*Camponotus cf. terebrans - Haltungsbericht

*Camponotus cf. terebrans - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » So 9. Jan 2011, 12:27

Hallo Leute

Ich habe schon lange nichts mehr über meine Camponotus cf. terebrans geschrieben, das möchte ich nun nach holen. Außerdem wandle ich meinen Bericht nun in einen Haltungsbericht um. Die Vorgeschichte gibt es unter diesem Link nach zu lesen. Einen Steckbrief reiche ich noch nach!


Der Kolonie geht es soweit gut, alles läuft zufriedenstellend. Die Kolonie lebt zurzeit noch in ihrem RG das aber schon einmal wegen Schimmel gewechselt werden musste. Die Tiere halte ich jetzt bei ca. 25 C° - 28 C°, was ihnen auch sehr zu gefallen scheint. Sie suchen sogar noch den warmen Bereich im RG auf, das zeigt mir dass sie es sogar noch wärmer mögen. Da ich sie erst nach meinem Umzug in ein Becken mit Y-Tong Nest umsiedeln werde, muss das aber erst einmal ausreichen mit der Wärme.
Die kleine Kolonie zieht für ihre Größe schon eine beachtliche Anzahl an Nachwuchs auf. Zur Zeit sieht der Koloniestand wie folgt aus:

1 Königin
2 Minor Arbeiterinnen
1 Media Arbeiterin
0 Major Arbeiterinnen
7 normale Puppen
4 normale Larven
4 kleine Larven
ca. 10 Eier und kleinste Larven


Beim Füttern ist mir aufgefallen wie aggressiv die Arbeiterinnen dabei vorgehen. Mit ruckartigen Bewegungen wird die Beute attackiert und mit Säure bespritzt. Natürlich verfüttere ich aber nur tote Schaben und Heimchen, keine lebenden. Außerdem bekommen si e noch Zucker oder Zucker – Honig – Wasser angeboten. Darauf sind sie, Camponotus typisch, besonders scharf. Dann wird ordentlich getankt so das selbst die so dick wird das sich alle ihre Segmente am Gaster dehnen, dadurch wird sich noch ein gutes Stück beachtlicher in ihrer Größe.
Ich kann auch erste Informationen zum Aussehen der Arbeiterinnen geben. So sehen die Minor Arbeiterinnen nicht ganz so schön aus wie die Königinnen. Die Gaster ist eher einheitlich braun und der Thorax ist orange-braun gefärbt. Der Rest stimmt dann wieder mit der Königin überein. Die eine Media Arbeiterin sieht der Königin schon deutlich ähnlicher, vor allem wenn die Gaster etwas dicker ist. Dann sieht man auch bei ihr die dunkel orangefarbenen Streifen auf dem Gaster.

Das soll es dann erst einmal gewesen sein, nun noch ein paar Bilder:

Bild Bild Bild Bild

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Re: Camponotus cf. terebrans - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » Mo 14. Mär 2011, 10:32

(03.03.2011)

Hallo Leute!

Die Camponotus durften vor gut einer Woche in ein neues Zuhause einziehen. Das Reagenzglas wurde trotz seiner Größe (20x180) zu klein. Die Tiere mussten dort schon ein wenig gedrängelt zusammen sitzen. Also bastelte ich ihnen ein Nest und mein hohes Becken machte ich auch für sie fertig. Das Becken ist eher schlicht eingerichtet, Sand, Steine, Kies und eine Sukkulente habe ich mit eingebaut. Wasser gebe ich ihnen über eine Vogeltränke. Das Zuckerwasser/Honig gebe ich in einen kleinen Deckel mit einem Stein. So können sie besseren halt finden. Sie sind ja doch schon recht gierig wenn es etwas zu Naschen gibt. Zurzeit bekommen sie Schokoschaben und Fliegen. Die Schokoschaben mögen sie aber lieber. Grillen habe ich auch noch aber die nehmen sie nicht so gerne an. Da die kleinen es sehr warm mögen betreibe ich das Becken mit einer 100W Sonnenlichtlampe die das Becken sehr natürlich beleuchtet und für die nötige Wärme sorgt.
Brut zieht die Kolonie recht ordentlich auf, zu relativ gleichen Teilen sind Eier Larven und Puppen vorhanden. Wobei ich schon der Meinung bin das sie das Schubweise tun. Ich habe gerade wieder ein paar Eier und kleine Larven, dann kommt erst mal nichts und dann erst wieder Larven die sich bald verpuppen müssten. Ob das jetzt an meiner Haltung liegt oder ob das eine Eigenart dieser Ameisen ist wird sich dann wohl erst im Laufe der Zeit klären lassen. Zurzeit sind beide Varianten möglich. Mein neuer Stand:

(03.03.2011)
1 Königin
10 Minor Arbeiterinnen
1 Media Arbeiterin
0 Major Arbeiterinnen
8 normale Puppen
10 normale Larven
0 kleine Larven
ca. 5-7 Eier und kleinste Larven


Weniger schön ist das ich leider zwei Arbeiterinnen habe die etwas verkrüppelt sind. Sie haben ein etwas seltsam entstelltes Bein, bei beiden ist es das mittlere Bein, bei einer ist auch ein Fühler etwas „verbogen“. Konnte jemand so etwas schon einmal beobachten? Bei mir erfüllen diese Arbeiterinnen eigentlich alle Aufgaben, sieht halt nur etwas komisch aus wenn sie durch das Becken humpeln.
Hier mal ein Bild von einer der Arbeiterinnen:

Bild

(14.03.2011)

Den oberen Bericht verfasste ich nun vor fast zwei Wochen, um die Entwicklung der Kolonie etwas besser veranschaulichen zu können, habe ich mich entschlossen diesen nicht abzuändern sondern so stehen zu lassen und hier nun vom aktuellen Stand zu Berichten!

Die Kolonie Entwickelt sich sehr gut es sind noch einmal drei Arbeiterinnen dazu gekommen und auch an Brut mangelt es nicht. Die Königin hat zu meiner Freude wieder ein gutes Paket an Eiern gelegt, es kann also weiter gehen. Mein aktueller Stand:

(14.03.2011)
1 Königin
13 Minor Arbeiterinnen
1 Media Arbeiterin
0 Major Arbeiterinnen
13 normale Puppen
10 normale Larven
5 kleine Larven
ca. 10 Eier und kleinste Larven


Nun sieht das mit der Brut doch wieder Recht gemischt aus, ich habe eigentlich alle Stadien an Brut. Auch weisen die drei neuen Arbeiterinnen keine „Verkrüppelung“ der Gliedmaßen auf. Das beruhigt mich sehr und ich habe eine Sorge weniger, zumindest vorerst.
Die Tiere lassen sich sehr schön Beobachten, es stört sie so gut wie nicht wenn ich mal ein Blick in das Nest wage. Ich konnte dabei Beobachten das immer eine Arbeiterin am Nesteingang sitzt und diesen bewacht. Sie hätten die Möglichkeit ihn zu verschließen aber sie tun es nicht. Diese Wache reagiert auf die kleinsten Bewegungen vor dem Nest. Ich bot gestern eine Schabe an. Diese legte ich zwei bis drei Zentimeter vom Eingang entfernt vor das Nest. Sofort schnellte die Arbeiterin heraus und rannte wie wild vor dem Eingang herum. Sie packte kurze Zeit später die tote Schabe und zog sie ins Nest.
Ihre Aktivität beschränkt sich noch auf den späten Abend und die Nacht. Wobei sie auch da nicht oft Unterwegs sind. Tagsüber kann ich vereinzelt eine Arbeiterin am Honig erblicken.
Bis jetzt gestaltet sich die Haltung relativ unkompliziert und ich hoffe,genauso wie Fred, das meine Kolonie im Laufe der Zeit noch etwas aktiver wird. Ich werde euch auf dem Laufenden halten!

Nun noch ein paar Bilder vom Becken und von den Ameisen:

Die Königin, Brut und einige Arbeiterinnen:
Bild Bild Bild Bild

Arbeiterinnen mit Brut:
Bild Bild

Nun das Becken und das Nest:
Bild Bild Bild Bild

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Re: Camponotus cf. terebrans - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » Fr 25. Mär 2011, 21:38

Hallo liebe Leser!

Die Kolonie macht sich wirklich sehr gut, es macht großen Spaß ihnen im Nest bei der täglichen Arbeit zu zuschauen. Es ist bei meiner Kolonie kein Problem sie über einen längeren Zeitraum zu beobachten, sie bleiben auch im Taschenlampenschein sehr ruhig. Sie betreiben weiterhin ihr Brutpflege und putzen sich Untereinander weiter ausgiebig.
Der Eingang zum Nest wird ständig bewacht. Dort steht immer eine Arbeiterin und schaut nach draußen. Der Gang in die nächste Kammer wird dann noch einmal von einer Arbeiterin abgesichert. Wenn ich nun die Schaben, etwa 3cm vom Eingang entfernt, frisch tot vor den Eingang lege, dauert es meist keine fünf Minuten dann ist diese schon ins Nest gezogen worden. Wie ich im letzten Bericht es schon erwähnt hatte. Dies ist also keine einmalige Beobachtung. Die Menge an Honig/Wassergemisch die sie Aufnehmen ist auch nicht gerade gering.
Die Kolonie Entwickelt sich stetig weiter, alle paar Tage kommen neue Arbeiterinnen dazu. Ich habe nun folgenden Stand:

(25.03.2011)
1 Königin
17 Minor Arbeiterinnen
1 Media Arbeiterin
0 Major Arbeiterinnen
18 normale Puppen
5 normale Larven
0 kleine Larven
ca. 10-12 Eier


Jetzt noch ein paar Bilder von Heute:

Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Eine Arbeiterin bei der Brutpflege:

Bild Bild Bild

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Re: Camponotus cf. terebrans - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » Sa 16. Apr 2011, 22:54

Hallo Leute!

Ich will mal wieder etwas über meine Kolonie Berichten, es ist ja nun eine Weile vergangen.

Die Kolonie entwickelt sich eigentlich ganz gut wenn da nicht zwei Arbeiterinnen gestorben wären (eine ist noch nicht tot, aber das kann nicht mehr lange dauern). Ich habe zwar den Link den mir Heiko gegeben hatte gelesen über die "verkrüppelten" Arbeiterinnen, aber ich muss hier Berichten das genau diese beiden gestorben sind. Ich kann es noch nicht zu 100% bestätigen aber ich kann sie unter den lebenden Arbeiterinnen nicht mehr ausfindig machen. Ich vermute dass diese, wie auch immer, auf Grund ihrer "Verkrüppelungen" gestorben oder verstoßen wurden. Auch wenn der Bericht im Ameisenwiki das vorsätzliche töten von Artgenossen ausschließt. Fakt ist aber das die beiden nicht die ältesten Arbeiterinnen waren und auch keine anderen gestorben sind. Ich kann nicht sagen dass die anderen Arbeiterinnen jetzt in irgendeiner Weise diese beiden attackiert hätten.

Beobachtung:

Ich habe vor etwa einer Woche die Erste tote Arbeiterin im Nest gesehen. Sie lag auf der Seite und bewegte ihre Fühler noch ein wenig, am nächsten Morgen habe ich sie dann im Becken gefunden. Wollte sie aber erst später heraus nehmen da ich keine Zeit hatte. Als ich sie dann raus nehmen wollte hatten die Arbeiterinnen sie aber wieder ins Nest gebracht. Bei der heutigen Kontrolle habe ich nun wieder eine Arbeiterin auf der Seite liegen gesehen. Da habe ich dann nach Überresten der ersten toten gesucht und eine total Auseinander genommene Arbeiterin gefunden. Ich habe dann Abends noch einmal rein geschaut da Stand die liegende Arbeiterin wieder aber sie sieht nicht sehr gut aus. Sie ist definitiv eine der beiden Verkrüppelten Arbeiterinnen, bei der ersten kann ich es auf Grund dessen das ihr alle Beine abgetrennt wurden, nicht genau sagen. Ich denke das diese Arbeiterin wohl auch morgen tot im Becken liegen wird. Sie wird auch von Ihren Artgenossen nicht wirklich Wahrgenommen, es gibt kaum Beachtung ihr gegenüber.

Fazit/Erklärungsversuch:

Jetzt ist natürlich die Frage warum gerade die beiden? Wenn es laut Ameisenwiki keine absichtliche Tötung "verstümmelter" oder "mutierter"Arbeiterinnen gibt, warum sind diese beiden dann nun tot, bzw. dem Untergang geweiht? Ist das jetzt Zufall? Wenn es kein Zufall ist und ich aber auch nicht beobachten konnte das sie von ihren Artgenossinnen attackiert worden sind, wie sind sie dann gestorben. Sie konnten definitiv laufen und sich wohl auch selbst Versorgen. Ich kann mir nur vorstellen das sie sich auf Grund ihrer kaputten Beine nicht mehr Richtig putzen konnten und deswegen verstorben sind. Das ist mein einziger Ansatz den ich habe. Oder hier liegt ein großer Zufall vor der mich hier ins Grübeln bringt.

Haltungsbericht:

Wie geschrieben geht es der Kolonie sonst sehr gut, es wird reichlich Nahrung aufgenommen, auch wenn diese erst nicht in Brut umgesetzt wurde. Doch heute konnte ich wieder einige Eier entdecken und viele kleine Larven. Einige wenige Larven sind auch schon etwas gewachsen. Leider ist die Scheibe in der untersten Kammer so verdreckt das man nicht mehr so gut erkennen kann wie es dort aussieht. Das macht aber nichts, Tagsüber liegt die Brut in der obersten Kammer und man kann sie gut sehen, naja wenn die Arbeiterinnen sie nicht so auf türmen würden. Dadurch kann ich Eier und kleine Larven meist nur schätzen. Mein neuester Stand sieht so aus:

(16.04.11)
1 Königin
18 Minor Arbeiterinnen
1 Media Arbeiterin
0 Major Arbeiterinnen
17 normale Puppen
0 normale Larven
5 kleine Larven
ca. 20 Eier und kleinste Larven


Soweit gibt es nichts neues, es macht Spaß dieser Art bei der täglichen Arbeit zu zuschauen. Ich bin auch froh darüber das diese Art Tagaktiv zu sein scheint, Nachts konnte ich noch keine Arbeiterin draußen sehen.

Hier noch ein paar Bilder:

Bild Bild Bild Bild Bild

Hier eine Arbeiterin die den Eingang bewacht:

Bild

Hier ist es mir gelungen die Königin mal im Vergleich zu ihren Arbeiterinnen aufzunehmen, vor allem das Hinterteil beeindruckt! Oben im Bild sieht man eine frisch geschlüpfte Arbeiterin!

Bild

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Re: *Camponotus cf. terebrans - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » Mo 9. Mai 2011, 11:30

Hallo Zusammen!

Wollen wir doch mal wieder einen Blick auf meine Kolonie von Camponotus cf. terebrans werfen.

Die Kolonie entwickelt sich ausgezeichnet, man muss das so sagen den es gab einen deutlichen Sprung nach vorne. Der Wuselfaktor im Nest hat sich stark erhöht es sind nun doch einige Arbeiterinnen hinzu gekommen. Man konnte in den letzten Tagen eigentlich täglich neue Arbeiterinnen bewundern. Nun sind alle Puppen vom letzten Schwung geschlüpft. Gleichzeitig sind schon wieder neue hinzu gekommen. Es ist einfach erstaunlich wie schnell die Larven wachsen. Zurzeit gibt es zu den Schaben auch immer mal wieder die ein oder andere Raupe. Im Moment gibt es sehr viele bei uns im Stadtwald, ich muss sie nicht einmal Sammeln. Bei meiner Täglichen fahr von und zur Arbeit kleben mir immer einige auf meinen Klamotten. Diese wandern dann halt, zur Freude meiner Camponotus Kolonie, in das Becken. Mein neuer Stand:

(16.04.11)
1 Königin
36 Minor Arbeiterinnen
1 Media Arbeiterin
0 Major Arbeiterinnen
15 normale Puppen
ca. 15 normale Larven
15 kleine Larven
ca. 40 Eier und kleinste Larven


Ich hatte eigentlich gehofft bald größere Arbeiterinnen in meine Kolonie zu haben. Doch bis jetzt produziert die Kolonie „nur“ Minor Arbeiterinnen. Wobei ich da auch schon mal die ein oder andere größere dabei habe. Mal sehen wann sie dann die größeren Arbeiterinnenkasten aufziehen, ich bin gespannt.
Übrigens ist nun keine verkrüppelte Arbeiterin mehr dazu gekommen und die beiden die ich hatte sind nun wirklich verstorben. Ich konnte sie in den vergangenen Tagen nicht mehr ausfindig machen. Die eine Arbeiterin die noch halb am Leben war konnte ich wenige Tage nach meinem letzten Bericht aus dem Becken nehmen, sie war nun endgültig verloren. Sie war definitiv eine der verkrüppelten, die andere wurde ja bis zur Unkenntlichkeit auseinander genommen. Ihr könnt es sehen wie ihr wollt aber das ist in meinen Augen kein Zufall. Ausgerechnet diese beiden sind gestorben, allen anderen geht es gut und ich kann keine Arbeiterin aus machen die noch verkrüppelt ist. In meinen Augen ist das „Problem“, ob nun direkt oder indirekt, von den Arbeiterinnen gelöst worden.

Das Becken habe ich Übrigens noch mit einem Stück Rinde aufgewertet, darunter lagern sie auch gerne mal ihre Abfälle. Im Übrigen ist das eine sehr saubere Kolonie. Im Nest liegt nie Abfall in Form von Puppenhüllen oder Insektenresten. Alles wird immer sofort nach draußen gebracht. Ich bin schon am planen für ein neues Nest, das jetzige wird nicht mehr lange reichen eventuell noch einen Monat dann muss ich mich damit wohl beschäftigen.

Soweit soll es das gewesen sein, sollte es bis zum neuen Nest etwas zu Berichten geben melde ich mich wieder, sonst gibt es den nächsten Bericht erst wieder nach dem neuen Nest!

Die Übersicht über die vorhandene Brut:
80 81

Hier kann man sie beim verwerten einer Schokoschabe sehen:

78 79

Und weitere Bilder:

75 76 77

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Re: *Camponotus cf. terebrans - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » Mo 11. Jul 2011, 21:04

Hallo Zusammen!

(21.06.11)

Nach einer weile ohne neuen Bericht möchte ich euch nun wieder auf den neusten Stand bringen.

Ich muss sagen das mich diese Kolonie immer mehr begeistert. Sie ist zwar zur Zeit eher Morgens und Abends aktiv aber bei der Fütterung tummeln sie sich dann auch am Tage im Becken. Es ist aber auch am Tage öfters mal die ein oder andere draußen zu beobachten, sie sind dann meistens recht zügig im Becken unterwegs. Sie klettern auf allem herum auf der Suche nach etwas essbarem. Zurzeit kann ich ihnen zwei Schaben und zwei Maden anbieten, das reicht dann für 2-3 Tage. Ihre Entwicklung hat Rasant zugenommen. Brut ist jetzt immer in allen Stadien und Größen vorhanden. Vorbei ist die Zeit wo die Gyne immer Schubweise Eier gelegt hat. Das erklärt auch den erhöhten Bedarf an Proteinen und Kohlenhydraten. Ich bin eigentlich Ständig dabei die Schale mit den Zuckerwasser aufzufüllen.
Die Kolonie hat durch diese Entwicklung ordentlich zugelegt, ständig kann ich neue Arbeiterinnen im Nest entdecken, viele Puppen und Larven liegen meist in der obersten Kammer. Abends transportieren die Arbeiterinnen diese wieder ganz nach unten. Interessant ist dabei das die Gyne eigentlich so gut wie nie bei ihrer Brut hockt sondern etwas abseits mit einigen Arbeiterinnen. Nur wenn die Wärmelampe angeht geht sie ebenfalls in die oberste Kammer. Main neuster Stand:

(21.06.11)
1 Königin
45 Minor Arbeiterinnen
1 Media Arbeiterin
0 Major Arbeiterinnen
25 normale Puppen
ca. 20 normale Larven
30 kleine Larven
ca. 50 Eier und kleinste Larven


In nicht allzu ferner Zukunft muss ich mir auch bei diesen Tieren ein neues Nest und Becken einfallen lassen. Das Zurzeit genutzte Nest hält wohl maximal noch ein, höchstens zwei, Monate. Dann werde ich ihnen wohl eines meiner größeren Becken spendieren. Dazu dann aber zu gegebener Zeit mehr, vorher wird es sicher noch einen weiteren Beitrag geben.


(09.07.11)

Die Kolonie entwickelt sich sehr gut und es macht mir sehr viel Freude den „kleinen“ bei ihrer täglichen Arbeit zuzuschauen. Die Kolonie entwickelt sich weiter rasant. Ich gebe ihnen nun fast jeden zweiten Tag, Schaben, Grillen und Fliegen. Ich könnte ihnen noch mehr geben aber ich muss die Kolonie etwas Bremsen, ein neues Nest wird bald fällig aber den Platz dafür habe ich noch nicht. Die Kolonie ist gerade dabei zwei sehr große Larven aufzuziehen, sie Übertreffen die anderen Puppen nun schon um einiges. Die die beim Treffen dabei waren konnten sie ja schon beobachten, sie sind seit dem noch einmal gewachsen. Ich vermute das sich diese beiden Larven aber nun bald verpuppen werden. Das könnten dann schon meine ersten Majore sein.

Mein neuer Stand:

(09.07.11)
1 Königin
ca. 60 Minor Arbeiterinnen
1 Media Arbeiterin
0 Major Arbeiterinnen
35 normale Puppen
3 größere Puppen
2 sehr große Larven
ca. 35 normale Larven
40 kleine Larven
ca. 60 Eier und kleinste Larven


Nun noch ein paar Bilder:

279280281283

Hier die beiden großen Larven, auf dem ersten Bild ganz links neben den kleineren Larven die in etwa die Größe haben wie von einer normalen Arbeiterin:
282284

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Re: *Camponotus cf. terebrans - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » Mi 7. Sep 2011, 15:58

(27.07.11)
Hallo Leute!

Heute mal wieder etwas neues von meiner Kolonie. Das Volk hat etwas fahrt raus genommen, was aber nicht weiter schlimm ist. Es ist trotzdem noch reichlich Brut vorhanden. Soviel das ich ihnen nun ein neues Nest und ein großes Becken (120x40x40) fertig gemacht habe. Seit letzten Samstag leben sie nun schon darin. Das Becken ist noch nicht ganz fertig Eingerichtet, es sieht mir noch ein wenig zu karg und trostlos aus. Der Bereich in dem das Nest steht sieht aber schon ganz ansprechend aus und so haben sie sich eigentlich schon ganz gut eingelebt. Abends machen sich einige Arbeiterinnen auf den Weg um etwas an dem Zuckerwasser zu naschen. Die Schaben und Spinnen die ich ihnen Anbiete werden aber nicht mehr ganz so eifrig ins Nest gebracht. Eventuell bahnt sich auch eine kleine „Winterpause“ an? Genau weiß ich es noch nicht. Die Königin ist ja eigentlich schon seit fast einem Jahr dabei ihr kleines Volk aufzuziehen. Da kann ich ihr eine kleine Pause nicht übel nehmen. Trotzdem hat sie schon wieder ein neues Eipaket gelegt. So ein „Haufen“ Eier kann aus bis zu 20 Eiern bestehen. Davon konnte ich jetzt zwei sehen wobei bei dem einen auch schon kleine Larven anhafteten. Die beiden großen Puppen haben sind noch vorhanden, ich kann jetzt auch schon die Augen durch die Puppen schimmern sehen. All zulange kann es also nicht mehr dauern bis ich weiß was da raus kommt.

Bilder vom neuen Becken:

408 405 406 407 404

(Heute, 07.09.11)
Seit dem Bericht vom 27.07.11 ist nun doch wieder einiges passiert.

Sie haben sich im neuen Becken gut eingelebt. Ich sprühe fast jeden Tag das Nest und die kleine Pflanze die vor dem Nest wächst mit Wasser ein. Dann kommen meist ein paar Arbeiterinnen nach draußen und laufen durch das Becken. Einige trinken, andere suchen nach Nahrung. Meistens bekommen sie dann auch ein paar Schaben oder Heimchen. Die eine oder andere Hausspinne und Zitterspinne musste aber auch schon ihr Leben lassen.

Ich möchte euch in diesem Bericht ein wenig näher auf das anbieten von Zuckerwasser eingehen. Dadurch das sie nun ein größeres Becken haben kann ich ihnen auch das Zuckerwasser etwas weiter weg anbieten. So kann man ganz gut beobachten wie sie sich dabei Organisieren. Um das ganze nicht Kompliziert beschreiben zu müssen habe ich euch drei Videos aufgenommen. Auf allen Videos ist gut zu erkennen wie die Arbeiterinnen eine Duftspur hinterlassen bzw. wie sie ihr nach gehen. Im zweiten Video kann man gut beobachten wie sich die Gaster der Arbeiterinnen vergrößern. Im letzten Video ist das ganze noch einmal recht kompakt zu sehen.







Und noch ein paar Bilder dazu:

409 410 411


Die Kolonie entwickelt sich weiterhin gut. Die großen Puppen sind nun endlich geschlüpft. Heraus kamen eine Media und zwei Majore. Beide Majore unterscheiden sich aber noch einmal in der Größe. Ich versuche das nun mal auf den folgenden Bildern darzustellen.
Hier erst einmal Bilder der Media Arbeiterin. Sie ist ein gutes Stück größer als die Minore ich denke so 12-13mm wird sie haben:

412414

Auf dem Bild ist im Hintergrund der Major zu sehen, schön zum Vergleich:

413

Jetzt Bilder von dem Major. So wirklich gut sind sie nicht geworden. Ist nicht ganz so einfach zu Fotografieren. Der Major hat sicher 16mm ist aber sicher nicht die größte Vertreterin der Majore.

416417

Hier leider nur die dicke Gaster vom Major:

418

Brut ist in allen Stadien vorhanden, die Königin hat noch keine Pause eingelegt, mal sehen wie lange das noch so weiter läuft!

Mein neuster Stand:

1 Königin
ca. 120 Minor Arbeiterinnen
1 Media Arbeiterin
2 Major Arbeiterinnen
50 normale Puppen
2 größere Puppen
1 sehr große Larven
ca. 70 normale Larven
50 kleine Larven
ca. 100 Eier und kleinste Larven


Zum Schluss noch ein Video aus dem Nest meiner Kolonie. Sie sind eigentlich immer sehr ruhig reagieren nicht auf mich oder auf den Fotoblitz.



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Re: *Camponotus cf. terebrans - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » Di 13. Dez 2011, 12:39

Hallo Leute!

Nach den ganzen Problemen bei meinen anderen Ameisen gibt es doch noch etwas wo ich keine Probleme habe. Die einzigen die ich hier habe sind positiver Natur.

Die Kolonie hat von mir letztes Wochenende ein neues Becken bekommen. Die Position des alten Nestes gefiel mir nicht da ich von dort nur schlecht Einblick ins Nest hatte. Nun ist das Nest wieder vorne und ich kann die Tiere bequem vom Stuhl aus beobachten, so muss es sein. Die Tiere verwöhnen mich mit ihrer schönen Färbung und ihrer ruhigen Art. Beim Blick ins Nest bleiben sie meist unbeeindruckt und verrichten ihre Tätigkeiten normal weiter. Vor allem die Majore, es sind nun drei im Nest unterwegs, begeistern mich. Wenn sie so im Nest sitzen ist das schon beeindruckend. Aber sie kommen erst Richtig gut zur Geltung wenn sie beim Umzug ins neue Becken in eine, Kurzerhand zweckendfremdeten, Pappe beißen und es knirscht bis in die Finger. Ich habe mich wirklich nicht getraut diesen Brocken von gut 18mm in die Hand zu nehmen. Das ist der größte Major den ich bis jetzt je hatte, aber Herr Kalytta hatte damals noch etwas größere in seiner Kolonie und er Sprach davon das dies noch nicht die größten sind. Da ist auch noch Luft nach oben vor allem wenn ich mir die Königin so anschaue. Oft ist es bei Camponotus Arten ja so dass die Majore nicht viel kleiner werden als die Königin, oder diese sogar übertreffen.
Die Koloniegröße schätze ich jetzt auf so um die 150-170 Tiere. Die Tendenz geht nach oben auch wenn sie in den letzten Wochen weniger Brut hatten. Aber ich konnte heute schon wieder eine Menge kleiner Larven beobachten und auch Eier in größeren Paketen. Also werde ich wohl ein kleines Tal haben um danach wieder Ordentlich Nachwuchs bestaunen zu dürfen. Der Bedarf an Zuckerwasser und Insekten ist enorm, zumindest wenn man bedenkt wie groß die Kolonie ist. Ich weiß auch nicht wo die das alles lassen. Eine Ration besteht meist aus einem Esslöffel Zuckerwasser und 4-5 größeren Futtertieren (Heimchen, Schaben, Spinnen aber auch mal Ohrenkneifer und Mücken als Snack). Ich könnte ihnen das alle zwei Tage geben aber ich möchte es nicht Übertreiben und sie nicht unkontrolliert wachsen lassen. Das Ganze soll ja auch nicht in Arbeit ausarten, noch nicht ;).
Die Haltungsbedingungen sind noch die Selben. Es sind Tagsüber ca. 28C° im Becken. Nachts kühlt es sich auf 18-20°C ab. Das Becken ist so eingerichtet wie ich mir ihren Lebensraum Vorstelle oder zumindest so wie ich es aus Informationen die ich im Netz gefunden habe. Trockene, sandige mit kargem Bewuchs versehende Landschaften. Auf eine Bepflanzung habe ich aber verzichtet, ich will mich mal schlau machen ob man Blumensamen aus Australien beziehen kann. Eventuell gibt es dann die Möglichkeit etwas zu Pflanzen das diesen Lebensbedingungen gewachsen ist. Die letze Pflanze die ich in dem anderen Becken hatte ist mir jedenfalls eingegangen.

Meine nächste Überlegung betrifft die Winterruhe, ich denke ich müsste sie mal eine Weile etwas kühler halten. Ich dachte so von Dezember bis Januar bei 18-22 Grad, je nachdem wie die Kolonie darauf reagiert. Was meint ihr dazu?

LG, Mathias

P.S Der Bericht ist vom 28.10.11, wollte noch Bilder dazu machen und kam nie dazu. In meinem nächsten Bericht gibt es dann wieder welche und der wird auch nicht so lange auf meinem Rechner warten müssen, sorry.
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Re: *Camponotus cf. terebrans - Haltungsbericht

Beitragvon Mathias Zille » So 22. Jan 2012, 16:40

Hallo Zusammen!

Rückblick:

Auch hier gibt es jetzt wieder viel zu Berichten, ist ja auch schon eine Weile her, mein letzter Bericht.
Ich versuche die Ereignisse der letzten Wochen so gut es geht wieder zu geben. Die neueren Ereignisse werde ich dann wieder etwas ausführlicher beschreiben.
Es ging drunter und drüber in den letzten Wochen. Ich schrieb ja in meinem letzten Bericht dass sie ein neues Nest bekommen hatten. Leider hatte dieses einen Materialbedingten Fehler den ich im Nachhinein nicht mehr korrigieren konnte. Der Porenbetonstein hatte einen Riss der sich einmal durch den halben Stein zog, genau an der Stelle wo der Wassertank war. So kam es das beim Auffüllen des Tanks das Nest viel zu stark befeuchtet wurde, vor allem zu schnell. Brut die dort gelagert wurde musste jedes Mal in Panik davon geschleppt werden. Das war ein Umstand den ich den Ameisen nicht so lange zumuten wollte.
Also musste ein neues Nest her. Ich dachte mir das ich die Kolonie in mein selbst gebautes Becken setzen könnte, was ich dann auch tat. Also das Tropenbecken abgebaut, es war eh nichts darin und war somit eigentlich frei. Ich hatte noch ein altes Nest von meinen Messor arenarius das ich noch einmal verwenden konnte. Damals hatten sich die M. arenarius darin ein paar Löcher gegraben. Diese verschloss ich mit einem Lehmgemisch. Da die Camponotus terebrans eigentlich noch nie versuchten in ihrem Nest etwas durch graben oder anknabbern zu verändern dachte ich an nichts Schlimmes. Ihr könnt euch nun sicher schon denken was dieses Mal mit dem Nest passiert ist. Genau, sie gruben doch und das nicht zu wenig. Es war nachher so dass das komplette Nest voll war mit Granulat aus dem Bodengrund. Da ich bei diesen Tieren schon seit einiger Zeit den Boden mit Gips versiegele damit sie nicht das ganze Becken umgraben, hatten sie bald einen Großteil der Steine (Bodengrund) ausgetragen und eigentlich eine riesige Kammer unter dem Boden, gestützt vom Gips.
Natürlich konnte auch das nicht so bleiben, also wieder alles Ameisen eingesammelt. Der Stress war sicher nicht gering in den letzten Wochen, meine Nerven waren auch am Ende. Da hat man schon recht wenig Zeit und dann solche Fehlschläge. Mit dem neuen Nest sollte es aber nun besser werden.

Das neue Nest und Becken:

Nun etwas ausführlicher, ab jetzt also der momentane Istzustand vom Becken und dem Nest.
Dieses Mal sollte es also nun endlich perfekt werden. Perfekt wird es nie ich weiß, aber aus Fehlern sollte man schon Rückschlüsse ziehen und diese Möglichst nicht wiederholen!
Das Nest besteht eigentlich aus zwei kleineren Nestern die ich mit einem kurzen Gummischlauch verbunden habe. In dem einen haben sie schon einmal gewohnt, dieses wurde Ihnen aber zu klein. Das andere wurde ebenfalls schon einmal von den Messor arenarius bewohnt. Die Nester habe ich dieses Mal Innen mit einem Gemisch aus Lehm, Gips und etwas Sand bemalt. Ich verspreche mir davon dass sie durch den härteren Gips davon abgehalten werden die Kammern zu erweitern oder gar wieder Gänge darin zu graben. Bis jetzt muss man sagen dass sie es nicht mehr geschafft haben, auch wenn ich sie dabei beobachten konnte wie sie es versuchten. Da das Nest, oder besser der Verbund aus den beiden Nestern, eigentlich zu groß ist habe ich die Hälfte der Kammern mit feuchtem Sandkastensand aufgefüllt. Diesen graben sie aktuell aus dem Nest und haben auch schon einen Großteil frei gelegt. Es ist eigentlich eine Art Beschäftigungstherapie. Es macht Spaß ihnen dabei zu zuschauen.
Das Becken ist wieder das 80x30x50 (LxBxH) das sie davor auch schon hatten. Wieder wurde der Grund mit Gips versiegelt. Die Einrichtung ist mir, denke ich, recht gut gelungen. Einen dickeren Stamm und ein paar Äste erweitern den Bewegungsfreiraum der Tiere. Dazu habe ich den Boden mit Granitkies und Wüstensand dekoriert. Eine Möglichkeit frisches Wasser aufzunehmen biete ich über eine Schale, ähnlich wie bei meinen Cataglyphis, an. Außerdem noch einen Deckel auf dem ich Zuckerwasser anbiete (oder Honig). Futtertiere werde ich frisch tot einfach im Becken verteilen.

Hier nun Bilder vom Becken und dem Nest:

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Die beiden Eingänge, auf dem ersten Bild klar zu erkennen. Beim zweiten wird es schon schwieriger, das etwas heller, rot gefärbte Teil neben dem senkrecht laufendem Ast ist das Röhrchen mit dem anderen Eingang. Sorry, besser ging es nicht zu fotografieren.

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Haltungsbericht:

Natürlich ist der ganze Stress der letzten Wochen nicht ganz Spurlos an der Kolonie vorbei gegangen. Ich hatte jetzt seit dem letzten Bericht drei tote Arbeiterinnen. Brut werde ich wohl kaum oder gar nicht verloren haben. Diese ist Konstant geblieben. Die Kolonie befindet sich aber definitiv in einer Winterruhe. Die Königin hat im November die letzten Eier gelegt. Aus den letzten Puppen sind nach und nach Arbeiterinnen geschlüpft. Weitere sind nicht dazu gekommen. Erst seit etwa einer Woche wachsen die Larven nun wieder und es gibt wieder Puppen. Eier konnte ich aber noch keine sehen, das wird aber sicher nicht mehr lange dauern. Hat die Kolonie erst einmal wieder die nötige Ruhe, Licht und Wärme sollte es bald wieder los gehen. Das die Larven wieder wachsen freut mich sehr. Ich konnte beobachten dass die Larven vor der Pause maximal die Größe einer Minor Larve erreichten. Einige haben auch kleiner die Winterruhe verbracht, aber nie war eine größer. Erst jetzt entwickeln sich scheinbar wieder Media und Majore. Ich denke mir das es für eine so kleine Kolonie einfacher ist die Larven nicht in größeren Entwickelten Stadien Überwintern zu lassen. Das ist aber nur eine vage Vermutung die ich mit einer Beobachtung nicht als Schlussfolgerung ansehen möchte.

Zum Thema Winterruhe/Winterpause bei Camponotus Arten:

Die Winterruhe wurde wohl mit den kühleren Temperaturen in der Nacht ausgelöst. Nachts ist es in meinem „Ameisenkeller“ doch recht frisch. Ohne Beheizung sind es sicher keine 20°C eher 15-18°C dürften es sein. Aus diesem Grund beheize ich ja auch das Cataglyphis Nest in der Nacht. Bei den terebrans habe ich das mit Absicht nicht getan. Eine Ruhe kann ich ihnen jetzt besser anbieten als im Sommer. Oft wird ja diskutiert ob sich Camponotus Arten die eigentlich im Winter bei uns, in ihrem Heimatland Sommer haben, anpassen können oder nicht. So versuchen viele im Sommer die Temperaturen herunter zu Regeln. Für mich eines der größten Missverständnisse überhaupt. Oft wird dieses auch noch bei Arten die aus Tropischen Regionen stammen so gehandhabt. Da man ja auch in den Tropen so tolle Wintermonate vorfindet :rolleyes: . In den Tropen wird das ganze wohl eher durch die Regenzeit bestimmt in anderen Regionen durch Licht und Kälte. Halte ich meine Arten kühl und mit weniger Licht würden diese wohl eine Pause einlegen. Auch Camponotus Arten kann man so beeinflussen auch wenn diese einen endogenen Rhythmus haben. Man kann sie aber trotzdem dazu animieren diese Pausen zu bestimmten Jahreszeiten einzulegen. Dies ist eher Möglich als zu versuchen seine Camponotus Kolonie ganzjährig auf „Sommer“ laufen zu lassen. Irgendwann legen sie dann eine Pause ein, egal wann, sie kommt gewiss. Hält man sie nun ganz normal von Februar bis Oktober warm (ansteigend zum Sommer, abfallend zum Herbst) dann kann man jede Kolonie egal von wo sie kommt (Winterruhe im Ursprungsland vorausgesetzt) in unseren Wintermonaten dazu animieren ihre Pause einzulegen. Ich beschränke das aber mal auf Königinnen vom Schwarmflug und denke nicht das es bei Kolonien klappt die der Natur durch fangen entnommen wurden. Obwohl man es durch entsprechend langer Haltung eventuell auch hin bekommen könnte. Ich lege mich damit mal etwas weit aus dem Fenster ich weiß, jeder ist eingeladen das in meinem Diskussionsbereich zu diskutieren. Wichtig ist nur das die Tiere eine Pause bekommen, wann diese letztlich stattfindet ist den Ameisen eigentlich egal. Die haben sicher keinen Kalender im Nest.


Zurück zum Haltungsbericht. Die Kolonie bekommt von mir Zuckerwasser oder Honig. Insekten gibt es in Form von Heimchen, Grillen, Schaben und Wachsmotten. Ich habe aber auch schon Spinnen, Maden, Raupen, Ohrenkneifer und Fliegen verfüttert. Man kann sagen dass sie nicht wählerisch sind. Sie sind in jedem Fall aber sehr aggressiv. Beute wird auch Lebend erjagt verfolgt und zusammen ins Nest getragen. Oft kommt es aber auch vor das sie die Beute am Fundort verarbeiten. Sprich sie bringen die Beute nicht immer ins Nest. Warum sie es mal machen und mal wieder nicht kann ich nicht nach vollziehen. Zuckerwasser und auch der Honig werden, wie bei allen Camponotus Arten, sehr gerne angenommen. Biete ich mehr an als aufgenommen werden kann dann sieht es im Nest aus als würden gleich eine ganze Reihe von Arbeiterinnen platzen. Vor allem die Majore haben dann einen Gaster der mancher Königin Schamesröte ins Gesicht treiben würde :D .
Noch mal ein paar Worte zu ihrer Aggressivität. Diese Art versprüht ihre Ameisensäure sehr schnell und auch nicht gerade wenig. Beim einsammeln der Tiere musste ich mir des Öfteren erst einmal die Hände waschen bevor ich weiter machen konnte. Zu sehr stanken meine Hände nach Essig (Ameisensäure) und machten andere Arbeiterinnen noch aggressiver. Die Ameisensäure war aber nicht stark, zumindest löste sich bei mir nicht die Haut von den Fingern, wie einige das von P. dives berichteten.

Ich freue mich das die Kolonie die stressigen letzten Wochen einigermaßen gut Überstanden hat und das die Larven wieder wachsen. Das lässt hoffen dass es in ein paar Wochen weiter voran geht mit diesen schönen Tieren. Mein aktueller Stand der Kolonie:

1 Königin
ca. 170 Minor Arbeiterinnen
4 Media Arbeiterin
3 Major Arbeiterinnen
10 normale Puppen
2 größere Puppen
2 sehr große Larven
ca. 100 normale Larven
50 kleine Larven
keine Eier und kleinste Larven


Nun noch ein paar Bilder:

Erst einmal eine Übersicht aus dem Nest, man sieht Brut, Larven und natürlich Arbeiterinnen.

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Dann konnte ich heute auch mal schöne Bilder von zwei Majoren machen. Erst einmal einer mit einer Delle am Kopf:

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Dann ein noch etwas größeres Tier, dieser Major putze sich im Schein meiner Ringleuchte! Aber seht selbt:

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Noch ein bisschen näher ran:

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LG, Mathias
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