Pseudomyrmex gracilis - Haltungsbericht

Pseudomyrmex gracilis - Haltungsbericht

Beitragvon Holger Barnack » Di 25. Jun 2013, 19:21

Da es von Pseudomyrmex gracilis kaum Haltungsberichte gibt, werde ich nun mal damit beginnen.
Die Kolonie stammt aus Texas und zwar aus einem Park von Houston. ( Hier noch mal ein Dankeschön an Chris)
In dieser Region liegen die Temperaturen über die Sommermonaten bei über 30 °C und von Dezember bis Februar knapp unter 20 °C.
Siehe Diagramm:
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Im Herbst ist die Luftfeuchtigkeit extrem hoch bei 95 %.

Diese Parameter werde ich auch bei der Haltung berücksichtigen.
Ich werde sie größtenteils trocken halten nur im Herbst werde ich öfters mal sprühen.
Von Dezember bis Februar werde ich sie dann auch nur bei Zimmertemperatur pflegen.
Genaue Angaben erfolgen dann bei den jeweiligen Updates.

Den Versand haben sie Problemlos überstanden da das Holz und die Wassertränke festgeklebt wurden.
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Als ich sie auspackte, waren sie natürlich recht aufgeregt und es wuselten ca 20 Tiere in der Box herum.
Als ich den Deckel öffnen wollte, kamen sie direkt an der Stelle angeflitzt wo ich anfing den Deckel zu lösen. Ich musste mich beeilen für den Deckel wieder zu schliessen sonst wären sie direkt aus der Box gekommen.
So lies ich sie zuerst mal ca 1 Stunde in Ruhe, damit sie sich wieder beruhigen konnten.
Danach ging es dann besser und ich konnte eine Stubenfliege hineinlegen und ich gab noch etwas Honigwasser dazu.
Beides wurde gierig angenommen.

Für die erste Zeit kommen sie in ein Becken mit den Maßen 30cm lang, 15 cm breit und 20 cm hoch.
Der Bodengrund besteht aus feinen Aquariensand den ich noch übrig hatte und kleinen Ästen.
Auf der Rückseite klebte ich noch die Hälfe eines Bambusrohres an.
Allerdings ist der Hohlraum viel zu breit von daher glaube ich nicht, dass sie dort einziehen werden.
Das Becken steht auf dem Terrarium der Cataglyphis und wird somit von deren Beleuchtung miterwärmt.
Auf dem Becken habe ich noch eine 13 Watt Energiesparlampe als Beleuchtung.
Somit erreiche ich in Bodennähe ca 30 °C.
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Sie liessen sich Problemlos umsetzten, hatte schon gedacht wenn ich versuche das Holznest aus der Box zu lösen, könnten sie die Finger angreifen aber es geschah nichts.
Im Gegenteil, als ich mich am Holz zu schaffen machte verschwanden die meisten im Nest.
Kaum ins neue Becken umgesetzt wurde direkt alles neugierig erkundet.
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Das Holznest hat auf der langen Seite zwei Eingänge und auf der linken Stirnseite befindet sich der Haupteingang.
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Aktuell sind immer ca 10 Arbeiterinnen unterwegs und zu meiner Überraschung halten sie sich Hauptsächlich am Boden auf.
Mag vielleicht daran liegen, dass das Holznest auch auf dem Boden liegt.
Honigwasser wird gerne angenommen und bei den Futtertieren sind sie absolut nicht wählerisch.
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Da ich zurzeit keine keine Drosophila habe, musste zuerst mal eine Stubenfliege daran glauben. Diese war durch den Schlag etwas benommen und als sie sich wieder bewegte, wurde sie direkt von den Arbeiterinnen gestochen. Innerhalb kürzester Zeit wurde sie vor Ort zerlegt.
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Als nächstes probierte ich mal ein grösseres frischtotes Heimchen. Auch dieses wurde ohne Probleme von den Arbeiterinnen zerlegt.
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Bin mal gespannt wie sich die Kolonie weiterentwickelt und vor allem wie sie sich verhalten. Ausgewachsene Kolonien werden als recht aggressiv beschrieben, vor allem bei Neststörungen.

LG
Holger

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Re: Pseudomyrmex gracilis - Haltungsbericht

Beitragvon Holger Barnack » Do 3. Okt 2013, 16:59

Stand vom 03.10.2013

Die kleinen entwickeln sich richtig prächtig und es sind immer ca 20 Arbeiterinnen unterwegs.
Sind zwar immer noch hauptsächlich auf dem Boden unterwegs aber einigen wuseln auch in den Ästen herum und es schaut richtig witzig aus wenn sie von einem Ast auf einen anderen Ast springen.
Es sind absolut tagaktive Tiere.
Sobald die Beleuchtung ausgeht und es im Zimmer dunkel wird, sind sie komplett verschwunden.

Aktuell halte ich sie noch trocken und Wassers steht in Form einer Wassertränke zur Verfügung.
Futter bekommen sie hauptsächlich Heimchen in verschiedenen Größen und Fliegen.
Ich probierte auch mal eine Mehlwurmpuppe aber dafür interessierten sie sich nicht.

Muss aber sagen es sind kleine Dreckspatzen.
Sie koten doch recht stark die Scheiben zu.
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Mittlerweile haben sie auch schon die ersten Geschlechtstiere aufgezogen.
Diese versuchten in den frühen Morgenstunden ca 6:00 Uhr, als es noch dunkel war, zu schwärmen.
Als ich das Licht im Zimmer anmachte verschwanden sie bald wieder im Nest.
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Anscheinend ist das Holznest mittlerweile doch etwas zu klein geworden.
Sie sind vor ein paar Tagen noch zusätzlich in die Bambusröhre eingezogen und somit habe ich nun einen Einblick ins Nest innere und bin damit sehr zufrieden.
Es gibt Brut in allen größen.
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Wird nun so langsam Zeit ihnen ein größeres Becken zur Verfügung zu stellen.

LG
Holger

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