Messor barbarus - Haltungsbericht

Messor barbarus - Haltungsbericht

Beitragvon Daniel Falk » Do 5. Feb 2015, 19:56

Hallo,

Ich hab bereits seit circa zwei Jahren eine kleine Messor barbarus Kolonie.
Letztes Jahr hab ich sie jedoch etwas vernachlĂ€ssigt; keine regelmĂ€ĂŸige BewĂ€sserungen, seltene FĂŒtterungen usw. hatten dann die Folge, dass deren Anzahl von 30 Arbeiterinnen auf 14 Arbeiterinnen gesunken ist.
Ich hab noch GlĂŒck gehabt, dass die Kolonie ĂŒberhaupt noch ĂŒberlebt hat ... da merkt man wie widerstandsfĂ€hig diese Gattung seien kann.

Ich hab mir deren Winterruhe zunutze gemacht um ein neues Becken fĂŒr die Kolonie einzurichten. Es ist ein 30cm x 20cm x 20cm Glasbecken mit einer RĂŒckwand aus selbstgeschniztem Ytong, als Substrat benutze ich fein aufgetragenen Sand mit ein paar kleinen HolzstĂŒckchen. Das Nest indem sie leben ist aus Gips und besteht aus einer lĂ€nglichen Kammer (ich plane momentan ein neues Zuhause fĂŒr sie zu basten, da dieses schon etwas heruntergekommen ist und sich die BewĂ€sserung als ziemlich schwer gestaltet).

Hier zwei Bilder:

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Nach der Winterruhe dieses Jahres begann ich die Kolonie wieder anstÀndig zu pflegen.
Eine Woche nach dem Ende der Winterruhe hat die Gyne bereits ein kleines Eierpaket gelegt:

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Aktuell geht es der Kolonie ganz gut und das Eierpacket wird von Tag zu Tag grĂ¶ĂŸer, zwei Larven aus dem letztem Jahr stehen bereits kurz vor der Verpuppung. Ich freu mich schon auf die weitere Entwicklung der Kolonie :).

Hier noch ein paar Bilder:

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Gruß Daniel
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Re: Messor barbarus - Haltungsbericht

Beitragvon Phillip Gronski » Do 5. Feb 2015, 20:38

Hey, alles Gute fĂŒr dieses Jahr, auf dass sie sich nun auf eine bessere Versorgung und reichlich Futter freuen dĂŒrfen! :)

Messor sind wirklich erstaunliche Ameisen, vor Allem in der Natur habe ich immer ihre Ausdauer bewundert, wenn sie unermĂŒdlich bei glĂŒhender Hitze kleine, trockene Saat eintragen und damit die ganze Kolonie am Leben halten. So genĂŒgsam sie auch sind, um so schneller vermehren sie sich auch bei gutem Futterangebot. Wenn die Kolonie ersteinmal loslegt, wirst du sicher auch mehr Freuden an ihnen haben.

Viele GrĂŒĂŸe, Phillip :wave:
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Re: Messor barbarus - Haltungsbericht

Beitragvon Daniel Falk » Do 5. Feb 2015, 21:17

Hey,
danke fĂŒr die nette RĂŒckmeldung :).

Du hast recht, es ist eine wirklich schöne Gattung. In Spanien bekam ich die Interesse fĂŒr diese Ameisen, ich hab ein "Ameisenkrieg" zwischen zwei großen Messor sp. Kolonien miterlebt, riesige Kolonien beobachtet und viele Verhaltensweisen entdeckt die ich vorher gar nicht kannte.
Vor allem beeindrucken die prÀchtigen Majore mit deren riesigen Köpfen.

Ich hab sogar ein paar Videos gedreht:

Ameisenkrieg




Gruß Daniel
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Re: Messor barbarus - Haltungsbericht

Beitragvon Daniel Falk » Di 10. Feb 2015, 19:22

Hallo,

ich hab hier ein kleines Update fĂŒr euch.
Das Eierpacket ist um das doppelte gewachsen, und ich warte schon gespannt auf die erste, neue Larve im Jahr. Hinzu hat sich eine der zwei vorhandenen Larven verpuppt.

Etwas eigenartig ist, dass die Arbeiterinnen manchmal einzelne Eier mit sich tragen und diese, scheinbar mit deren Hinterleib bespritzen .. ?Schreibt hier in diesen Thread was rein, falls ihr eine Idee dazu habt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Arbeiterinnen somit den "Klebstoff" auf die Eier auftragen.

Ich hab ĂŒbrigens gemerkt, dass die Kolonie ausschließlich Grassamen zu Ameisenbrot verwertet. Andere Samen wie Knaulgras, Perilla, Leinsamen, Salatsamen, Hirse, Nachtkerzen nehmen sie nur als Baumaterial.

Eier:
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Ameisenbrot:
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Nesteinsicht:
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Und zum Schluss der Kopf einer Media Arbeiterin :)
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Gruß Daniel
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Re: Messor barbarus - Haltungsbericht

Beitragvon Daniel Falk » Mo 2. MĂ€r 2015, 20:44

Hallo,

ich bin bisher sehr zufrieden mit der Kolonie.
Aus den meisten Eiern sind kleine Larven geschlĂŒpft, die jetzt wild mit den Eiern in einem Paket gehalten werden. Wenn ich die Ameisen mal störe teilen sie das Paket in zwei Teile um die Larven und Eier transportfĂ€higer zu machen.

Bilder zur Teilung des Eierpakets:

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Nun sind beide Larven verpuppt, wobei eine schon eine leicht brÀunliche FÀrbung hat.

Beide Puppen:

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Es fouragieren keine Arbeiterinnen, wenn ich jedoch ein Heimchenkopf ins Nest lege wird es sofort angenommen und (wenn auch nicht vollstĂ€ndig) verwertet. Sie ernĂ€hren sich großteils von Samen, wobei sie das erstellte Ameisenbrot sehr schnell verfĂŒttern und es sozusagen stoßweise produzieren. Sie erstellen es an einem Tag und verwerten es schon am nĂ€chsten, dann sieht man einige Tage lang nichts von Ameisenbrot.

Ansonsten gibt es nichts Neues .. :)

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Gruß Daniel
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Re: Messor barbarus - Haltungsbericht

Beitragvon Daniel Falk » Do 4. Jun 2015, 14:06

Hallo,

Es hat sich einiges im Leben der Kolonie getan.
Vor circa 2 Monaten hab ich die Kolonie in ein Reagenzglas ziehen lassen, denn mir war das tÀgliche wÀssern des Gips Nestes zu aufwÀndig. Da ist ein Reagenzglas mit Wassertank schon viel praktischer.
FĂŒr den Umzug hab ich einfach die Plexiglasplatte vom Gips getrennt und das offene Nest vor dem Reagenzglas gestellt. Nach einer Nacht harrte bereits die HĂ€lfte der Kolonie im RG und nach der zweiten Nacht ist die gesamte Kolonie umgezogen.

Da ich ziemlich oft die Lust verspĂŒre nach dem aktuellen Stand der Kolonie zu schauen, hab ich auf eine Abdeckung des Reagenzglases verzichtet. Ich stand in einem Zwiespalt, denn was ist störender fĂŒr die Kolonie; die durch das hochheben der Abdeckung entstehende ErschĂŒtterung, oder die stĂ€ndige Erhellung des Nestes.
Ich entschied mich dann zu Letzterem.

Vor ungefĂ€hr einer Woche bemerkte ich, dass die Arbeiterinnenzahl immer weiter schrumpfte. Beim suchen einer Ursache entdeckte ich, dass sich eine Spinne ĂŒber die Arbeiterinnen her gemacht hat. Die Spinne hat es sich mit so einem Reichtum an Nahrung gut gehen lassen und hat insgesamt um die 10 Arbeiterinnen geschnappt. Am Ende gab es fĂŒr die Kolonie ein Festessen mit fetter Spinne :).

Die Verluste durch die Spinne haben sich in der Entwicklung der Kolonie bemerkbar gemacht, aber ich denke sie wird sich davon schon erholen.

Hier noch was fĂŒrs Auge :)

Gruß Daniel
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Re: Messor barbarus - Haltungsbericht

Beitragvon Daniel Falk » Mo 22. Jun 2015, 14:55

Hey,

Heute mal ein kleines Update mit Bildern von meiner Messor barbarus Kolonie.
Da mir der gelbe Sand mit der gelben RĂŒckwand viel zu blass aussah, hab ich das Becken mit rotem Sand befĂŒllt und ein Stein reingestellt. Das Ganze sieht jetzt nicht grade kĂŒnstlerisch oder naturnah aus, aber die Farbe erscheint mir viel angenehmer als die davor.

Die Kolonie hat reichlich an Brut angesammelt und tĂ€glich kann man eine neue, frisch geschlĂŒpfte Arbeiterin entdecken. Unter den neuen Arbeiterinnen gibt es nur kleine Minoren, fast schon PygmĂ€en. Aber die nĂ€chsten grĂ¶ĂŸten Larven bereiten sich schon darauf vor, sich zu grĂ¶ĂŸeren Arbeiterinnen zu entwickeln.

Da sie hauptsÀchlich Grassamen auf dem Vorrat haben, hab ein paar Löwenzahnsamen angeboten die auch sofort eingetragen wurden. Ich biete ihnen jeden Tag eine Fliege, Spinne oder Heimchen an, welche mal angenommen werden mal nicht. Die nicht angenommene Proteine werden aber nach paar Stunden wieder ins Nest eingetragen und dann vollstÀndig verwertet. Also werden Proteine fast nie, nicht verwertet.
Ansonsten haben sich die Haltungsparameter nicht verÀndert; das Reagenzglas ist ohne Abdeckung und es gibt auch keine WÀrmequelle.

Jetzt kommen noch ein paar Bilder :).

Gruß Daniel
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