Camponotus herculeanus
Eine Gründung mit Hindernissen

Eckdaten:
Fundort: Südliches Niedersachsen: Stadt Göttingen/ Stadtteil Weende: 150 m ü. NN.
Fundzeit: 23. Mai 2012/ 11:15 Uhr.
Wetter: 26°C., hohe Luftfeuchtigkeit, windstill/ schwülwarm.
Habitat: Krankenhausgelände Gelände mit Parkflächen (Auto) und vielen kleinen gepflegten Parkflächen (Natur).
Mir ist in dieser Umgebung trotz seit (5) Jahren intensiver Suche, kein Nest der Gattung Camponotus bekannt (10-20 Km weiter südlich jedoch begegnet man bereits einigen Völkern von Camponotus ligniperdus). Mit dem Fund einer Camponotus herculeanus Gyne hätte ich hier nie gerechnet und hätte es auch keinem geglaubt der behauptet hätte, hier eine Gyne gefunden zu haben. Die Nester müssen weit ab von dem Fundort der Gyne sein. Ich denke der Fund dieses Tieres ist evtl. das Resultat eines weitreichenden Fluges.
Seifert schreibt diese Art sei unter 300m ü. NN. selten. Mein Fund macht mich stutzig. Evtl. ist die Gyne auch als blinder Passagier an, in einem Auto hier her verfrachtet worden. Patienten aus weitreichenden Regionen werden in diesem Krankenhaus behandelt.
Ich hielt die Gyne drei Tage in einem Reagenzglas. Ein Kontrollblick zeigte das sie die Watte bearbeitet hatte. Sie zwackte mit ihren kräftigen Mandibeln die in der Natur sogar Holz bearbeiten, die Watte einfach ab und verteilte sie überall im Reagenzglas. Dies tat sie unentwegt. Natürlich bauen Ameisenköniginnen z.T. ihr Nest aus, aber da stimmte etwas nicht. Die Energie und den Zeitaufwand den sie dafür in Kauf nahm, war meiner Meinung zu hoch. Ich bat ihr ein neues Reagenzglas an. Das gleiche Resultat.
Die Watte wurde im kompletten Reagenzglas verteilt:

Die Gyne ist nicht physogastrisch und macht auf mich nicht den Eindruck das sie demnächst in diesem Reagenzglas gründen wird:

02. Juni 2012
Um nun Abstand von dieser doch sehr unnatürlichen Nestgestaltung zu bekommen, bastelte ich der nicht gründungswilligen Gyne ein kleines Becken indem sie ein Reagenzglas findet, sowie ein Holznest. Dieses besteht aus weicher Rinde. In Scheiben geschickt zusammengedratet und verblendet ist es von innen dunkel. Unten rechts in der Ecke ist ein kleiner Unterschlupf. Diesen ließ ich der Gyne um ungestört mit der Nestbearbeitung zu beginnen. Außerdem bohrte ich ein kleines Loch mittig des Nestes vor. Auch dies konnte sie als Startschuss betrachten. Ich tauchte das Nest einmal kurz unter Wasser und stellte es in das kleine Becken welches komplett schließt. Der bündige Deckel hat ein Loch, welches ich großzügig mit Paraffinöl umpinselt habe. Dieses dient dem Luftaustausch. Das kleine Becken hat die Maße BxHxT 13x6x9cm:

Die Gyne verschwand mit Höchstgeschwindigkeit in dem Holznest. Unten rechts in der Ecke in dem kleinen Loch:

Die Situation machte auf mich nun einen wesentlich besseren Eindruck. Dieser wurde in den Abendstunden schnell wieder nichtig gemacht. Die Gyne verließ ihren Unterschlupf und war die ganze Nacht in dem kleinen Becken unterwegs. Immer noch keine Spur sich niederzulassen. Sie verbrachte dann einige Tage außerhalb des Nestes. Sie hockte bewegungslos auf diesem.
Ich habe die Situation so interpretiert:
Der Schwarmflug fand einige Tage bevor ich die Gyne fand statt. Der Schwarmflug fand nicht in näherer Umgebung statt. Die Gyne hatte bereits ein Nest und ein kleines Gelege, evtl. die ersten Eier. Dann wurde sie gestört. Sie verlor ihr Nest und war nun nicht mehr gewillt erneut zu gründen. Die Gründung ist ja nichts anderes als eine Verkettung von Reizen. Entfernt man Beispielsweise ein Element, die Gyne findet kein Nistplatz, wird sie auch keine Eier absetzen. Die Gründung würde scheitern, die Gyne auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz durch Erschöpfung sterben, wenn sie keinem anderen Räuber zum Opfer fällt.
Ich musste nun einen neuen Reiz zur Gründung auslösen. Nahrung in jeglicher Form wurde über Tage nicht angenommen, dieses wäre die leichteste und angenehmste Lösung gewesen. Eine Winterruhe kann ebenfalls ein Auslöser für einen erneuten Versuch einer Gründung sein. Diese war aber noch zu weit weg. Camponotus herculeanus unterliegt dem endogenen Rhythmus. Unmöglich hervorzusehen wann sie sich diesem, in dieser Situation beugt oder annimmt, wenn sie nicht sogar zügig verstirbt. Der Zustand des Tieres war gleichzusetzen mit einer Arbeiterin, die von ihrem Volk getrennt war. Ich denke sie hätte nicht mehr lange gelebt.
Sie hockte nun tagelang auf dem Nest ob hell, ob dunkel, sie bewegte sich nicht. Die Fühler dicht am Körper angelegt, weitesgehend störungsunempfindlich.
05. Juni 2012
Ich entschied mich sie zu pushen.
Wie ich es mit meinen Camponotus ligniperdus erfolgreich tat.
Camponotus ligniperdus Haltungserfahrungen - Von der Königin zur Kolonie
Pushen sehe ich als absolute Notlösung. Bevor das Tier stirbt, versuche ich es lieber so. Dazu sei gesagt das es zu vielen Komplikationen führen kann, gerade wenn man mit Artfremder Brut pusht. In diesem Fall pushe ich eine heimische- mit einer exotischen Art. Spätestens also in der Winterruhe würden die exotischen Arbeiterinnen der Camponotus fellah versterben. Das wäre der Optimalfall. Es können aber vorher schon eine Vielzahl kniffliger Probleme auftreten. Es kann sein das die Gyne die Puppen gar nicht öffnet. Was auch gut wäre, denn sie hat bereits eigene Brut, das war das Ziel. Nur die exotischen Puppen jetzt zu entnehmen wäre ein ungeheurer Stress für die Gyne. Evtl. würde sie ohne die vorhandenen Puppen ihre eigenen Eier wieder fressen. Es kann sein das die exotischen Arbeiterinnen die Gyne unterdrücken ihre eigenen Puppen zu öffnen, so geschehen bei meiner Camponotus ligniperdus Kolonie. Ich musste die Arbeiterinnen von Camponotus fellah entfernen. Erst dann wurden die heimischen Puppen von der heimischen Gyne geöffnet. Einige Arbeiterinnen verstarben aber bereits voll ausgefärbt in ihrem Sarg aus Seide. Andere jedoch wurden voll ausgefärbt lebend befreit und sicherten die Zukunft der Kolonie. Im schlimmsten Fall öffnet die heimische Gyne die exotischen Puppen und wird nach einige Zeit von den Artfremden sehr großen Arbeiterinnen der Art Camponotus fellah attackiert und getötet. Ich weiß nämlich nicht, inwiefern diese beiden Arten überhaupt die biologische Möglichkeit besitzen, ein identisches Duftprofil anzulegen. Ein großer Vorteil bietet hier die Gattung Camponotus. Sie betreiben intensiv Trophallaxis. Durch das Austauschen und Weitergeben von Nahrung, intensivieren und verteilen sie ihr Duftprofil und den Kolonieduft. So werden evtl. leichte Defizite ausgeglichen.
Ich schaltete die Heizmatte am Nest meiner Camponotus fellah aus. befestigte sie an der Scheibe des Beckens und legte ein Reagenzglas an die Scheibe, so das dieses die Wärme der Heizmatte annimmt.
Zwei Tage später waren bereits einige Puppen in dem Reagenzglas zu finden. Diese entnahm ich und legte sie in das Becken der Gyne. Diese wurden umgehend in das Reagenzglas eingetragen, was nun dem Holznest bevorzugt wurde. Das Holznest bot natürlich keine Platz, die Gyne hatte sich nicht darum gekümmert dieses zu erweitern. Ich war sehr erleichtert als diese Bilder machen konnte:

Die Gyne war nun wesentlich entspannter aber aufgeweckter. Sie hatte nun Brut die sie bewachen musste.
09. Juni 2012
Eine kurze Zusammenfassung:
Ja, drei Tage später wurde das erste Ei abgesetzt.
Fazit der beschriebenen Situation:
Die Gyne hat also tatsächlich angefangen zu gründen. Es wurden die richtigen Reize aktiviert. Es war natürlich zum Teil ein Experiment dennoch hat es gezeigt, dass die Gyne ihr Verhalten eindeutig geändert hat als Brut zugegen war. Sie ist in ein anderes Verhaltensmuster gefallen. Sie hat ein Nest angenommen welches vorher verschmäht wurde. Sie wurde physogastrisch und hat bisher ein Ei abgesetzt, daran war vorher gar nicht zu denken. Die Gyne macht jetzt auch einen ganz anderen Eindruck. Wesentlich aufmerksamer und verhält sich auch dementsprechend. Dennoch ist sie nicht angriffslustig. Die Gyne zeigt kein ruckartiges Angriffsverhalten. Dies wird evtl. in den nächsten Tagen kommen. Wenn es wärmer wird und evtl. mehr eigene Brut vorhanden ist, kann man auf alle Fälle damit rechnen. Bei meiner Camponotus ligniperdus Gyne konnte ich das bei warmen Tagen bei der Gründung oft beobachten. Auffällig ist, dass der Eingang nicht verschlossen wird.
Hier ein paar Videos der physogastrischen Gyne, die externen Nahrungsquellen blieben bislang unberührt.
Dieses Video zeigt kurz die physogastrische Gyne:

Dieses Video zeigt die Gyne etwas länger, man kann die pralle, aber bei weitem noch nicht komplett ausgedehnte Gaster noch besser erkennen:

Dieses Video zeigt die Gyne wie sie den Nesteingang bewacht und sich putzt, ein vorbildliches der Situation angepasstes Verhalten:

16. Juni 2012
Die aktuelle Situation ist postitiv. Die Gyne hat aktuell 12 sichtbare Eier gelegt:

Fragen, Kritik, Diskussionen können gerne direkt in diesem Thread stattfinden.
LG Stevie
Eine Gründung mit Hindernissen

Eckdaten:
Fundort: Südliches Niedersachsen: Stadt Göttingen/ Stadtteil Weende: 150 m ü. NN.
Fundzeit: 23. Mai 2012/ 11:15 Uhr.
Wetter: 26°C., hohe Luftfeuchtigkeit, windstill/ schwülwarm.
Habitat: Krankenhausgelände Gelände mit Parkflächen (Auto) und vielen kleinen gepflegten Parkflächen (Natur).
Mir ist in dieser Umgebung trotz seit (5) Jahren intensiver Suche, kein Nest der Gattung Camponotus bekannt (10-20 Km weiter südlich jedoch begegnet man bereits einigen Völkern von Camponotus ligniperdus). Mit dem Fund einer Camponotus herculeanus Gyne hätte ich hier nie gerechnet und hätte es auch keinem geglaubt der behauptet hätte, hier eine Gyne gefunden zu haben. Die Nester müssen weit ab von dem Fundort der Gyne sein. Ich denke der Fund dieses Tieres ist evtl. das Resultat eines weitreichenden Fluges.
Seifert schreibt diese Art sei unter 300m ü. NN. selten. Mein Fund macht mich stutzig. Evtl. ist die Gyne auch als blinder Passagier an, in einem Auto hier her verfrachtet worden. Patienten aus weitreichenden Regionen werden in diesem Krankenhaus behandelt.
Ich hielt die Gyne drei Tage in einem Reagenzglas. Ein Kontrollblick zeigte das sie die Watte bearbeitet hatte. Sie zwackte mit ihren kräftigen Mandibeln die in der Natur sogar Holz bearbeiten, die Watte einfach ab und verteilte sie überall im Reagenzglas. Dies tat sie unentwegt. Natürlich bauen Ameisenköniginnen z.T. ihr Nest aus, aber da stimmte etwas nicht. Die Energie und den Zeitaufwand den sie dafür in Kauf nahm, war meiner Meinung zu hoch. Ich bat ihr ein neues Reagenzglas an. Das gleiche Resultat.
Die Watte wurde im kompletten Reagenzglas verteilt:

Die Gyne ist nicht physogastrisch und macht auf mich nicht den Eindruck das sie demnächst in diesem Reagenzglas gründen wird:

02. Juni 2012
Um nun Abstand von dieser doch sehr unnatürlichen Nestgestaltung zu bekommen, bastelte ich der nicht gründungswilligen Gyne ein kleines Becken indem sie ein Reagenzglas findet, sowie ein Holznest. Dieses besteht aus weicher Rinde. In Scheiben geschickt zusammengedratet und verblendet ist es von innen dunkel. Unten rechts in der Ecke ist ein kleiner Unterschlupf. Diesen ließ ich der Gyne um ungestört mit der Nestbearbeitung zu beginnen. Außerdem bohrte ich ein kleines Loch mittig des Nestes vor. Auch dies konnte sie als Startschuss betrachten. Ich tauchte das Nest einmal kurz unter Wasser und stellte es in das kleine Becken welches komplett schließt. Der bündige Deckel hat ein Loch, welches ich großzügig mit Paraffinöl umpinselt habe. Dieses dient dem Luftaustausch. Das kleine Becken hat die Maße BxHxT 13x6x9cm:



Die Gyne verschwand mit Höchstgeschwindigkeit in dem Holznest. Unten rechts in der Ecke in dem kleinen Loch:


Die Situation machte auf mich nun einen wesentlich besseren Eindruck. Dieser wurde in den Abendstunden schnell wieder nichtig gemacht. Die Gyne verließ ihren Unterschlupf und war die ganze Nacht in dem kleinen Becken unterwegs. Immer noch keine Spur sich niederzulassen. Sie verbrachte dann einige Tage außerhalb des Nestes. Sie hockte bewegungslos auf diesem.
Ich habe die Situation so interpretiert:
Der Schwarmflug fand einige Tage bevor ich die Gyne fand statt. Der Schwarmflug fand nicht in näherer Umgebung statt. Die Gyne hatte bereits ein Nest und ein kleines Gelege, evtl. die ersten Eier. Dann wurde sie gestört. Sie verlor ihr Nest und war nun nicht mehr gewillt erneut zu gründen. Die Gründung ist ja nichts anderes als eine Verkettung von Reizen. Entfernt man Beispielsweise ein Element, die Gyne findet kein Nistplatz, wird sie auch keine Eier absetzen. Die Gründung würde scheitern, die Gyne auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz durch Erschöpfung sterben, wenn sie keinem anderen Räuber zum Opfer fällt.
Ich musste nun einen neuen Reiz zur Gründung auslösen. Nahrung in jeglicher Form wurde über Tage nicht angenommen, dieses wäre die leichteste und angenehmste Lösung gewesen. Eine Winterruhe kann ebenfalls ein Auslöser für einen erneuten Versuch einer Gründung sein. Diese war aber noch zu weit weg. Camponotus herculeanus unterliegt dem endogenen Rhythmus. Unmöglich hervorzusehen wann sie sich diesem, in dieser Situation beugt oder annimmt, wenn sie nicht sogar zügig verstirbt. Der Zustand des Tieres war gleichzusetzen mit einer Arbeiterin, die von ihrem Volk getrennt war. Ich denke sie hätte nicht mehr lange gelebt.
Sie hockte nun tagelang auf dem Nest ob hell, ob dunkel, sie bewegte sich nicht. Die Fühler dicht am Körper angelegt, weitesgehend störungsunempfindlich.
05. Juni 2012
Ich entschied mich sie zu pushen.
Wie ich es mit meinen Camponotus ligniperdus erfolgreich tat.
Camponotus ligniperdus Haltungserfahrungen - Von der Königin zur Kolonie
Pushen sehe ich als absolute Notlösung. Bevor das Tier stirbt, versuche ich es lieber so. Dazu sei gesagt das es zu vielen Komplikationen führen kann, gerade wenn man mit Artfremder Brut pusht. In diesem Fall pushe ich eine heimische- mit einer exotischen Art. Spätestens also in der Winterruhe würden die exotischen Arbeiterinnen der Camponotus fellah versterben. Das wäre der Optimalfall. Es können aber vorher schon eine Vielzahl kniffliger Probleme auftreten. Es kann sein das die Gyne die Puppen gar nicht öffnet. Was auch gut wäre, denn sie hat bereits eigene Brut, das war das Ziel. Nur die exotischen Puppen jetzt zu entnehmen wäre ein ungeheurer Stress für die Gyne. Evtl. würde sie ohne die vorhandenen Puppen ihre eigenen Eier wieder fressen. Es kann sein das die exotischen Arbeiterinnen die Gyne unterdrücken ihre eigenen Puppen zu öffnen, so geschehen bei meiner Camponotus ligniperdus Kolonie. Ich musste die Arbeiterinnen von Camponotus fellah entfernen. Erst dann wurden die heimischen Puppen von der heimischen Gyne geöffnet. Einige Arbeiterinnen verstarben aber bereits voll ausgefärbt in ihrem Sarg aus Seide. Andere jedoch wurden voll ausgefärbt lebend befreit und sicherten die Zukunft der Kolonie. Im schlimmsten Fall öffnet die heimische Gyne die exotischen Puppen und wird nach einige Zeit von den Artfremden sehr großen Arbeiterinnen der Art Camponotus fellah attackiert und getötet. Ich weiß nämlich nicht, inwiefern diese beiden Arten überhaupt die biologische Möglichkeit besitzen, ein identisches Duftprofil anzulegen. Ein großer Vorteil bietet hier die Gattung Camponotus. Sie betreiben intensiv Trophallaxis. Durch das Austauschen und Weitergeben von Nahrung, intensivieren und verteilen sie ihr Duftprofil und den Kolonieduft. So werden evtl. leichte Defizite ausgeglichen.
Ich schaltete die Heizmatte am Nest meiner Camponotus fellah aus. befestigte sie an der Scheibe des Beckens und legte ein Reagenzglas an die Scheibe, so das dieses die Wärme der Heizmatte annimmt.
Zwei Tage später waren bereits einige Puppen in dem Reagenzglas zu finden. Diese entnahm ich und legte sie in das Becken der Gyne. Diese wurden umgehend in das Reagenzglas eingetragen, was nun dem Holznest bevorzugt wurde. Das Holznest bot natürlich keine Platz, die Gyne hatte sich nicht darum gekümmert dieses zu erweitern. Ich war sehr erleichtert als diese Bilder machen konnte:

Die Gyne war nun wesentlich entspannter aber aufgeweckter. Sie hatte nun Brut die sie bewachen musste.
09. Juni 2012
Eine kurze Zusammenfassung:
1. Gynenfund
2. Reagenzglasnest
3. Gyne nicht physogastrisch, keine Nahrungsaufnahme
4. Reagenzglasnest Watte zerfetzt
5. Zweites Reagenzglasnest Watte zerfetzt
6. Umzug ins kleine Becken, keine Nahrungsaufnahme
7. Keine Nestannahme, weder Reagenzglas noch Holznest
8. Gyne verweilt Tage außerhalb der Nester
9. Zugabe exotischer Camponotus- (fellah) Puppen
10. Gyne zieht mit Puppen ins Raegenzglasnest, keine Nahrungsaufnahme
11. Gyne wird physogastrisch
12. Gyne hat ein Ei abgesetzt
Ja, drei Tage später wurde das erste Ei abgesetzt.
Fazit der beschriebenen Situation:
Die Gyne hat also tatsächlich angefangen zu gründen. Es wurden die richtigen Reize aktiviert. Es war natürlich zum Teil ein Experiment dennoch hat es gezeigt, dass die Gyne ihr Verhalten eindeutig geändert hat als Brut zugegen war. Sie ist in ein anderes Verhaltensmuster gefallen. Sie hat ein Nest angenommen welches vorher verschmäht wurde. Sie wurde physogastrisch und hat bisher ein Ei abgesetzt, daran war vorher gar nicht zu denken. Die Gyne macht jetzt auch einen ganz anderen Eindruck. Wesentlich aufmerksamer und verhält sich auch dementsprechend. Dennoch ist sie nicht angriffslustig. Die Gyne zeigt kein ruckartiges Angriffsverhalten. Dies wird evtl. in den nächsten Tagen kommen. Wenn es wärmer wird und evtl. mehr eigene Brut vorhanden ist, kann man auf alle Fälle damit rechnen. Bei meiner Camponotus ligniperdus Gyne konnte ich das bei warmen Tagen bei der Gründung oft beobachten. Auffällig ist, dass der Eingang nicht verschlossen wird.
Hier ein paar Videos der physogastrischen Gyne, die externen Nahrungsquellen blieben bislang unberührt.
Dieses Video zeigt kurz die physogastrische Gyne:

Dieses Video zeigt die Gyne etwas länger, man kann die pralle, aber bei weitem noch nicht komplett ausgedehnte Gaster noch besser erkennen:

Dieses Video zeigt die Gyne wie sie den Nesteingang bewacht und sich putzt, ein vorbildliches der Situation angepasstes Verhalten:

16. Juni 2012
Die aktuelle Situation ist postitiv. Die Gyne hat aktuell 12 sichtbare Eier gelegt:

Fragen, Kritik, Diskussionen können gerne direkt in diesem Thread stattfinden.
LG Stevie