Ameisen mit wandelnden Blättern halten?

  • Würde es gehen, in einem Terrarium (30x80) wandelnde Blätter zusammen mit Ameisen (zb Camponotus lateralis) zu halten?


    C. lateralis sind ja eher scheue Tiere und keine aktiven Jäger, wandelnde Blätter essen ja nur Blätter..auch von den Haltungsbedingungen dürften sie ähnlich sein oder?


    Hat da jemand Erfahrungen mit?

  • Ich kann mir gut vorstellen das es für beide Parteien zu stressig werden kann, auch wenn die Phasmiden nicht direkt als Futter angesehen werden. Der Kontakt zwischen den beiden wird auf jedenfall häufig und intensiv sein da die Ausweichmöglichkeiten ja begrenzt sind. 80 auf 30 cm sind wirklich nicht riesig, auch lateralis laufen weiter. Wenn man sich dann vorstellt das jeder qcm irgendwann täglich mehrmals belaufen wird, bleibt wenig Platz übrig. Aber das gute daran ist ja das man die Phasmiden leicht wieder herausnehmen kann, allerdings sollte man das ganze wohl gut beobachten. Meine bescheidene Meinung, solltest du das testen wäre eine Rückmeldung sehr interessant :)


    Gruß

  • Ich würde davon abraten da mehre Gründe dagegen sprechen.
    Die Ameisen brauchen eine Winterruhe, das Becken ist definitiv zu klein und auch eine Kolonie mit nur 500 Arbeiterinnen ist eine ziemlich wehrhafte Streitmacht.
    Es braucht auch nicht viele Ameisen, so 30 bis 40, die hälfte Majore und die können auch größere Gegner erledigen. Das macht Ameisen doch anderen, einzelnen Gegnern gegenüber so erfolgreich.
    Ein Wandelndes Blatt hat da nicht viel dagegen zu halten, wenn es an jedem Bein von 2 bis 3 Armeisen festgehalten wird, während gleichzeitig weitere Ameisen anfangen es zu zerlegen.
    Und nach Murphy´s Law passiert das wenn gerade keiner da ist und aufpasst.

  • Ich kann zu Diacamma nichts sagen, aber das Rekrutierungsverhalten von Camponotus ist schon sehr effizient. Musste ich selber schon erleben und das Opfer war um einiges wehrhafter als ein Insekt. Und auch bei anderen Ameisenarten, welche man angeblich in einem Gemeinschaftsbecken halten kann, musste ich erleben dass es dann doch nicht ging.
    Es kann auch Anfangs noch funktionieren, solange die Ameisenkolonie noch klein ist. Aber bei vielen Arten ändert sich das Verhalten mit zunehmender Koloniegröße und wird aggressiver. Wenn man dann mal nicht ausreichend füttert, übers Wochenende oder Urlaub, kann es schon passiert sein.


    Die Frage wurde denke ich nun wohl auch eindeutig beantwortet.
    Jetzt kann MrCamponotus entscheiden was er macht oder nicht.

  • Hallo,
    bei den Samtschrecken Peruphasma schultei ist es normal, daß sie von Beutegreifern wie Ameisen, nicht behelligt werden.
    Sie geben bei einer Bedrohung ein übel riechendes Wehrsekret aus Magensäure ab, welches sehr schmerzhaft sein kann.
    Phasmiden, wie die verschiedenen Wandelnden Blätter haben dies nicht, sie sind rein auf Tarnung ausgelegt. Dieses Experiment, kann natürlich gut gehen, ich würde es aber nicht probieren!
    Auch sollten Wandelnde Blätter, in großen Behältern gehalten werden, die eine hohe Luftfeuchtigkeit haben und gleichzeitig nicht direkt besprüht werden.
    Dies wird von den meisten Phasmidenhaltern, durch einen hohen Bodengrund erreicht, der sehr feucht gehalten wird.
    Also beißt sich das von der Haltung her, schon mit der gemeinsamen Haltung mit Camponotus lateralis.
    Gruß Steffen

    ,,es ist nicht wichtig, was andere denken wenn man kommt, es ist wichtig was sie denken, wenn man geht!

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