Paraponera clavata

  • Name: Paraponera clavata
    Verbreitung: Südamerika (meine Kolonie kommt aus Franz. Guyana)
    Königin: 28-30mm, schwarz
    Arbeiterinnen: 20-25mm, schwarz
    Nahrung: Insekten und Honigwasser
    Luftfeuchtigkeit: 60-80%
    Temperatur: 24-28°C
    Winterruhe: Nein
    Nestbau: Erdnester in Humusreichem Boden
    Formicarien: Becken, Farmbecken
    Formicariengröße: min. 30x20cm (muß der Kolonie angepaßt werden)
    Besonderheiten: Die Paraponera clavata ist eine der größten Ameisen der Welt. Sie lebt im tropischen Regenwald Südamerikas und sollte unbedingt ein dicht bewachsenes Becken bekommen. Diese Ameise kann durch ihre ruhige und nicht aggressive Art in ein Gemeinschaftsbecken eingesetzt werden. Die Ameisen prägen sich sehr schnell ihre Umgebung ein und lernen nach kurzer Zeit aus der Hand zu fressen. Ein besonderer Blickfang sind die goldenen Unterschenkel der Vorderbeine. Sie können schmerzhaft stechen, und werden auch als „24 Stunden Ameise“ bezeichnet.



    22.04.2015


    Heute bin ich zum 1. mal in meinem Leben Paraponera clavata Halter geworden.


    Als ich heute von der Arbeit kam, erblickte ich erstmal das langersehnte Päckchen auf dem Flurtisch, dass meine Mutter für mich angenommen hatte und machte mich erstmal daran zu schaffen, es Vorsichtig auszupacken. Als ich das gut verpackte Päckchen geöffnet hatte, traf mich ein Schock als ich plötzlich 3 riesige Ameisen vorfand. Ich wusste schon immer das Paraponera clavata eine der größten Ameisen der Welt sind aber dachte niemals daran, dass diese Tiere so groß wirken können. Mir fiel sogar ein wunderschönes goldenes schimmern an den Vorderbeinen der Arbeiterinnen sowie der Königin auf. Hab da einen echten Goldschatz erhalten. :mafia:


    Die Kolonie besteht aus 1 Königin sowie 2 Arbeiterinnen und leider noch keiner Brut.


    Hier mal Bilder zu der Kolonie:





    Ich halte meine Kolonie erstmals in einem kleinen Aufzuchtsbecken, welches ich mit einer Heizmatte beheize. Als Bodengrund verwende ich eine Mischung aus Blumenerde,Sand,Humus. Als Dekoration habe ich noch ein wenig Moos reingesetzt. Ich habe der Kolonie ein kleines Erdnest zur Verfügung gestellt, welches sich unter einem Plastikstück befindet. Bevor ich das Plastikstück drauf legte bohrte ich Vorsichtig ein Loch und eine Kammer mit meinem Zeigefinger vor welches etwa eine Höhe von 2.5 cm und Breite/Durchmesser von 4.5 cm hat. Nun setzte ich das Plastikstück, welches ich aus dem Boden einer Heimchenbox schnitt auf dieses Loch. Die Temperatur im Becken liegt bei 24.8 Grad und die Luftfeuchtigkeit bei 93% (liegt an der noch feuchten frischen Erde und sollte sich bald um 10% senken, wie schon zuvor bei ähnlichen Begebenheiten).


    Hier mal ein Bild zum Becken:





    Ich bin schon echt gespannt wie sich die Kolonie entwickeln wird. Es heißt ja, dass die Entwicklung recht lange bei dieser Art sein soll. An sich habe ich vor diese Art möglichst lange zu halten und hoffe noch in 2 oder 3 Jahren die Freude an dieser Kolonie zu haben.



    Hier geht es zum Diskussionsbereich:
    http://eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=3326


    Gruß,


    Marcel

  • 23.04.2015


    Gestern legte ich eine zerstückelte Grille ca. 3 cm tief ins Reagenzglas wobei 1 hälfte näher reingetragen wurde und die andere im Becken entsorgt wurde.


    Die Maße meines Aufzuchtsbeckens sind übrigens 20x15x15 (LxBxH).


    Der verschlossene Deckel mit 2mm offenen Spalt auf der Längsseite als Lüftung habe ich abgeschafft, da sich extrem Kondenswasser gebildet hatte und ich eine noch bessere Lüftung wegen der Schimmelgefahr wollte. Nun ist mein Deckel etwa 12% der Grundfläche offen und als Ausbruchsschutz benutze ich nun Talkum welches ich von einigen Paraponera Haltern gehört habe gut funktionieren sollte. Die Luftfeuchtigkeit fällt dadurch auf über 70% im Becken und die Temperatur liegt ca. bei fast konstanten 24.4 Grad. Ich werde an der Kolonie weniger rummachen, sondern lass Ihnen ihren freien Wandel mit nur noch Hilfe von außen(im Becken) aber weniger im Reagenzglas selbst werde auch nur alle 2 Wochen mal reinschauen. Das vorgefertigte Erdnest wird weiterhin gemieden und das Reagenzglas als Nest bevorzugt.


    Hier mal ein Bild vom Becken mit Talkum:


    Gruß,


    Marcel

  • 12.05.2015


    Da ich schon länger nichts mehr über meine Paraponera clavata geschrieben habe, gebe ich nun aktuelles zur Kolonie bekannt.


    Ich habe mich dazu entschieden die Kolonie unter ein Stück Rinde ziehen zu lassen, unter der sich ein Loch befindet. Ich habe vor die Kolonie bis zur Gründung überhaupt nicht mehr zu Stören und kann deshalb leider keine aktuellen Bilder posten. Wie ich aus jahrelanger Erfahrung weiß, kann das ständige nachkontrollieren und reinschauen in eine Kolonie zu deren Ende führen.


    Aktuell sah ich als ich einmal vorsichtig die Rinde entfernte um nach der Kolonie zu schauen, dass es mittlerweile 3 Eier gibt.
    Die Eier sehen echt interessant aus die sind rund und gelb. Ich sah noch nie so wirklich größere runde Eier die gelb gefärbt sind, die erinnern mich schon ein wenig an Schneckeneier und sehen genauso aus.


    Es kann sein das ich länger nichts aktuelles zur Kolonie posten werde.


    Aktuell wird die Kolonie mit Zuckerwasser, Honigwasser, kleinen Heimchen, kleinen Schaben (Blauptica dubia) gefüttert.



    Gruß,


    Marcel

  • 02.07.2015


    Der Paraponere clavata Kolonie geht es gut,


    mittlerweise ist eine große Larve vorhanden und 3 kleinere Larven sowie etwa 7 oder 8 Eier.


    Man muss echt sagen, dass die Brutentwicklung extrem langsam ist. Es sind seit der Eiablage schon fast 2 Monate vergangen. Das erste mal sichtete ich Eier am 12.05.2015 und heute haben wir schon den 02.07.2015. Ich schätze die Kolonie wird sich folgendermaßen entwickeln, mal schauen ob das echt so sein wird:
    Mit Glück schaffen es alle 4 Larven sich zu verpuppen wenn nicht dann 3, zu diesem Zeitpunkt gibt es wieder einzelne frische kleine Larven. Wenn die erste Puppe schlüpft, sind bereits mittelgroße Larven bis sogar große vorhanden, danach verpuppen sich die Larven und dies wird etwa im September passieren. Wenn meine Schätzung stimmt dann habe ich die 20 Arbeiterinnengrenze erst im November erreicht.


    Leider konnte ich dieses mal keine Bilder machen, da die Kolonie unter einem Stück Rinde lebt und ich die kaum noch stören werde. Das nächste mal, dass ich prüfe wird in etwa 2 oder 3 Wochen sein vielleicht sogar erst Anfang August. Ich will das die Kolonie es unbedingt packt, bei so viel Geduld und fast tägliche Zufütterung und erhofftem Wachstum wäre ein Fehlversuch echt schade.



    Gruß,


    Marcel

  • 26.09.2015


    Meiner Paraponera Kolonie geht es zwar gut doch es gab 2 kritische Verluste für die Kolonie, welche sie hoffentlich zurückstecken wird.


    Als ich vor etwa 2-3 Monaten für 3 Tage im Österreich Urlaub war, brach mir meine Atta cephalotes color Kolonie aus und es verirrten sich über 20 Arbeiterinnen in das Becken der Paraponera clavata, diese sorgten dafür, dass die Königin mit den 2 Arbeiterinnen auszog und machten dies sogar noch schlimmer. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt 4 Larven die schon etwas größer waren 2 waren besonders groß 1 davon sogar kurz vor dem Verpuppen. Die Atta cephalotes bicolor schafften es tatsächlich die Larven zu beißen und zu verwunden wieso sie das getan haben wusste ich nicht, möglicherweise zur Verteidigung, da die Larven leicht zuckten oder im weg waren. Es gingen bei dem Ausbruch Eier die schon mehrere Wochen alt waren sowie Larven kaputt und die Kolonie musste bei 0 starten. 1-2 Monate später ging es nach Gran Canaria in den knapp 2 wöchigen Urlaub und mein Vater kümmerte sich in der Zwischenzeit um alle meine Kolonien ganz aufgeret bekam ich über WhatsApp die Nachricht, dass etwas im Becken der Paraponera gestorben sei und ich befürchtete das schlimmste, die Königin war tot. Doch dies war nicht der Fall es handelte sich um eine Arbeiterin die ich durch ein Foto identifizieren konnte. Jetzt besteht die Kolonie aktuell aus 1 Arbeiterin 1 Königin und Eiern welche schon 1 1/2 Monate alt sein müssten und sich hoffentlich bald verpuppen.


    Ein Bekannter wollte mir eine weitere Paraponera Kolonie abgeben und diesesmal eine etwas größere mit mehreren Arbeiterinnen. Ich bekam also von ihm eine Kolonie mit 14-15 Arbeiterinnen (ich meinte ich hätte 15 gezählt bei 14 bin ich mir aber sicher) und 1 Königin.


    Die Kolonie lebt in einem Becken mit den Maßen 80lx35bx40h als Bodengrund musste ein spezieller Bodengrund her. Ich habe viel über Paraponera clavata nachgeforscht sei es durch Beiträge im Forum als auch durch Telefonate mit dem Steffen Kraus und Herrn Kalytta welche beides selbst schonmal Kolonien dieser Art hielten und erfolgreich aufzogen. Steffen Krauss zum Beispiel hat bei sich eine gesunde größere Paraponera clavata Kolonie die man auf seinen Youtube channel sehen kann. Ich wollte bei der 2. Kolonie eine besondere geeignete Erde nehmen und erkundigte mich. Mir wurde dann geraten entweder eine Sand/Lehm-Mischung aufzutreiben oder die Erde von umgekippten Bäumen oder Baumstümpfen aus dem Wald zu nehmen. Ich wollte etwas sehr natürliches benutzen und entschied mich vorerst die Erde von den Wurzelbereich der umgekippten Bäume zu nehmen. Diese Erde ist sehr fein, leicht staubig, sandig und ähnelt sehr einer Sand/Lehm-Mischung durch ihre gelb gräuliche Färbung. Ich zeige mal ein Bild zu der Erde die ich bei der Kolonie verwende.


    Die Erde




    Diese Erde benutze ich übrigens nur im Nestbereich der Paraponera clavata Kolonie. Der Rest des Beckens wo auch die Äste und Pflanze sind wo ich eingesetzt habe besteht beim Untergrund aus einer Mischung aus Sand, schwarze Gartenerde und Kokoshumus.


    Ich habe der Kolonie mehrere Holz und Rindenstücke im Becken mit der besonderen Erde darunter angeboten, damit sie nehmen können was sie wollen und auch auf Wunsch sich unterirdisch unter die vorgefertigen mit Finger gegrabenen Kammern der Holzstücke verbinden zu können und somit das halbe Becken ihr Nest nennen zu können.


    Die Kolonie zog innerhalb weniger Stunden unter 1 Holzstück ein und hat mittlerweile auch angefangen zu graben und man sieht immer wieder 2-3 Arbeiterinnen mit Erdklumpen unter dem Holzstück rausrennen. Was besonders schön mit anzusehen war und mir ein gutes Gefühl bei dieser Kolonie gibt war, als eine Arbeiterin die Königin aus dem Reagenzglas unter die Rinde getragen hatte. Dabei nahm die Königin eine Nacktpuppenstellung ein war echt schön anzusehen und gibt echt das Gefühl als betrachtet die Kolonie die Königin als eine Königin. Bei meiner kleinen Kolonie sieht und sah man kaum wie die Arbeiterinnen sich besonders um die Königin kümmerten. Habe diesesmal ein gutes Gefühl zu der Entwicklung der Kolonie und besonders der Brut. Ich mache mir nur um die Temperaturen etwas Sorgen es sind so 24-24.3 Grad mit der Heizmatte ohne irgendeine Beleuchtung und mit einer Beleuchtung sind es 25.5-26.2 Grad im Becken. Ich halte meine Paraponera clavata Kolonie 1 bei konstanten 25 Grad ob es was ausmacht die Art bei nur 24 Grad und Tagsüber auch mal 25.5-26 Grad zu halten was ausmachen wird? Ich besorge mir vielleicht eine stärkere Heizmatte oder nehme eine 2. in den Einsatz. Was meint ihr eigentlich dazu?


    Hier gibts mal paar Bilder zum aktuellen Nest und dem Becken:






    Ich besitze nun 2 Paraponera clavata Kolonien hoffentlich schaffen es beide.


    Gruß,


    Marcel

  • 14.02.2016


    Der Paraponera clavata Kolonie geht es gut, sie haben mittlerweile unterirdische Gänge durch die halbe Arena gegraben und die ersten 2 Puppen schienen geschlüpft zu sein, denn ich habe leere Puppenhüllen in der Arena gefunden. Tote gab es bisher nur 2 (vermutlich durch Altersschwäche).


    Heute bemerkte ich in einem Gang der sich an der Glasscheibe befindet 6 Puppen.


    Hier gibt es mal ein Foto dazu:




    Gruß,


    Marcel

  • 14.08.2017


    Der Kolonie geht es super, sie leben noch und sind mittlerweile mehr als 100 Arbeiterinnen. Wie viele es genau sind ist schwer zu schätzen, da sie sich in die Erde eingebuddelt haben und ich nur teilweise Einsicht von der Seitenscheibe habe. Puppen waren bisher immer vorhanden und große Larven.


    Sie sind super scharf auf Zuckerwasser sogar etwas mehr als auf Honigwasser, wobei es hier ähnlich voll wird. Bei der Fütterung vom Zuckerwasser und Honigwasser sieht man wie immer ca. 12-14 gleichzeitig daran sitzen und dies aufnehmen, ein Teil davon wird dann ins Nest getragen und 10-20 Neue Arbeiterinnen kommen nach die dann auch weiterhin Honig/Zuckerwasser aufnehmen. Besonders interessant ist, dass es immer 5-6 Arbeiterinnen gibt die um die Futterstelle im Kreis herum laufen aber nicht von dem Zuckerwasser sofort aufnehmen, erst wenn sich kaum noch Arbeiterinnen dort befinden fangen sie an auch dies aufzunehmen.


    Schön ist auch immer zu sehen wie einzelne Tropfen vom Honig und Zuckerwasser zwischen den Mandibeln ins Nest getragen wird.


    Ich frage mich echt wie groß so eine Kolonie werden kann und ob es möglich ist an die 300 Arbeiterinnen zu kommen oder ob ich bei zwischen 100-200 immer bleiben werde. Mittlerweile ist ja meine Kolonie schon fast 2 Jahre bei mir (mit 1/2 oder 1 Jahr Alter als ich sie bekam).


    Hier mal ein paar Bilder um zu zeigen, dass es dieser Kolonie noch gut geht:





    Ich habe außerdem noch 2 Youtube Videos gemacht, bei einem der Videos sieht man die Kolonie fast hautnah:




    Gruß,


    Marcel

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