Colophonius Professional
  • Member since May 21st 2014

Posts by Colophonius

    Mal ein kurzes Update:


    Die Kolonie gibt es noch, allerdings habe ich den Eindruck, dass sie stark geschrumpft ist und eine nicht-geflügelte Gyne mit größerer Gaster konnte ich bisher auch nicht ausmachen. Allerdings gibt es ja auch einen nicht-einsehbaren Bereich. Trotzdem glaube ich, dass die Ameisen entweder eine lange Pause einlegen oder dass die Gyne nicht mehr lebt. Ich werde die Kolonie auf jeden Fall weiter beobachten und Pflegen, um zu schauen wie sich das am Ende entwickelt.

    Hey Holger


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    Meist waren sie gerade mal so groß wie ein 5 DM Stück und wurden oftmals mit einem kleinem Plastikterrarium mit einer Insel und einer Kunstoffpalme verkauft, für sehr wenig Geld.


    Das ist fast exakt das, was mir die Tierärztin erzählt hat. Kunststoffpalme, Fünfmarkstück. Echt traurig, wie sowas zum Trend wird.


    Viele Grüße,
    Holger

    Hauskatzen sind ja vermutlich noch schlimmer fürs Ökosystem als Schildkröten. Gut, dass ihr die da einsammelt.


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    Finde es besonders toll das du trotz Studenten Status dich nicht davon abbringen lassen hast das wohl des Tieres über eventuelle Kosten zu setzen. Dafür ziehe ich meinen Hut, denn ich denke das machen nicht viele. Die meisten hätten das Tier wohl einfach zurück in den Teich geschmissen.


    Ich vermute, dass meine Eltern vielleicht etwas dazugeschossen hätten, wenn ich 1/4 meines "freien" Monatsgeldes für altruistische Tierarztkosten ausgegeben hätte. Daher war das Risiko nicht ganz so hoch. Aber ja, ich glaube auch, dass viele Angler das Tier einfach nur zurückgesetzt hätten. Schnur abschneiden und schwupps. Sieht ja nachts keiner. Für mich aber weder aus Naturschutzaspekten (ausgesetzte Schildkröte) noch aus Tierschutzaspekten (Wirbeltier mit Haken sonstwo im Schlund) eine in Betracht kommende Variante. Zum Angeln gehört neben dem Fische fangen nämlich auch die Hege und Pflege der Gewässer und ihrer Bewohner.


    Die Tierärztin hat mir auch ein Röntgenbild einer anderen Schildkröte gezeigt, bei der sie nachschauen sollte, ob noch Eier im Körper sind. In deren Hals steckten ganze drei Haken (oder ein Drillingshaken, dessen Schenkel mittlerweile aufgerostet sind). Das Tier lebte seit mindestens fünf Jahren in einem kleinen, privaten Teich in dem nicht geangelt wurde und hatte keine sichtbaren Beschwerden. Allerdings war es auch ein Wildfang und wohl vorher mehrfach an Angler geraten, die sie einfach nur zurückgesetzt haben. Da die Schildkröte aber beschwerdefrei lebte (und sogar Eier legte), hat die Tierärztin dort auf eine OP verzichtet und die Haken einfach im Tier gelassen.

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    Nur am Rande, falls jetzt jemand die Scheu bekommen hat verletzte Tiere aus der Natur zum Tierarzt zu bringen. Die Kosten landen definitiv nicht bei demjenigen der das Tier zum Arzt bringt!


    Hast du dazu eine Quelle? Die Urteilslage ist nach erster kurzer Recherche eher dürfitg, das Ordnungsamt wollte selbst keine Kosten übernehmen (mit der wunderbaren Begründung, dass sie ja nicht für alle illegal ausgesetzen Tiere aufkommen könnten. Ich natürlich schon, klar.), die Tierärztin sagte, dass nach ihrer Erfahrung die Finder in der Regel auf den Kosten sitzen bleiben. Hier in Münster soll man sich wohl ans Tierheim wenden, das von der Stadt Geld auch für die tierärztliche Versorgung bekommt. Mein persönlicher Gedanke wäre, dass man das Geld evt. über die Regelungen zur Geschäftsführung ohne Auftrag zurückbekommt, aber da werden sich die Ämter sicher querstellen, sodass ich da kein "definitv" sagen würde.


    Ich würde mich aber sehr freuen, wenn ich mich da irre.

    Moin moin,


    wer Haustiere halten will, sollte wissen auf was er sich einlässt. Ein Satz, der eigentlich selbstverständlich sein sollte. Dennoch ist es leider so, dass immer wieder Tiere aus der Haltung in die Natur entsorgt werden. Genau damit musste ich mich seit gestern Abend ausführlich beschäftigen.


    Ich war spätabends mit Tauwurm angeln und bekam tatsächlich nach 23 Uhr einen schönen Biss. Der Widerstand ließ auf einen echt großen Fisch hoffen, im Licht der Kopflampe kam dann aber eine Schildkröte zum Vorschein, die sich den saftigen Wurm schmecken gelassen hat. Schnell gekeschert und dann geschaut. Vom Haken keine Spur, die Schnur führte nur einfach in das Maul, aus dem mich die aufgebrachte Kröte anfauchte.


    Schildkröte beim Angeln



    An so einer Stelle ist guter Rat teuer, ich habe selbst wenig bis gar keine Ahnung von Schildkröten, also beim tierärztlichen Notdienst angerufen. Dort empfahl man mir, die Schnur nicht zu knapp abzuschneiden und die Schildkröte in einem Eimer bis zum Morgen zu lagern. Da ich beim Angeln eigentlich keinen Eimer dabei habe (ich fahre Fahrrad), musste sie dann in einen Lappen gewickelt mit dem Fahrradkorb vorlieb nehmen. Zuhause habe ich sie dann in ein altes, leeres Formicarium gesetzt, um heute morgen zum Tierarzt zu fahren. Die Tierärztin wurde mir vom Zoo als Reptilienexpertin empfohlen und war tatsächlich auch die Frau vom Notdienst.



    Würde man mich verschleppen, würde ich wohl genauso grimmig schauen.
    Grimmiger Blick



    Die Schildkröte wurde dort geröntgt, sediert und anschließend musste der tief im Hals sitzende Haken mit einem Skalpell entfernt werden. Wie ich dort erfahren durfte, handelt es sich um eine 1,8 kg schwere, weibliche Rotwangen-Schmuckschildkröte. Zum Glück kannte die Tierärztin sogar jemanden, der eine Schildkröte für den Teich haben wollte.


    Netterweise verzichtete die Ärztin darauf, mir die Arbeitskosten zu berechnen, ich wäre sonst bei über 100€ gelandet. Viel Geld für einen Studenten dafür, dass man ein gebietsfremdes Tier a) aus dem Gewässer, in das es nicht gehört, entfernt und b) sich um das Tier am Ende kümmert, da die Schildkröte ja nichts dafür kann, dass irgendein - Entschuldigung - Arschloch sich nicht richtig informiert hat und sie dann ausgesetzt hat.


    Ende gut, alles gut?


    Nein! Leider sehe ich beim Angeln immer und immer wieder Schildkröten, laut der Tierärztin kommt es sogar gar nicht so selten vor, dass diese beim Angeln gefangen werden, da sie fürs Keschern etc. zu scheu seien und daher meistens auch einfach in den Gewässern bleiben. Am Ende gibt es dann immer mehr Verbote, weil die schwarzen Schafe für alle verantwortungsvollen Hobbyhalter das Hobby zerstören.


    Viele Grüße,
    Holger

    Das ist natürlich eine schwierige Situation. Einerseits plädiere ich gerne dafür, dass man die Gynen in der Gründungsphase echt einfach mal in Ruhe lassen sollte, andererseits ist die Idee mit den Holzspänen auch nicht schlecht. Zudem könnte man zB mit einer Heizmatte ein weiteres RG anbieten und erwärmen, um zu schauen, was die Gyne bevorzugt.

    Danke für die Richtigstellung. Vielleicht sollte ich etwas aufmerksamer lesen. ;)


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    tatsächlich habe ich hier in NRW noch keine einzige Camponotus-Arbeiterin/Gyne gesehen


    Ich will auch nicht ausschließen, dass ich die von mir als Camponotus- Arbeiterinnen bestimmten Ameisen falsch bestimmt habe, aber Habitat passte auch. Viel Holz drumrum.
    Vielleicht lohnt es sich für die Gründung, wirklich warme Bereiche anzubieten, sodass die Gyne sich den Ort selbst aussuchen kann. ich kann mir vorstellen, dass es unter dünnem Holz bei entsprechendem Sonnenschein wirklich warm wird.

    Danke für den Diskussionsthread!


    Ich komme ja selbst aus dem Norden NRWs und sehe wirklich sehr, sehr selten vereinzelte Camponotus-Arbeiterinnen, desto schöner ist es, dass du eine Gyne gefunden hast. Ich bin gespannt, wie die Gründung verläuft und drücke dir die Daumen, die einheimischen Camponotus sind ja manchmal etwas schwieriger. Umso schöner, wenn es am Ende trotzdem klappt.


    Ebenso gespannt bin ich bei deinen C. nicobarensis. Von meiner letzten Exoten-Camponotus ist schlussendlich nur das Profilbild geblieben. Die sind mir ja vollends über den Kopf gewachsen. Ich hoffe, dass du da mehr Glück und Platz hast. Gerade langfristig ist es ja auch wichtig zu wissen, wie sich die nicobarensis entwickeln.

    Verdammt!


    Ich wusste ja schon, dass die Teilnahme am letzten IG-Treffen für mich mit enormen Gefahren verbunden war. Damals kam mir u.a. Dotted Fish, vermutlich aufgrund seiner VR-Erfahrung, auf die Spur (Stichwort: Fluch der Mumie!), aber jetzt ist sogar Deutschlands berühmtester Ameisenforenruhestandler misstrauisch geworden.


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    rasch identifiziert und bestätigt als „Colophonius“, eine mutmaßlich reale Person.


    Die Quelle in einem leider wenig lesenswerten Thread



    Was bringt das Leugnen noch!? Ich wurde enttarnt. Ich bin gar keine echte Person, sondern etwas anderes. Ich habe euch alle getäuscht und das Forum infiltriert. Cogito sed non sum!


    Viele Grüße,
    Holger

    Super Idee mit dem Thread, vielen Dank dafür!



    Manchmal muss man in seinen Formicarien ja die Scheiben reinigen, gerade in feuchten Becken oder wenn man Drecksspatzen wie Messor hält.


    Zum reinigen habe ich mir einen kleinen Spachtel gekauft, an dem ich mit kleinen Magneten ein Küchentuch befestigen kann. Damit kann man recht einfach und effizient arbeiten und sobald das Tuch zu dreckig oder zu feucht ist, ist es in sekundenschnelle gewechselt. Einfach und günstig.

    Hallo Lena,


    schön, dass du dich für dieses spannende Projekt entschieden hast. Um dir wirklich gut auf den Einzelfall abgestimmt helfen zu können, wäre es gut, wenn du ein wenig die Eckdaten abstecken könntest. Aufwand, Budget, Standort usw. Je genauer du uns Infos gibt, desto besser können wir dir helfen!


    Viele Grüße,
    Holger

    Danke für das Vertrauen!


    Ich sehe gerade, dass ich mich scheinbar auch selbst gewählt habe, ist mir ehrlich gesagt etwas unangenehm. Ich habe da wohl nicht so sehr drüber nachgedacht, als ich für alle gestimmt habe.

    Hey,


    ja, ich denke ich sollte mal wirklich ein Update schreiben, auch wenn nicht wirklich viel passiert. Der Kolonie geht es gut und sie "laufen" einfach. Ich erfreue mich täglich an ihnen und beobachte sie sehr gerne nebenbei. Der Standort ist direkt neben dem Computer und die beiden Becken sind so verbunden, dass die Tierchen zwischen den Monitoren entlangkrabbeln. Immer ein netter Anblick.

    Hallo,


    ich halte seit mehreren Jahren völlig problemlos meine M. minor hesperius ohne Winterruhe. Sie ziehen auch Königinnen auf, sprich die Kolonie entwickelt sich sehr gut. Viel Spaß mit den Tierchen, mein "Geheimtipp" ist viel Wärme. Selbst im Sommer läuft bei mir die Heizmatte, was mitunter für Temperaturen jenseits der 40°C Marke sorgt.