Meine Paraponera clavata Story (Haltungsbericht)

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    Hallo Leute,


    würde euch hier gerne von meinen momentan plagenden Sorgen erzählen.
    Also ich habe vor etwa 2Wochen eine Kolonie Paraponera clavata mit ~20 Tieren erhalten. Diese Kolonie ist erst vor kurzer Zeit in Französisch-Guayana gesammelt worden.
    Jedoch sind in meiner Haltung erst einige Arbeiterin und dann die Königin gestorben. Nun ich habe ersatz in form von 2 Gemeinschaftlich gehaltener Gynen erhalten, meine Gedanken schwirren nun immer hin und her, ob ich diese beiden Königinnen versuche mit 2-4 Arbeitern (es Leben noch ~10) der „alten“ Kolonie zusammen zu setzten oder leiber die beiden Gynen alleine gründen zulassen.
    Da immer nochmal wieder Arbeiterin der kolonie sterben, sehe ich es eher so dass es nicht viel Sinn macht das Risiko einer Adoption einzugehen, wenn dann am Schluss doch die Arbeiterin sterben.
    Ich habe auch leider keine Brut mit der ich den Duft der Kolonie der Königin übertragen lassen könnte…
    Aber anderseits würde es mich natürlich auch interessieren ob eine Adoption möglich wäre.


    Achja.. das sind so meine Gedanken dazu….


    Würd mich freuen von dem ein oder anderen nochmal „seine“ Gedanken dazu zuhören. Auch wie ich am besten eine Adoption in angriff nehmen sollte.


    Ich würde es wohl mit einem durch Gitter getrennten zweigeteiltem Nest , über einen langen Zeitraum versuchen.


    liebe grüsse
    Christopher



    EDIT: Dieses Thema wurde Verschoben, und ist nun ein Haltungbericht!

  • Hallo Christopher!


    Ich würde keine Zusammenführung wagen. Die Duftprofile und der Kolonieduft ist doch sehr komplex. Außerdem denke ich das durch ein zweigeteiltes Nest, die gründende Gyne beinflusst wird und evtl. stetig auf Grund des fremden/ anderen Kolonieduftes gestresst und gestört wird. Schließlich signalisiert der Duft der fremden Arbeiterinnen das eine fremde Kolonie anwesend ist.


    Stärker kann man eine gründende Gyne wohl kaum stören.


    Es geht ja nicht nur der Geruch der Gyne auf die Arbeiterinnen über. Die Tiere ohne Gyne haben ja auch einen anderen Duft den es gilt auszumerzen. Tiere ohne Gyne enwtickeln meiner Meinung nach noch mal einen anderen Duft, ebenso ändert sich ihr Verhalten, welches in Anwesenheit einer akzeptierten Gyne durch den Duft der Gyne unterdrückt wird.


    Das sterben der Kolonie ist zudem so wie ich lese weitesgehend unbekannt.
    Das birgt ebenfalls Risiken die ich nicht eingehen würde.


    Ich würde, so hart es klingt: Die eine Kolonie als wachsendes Volk abschreiben und mich auschließlich auf die gründenden Gynen konzentrieren. Diese sogar nach wenigen Arbeiterinnen gerecht trennen.


    LG Stevie

    Ein weiser Mann vertraut einem Menschen nicht nur aufgrund seiner Worte. Genausowenig verwirft er Worte nur aufgrund des Menschen, der sie gesprochen hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Imago ()

  • Ich würde es auch nicht wagen, Christopher. Zumindest nicht bei dieser Art. Gerade die Paraponera sind manchmal besonders eigenwillig und heikel. Ich habe vor Jahren mal einer Jungkönigin eine Arbeiterin zugesetzt, beide Tiere erhielt ich von Gerhard, beide Tiere lebten auch einige Tage scheinbar friedlich zusammen. Das war aber wohl nur ein "Burgfrieden". Nach ein paar Tagen fand ich, für mich völlig überraschend die Arbeiterin enthauptet im Terrarium. Dabei hatte ich wohl noch Glück, denn Gerhard erzählte mir, dass die Arbeiterinnen der Art auch schonmal eine Königin, manchmal sogar die eigene, töten. Ursache kann Stress sein, Störungen, die die Kolonie durcheinanderbringen oder vllt. auch Schwäche der Königin infolge ihres Alters oder Krankheit. Reine Spekulation, leider. Bei mir tötete die Königin die Arbeiterin, nachdem es schien, als ob sie sich zusammenrauften. Ich hatte die Arbeiterin zugesetzt, um die Königin zu beruhigen, denn die lief bis dahin nur im Terrarium umher. Das gelang aber nur für kurze Zeit.
    Ich denke, dass die Sozialstruktur bei manchen Arten besonders fragil ist. Man könnte sie mit der der Hummeln vergleichen, auch bei ihnen gibt es Reibereien und Rivalitiäten, die immer wieder auftreten, aber nicht immer und auch nicht gesetzmässig ab irgendeinen Zeitpunkt im Jahreszyklus in allen Kolonien einer Art. Bei den Hummeln nicht weiter schlimm, auch königinnenlose Völker beteiligen sich an der Fortpflanzung ihrer Arten und ziehen aus den verbliebenen weiblichen Larven Jungköniginnen auf und aus den unbefruchteten Arbeiterinneneiern eben Männchen.
    Besonders vllt. bei Ameisenarten mit vergleichsweise einfachen Zusammenleben wie den Myrmecia oder auch manchen Ponerinen und geringen körperlichen Unterschieden zwischen den Arbeiterinnen und der Königin sehe ich Parallelen. Lässt die Königin nach, wird sie schwächer, vllt. auch nur vorübergehend, bemerken das konkurrierende Arbeiterinnen manchmal und werden agressiv. Das kann möglicherweise bis zum gemeinschaftlichen Töten der Königin führen. Nach dem Tod der Königin konkurrieren die Arbeiterinnen dann untereinander, offen oder ritualisiert um deren Rolle. Ist die Königin also einmal tot, würde ich alte Arbeiterinnen solcher Arten lieber nicht für solche Versuche nehmen, um die anderen jungen Königinnen nicht zu gefährden. Kann nämlich sein, dass die sich nun bereits selbst für Königinnen halten...;)


    Ich kann dir eigentlich nur raten, rede mal mit Gerhard, er hat sicher die grössten Erfahrungen mit dieser Art, kennt sie auch vom Sammeln im Freiland und hat sicher auch die verschiedensten Versuche gemacht mit dieser Art und er wird dir die nützlichsten Ratschläge geben können.


    LG, Frank.

  • Hallo,


    VIELEN DANK Stevie und Frank..


    Da hast du warscheinlich recht Stevie, an den Stress bei so einer "käfig" Haltung habe ich garnicht gedacht, und genau der Stress ist für Paraponera sehr schädlich.


    Und so sehe ich das mittlerweile genau so wie ihr, der Gedanke der zusammensetzung hat sich verabschiedet.


    Ich habe mich mit Kike und Fred schon unterhalten (an dieser Stelle, auch hier noch einmal VIELEN Dank) und habe mich nun gegen einen Adopionsversuch entschieden. Dazu kommen noch eure Zeilen, die genau das Bestätigen.


    Zu einem aus dem einfachen Grund, das eine der Gynen direkt bei ersten Versuch gestochen oder verletzt wird. Und zum andern sterben immer wieder Arbeiterin aus der alten Kolonie - Und ich weiss nocht warum, könnte ja auch eine Erkrankung sein.
    So macht es einfach keinen Sinn. Selbst das Pushen mit Brut ist wohl sinnlos, da Paraponera diese nicht annimmt - sondern eher als Futter sieht..


    Ich habe nun vor die 2Gynen zusammen Gründen zulassen und die restlichen Arbeiterin der Kolonie solange es geht weiter zu Halten.


    Paraponera ist doch etwas anderes als andere Ameisen. :mrgreen:


    Nunja.. Ich werde HIER weiter Berichten! Thema wurde als Haltungsbericht umgestellt.



    MfG Christopher

  • Häy,..


    Also ich halte die 2 Gynen nun in einer kleinen Box mit einer dünnen schicht Erde, die ich leicht feucht halte.
    Die Tiere haben einen halben Blumentopf zum verstecken.


    Eine Ecke einer kleinen Heizmatte hält die Temperatur in der Box konstanz - ich gehe von 26-28°C aus (Läuft nach Gefühl)


    Täglich ein Tropfen Zuckersirup und alle paar Tage eine Fliege dazu so wenig Störung wie möglich zeigen ihre Wirkung = 3Eier konnte ich gerade eben entdecken. Schell ein paar Bilder und wieder zu die Kiste :roll:;)

    ..jetzt bleibt weiterhin zuhoffen..





    Liebe grüsse
    Christopher

  • Hallo Antking,..


    Ich hätte hier wohl noch nechste Woche ein kleines Statement gegeben..


    Und Nein, leider ist vergange Woche die 2te Gyne gestorben.. Die erste eine weile vorher.


    Mir ist es also nicht gelungen, die beiden zur Gründung zubewegen. Und so wie es aussieht nicht mal die beiden am Leben zuhalten.


    Für mich eine sehr traurige P.clavata Story.


  • Schade sowas zu hören, :(


    aber du scheinst in guter Gesellschaft, viele Berichte enden abrupt....


    Gibt es übverhaupt einen Halter der es hinbekommt diese Art zu halten ..?

  • Hi Antking88,


    denke schon das es eine Erfolgreiche Haltung von P. clavata gibt ,aber man erfährt halt nichts davon wenn die Halter dieser Kolonien nicht in einem Forum angemeldet sind. Ich meine aber im Antstore-Forum einige Bilderberichte dieser Art gelesen zu haben.

  • Es gab auch hier einige längere Berichte zu dieser Art und einer geglückten Haltung. Ich verweise mal in aller Bescheidenheit auf meinen, den ich mit Paraponera beendete, weil ich die Kolonie weitergab.
    Im Moment wird die Art zB. vom Roger gehalten, seine sehr schöne Kolonie durfte ich am letzten Wochenende bei einem Besuch sehen.


    LG, Frank.

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