. News 18: 25-32

Mating system and population genetic structure of the bulldog ant Myrmecia pavida (Hymenoptera: Formicidae)
Chappell, P., Roberts, K., Baer, B. & Hughes, W.O.H.
Myrmecol. News 18: 33-49

Foraging behavior in the ant genus Messor (Hymenoptera: Formicidae: Myrmicinae)
Plowes, N.J.R., Johnson, R.A. & Hölldobler, B.
Myrmecol. News 18: 51-58

Where to move when it gets cold: winter nesting sites attractive to the Argentine ant (Hymenoptera: Formicidae)
DĂ­az, M., Abril, S., EnrĂ­quez, M.L. & GĂłmez, C.
Myrmecol. News 18: 59-60

FREE Book Review
Ellison, A.M., Gotelli, N.J., Farnsworth, E.J. & Alpert, G.D. 2012: A field guide to the ants of New England
King, J.R. & Trager, J.C.
Myrmecol. News 18: 61-71

Mutualisms between ants (Hymenoptera: Formicidae) and honeydew-producing insects: Are they important in ant invasions?
Helms, K.R.
Myrmecol. News 18: 73-76

Forum
Ant Profiler – a database of ecological characteristics of ants (Hymenoptera: Formicidae)
Bertelsmeier, C., Luque, G.M., Confais, A. & Courchamp, F.
Myrmecol. News 18: 77-92

Differentiation of the ant genus Tapinoma (Hymenoptera: Formicidae) from the Mediterranean Basin by species-specific cuticular hydrocarbon profiles
Berville, L., Hefetz, A., Espadaler, X., Lenoir, A., Renucci, M., Blight, O. & Provost, E.
Myrmecol. News 18: 93-97

Worldwide spread of the difficult white-footed ant, Technomyrmex difficilis (Hymenoptera: Formicidae)
Wetterer, J.K.
Myrmecol. News 18: 99-102

A method for using ice to construct subterranean ant nests (Hymenoptera: Formicidae) and other soil cavities
Tschinkel, W.R.
Myrmecol. News 18: 103-111

Diversity in the Australian ant genus Iridomyrmex Mayr, 1862 (Hymenoptera: Formicidae): a critique of Heterick & Shattuck (2011), with particular reference to I. coeruleus Heterick & Shattuck, 2011
Andersen, A.N., Hoffmann, B.D. & Berman, M.
Myrmecol. News 18: 113-120

Competition, resources and the ant (Hymenoptera: Formicidae) mosaic: a comparison of upper and lower canopy
Ribeiro, S.P., EspĂ­rito Santo, N.B., Delabie, J.H.C. & Majer, J.D.
Myrmecol. News 18: 121-129

Division of labour and risk taking in the dinosaur ant, Dinoponera quadriceps (Hymenoptera: Formicidae)
Asher, C.L., Nascimento, F.S., Sumner, S. & Hughes, W.O.H.
Myrmecol. News 18: 131-147
FREE Review Article

Is competition a significant hallmark of ant (Hymenoptera: Formicidae) ecology?
CerdĂĄ, X., Arnan, X. & Retana, J.
Myrmecol. News 18: 149-152

A new species of the ant genus Lordomyrma (Hymenoptera: Formicidae: Myrmicinae) from India
Bharti, H. & Ali, S.



Ich werde sobald ich etwas Zeit finde, was nÀchste Woche hoffentlich der Fall sein wird, ein paar der Arbeiten vorzustellen.

GrĂŒĂŸe, Phil
"I have a fear that one day if I attempt to take a shit, the shit will take me instead."
- Cr1TiKaL
Benutzeravatar
Phil
Moderator
Moderator
 
BeitrÀge: 2090
Bilder: 76
Registriert: Mi 13. Jan 2010, 20:41
Wohnort: WĂŒrzburg
Danke gegeben: 1697
Danke bekommen: 1629 mal in 439 Posts

folgende User möchten sich bei Phil bedanken:
antic, Frank Mattheis

Re: science update related to ANTs & other hymenoptera

Beitragvon antic » Mo 1. Apr 2013, 13:00

@ Alexander :Ein Nebeneffekt bei der Forschung welche Auswirkungen Neonicotinoide auf Bienen haben war , zumindest in Österreich, daß man fĂŒnf bereits seit langem verbotene Pestizide in Bienenproben gefunden hat. Da scheint ein munterer Schwarzhandel mit hochgefĂ€hrlichen Substanzen in der Landwirtschaft zu laufen.
Die algotithmischen Spielchen sind, wie du ja richtig angemerkt hast schon lange bekannt, aber nichtsdestoweniger faszinierend, besonders was das Forschungsfeld der Nanoroboter betrifft.
Jedenfalls danke fĂŒr die Links, du scheinst ja viel im angelsĂ€chsischen Raum (jedenfalls sprachlich-geistig) unterwegs zu sein.
@ Phil . Danke fĂŒr den Link , und sogar aus österreichischer Provenienz , als immer noch AnfĂ€nger bin ich dankbar fĂŒr jeden Hinweis!
LG
Volker
Benutzeravatar
antic
 
BeitrÀge: 505
Bilder: 0
Registriert: Do 29. Dez 2011, 20:32
Danke gegeben: 1220
Danke bekommen: 1644 mal in 282 Posts

folgende User möchten sich bei antic bedanken:
Frank Mattheis

Re: science update related to ANTs & other hymenoptera

Beitragvon Alexander Strödel » Mi 3. Apr 2013, 19:57

yupp. @Volker diese ganzen Chemikalien scheinen nach offiziellen Angaben unter dem toedlichen Level fuer Bienen zu liegen, allerdings sollte klar sein, daß die letztendlich alle zusammenwirken, bzw sich aufstocken. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die ganzen Wirkungsketten + Nebenwirkungen + Langzeitwirkungen + Akkumulation in der Nahrungskette vollstaendig ergruendet sind. Die heimlich benutzten, + unbekannten Gifte kommen noch hinzu.

ad res: Bienensterben https://entomology.ucdavis.edu/News/Troubling_Honey_Bee_Shortage_in_California_Almond_Orchards/
Eric Mussen (Kalifornien) warnt schon im Februar vor Ausfaellen, dazu kam am 2.4. der kurze Dan Rather Report

Ich befuerchte die Komplexitaet der Zusammenhaenge wird erst begriffen, wenn es zu spaet ist. Ein Interview mit BAYER zeigt die Verhoehnung der Vernunft:https://journalstar.com/news/local/mood-of-bee-tour-marred-by-big-bee-losses/article_f1bcd01c-369d-5760-b797-59fa5627480f.html angeblich seien Neonicotinoide & Chlorpyrifos sicher usw. Leider gibt es keine offizielle Richtigstellung. Das heißt der Konzern, und andere verdienen weiterhin Billionen an Pestizid-verkaeufen in Teilen der Erde, wo diese Chemikalien nicht verbannt wurden. Diese betreiben also Lobbyistenarbeit um den Vertrieb global zu sichern, wie the guardian berichtet,https://www.guardian.co.uk/environment/2013/mar/27/pesticide-bees-scent-food-neocotinoid standen am 15. Maerz die Regierungen der UK und Deutschland nicht hinter einem strikten EU-Verbot dieser Substanzen. Dabei seien die neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen + Wirkungsweisen offensichtlich. Die Regierungen stuetzen sich aber immernoch auf die alten, fehlerhaften Untersuchungen vom BAYER Konzern, die das ganze Ausmaß verschleiern. (vor 1 Jahr gab es dazu 2 Studien https://www.csmonitor.com/Science/2012/0406/Studies-fault-Bayer-in-bee-die-off) Nun fragt man sich, was tun, bevor alle Bienen sterben. Es gibt Vorschlaege (wieder) Wildbienen zu benutzen https://www.latimes.com/news/science/la-sci-wild-pollinators-20130301,0,918730.story (also zurueck zu den Anfaengen?) oder gar Roboterbienen "Mobees" https://io9.com/swarms-of-robotic-bees-could-pollinate-the-flowers-of-t-453423657(Flucht in die Zukunft?) Bitte nicht! Dann doch erstmal versuchen per Abstimung etwas zu erreichen, solange unser Gesellschaftssystem praesent ist.
Es gibt eine laufende EU-Petition https://www.avaaz.org/en/hours_to_save_the_bees/?slideshow
We call on you to immediately ban the use of neonicotinoid pesticides. The catastrophic demise of bee colonies could put our whole food chain in danger. If you act urgently with precaution now, we could save bees from extinction.
und eine 2.Abstimmung
https://www.avaaz.org/en/bye_bye_killers_uk/?fLQTbab&pv=49

Ich hoere mich tatsaechlich schon wie ein Bienenjunky an, aber hoffentlich nicht in solch ausgepraegter Form wie diese Frau: Eventuell lasse ich die Themen um die CCD erstmal ruhen.

Wechsel zu den Hummeln:
Eine Studie will zeigen, daß Hummeln - hier (Bombus terrestris) nicht nur auf Farbe und Geruch einer Blume reagieren, sondern auch von einem von der Pflanze erzeugten elektrischen Feld angezogen werden. https://www.bbc.co.uk/nature/21508035 :shock:

Ein frischer Artikel der canadian Geographic eroeffnet die Idee von Prof. Peter Kevan, department of environmental biology at the University of Guelph: Hummeln koennen bei einem Niedrigdruck bis zu 30 kilopascal flliegen (Normalwert Erde: 101kPa) und wuerden sich somit hervoragend als Bestaeuber in Langzeitraumfluegen (Marsmissionen) eignen. https://www.canadiangeographic.ca/magazine/apr13/bumblebees_in_space.asp
“We used bumblebees because they work very nicely in enclosed spaces and are used extensively in greenhouse production on Earth.”

“It’s really amazing what they can do — humans would not survive very well at such low pressure.” - Erika Nardone


Bombus affinis ist vom Aussterben bedroht https://www.xerces.org/2013/01/29/rusty-patched-threatened/ Okay- viele andere Arten betrifft das auch... meine Beobachtungen decken sich bezueglich Bombus lapidarius (Steinhummel), darum hab ich mal fuer eine passende Nestkonstruktion bei Gabrielle Flinn angefragt. Hier noch ein Video aus ihrem Lab.

(auch schoen die Rotlicht - szenerie)

Nun endlich zu den Ameisen:
Evtl. wissen es schon einige, andere werden es vermutet haben. Sterbende Ameisen geben ein "ich-sterbe-gerade-Geruch" ab. Das signalisiert andere Ameisen diese zu einem vom Nest entfernten Grab zu tragen. Dieses Vorgehen vermeidet Krankheiten bzw Ansteckungen. Gesehen hier: https://esciencenews.com/articles/2009/05/05/how.social.insects.recognize.dead.nestmates WIssenschaftlicher Querverweis: https://psyche.entclub.org/pdf/65/65-108.pdf (chemical release of necrophoric behavior in ants by Wilson, Durlach and Roth) - ich sehe es eben erst, daß es schon 2009 publiziert wurde, lasse es aber jetzt einfach stehen. :crazy:

etwas ganz anderes: eine fliegende Roboter-libelle?!. WANT!

https://www.festo.com/net/SupportPortal/Files/248133/Festo_BionicOpter_en.pdf
homepage: https://www.festo.com/cms/en_corp/13165.htm
TAKE MY MONEY!
(auch bekannt als myrmikonos) - ich halte Manica rubida
Benutzeravatar
Alexander Strödel
 
BeitrÀge: 341
Bilder: 440
Registriert: Do 14. MĂ€r 2013, 18:24
Wohnort: Dresden
Danke gegeben: 1166
Danke bekommen: 706 mal in 177 Posts

folgende User möchten sich bei Alexander Strödel bedanken:
antic, Frank Mattheis, Holger Barnack, Phil

Re: science update related to ANTs & other hymenoptera

Beitragvon antic » Mi 3. Apr 2013, 20:39

Danke nochmals fĂŒr das emsige Zusammentragen all der interessanten BeitrĂ€ge!
LG
Volker
Benutzeravatar
antic
 
BeitrÀge: 505
Bilder: 0
Registriert: Do 29. Dez 2011, 20:32
Danke gegeben: 1220
Danke bekommen: 1644 mal in 282 Posts

folgende User möchten sich bei antic bedanken:
Alexander Strödel

Re: science update related to ANTs & other hymenoptera

Beitragvon Alexander Strödel » Fr 5. Apr 2013, 03:58

Tagging Bumblebees?

Nachdem ich dieses Video sah, dachte ich sofort an Ameisen. Man kann auch diese markieren. Christopher gab mir im Chat folgende Adresse fuer den noetigen Krimskrams. https://www.holtermann-shop.de/index.php/cPath/70_65/category/koeniginnen-zeichnen.html auch die Technik mit den Stiften, die man von Alex Wild kennt ist moeglich durch die Zeichennstifte (unten)

Ihr kennt evtl auch die X:enius-sendereihe von ARTE?
Dr_Karrissen
X:enius - Ameisen: Was sie gemeinsam so stark macht
Unter anderem mit dabei, Bianca und Dirk von AntsNature.

anzuschauen vorerst in der Mediathek https://videos.arte.tv/de/videos/x-enius--7418880.html Wißt ihr evtl wie man die Videodatei extrahieren kann?
Edit: ich wuede gerne das Video auf youtube setzen (bzw auch lassen) weil Bezug zum Eingangspost besteht: die Zuckerwuerfel-Roboter tauchen wieder auf :thanks:
schönes Wochenende,
alex
(auch bekannt als myrmikonos) - ich halte Manica rubida
Benutzeravatar
Alexander Strödel
 
BeitrÀge: 341
Bilder: 440
Registriert: Do 14. MĂ€r 2013, 18:24
Wohnort: Dresden
Danke gegeben: 1166
Danke bekommen: 706 mal in 177 Posts

folgende User möchten sich bei Alexander Strödel bedanken:
Christopher Janßen, Phil

Re: science update related to ANTs & other hymenoptera

Beitragvon Moglie » Fr 5. Apr 2013, 08:59

auch die Technik mit den Stiften, die man von Alex Wild kennt ist moeglich durch die Zeichennstifte (unten)



Da wÀre ich vorsichtig, alle Farben halten nicht gleich gut und viele Ameisen entfernen die Farbe einfach wieder, anders als bei Bienen.
Beste Ergebnisse hatte ich bis jetzt mit Edding 751 in Gold, was die Haltbarkeit angeht.
Die Faber Castel Stifte habe ich aber noch nicht ausprobiert (sind aber wohl von der Haltbarkeit her gleich wenn man den Imkern glaubt), werde ich aber wenn sie mir mal ĂŒber den Weg laufen.
Benutzeravatar
Moglie
 
BeitrÀge: 270
Registriert: Mi 17. Feb 2010, 09:54
Danke gegeben: 230
Danke bekommen: 216 mal in 79 Posts

folgende User möchten sich bei Moglie bedanken:
Alexander Strödel

Re: science update related to ANTs & other hymenoptera

Beitragvon Phil » Sa 6. Apr 2013, 17:09

Eine neue, interessante Studie ĂŒber "Familienclans" innerhalb einer Kolonie bei der sĂŒdamerikanischen Art Pachycondyla inversa.
Hier der kurze Artikel aus einem Onlinemagazin dazu:
https://news.sciencemag.org/sciencenow/2 ... tml?ref=em
Communes aren't just for hippies. Researchers have discovered that colonies of the Latin American ant Pachycondyla inversa include two or more unrelated clans, which all share in the work and divide up the chores by family. Most mature ant colonies include only a single queen and her descendants. The P. inversa colonies that the scientists collected in Brazil, however, were composed of up to seven different queens and their offspring. The ant families specialized in particular tasks, such as tending the young—like the worker carrying eggs in the image above—and patrolling outside the nest, the team reports online today in Biology Letters. But the collective spirit goes only so far: The insects tended to hang out with other family members, and each bore a chemical signature of its family membership. The researchers say their findings suggest that divvying up the work can help unrelated individuals live in harmony. Groovy.


Kommentar dazu von dem recht neuen Blog von Ricardo Solar:
https://photographyandconservation.wordp ... t-society/

Das Originalpaper war bis vor kurzen noch online kostenfrei verfĂŒgbar, ich glaube mittlerweile wurde es abgestellt. Ich habe es noch. Hier mal das Abstact mit Übersetzung meinerseits:
High relatedness promotes the evolution of sociality because potentially costly cooperative behaviours are directed towards kin. However, societies, such as those of social insects, also benefit from genetic diversity, e.g. through enhanced disease resistance and division of labour. Effects of genetic diversity have been investigated in a few complex eusocial species. Here, we show that genetically based division of labour may also be important in ‘simple societies’, with fewer individuals and limited morphological caste differentiation. The ponerine ant Pachycondyla inversa has small colonies, headed by several unrelated queens. We show that nest-mate workers from different matrilines engage in different tasks, have distinct chemical profiles and associate preferentially with kin in the nest, while queens and brood stay together. This suggests that genetically based division of labour may precede the evolution of complex eusociality and facilitate the existence of low relatedness societies functioning as associations of distinct families that mutually benefit from group living.

Hohe Verwandtschaft fördert die Evolution von SozialitĂ€t, da kooperatives Verhalten mit potentiell hohen Kosten sich direkt auf die Verandtschaft ausrichten. Wie dem auch sei, Gesellschaften, wie solche von sozialen Insekten, haben auch einen Nutzen von genetischer VariabilitĂ€t, beispielsweise durch verbesserte Krankheitsresistenz und Arbeitsteilung. Effekte solcher genetischer DiversitĂ€t wurden bereits in einigen komplexen eusozialen Arten untersucht. Hiermit zeigen wir, dass genetisch-definierte Arbeitsteilung auch wichtig in "simpleren Gesellschaften", mit weniger Individuen und begrenzten morphologischen KastenausprĂ€gungen, auch wichtig sein könnte. Die Ponerine Pachycondyla inversa hat kleine Kolonien mit einigen miteinander nicht-verwandten Königinnen. Wir zeigen, dass Arbeiterinnen von verschiedenen MĂŒttern der selben Kolonie die sich in verschiedenen Aufgaben betĂ€tigen, ein eigenes, bestimmtes chemisches Profil besitzen und bevorzugt mit Verwandten im Nest assoziieren, wĂ€hrend Königinnen und Brut zusammenbleiben. Das deutet an, dass genetisch definierte Arbeitsteilung der Evolution von komplexer EusozialitĂ€t vorausgeht, und die Bildung von weniger verwandten Gemeinschaften, welche aus VerbĂ€nden von nicht-verwandten Familien bestehen und von dem Gruppenleben gegenseitige Vorteile haben, fördert.


Oder mal verstĂ€ndlicher ausgedrĂŒckt: Arbeiterinnen von P. inversa hĂ€ngen lieber mit anderen Verwandten ab, wodurch es zu einer Art "Familienclan-Bildung" innerhalb der Kolonie kommt.

Ein kleiner, aber durchaus nicht uninteressanter Schritt zum VerstÀndnis der Evolution der EusozialitÀt.

GrĂŒĂŸe, Phil
"I have a fear that one day if I attempt to take a shit, the shit will take me instead."
- Cr1TiKaL
Benutzeravatar
Phil
Moderator
Moderator
 
BeitrÀge: 2090
Bilder: 76
Registriert: Mi 13. Jan 2010, 20:41
Wohnort: WĂŒrzburg
Danke gegeben: 1697
Danke bekommen: 1629 mal in 439 Posts

folgende User möchten sich bei Phil bedanken:
antic, Frank Mattheis, Holger Barnack

NĂ€chste

ZurĂŒck zu Themen aus der Wissenschaft

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 GĂ€ste