Herkunft: Süd - Mittelamerika (Diese Kolonie stammt aus Texas)
Nestbau: Holznest (teilweise Erdnest)
Größe: Königin: 15 - 16 mm; Arbeiterinnen 13 - 14mm
Nahrung: Insekten, Zucker- / Honigwasser
Haltungsbedingungen: 22 - 28C°, Luftfeuchtigkeit 60%+ (Subtropisch bis Tropisches Urwaldklima)
Besonderheiten: Intensiver grün-goldener schimmer, kann stridulieren, agiler Jäger, gutes Sehvermögen, kann Tandemlauf anwenden
Pachycondyla villosa ist eine große und auffällige Ponerinen-Art deren Verbreitungsgebiet sich von Süd- über Mittelamerika bis hin nach Texas erstreckt. Sie lebt größtenteils arboreal, jedoch nicht ausschließlich. Während beispielsweise in Französisch-Guayana Kolonien vornehmlich auf Bäumen gefunden werden, kann man in Texas durchaus Nester finden, die teilweise in das Erdreich hinein reichen. P. villosa ist eine holzbewohnende Ameise die vorzugsweise bereits vorhandene Hohlräume bewohnt. So lange sie nicht bedrängt oder das Nest gestört wird verhalten sich die Tiere auch nicht aggressiv.
Sie fällt besonders durch ihren außergewöhnlichen grün-goldenen Schimmer auf. Auch durch ihre Größe und kompakte Form ist diese Ameise alles andere als unauffällig. Wie bei den meisten Ponerinen gibt es auch bei P. villosa kein Rekrutierungsverhalten. Jedoch ist bei Umzügen o.ä. der Tandemlauf zu beobachten. Diese aktiv jagende Ameise ist ein äußerst effektiver Jäger der mit Hilfe seines starken Stachels auch dazu in der Lage ist Beutetiere zu überwältigen die größer als sie selbst sind.
Hier noch ein Link mit weiteren Interessanten Informationen:
https://academic.evergreen.edu/projects/ ... llosa.html
Leider findet man bezüglich der Haltung so gut wie keine Informationen im Internet, darum denke ich, dass dieser Haltungsbericht dem ein oder anderen weiterhelfen wird. Ich würde mich auch sehr freuen wenn weitere Halter ihre Erfahrungen mit uns teilen würden!
Die Entscheidung für diese Art viel zwar relativ schnell, jedoch nicht unüberlegt. Seit Jahren faszinieren mich gerade diese großen und so urtümlich aussehenden Ponerinen. Sie sind in jederlei Hinsicht außergewöhnlich. Ohne Sozialmagen tragen sie Flüssigkeiten als Tropfen zwischen ihren monströsen Mandibeln und legen diese z.B. ihren Larven direkt auf den Bauch um sie zu füttern. Sie jagen solitär und das auch noch äußerst geschickt und effizient. Ihre visuellen Fähigkeiten werden nur durch sehr wenige andere Arten übertroffen und man kann ihnen sogar ein Stück weit Lernfähigkeit zusprechen. Herrliche Tiere... jaja...
Wie dem auch sei. Momentan besteht die Kolonie aus einer einzelnen Gyne, zwei Puppen, Larven und Eiern. Die kleine Lady wurde bis zu dem Zeitpunkt als sie in meinen Besitz über ging in einer kleinen Braplast-Dose gehalten. Für die Gründung gibt es wohl kaum eine bessere Alternative. Allerdings sind die Beobachtungsmöglichkeiten doch absolut eingeschränkt und das gefällt mir nicht all zu gut! Heute habe ich sie also in ein kleines 10 x 20 cm "Becken" umgesetzt. Damit hat sie in etwa so viel Platz wie zuvor, allerdings sind die Wände nun aus transparentem Glas und nicht mehr aus undurchsichtigen Kunststoff. Ein kleines Hygrometer an der Innenseite gibt mir Auskunft über Temperatur und Luftfeuchtigkeit in dem kleinen Glaskasten und der Bodengrund besteht aus einer dünnen Schicht Humus welche ziemlich gut mit weißen Asseln durchsetzt ist. Das Nest ist ein ziemlich großes Reagenzglas ohne Wassertank. In diesem Reagenzglas ist nochmal eine Papprolle zur Auskleidung. Da P. villosa eine Holz bewohnende Art ist, hat sich meine Bezugsquelle für diese Variante entschieden. Der Erfolg gibt ihm recht! Da es Brut in allen Stadien gibt, scheint es der Gyne soweit zu gefallen. Als tränke ist ein kleines Reagenzglas mit in dem Becken. Auch das habe ich von meinem Vorhalter übernommen.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Christian bedanken, welcher mir die Kolonie verkauft hat. Er hat mir direkt ein Paar Schaben, einen ordentlichen Ansatz weißer Asseln und auch eine Menge Wissen mitgegeben!
Bereits am ersten Tag habe ich eine kleine angequetschte Schabe als Futter angeboten. Diese wurde auch innerhalb von Sekunden erjagt. Ein wenig verdünnter Honig steht natürlich auch bereit.
Naja, mehr gibt es wohl grad nicht zu berichten. Jetzt heißt es auf die erste Arbeiterin warten und weiterhin alle 2 - 3 Tage Proteine anbieten. Ponerinen im Allgemeinen und diese Art im Speziellen reagiert sehr empfindlich auf eine unregelmäßige Proteingabe..

7.1.2014
Gyne: quicklebendig
Arbeiterinnen: -
Ei: ?
Larven: ?
Puppen: 3
So far
Danjo
Edit:
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