*Pheidologeton sp. aus Sri Lanka

  • Pheidologeton sp. aus Sri Lanka

    Herkunft:
    Sri Lanka


    Habitat:
    offene Landschaften/ Rand eines Waldgebietes, meist an Bäumen;
    mögen es warm, jedoch nicht heiß (Haltung bei mir, etwa 22-26 C) Tritt vermehrt im Hochland auf.


    Nestbau:
    Nisten meist an und in Holz, große Kolonien oft auch am Fuß eines ausgewachsenen Regenwaldriesen,


    Körperbau / Aussehen:


    Königin:

    1,5 – 1,8 cm, schlanker/ kleiner als P. diversus, Gyne hat orange/dunkelrote Beine, ist ansonsten schwarz.

    Minor:
    0,1 – 0,2 cm,.
    Der Kopf ist braun, der Thorax ist gelb, die Gaster komplett schwarz, mit einem kleinen gelben Tupfer am Ende.
    Alle Tiere haben gelb/orangene Beine.

    Media:
    0,3-0,9 cm
    Unterschiedliche Färbung, manchmal Thorax und Kopf rötlich, die Gaster komplett schwarz, mit einem kleinen gelben Tupfer am Ende.
    Manche Tiere sind komplett schwarz/braun, oder komplett schwarz.
    Alle Tiere haben gelb/orangene Beine.

    Major
    1,0-1,5 cm
    Die Meisten großen Tiere sind komplett schwarz/ braun mit gelb/orangenen Beinen.


    Minor, Media, Major:


    SuperMajor

    1,5- ??? cm, bisheriges größtes Tier etwa 1,7-1,8cm (jedoch eine Art Zwitter aus Major und Gyne, mit extrem ausgeprägtem Thorax)
    Fast alle Tiere sind schwarz, fungieren zumeist als Repleten

    "Zwitter" aus Gyne und Major



    Männchen:

    ca. 10-12mm / gelb-braune Beine/ am Thorax leicht rötlich gefärbt


    Nahrung:
    Pheidologeton ist ein absoluter Allesfresser,
    Körner; Chips; Insekten; Wurst ; Hackfleisch ect.

    Haltungsbericht:


    Im Juni 2010 bekam ich durch glückliche Umstände von Fred eine Königin der o.g. Art, welche gerade frisch gegründet hatte. Die Gründung fand in Deutschland statt und die Königin bekam ich mit etwa 60 zierlichen Pygmäen und ebenso viel Brut, Media- oder gar Majortiere waren nicht vorhanden.
    Sie wurden in ein vorbereitetes 30X60 cm Aquarium gesetzt, welches mit einem gelbem/Lehm-Sandgemisch etwa 10cm hoch befüllt war.
    Weiterhin grub ich einen ausgehölten Strunk eines Obstbaums in den Bodengrund mit ein.
    Innerhalb einer Nacht zog die gesamte Kleinkolonie an den eingegrabenen Strunk und buddelte sich dort ein.
    Zu Anfang wurden nur kleine Heimchen, sowie besonders gerne Fruchtfliegen, beides tot, angenommen.
    Trotz der kaum vorhandenen Größe der Kolonie rückte stets ein Trupp von 15-30 Pygmäen aus um die Nahrung einzutragen.
    Körner wurden in diesem Zeitraum nicht angenommen.



    In kurzer Zeit wurde nun neue Brut aufgezogen und schon Ende Juni 2010 war der erste winzige Media vorhanden, der bei den meisten Fütterungen stets zugegen war um das Futter in transportgerechte Stücke zu zerteilen.



    Gegen Dezember 2010 war die Anfangs kleine Gruppe von 60 Pygmäen samt Gyne zu einer kleinen stabilen Kolonie herangewachsen und die Grabtätigkeit der Kolonie stieg stark an, dies veranlasste mich dazu, einmal das Becken von unten zu betrachten, mit viel Glück gewährten mir die Tiere auch Einblick in ihr Nest. Zwischenzeitlich hatten sie eine Marmeladendeckel große Kammer gegraben und diese mit Brut gefüllt, auf dem angehängten Bild ist rechts auch die Gyne zu erkennen.
    Große Major- oder Mediatiere wurden bis jetzt noch nicht aufgezogen, generell sparten sie mit Majortieren.



    In den kommenden Wochen werde ich den Haltungsbericht vervollständigen, soviel für heute.


    Hier stehe ich gerne für Fragen bereit: Diskussionsthread Pheidologeton sp. aus Sri Lanka Fragen/ Diskussion

  • Februar 2011, die Kolonie wächst beständig, Brut ist in allen Stadien vorhanden, es werden erste große Majortiere herangezogen. Diese fungieren zunächst als reine Repleten, ausserhalb des Nestes lassen sie sich nicht sehen.
    Futter wird nun fast alles angenommen, besonders gerne werden noch zappelnde Heimchen/Grillen und besonders Mehlwürmer und Zophobas angenommen.
    Der unkundige Zuschauer möchte meinen, dass die zu Beginn einer Fütterung an der Oberfläche patroulierenden winzigen Kundschafter und ihre Kameradinnen niemals im Stande seien die beiden letztgenannten Futtertiere, welche ja bekannter weise über einen starken Panzer verfügen, lebendig zu erlegen.
    Schnell ist man eines besseren belehrt, sobald das Futtertier den Boden erreicht hat melden die eifrigen Kundschafter und ein Schwall aus Arbeitern ergießt sich über die Beute.
    Diese versuchen nun die Mehlwürmer und Zophobas einigermaßen zu fixieren, bis größere Tiere eingetroffen sind.
    Majore werfen sich auf die Beute, bis der gesamte Körper mit Soldaten bedeckt ist.



    Ein mittleres Heimchen

    Zwei Mehlwürmer

    Nun wird begonnen die Beute zu zerlegen.
    Bis zu einer Größe von Zophobas wird die Nahrung eingetragen, größere Beute an Ort und Stelle zerlegt. Ein übertunneln der Straßen, wie bei affinis, findet nicht statt.




    Auch Hühnerknochen, von denen das Fleisch bereits entfernt wurde eignen sich hervorragend als Futter, besonders hervorzuheben ist hierbei, dass man den gesamten Abend etwas zu sehen hat, nur wenn man Pech hat vergraben sie den Knochen doch. Ein bis zwei Tage später kann man dann den hohlen Knochen, der einer Flöte ähnelt, entfernen.



    Mit den Körnern haben sie es wie meine Messor, generell werden nur wenige Körnerarten verschmäht, ob groß oder klein, hartschalig oder weichschalig, alles wird eingetragen.

    Solche Mengen trägt die Kolonie alle 3-5 Tage ein



    Gemeinsam lassen sich Körner natürlich am besten eintragen!

    Auch große Majortiere beteiligen sich beim Eintragen



    Soviel für heute

  • Mitte März 2011 passierte ein großes Ünglück. Nachdem die Kolonie erfolgreich und stets immer gewachsen war machte ich ein Wochenende lang Urlaub, wie sich später herausstellte ein großer Fehler.


    Zu dieser Zeit befanden sich die Tiere noch in dem o.g. 60er Aquarium. Erwähnenswert ist, dass die Beleuchtung des Beckens nicht signifikant die Temperatur im Becken erhöhen konnte. Die Temperatur im Becken wurde also stets von der Umgebungstemperatur bestimmt.


    Als ich vom Wochenendtripp in meine Wohnung zurückkam musste ich zu meinem Entsetzen feststellen, dass es mit der Zentralsteuerung der Heizung ein Problem gab. Nur die Antifrostschaltung war noch aktiv, die gesamte Wohnungstemperatur lag bei ca 10-13 C. Es mus erwähnt werden dass damals Temperaturen unter dem Gefrierpunkt herrschten und bei mir Schnee lag.


    Nachdem ich umgehend das Becken der Pheidologeton begutachtet hatte hob ich es hoch und musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass alle Tiere, samt der Königin, bizarr verkrümmt auf dem Untergrund lagen. Kein einziges Tier bewegte sich noch, ich ging schon davon aus, dass es um die Kolonie geschehen war.


    Da ich nichts mehr zu verlieren hatte grub ich die Gyne mit einem Löffel aus und legte sie auf meine Handfläche, diese hielt ich unter meine Bürolampe. Zu meiner Überraschung und größter Freude begann das Tier sich langsam wieder zu bewegen und stellte sich sogar wieder auf die Beine.


    Sofort machte ich mich daran die Brut und die restlichen Tiere auszugraben und legte sie behutsam in einen Plastikbehälter, diesen stellt ich auf die langsam wieder zu wärmen beginnende Heizung. Nach kurzer Zeit herrschte wieder emsiges Treiben im Behälter. Es handelt sich also definitiv um eine unglaublich robuste Pheidologeton, zuvor von mir gehaltene P. diversus hätten soetwas nicht mitgemacht.


    Es wurde nun jedoch Zeit die gesamte Beckenstruktur zu überdenken und ich entschied mich für zwei kleine 30X20er Becken welche mit einem Schlauch verbunden wurden. Darüber fertigte ich einen Holzdeckel mitsamt einer stark Wärme abgebeneden Feuchtraumleuchtstoffröhre.
    So herrschen nun tagsüber bis 26/27 C, die Nachtabkühlung durch Abschlatung der Lampen wird problemlos vertragen.



    Die neuen Becken; der Schlauch ist immer mit etwa 50-100 Tieren belaufen, fast immer wird auch Brut transportiert.



    Beim Umsetzen habe ich zeitweise einen größeren Teil der Supermajortiere in einem Behälter geparkt.


    Die Becken selbst wurden sehr gut angenommen, in jedem Becken befinden sich etliche eingegrabene Mangrovenholzstücke, der gelbe Sand ist mit Bims und Ton vermischt.



    Futterversuche führten zu der Erkenntniss, dass ungekochter Milchreis nicht zu den Nahrungsmitteln gehört, welche verschmäht werden.



    Bienenbrut, hier von Drohnen, ist ein besonders guter Proteinlieferant.

    Soviel für dieses Mal

  • Eine ganze Zeit lang hatte ich nun das Gefühl, das der Platz für die Tiere in ausreichender Menge vorhanden war. Die Tiere nahmen immernoch gerne allerlei Leckerbissen an, Heimchen/ Mehlwürmer und andere kleine Insekten sind leider schnell überwältigt und man hat nur wenig zu sehen. Pheidologeton sind leider sehr gute Jäger und unglaublich effizient in der Überwältung und dem Abtransport von Beutetieren bis zur Größe von Wüstenheuschrecken.
    Möchte man wirklich sehen, wie sich länger andauernde Straßen bilden muss man Beispielsweise auf Hühnerknochen zurückgreifen, was in der Küche übrig bleibt ist oft gut genug.



    Der Hühnerknochen, nach wenigen Minuten, links ist ein schon stattliches Majortier zu sehen, Speichertiere werden jedoch noch größer.



    Nach erfolgter starker Alarmierung werden auch etliche Majortiere herangezogen und die Beute besetzt. Die großen Soldaten zerlegen die Beute, den abtransport übernehmen die mittleren und kleinen Arbeiter


    Mitte 2012 musste ich nun langsam feststellen, dass die Becken nun abermals erweitert werden mussten. Immer wenn ich ein Becken stärker als das andere befeuchte stellt man fest, wie die Tiere je nach Bedürfnis des Nachwuchs die Brut umschichten. Eines Nachts hatte ich das Glück durch Zufall solch eine Umschichtung fotographisch begleiten zu können. Von Vorteil war hier aufjedenfall die durchsichtige Beckenverbindung, was die Tiere zwang mir ihren Nachwuchs vorzuführen, ein Erlebnis wenn man die Tiere im Erdnest hält.

    Alles beginnt zunächst mit einer Handvoll Larven und Puppen.



    Durch die anderen Arbeiter animiert beginnen immer mehr Tiere Brut zu transportieren.



    Immer mehr schwillt die Straße an



    Bis das Rohr vollends verstopft ist


    Nachdem ich Eindrucksvoll präsentiert bekommen hatte, dass die Tiere ausreichend Brut für 3 Becken produziert hatte fertigte ich ein weiteres Becken an.


    Als ich das Becken anschloss passierte mir jedoch ein gewaltiges Missgeschick, da die Becken auf einem Regal stehen, musste ich beim anschließen die Becken leicht nach vorne ziehen. Hierbei passiert es und das Rechte der Becken fiel aus etwa einem Meter Höhe, durch mich ein wenig gebremst, auf den Boden und zersplitterte. Glücklicherweise habe ich in allen Becken viel Mangrovenholz, welches aufgeschichtet natürliche Höhlungen bildete welche hoffentlich nicht zusammengequetscht wurden. Nach dem umfüllen in das Becken baute ich aus Glasresten schnell noch ein neues Becken zusammen, damit die Tiere wenigstens doch noch ihre 3 Becken bekommen könnten.
    Die Angst, die Königin könnte in der Erde verschüttet, oder zerquetscht worden sein, blieb. Konnte ich doch nie sagen in welchem Becken sich diese aufhielt.



    Die Neue Anlage mit 3 Becken


    Nach 3-4 Wochen bangen, ob die Königin nicht verstorben war konnte ich eines Nachts abermals einen großen Bruttransport beobachten, zu meinem Glück, mit der stattlichen und kerngesunden Gyne, welche stark bedeckt von Arbeitern und beschützt von Soldaten durch die Röhre ihr Domizil wechselte.


    Ein paar weitere Bilder aus dem Alltag der Pheidologeton sp.:



    Alle verschiedenen Größenstufen bei der Nahrungsaufnahme.

    Diese Tiere sind wahre Genießer und erfreuen sich besonders am Speck von Parmaschinken.


    Bis zum nächsten Mal

  • Anfang 2013. Nun wurde es wieder einmal Zeit für ein Update, viel hat sich bis heute nicht getan, deswegen ein so spätes Update.
    Es ist ein wenig schwer die Tiere mit voller Aktivität über den Winter zu bringen, da bei mir im Zimmer Heizungsbedingt (Holzheizung) die Nachttemperatur ab und zu sogar nur 16-17 C im Zimmer beträgt und die Becken zumeist nur schwach, teilweise garnicht in der Nacht beheizt sind.
    Wie schon in vorausgegangenen Posts erwähnt sind die Tiere jedoch äusserst temperaturunempfindlich, ganz im Gegensatz zu den Verwandten Pheidologeton diversus.


    Mit steigenden Aussentemperaturen erwachen auch die Pheidologeton nun wieder aus ihrem Dornröschenschlaf und zeigen verstärkte Aktivität.
    Die Tiere werden momentan immernoch in Ihrem 3 Beckensystem gehalten, das hatte sich zu gut bewährt, evtl. kommt dieses Jahr noch ein weiteres Becken, somit das 4te hinzu. Eine Änderung die ansteht sind die Schlauchverbindungen, diese werden in den nächsten Wochen durch Acrylglasrohre ersetzt, das sollte einen besseren Einblick geben, ich werde dann auch Fotos einstellen.


    Geschechtstiere sind trotz guter Fütterung und einigermaßen großem Volk bisher nicht aufgezogen worden.


    Da die Honigbienen nun wieder fleißig Drohnenbrut aufziehen gibt es fast alle 7 Tage dicke Brocken Bienenbrut, nach einem Tag ist unten gezeigter Brocken ausgehölt und das Wachs kann dem Becken entnommen werden.



    Ein Wabenteil mit Drohnenbrut


    Die schon einmal gezeigten gynatomorphen Majortiere scheinen öfter gebildet zu werden, dass zu Anfang gezeigte Tier habe ich in Alkohol eingelegt, dieses ist vor ein paar Wochen aufgetaucht und scheint nicht alleine zu sein:



    Zu erkennen ist auch die Größe der Majortiere, es muss beachtet werden, dass die Minor-Arbeiter deutlich kleiner als bei P.diversus sind.


    Soviel für heute.

  • April 2014, die Kolonie erfreut sich immer noch bester Gesundheit und wird immer noch in den in den 3 miteinander verbundenen 30X20X20er Becken gehalten.
    Da sich bei der Kolonie in den letzten Monaten bisher nicht viel verändert hatte gab es auch nicht allzu viel zu berichten, dies änderte sich nun vor etwa 2 Wochen.


    Zufälligerweise habe ich in der Nacht in mein Büro geschaut, in dem die Kolonie steht und mich gewundert, weshalb die Sandoberfläche in den Becken komplett belaufen mit kleinen Arbeitern war. Unüblich ist solch ein Verhalten nicht, normalerweise laufen die Tiere auf ihren vorgegeben Straßen und nur vereinzelte Scouts schlendern über die restliche Oberfläche - füttert man die Tiere bildet sich ein Teppich über alle Oberflächen, so wie ich dies nun in der Nacht ebenfalls festgestellt hatte.
    Der Unterschied bestand jedoch darin, das die Tiere bereits am Vortag gefüttert worden waren und somit eigentlich kein Grund für das gezeigte Verhaltensmuster bestand.


    Bei genauerer Betrachtung fielen mir jedoch sehr schnell größere Individuen auf, welche im Bereich der Nesteingänge warteten und wie die Königin ebenfalls mit Arbeitern belaufen waren.


    Nachdem ich das Licht nun eingeschaltet hatte huschten 2 Männchen auf der Sandoberfläche umher und die Arbeiter begannen, trotz Freiheitsdrangs der Männchen, diese nun wieder in den Soldatengesäumten Nesteingang zu zerren.


    Hierbei gelang es mir eines der Männchen herauszufangen und abzulichten:




    Die beiden Männchen hatten etwa 10-12mm.


    Geflügelte Gynen konnte ich nicht sichten, da sich das ganze Schauspiel nach dem Licht-einschalten jedoch wieder unter die Erdoberfläche verlagerte, ist nicht ganz auszuschließen, dass dort auch noch weitere Geschlechtstiere, vlt auch Gynen, warteten.


    Anbei noch ein paar Bilder aus dem Alltag der Tiere:




    Gut zu sehen sind die verschiedenen Abstufungen vom Minor bis zum "Super"-Major
    Auf dem Bild fehlt jedoch der Gynatomorphe Major der schon in vorausgegangenen
    Post gezeigt wurde - dieser tritt regelmäßig auf und ich habe schon 5 von diesen
    herausgefangen und in Alkohol eingelegt.




    Mehlwürmer sind ein gern genommenes Futterinsekt, der Vorteil ist zusätzlich, so makaber
    es klingt, dass die Tiere eine Zeitlang durchhalten und durch ihre Bewegungen immer mehr
    Scharen an Majoren und Minoren alarmieren.




    Eine Gynatomorphe gut zu erkennen am stärker ausgeprägten Thorax, fast möchte man meinen,
    die Tiere hätten eine Flugmuskulatur besessen. Diese Sonderlinge gehören mit zu den Größten
    Majortieren in der Kolonie - gut zu Erkennen ist, dass Pheidologeton nicht allzu stark verkümmerte
    Augen besitzen.




    Die durchsichtigen Plastikschläuche wurden mittlerweile durch Plexiglasröhren ersetzt, welche
    einen klareren Blick in das Innere des Rohrsystems erlauben.


    Weiterhin schneide ich mir gerade ein neues Becken zurecht, welches die 3 X 30X20X20er Becken allesamt ersetzt. Eines der 30er Becken wird dann an dieses langgezogene Becken mit einem Plexiglasrohr verbunden werden. Durch die größere Zusammenhängende Sandoberfläche will ich die Tiere animieren dort längere Straßen zu bilden, welches mit eines der schönsten Schauspiele bei Pheidologeton darstellt.


    Soviel für heute.

  • So jetzt wurde es mal wieder Zeit für ein neues Update:


    Mai 2014
    Zunächst ein Bild des neuen Beckens, welches ich bereits angeschlossen habe, es hat die Maße 30 Breite X 20 Höhe X 60cm Länge und ersetzt 2 30X20X30 Becken.
    Zusätzlich ist so das Plexiglasverbindungsrohr etwa 60cm lang. Da das Rohr immer mit einer Dauerstraße der Pheidologeton belaufen ist hat man hier immer etwas zu sehen, auch wenn ich sonst keinen Einblick in den Nestbereich habe. Stets wird etwas durchs Rohr hin und her- transportiert und Soldaten laufen hin und her. Ab und zu sind auch Speichertiere unterwegs.




    Minor, Major - und ein Supermajortier beim durchqueren des Plexiglasrohrs.


    Nachdem die Erde aus den alten beiden Becken in das neue verfrachtet worden war fingen die Arbeiter an die Brut an der Oberfläche unter einem Holzstück zusammenzutragen. Ich konnte das Holzstück kurz für ein Foto beiseite legen.



    Gut zu sehen sind die gewaltigen Größenunterschiede der Nacktpuppen - unten rechts die Puppe eines sehr großen Majortieres.


    Die Majortiere scheinen sich kaum um die Brut zu kümmern. Einige wenige große Majortiere habe ich beim Versuch auch Brut zu transportieren jedoch sichten können. Dies sah jedoch ziemlich unbeholfen aus und es kam mir so vor als ob sie sich scheuten die Puppen wirklich in die Mandibeln zu nehmen.


    Schwarmflüge finden nun fast jede Nacht statt, ich versuche, so gut es geht, immer wieder Geschlechtstiere (es sind nur Männchen bisher) rauszufangen. Ich habe schon bei Pheidologeton diversus die Erfahrung machen können, dass zu viele Geschlechtstiere auch für eine größere Kolonie auf Dauer eine starke Belastung darstellen können.
    In der Natur löst sich das Problem ja von selbst, indem die Tiere zum Schwarmflug aufbrechen - in der Haltung können die Tiere nicht weg und versuchen jeden Abend zu einem Schwarmflug zu starten, kehren nach Erfolglosem Versuch jedoch immer wieder ins Nest zurück und bilden dort, zumindest einen gewissen Zeitraum über, lästige Fresser.


    Seitdem die Schwarmflüge stattfinden und es ein wenig wärmer geworden ist - im Terrarium etwa 30 C, wurde auch ein Turm im Becken gebaut. Ob dieser der Temperaturregulierung dient, oder einfach nur einen größere Ausgang, aus dem die Geschlechtstiere jede Nacht schneller ausschwärmen können weiß ich nicht.



    Der Nestausgang ist deutlich größer als ein Männchen


    Zum Schluss noch ein Bild von der heutigen Fütterung - es gabe 3-4 große Mehlwürmer und eine handvoll kleine Mehlwürmer. Für mich eines der besten Futtertiere, da sie durch ihre Bewegung immer neue Scharen an Majortieren anlocken.



    Umso mehr Bewegung der Beute, umso größer ist auch die Anzahl der Majortiere die sich auf die Beute stürzen.

    soviel für heute

  • Da die Änderung von Pheidologeton in Carebara erst nach Erstellung des Haltungsberichts stattgefunden hat werde ich auf die Korrektur des Berichts verzichten und ihn mit dem alten Namen weiterführen.

    Mai 2015


    Die Kolonie erfreut sich immer noch bester Gesundheit, sie hat jedoch nicht mehr Raum zur Verfügung als bereits beim letzten Update, deswegen ist die Kolonie auch nicht weiter gewachsen und es passiert zur Zeit nichts aussergewöhnliches, deswegen nur ein kurzes Update.


    Von März bis Mitte April fanden wieder wie oben beschrieben Schwarmflüge statt, leider wieder nur mit Männchen, geflügelte Gynen konnte ich leider bisher nie sichten. Die Beckenoberfläche war wieder schwarz vor lauter Männchen, ich habe mir ab und zu die Mühe gemacht, die Tiere abzusammeln, diese nutze ich als Futter für meine Solenopsis und Pheidole -Kolonien. Enfernt man sie nicht dauern die Schwarmflüge weiter an. Dies stellt meiner Erfahrung nach bei Pheidologeton in der Terrarienhaltung ein großes Manko da - die Tiere können nicht entweichen und kehren nach jedem Schwarmflug wieder ins Nest zurück und stellen dort dauerhafte unnötige Fresser da, die das Gleichgewicht in solch einer Kolonie möglicherweise durcheinander bringen können.


    Gefüttert wird in der Bienen-Brut-Saison fast ausschließlich mit ausgeschnittener Drohnenbrut, die bei der Imkerei anfällt. Der Vorteil des Futters ist, dass ich immer sehr viel davon eingefroren habe und zusätzlich die Waben, die ich ins Becken lege, von der Drohnenbrut gereinigt wird, so dass ich das Wachs wieder entnehmen und anschließend verarbeiten kann.


    Heute gab es jedoch Ausnahmsweise mal ein paar Schaben sowie Wallnüsse aus dem Garten, ein wenig Abwechslung muss ja auch sein:



    Auch die großen Majortiere sind sich nicht zu fein bei der Arbeit zu helfen.



    Kaum zu erahnen, dass hierunter eine Schabe steckt. Die Bewegungen des Tiers führen dazu, dass die Pheidologeton relativ schnell die Beute komplett einhüllen und so gemeinsam relativ gefahrlos und effektiv zerlegen können.

    Gut zu erkennen, dass fast alle vorhandenen Arbeiterkasten bei der Beutejagd beteiligt sind.

    Der Körperbau der Majortiere unterscheidet sich doch ein wenig von den Majoren von Carebara (Pheidologeton) diversa


    Soviel für heute.

  • Es tut sich etwas - am 16.11.2015, also nach etwa 5 Jahren, tauchte nun endlich ein weibliches Geschlechtstier auf.


    Ich hatte schon ganz vergessen wie die Gynen dieser schönen Art gebaut sind, da es schon Jahre her ist, dass ich die Gyne der Kolonie sichten konnte.
    Daher hatte ich mich, als ich spät Abends noch mal in das Verbindungsrohr der Kolonie schaute, schon sehr über dieses große geflügelte Tier gewundert. Trotzdem konnte ich schnell feststellen, dass die Kolonie es nun endlich geschafft hat ein (leider wirklich nur ein Einziges) weibliches Geschlechtstier aufzuziehen.
    Im Gegensatz zu Pheidologeton diversus ist die Gyne der Pheidologeton sp. etwa 3-5mm kürzer sowie 1/3 schmaler. Man möchte fast meinen man hätte eine sehr große Camponotus truncatus Gyne vor sich.


    Leider war das Tier sehr lichtscheu, weswegen ich noch kein Foto machen konnte, hoffe aber, dass ich es in einem der nächsten Nächte noch mal vor die Kamera bekomme und das Bild dann nachträglich hier einstellen kann.

  • Durch glückliche Fügung konnte ich die geflügelte Gyne Jahresende 2015 herausfangen und 2 Fotos fertigen. Im Anschluss wanderte das Tier in ein Glas mit Alkohol um ein Präparat fertigen zu können. Dies ist nicht immer leicht, jedoch wird so das, für die Kolonie in der Haltung, überflüssige Tier so einem Zweck zugeführt, bevor es möglicherweise durch die Kolonie selbst getötet wird.






    Bei der Gyne selbst handelt es sich noch um ein kleineres Exemplar, die Mutter der Kolonie selbst ist noch etwa 2-3mm größer geraten. Gut zu sehen ist, dass die Beine der Tiere im Gegensatz zum restlichen Körper deutlich Gelb/ hellbraun gefärbt sind.


    Wie üblich befinden sich stets Arbeiter auf der Gyne um diese zu schützen. Eine mögliche Funktion des Bekletterns von größeren Tieren bei Carebara (Pheidologeton) könnte die Abwehr von parasitären Fliegen sein, die ihre Eier in die größeren Tiere einbringen wollen. Das Einhüllen der Gynen mit Arbeitern und Soldaten schützt diese beim Umzug möglicherweise auch davor zu schnell zur Beute von Prädatoren wie Vögeln zu werden, diese suchen sich vermutlich am ehsten einen dicken Brocken wie die Königin und würden diese aus dem Schwarm herauspicken.


  • Hallo Liebe Pheidologeton/Carebara-Freunde,


    gerne möchte ich euch berichten wie es weitergeht, nicht das gedacht wird die Tiere wären klamm und heimlich eingegangen.


    Um den Thread zu Ende zu führen - den Tieren geht es gut, ich habe sie vor 2 Monaten an einen anderen Halter abgegeben, sie haben mir viele Jahre Freude bereitet und mich immer wieder mit neuen Entdeckungen bei Laune gehalten, da ich nun aber eine weitere Pheidologeton sp. halte, die deutlich mehr Platz braucht, war es Zeit zu entscheiden welche der beiden Kolonien ich demnächst abgebe, da fiel die Entscheidung auf die ältere Kolonie.


    Das Umsetzen hat etwa 2 Stunden Zeit in Anspruch genommen. Doch immer interessant zu sehen, wieviele Tiere sich unter der Oberfläche befinden und wieviel (noch!) aggressiver die Tiere sich bei einer Neststörung zeigen.


    Rückblickend ziehe ich das Fazit :


    eine Tolle Art, wie bei allen Pheidologeton gibt es immer viel zu sehen, unendliche viele Futtervarianten, sehr viele Kasten und immer Gewusel.


    Ein Punkt den sich jedoch jeder Halter zuvor überlegen sollte, wie behalte ich die Tiere effizient im Becken, der Ausbruchsschutz ist meiner Erfahrung nach eine der wichtigsten Knackpunkte bei dieser Art. Genau wie regelmäßige Fütterung, am einfachsten ein sandiger -lehmiger immer leicht feuchter Boden und Temperaturen im Bereich von 22-25C.


    Vielen Dank für euer Interesse!


    (vlt mag der heutige Halter ja an dieser Stelle weiter über die Tiere berichten!)

  • Hallo


    Wie versprochen Berichte ich hier über die Kolonie die ich vor 3 Monaten von Max übernommen habe. Schon beim Umsetzen der Kolonie in mein Becken waren wir erstaunt wie groß die Kolonie nun wirklich ist !! Das alte 40x40er Becken war beim Umsetzen komplett mit einem "Teppich " aus Ameisen überzogen !! Umgesetzt haben wir die Kolonie in ein 60x30er Becken
    inzwischen habe ich ihnen ein weiteres 60x30 Nestbecken zur Verfügung gestellt, außerdem haben sie ein 60x30 Becken als Arena und seid neustem 2 kleine 20x30er Becken ebenfalls als Arena.
    Diese werden jedoch momentan gemieden bzw nur als Friedhof und Abfallbecken benutzt
    ich vermute das diese Becken wegen den momentan sehr kalten Temperaturen einfach zu kalt sind
    da muss ich mir mal überlegen wie ich die einzelnen kleinen Becken am besten beheize ?!
    Seit ich die Kolonie übernommen habe ist sie auf jeden Fall nochmal deutlich gewachsen.
    Ich hätte nicht gedacht das eine so "Alte" und große Kolonie noch so ein Wachstumspotenzial an den Tag legt !!


    Hier mal ein Kurzes Handy Video von einer Normalen Fütterung
    Das Video ist nur von dem ersten Becken in dem neuen becken sind natürlich auch noch eininige Tiere aber bei weitem nicht so viele


    Ca diese Menge an fütter ich Täglich oder eben alle 2 tage doppelt so viel
    Zusätlich gibt es über die woche verteilt noch ne ca ne halbe Hand voll Körner ab und zu etwas käse (Sie lieben käse!!)
    und ca 30ml zuckerwasser + ca15ml wasser
    Da nichts auf dem Müll landet denke ich das sie noch deutlich mehr verwerten würden
    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/roadoipr/20170110_012112.jpg][Blockierte Grafik: https://picload.org/image/roadoipa/20170111_232306.jpg][Blockierte Grafik: https://picload.org/image/roadoipl/20170111_232636.jpg][Blockierte Grafik: https://picload.org/image/roadoipi/20170119_223735.jpg]





    Mein Ziel ist es die Kolonie so groß wie möglich zu bekommen solange die Königin noch Lebt ..platz und futter versorgung stellen kein gröseres problem da ...weil diese kolonie nicht Genauer bestimmt ist kann ich natürlich nicht sagen wie Lange de Königin noch Lebt ..Ich hoffe aber das mir diese Kolonie noch einige Jahre Erhalten Bleibt da sie mir sehr viel freude bereitet und es sicher nich Leicht sein wird nochmal eine solch große Kolonie zu bekommen


    MFG Stevan

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!