Adoption der besonderen Art

Erkenntnisse aus dem Bereich sozialer Insekten.

Adoption der besonderen Art

Beitragvon attafive » Sa 25. Jan 2014, 01:57

Hallo allerseits!

Adoption ist im Tierreich ja nicht selten. Das allgemein bekannte Beispiel liefert ja der Kuckuck, der sein Ei ins Rohrsängernest legt und den Jungvogel von den Adoptiveltern durchfüttern lässt.

Bei den Ameisen wissen wir zwar schon lange, dass das begatte Weibchen von Formica rufa die Wirtsameise Serviformica fusca zur Gründung einer eigenen Kolonie benötigt. In der Literatur ist dazu dann etwa zu lesen: ""Das rufa-Weibchen sucht eine fusca-Kolonie auf, tötet deren Königin und wird daraufhin vom Volk annektiert. ""

Nach den jüngsten Untersuchungen geht diese "Adoption" allerdings nicht ganz so einfach vonstatten. Zwar gelangt das rufa-Weibchen in das Nest der künftigen Wirtsameise. Doch dann beginnt es ihre Rivalin eingehend zu belecken, was nach Messungen an die 20 Minuten dauern kann. Erst dann wird das fusca-Weibchen gekillt.

Dass die neue Königin von den Nestbewohnern annektiert wird, liegt daran, dass sie durch das Belecken die Pheromone des fusca-Weibchens aufgenommen und damit den gleichen Nestgeruch angenommen hat.

Im Labor zeigte es sich, dass beide Weibchen anfangs völlig unterschiedliche chemische Profile aufweisen, danach hatten sie gleiche chemische Identitäten. - Analoges wurde neuerdings übrigens auch für die Amazonenameise Polyergus breviceps nachgewiesen.

Grüsse Ryk
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