Hallo aus Koblenz,
ich möchte Euch von einem Raubzug der Eciton burchelli berichten den ich letztes Jahr im März erlebt habe. Da dieser ca. drei Meter von meinem Frühstückstisch entfernt war sass ich sozusagen in der ersten Reihe.
Im März 2009 war ich in Franz. Guyana und bin morgens gegen 7.00 Uhr aufgestanden. Da ich in Ruhe eine Zigarette rauchen wollte habe ich mich gemütlich nach draußen gesetzt. Nach einigen Minuten bemerkte ich einen Schwung Ameisen durch die Beete streifen. Also aufgestanden und hingelaufen und siehe da : Eciton burchelli.
Eine kleine Vogelspinne hatten diese Ameisen schnell aus ihren Versteck getrieben und erledigt. Während ich das Ende des kleinen Grabblers beobachtete strömten immer mehr Ameisen durch das Gebüsch. Nach ca. 10min. war eine lange ca. 20-30cm. breite Straße der Ameisen zu erkennen. Ich konnte übrigens ohne Probleme in geringen Abstand hocken bleiben.
In ca. 5 Meter Entfernung stand ein großer Baumstamm unter den sich eine große Camponotus Kolonie eingenistet hatte. Die Eciton entdeckten diese Kolonie und strömten zu Hunderten in den Nesteingang. Etliche Camponotus versuchten mit Larven und Eiern zu entkommen. Viele mit sehr mäßigen Erfolg. Dieser Überfall dauerte ca. 15min. Ersaunlichcherweise zeigten die Camponotus sich überhaupt nicht kämpferisch und versuchten nur zu fliehen. Die Eciton haben die Kolonie ausgeraubt und beim Weiterzug hatten viele Arbeiterinnen tote Camponotus und/oder Brut bei sich. Die Eciton sind ohne Verzögerung am Haus vorbeigelaufen und verschwanden im Dschungel. Einzelne versprengte Camponotus Arbeiterinnen habe ich noch gefunden...die Kolonie war aber verloren und vernichtet.
Ein superinteressantes Erlebnis, auch wenn dafür eine andere Ameisenkolonie verschwunden ist.
Da dies nur ein einmaliger Bericht ist könnt Ihr Fragen oder Kommentare gerne hier reinschreiben.
Gruß
Fred