Das Bild des Tages

  • Eine unbestimmte Polyrhachis Königin aus Thailand: Zu meiner Freude ist nun am Wochenende ihre erste Arbeiterin geschlüpft. Die Unterstützung kann sie sicherlich gut gebrauchen. Den Eingang zum Reagenzglas hatte die Königin bereits während der Gründung zugewoben.


    Polyrhachis sp. Thailand 03 Gyne Arbeiterin Brut 03


    Gruß, Olaf

    „It's a white whale, I say,“ resumed Ahab, as he threw down the top-maul; „a white whale. Skin your eyes for him, men; look sharp for white water; if ye see but a bubble, sing out!“ Moby Dick, Herman Melville

  • Pogonomyrmex barbatus sind beeindruckende und hübsche Tiere, die wir häufig direkt neben der gewaltigen Ruinen von Teotihuacán angetroffen haben. Man kann den Tieren bereits ansehen, dass sie hier in einer sehr trocknen, wüstenhaften Gegend leben. Sicher sind sie auch schon vor rund 1800 Jahren genauso wie heute herumgewuselt, als die Teotihuacáner ihre berühmten Pyramiden dort errichteten.


    Pogonomyrmex  barbartus


    Teotihuacán


    Grüße, Phil

  • Wer es warm haben will, muss kreativ werden: Diese Formica pratensis quetschten sich auf die Spitze des alten Schneckenhauses, um die beste Sonnenstrahlung abzubekommen 8)

    Formica pratensis

    Ich hoffe, ihr habt auch alle einen tollen Frühling trotz Corona-Krise! Rausgehen ist gesund, und es gibt keine bessere soziale Distanzierung als ein einsamer Spaziergang bei Sonnenschein.


    Grüße, Phil

  • Eine alate Myrmecia cf. desertorum auf der Nullarbor Plain in Western Australia.

    Myrmecia cf. desertorum

    Nach einem trockenen und heißen Sommer war, vermutlich zum ersten mal seit langem, ein heftiges Gewitter aufgezogen und hat reichlich Regen gebracht.


    Nach dem Regen, bei noch etwa 22° C, erwachte die Wüste mit Einbruch der Dunkelheit dann plötzlich zum Leben. Überall tauchten Tiere auf, von Skorpionen über gigantische Skolopender bis hin zu allerlei schwärmenden Ameisen (mehrere Camponotus und Iridomyrmex Arten)

    Nach einer Weile entdeckte ich neben einem kargen Busch ein reges Treiben auf dem Boden einer ganz gewöhnlichen "Truck Resting Area" am Straßenrand. Dutzende agressive Myrmecia-Arbeiter machten in einem Radius von deutlich über drei Metern den Wüstenboden unsicher. Bei genauerem Hinsehen wurde auch klar, warum.

    In der Mitte des Getümmels befanden sich einige Löcher in einem flachen Hügel von etwa 60cm Durchmesser im Boden, die in ihrer Größe stark an Eingänge eines Mäusebaus erinnerten. Aus ihnen strömten einige Alate herbei und machten sich offenbar zum Abflug bereit.

    Das rege Treiben der aggressiven Arbeiter ließ mich leider nicht allzu nah an das Geschehen herankommen, wollte ich keinen der heftigen Stiche riskieren. Für einige (mittelmäßige) Fotos hat es jedoch dennoch gereicht :)


    Zu meiner Verwunderung fand ich am nächsten Morgen im Abstand von weniger als einem Meter zum Nesteingang der M. desertorum mehrere, sehr kleine Eingänge einer weiteren, kleinen Myrmecia-Art, die dort offenbar auf kleinem Raum mehr oder weniger friedlich mit ihren großen Verwandten koexistiert. Es schien sich um eine Art aus dem M. chasei Komplex zu handeln.

    Beide Arten entdeckte ich interessanterweise häufiger in der Gegend um Caiguna, in welcher auf AntMaps meines Wissens keine oder kaum Arten der Gattung verzeichnet sind.


    Viele Grüße nach Europa, hoffe ihr kommt gut durch diese schwierige Zeit!

    Tom

  • Langsam erwachen die Ameisen in meinem Garten. Seit einigen Tagen sind nun auch größere Formicinen zu sehen, die rufibarbis beginnen, ihre kleinen Nesthügel zu errichten. Ich werde beim Mähen des Rasens vorsichtig sein und sie schonen.

    Rasenmähen erscheint mir ohnehin als eine ziemlich sinnlose Übung, ein großer Teil des Gartens soll zu eine Blumenwiese werden. Das ist sehr viel besser und auch vernünftiger.


    Jedenfalls freue ich mich sehr über diese Ameisen. Sie selbst hingegen scheinen wenig erfreut zu sein, es gibt mehrere Kolonien und wie üblich am Beginn der Saison bei den Formicinen, wird die erste Zeit des Frühlings damit verbracht, das Revier abzustecken und Tatsachen zu schaffen. Das führt zu relativ verlustreichen Kämpfen zwischen den Kolonien, es gibt, meist etwa in der Mitte des Weges zwischen den Nestern kleine, vielleicht ein bis zwei Quadratmeter große Kampfplätze, auf denen die alarmierten, hinzu geführten der verschiedenen Kolonien Arbeiterinnen miteinander kämpfen. Zum Glück aber sind diese Arten eher friedlich und die Kämpfe halten höchstens zwei Tage an. Danach hat man sich arrangiert und die Tiere der unterschiedlichen Nester weichen sich aus und leben relativ friedlich nebeneinander.


    Blick auf ein Nest der Ameisen.


    Formica rufibarbis


    LG, Frank.

  • Klappt manchmal nicht alles sofort. Bei meinen Formica gagates aus Ungarn ging anfangs dann doch einiges schief. Kurze Zeit, nachdem ich sie erhielt, waren alle Arbeiterinnen verstorben. Rätselhaft für mich und eigentlich nicht erklärbar.

    Zum Glück blieb der Königin etwas Brut, Larven und zwei winzige Puppen. Die beiden sehr kleinen Arbeiterinnen sind vor einiger Zeit geschlüpft und nun sieht es ganz gut aus, es gibt nun neue Larven und Puppen, Nacktpuppen und Kokons. Alle zwei Tage wird eine Fliege verputzt und regelmäßig gibt es Zucker. Hoffentlich ist diese kleine Kolonie nun über den Berg...

    Es wäre schade gewesen, diese hübsche, dicke Königin zu verlieren.


    Formica gagates


    LG, Frank.

  • Momentan kann man Samen des Lerchensporns (Corydalis sp.) finden. Diese besitzen ein fettreiches Anhängsel (Elaiosom), das sehr beliebt bei Ameisen ist. Diese schleppen den Samen dann ins Nest, wobei dann der restliche Samen wieder heraus geschmissen wird. Damit helfen sie der Pflanze bei der Samenverbreitung (Myrmekochorie). In diesem Fall schleppt eine Myrmica rubra Arbeiterin den Leckerbissen zu ihrem Nest.

    Myrmica rubra mit Samen vom Lerchensporn


    Grüße, Phil

  • Für die hübschen Mauerbienen endet die Saison. Einige Wochen waren die Bienen fleißig und haben für die Nachkommenschaft gesorgt, die im nächsten Jahr schlüpfen wird. Jetzt sind die Tierchen abgekämpft, etwas zerzaust und der ehemals dichte Pelz ist an vielen Stellen abgewetzt. Bei einigen Tieren sind die Flügel sehr zerschlissen. Das sind nicht nur Spuren der Arbeit, sondern auch Hinterlassenschaften der Kämpfe, die die Bienen im Wettbewerb um die Bruthöhlen miteinander führten.

    Seit einigen Tagen sind die Bienen nun viel ruhiger und nicht mehr so kämpferisch und immer neidisch auf das Brutnest der Kolleginnen. Die Bienen sind alt geworden.


    Mauerbienen Mauerbienen


    Jeden Morgen erwarten die Tiere die Morgensonne vor ihren Bruthöhlen. Sobald es wärmer wird, beginnen sie mit ihrer Arbeit.


    LG, Frank.

  • Vor einigen Tagen habe ich die Camponotus turkestanus Kolonie ausgegraben und war sehr erfreut über die hohe Anzahl an Larven. Die Hälfte der Bodenfläche ist belegt durch sie. Mich wundert, dass sie diese Brutmenge mit so wenig Proteinen hochziehen können.


    Camponotus turkestanus 21 Kolonie gesamt April 2020 01


    Gruß, Olaf

    „It's a white whale, I say,“ resumed Ahab, as he threw down the top-maul; „a white whale. Skin your eyes for him, men; look sharp for white water; if ye see but a bubble, sing out!“ Moby Dick, Herman Melville

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