Moriquendi Student
  • Member since Aug 19th 2011

Posts by Moriquendi

    Hast du dazu eine Quelle? Die Urteilslage ist nach erster kurzer Recherche eher dürfitg, das Ordnungsamt wollte selbst keine Kosten übernehmen (mit der wunderbaren Begründung, dass sie ja nicht für alle illegal ausgesetzen Tiere aufkommen könnten. Ich natürlich schon, klar.), die Tierärztin sagte, dass nach ihrer Erfahrung die Finder in der Regel auf den Kosten sitzen bleiben. Hier in Münster soll man sich wohl ans Tierheim wenden, das von der Stadt Geld auch für die tierärztliche Versorgung bekommt. Mein persönlicher Gedanke wäre, dass man das Geld evt. über die Regelungen zur Geschäftsführung ohne Auftrag zurückbekommt, aber da werden sich die Ämter sicher querstellen, sodass ich da kein "definitv" sagen würde.


    Ich würde mich aber sehr freuen, wenn ich mich da irre.


    Hallo Holger,


    ich habe auch schon öfters gehört, dass die Kosten meist beim Finder liegen und man da auf kulante Tierärzte angewiesen ist. In unseren Hinterhof verirren sich öfters mal freigehende Hauskatzen, die wir dann, nach telefonischer Absprache, meist zum Tierarzt bringen, um sie durchchecken zu lassen und den Chip auszulesen. Auch da fragen wir vorher immer, inwiefern wir auf den Kosten sitzen bleiben. Direkt zum Tierheim gehen wir ungerne, um der Katze diese Erfahrung zu ersparen.


    LG
    Jonas

    Hallo kkloete,


    danke für deine Rückmeldung.


    Ich denke auch, dass Ruhe und Wärme die beiden wichtigsten Variablen momentan sind. Der Eierhaufen wird mal größer, mal kleiner, beim letzten Nachschauen meine ich Larven erkannt zu haben. Dennoch scheint jede Störung problematisch zu sein.


    Wir haben eine relativ kühle Wohnung, momentan sind die Außentemperaturen auch bei uns relativ hoch, dennoch helfe ich mit einer 7 Watt Heizmatte nach, auf der das RG liegt. Diese sollte so 26-28°C generieren.
    Sind halt die größten Ameisen Europas, da darf es mal etwas länger dauern. ;)


    Viele Grüße
    Mori

    Das ist prinzipiell möglich. Dazu müsste ich noch eine Minibox als Auslauf einbauen. Bisher ist sie nur im Gründungs-RG, da ich ihr auch gar nicht so viele Möglichkeiten zum Verstecken offen lassen möchte. Zumindest würde man dann erfahren, ob das RG generell für sie angenehm ist.

    Ich kann natürliczh nicht ausschließen, einfach an den falschen Stellen zu suchen ;).


    Ich hatte überlegt, ob ich ein wenig klein geraspeltes Holz mit in das RG geben soll, damit sich die Gyne sich wohler fühlt. Möchte jedoch nicht die Eier in Gefahr bringen. Sollte ich das vielleicht lieber lassen?

    Hallo Holger,


    tatsächlich habe ich hier in NRW noch keine einzige Camponotus-Arbeiterin/Gyne gesehen. Die Gyne stammt ja von Sardinien. Gerade am dortigen Fundort dürfte das Herz eines jedes Camponotus-Liebhabers höher schlagen: Viele alte, knorrige Korkeichen beherbergten Camponotus vagus - Nester.
    Dass es keine einfache Gründung wird, zeigt meine Dame bereits jetzt schon. Momentan habe ich sogar das Gefühl, dass die Eier weniger werden. Larven konnte ich bisher noch nicht erkennen.


    Die Camponotus nicobarensis zeigen dafür deutlich, dass sie eher anspruchslos sind. Die Brutaufzucht verläuft gut. Die Gyne ist mittlerweile auch physogastrisch. Ich bin gespannt, ob sie das wahr machen, was ich schon öfters gelesen habe oder ob es auch bei mir Einbrüche geben wird.

    Teil 2: Camponotus nicobarensis


    Mein Feuer war entfacht. Es konnte (mal wieder; Erinnerungen an meinen Einstieg vor sieben Jahren kamen hoch) gar nicht schnell genug gehen. Ich suchte nach einer größeren Kolonie und musste feststellen, dass sich die Ameisenhalterszene eher weniger, die Ameisenverkäuferszene jedoch stark geändert hatte. Einheimische Arten waren z.T. schwer erhältlich, z.B. Formica spp. wurden nur wenig bis gar nicht angeboten. Das ist nicht weiter schlimm, schielte ich diesmal sowieso auf Ameisenarten anderer Kontinente, da ich die Winterruhe zu umgehen versuchte. Die neue Kolonie sollte nämlich im Büro einziehen. Dennoch war ich überrascht, wie sich die Szene wandelte.
    Da Camponotus schon seit Beginn zu meinen absoluten Lieblingsgattungen zählte und dies sich auch mit dem Angebot deckte, entschied ich mich nach zwei Wochen dann für Camponotus nicobarensis. Phillip hat den Entscheidungsprozess zumindest am Rande mitverfolgen können, es war ein hin und her zwischen Messor, Camponotus und Polyrhachis.


    Für mich war die Art ziemlich neu, da ihr Hype und ihre Beliebtheit vor allem in den letzten Jahren aufgekommen ist. Einerseits liest man von kaum zu bändigen Kolonien, die ein wahnsinniges Wachstum an den Tag legten, andererseits von Kolonien, die immer wieder Einbrüche erlitten und nach einem Jahr wieder die Ursprungsgröße angenommen hatten. Kaum ein Bericht wird zwei Jahre alt. Ist das nun ein schlechtes Zeichen? Ich wollte es testen.


    Ich erhielt eine Kolonie mit einer Königin und sechs Arbeiterinnen, einer Puppe und einigen Larven. Die siebte Arbeiterin ist mittlerweile geschlüpft. Sie sollen in den nächsten Wochen in ein 40x25 Becken umziehen. Momentan reicht ihnen noch eine kleinere Plastikbox:



    Ist ein eher vorläufiges Setup, da sie sowieso bald ihr Becken erhalten. Unter der halben Box liegt noch eine Heizmatte. Diese erwärmt den Sand auf 25-27°C. DIe LF hat sich auf 45-60% eingependelt.


    Grillen und Heimchen nehmen sie zerschnitten nur bedingt an, sehr viel mehr Interesse wecken Fliegen. Die Larven wachsen sehr schnell und es haben sich schon einige wieder verpuppt. Den Honig habe ich mittlerweile gegen eine Zuckerlösung getauscht, auf lange Sicht möchte ich auch mal Invertzuckersirup verwenden.


    Hier noch ein paar Bilder der Kolonie:


    Diskussionsthread: Camponotus vagus/Camponotus nicobarensis

    Teil 1: Einleitung und Camponotus vagus


    Hallo ihr Lieben,


    nach langer Zeit bzw. fast vier Jahren bin ich wieder in die Ameisenhaltung eingestiegen. Aufgegeben habe ich damals nur den "aktiven Teil", nie jedoch die Leidenschaft, die diese kleinen Organismen in uns allen wecken. Vor vier Jahren stand die Welt der Ameisenforen vor einem Wandel, der an so manchem, auch an mir, nicht ohne Spuren vorbeigegangen ist. Zusätzlich wechselte ich vom Bachelor Biologie in Bonn zum Master nach Aachen. Es gab viel zu tun, die Ameisen gerieten in den Hintergrund. Aktiv gehalten habe ich zu diesem Zeitpunkt keine Art mehr.
    Während der Zeit an der Universität - und da bin ich momentan immer noch, wenn auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter - kam ich zumindest im ein oder anderen Kurs und auf Exkursionen mit meinen Lieblingen in Kontakt.


    So kam es auch dazu, dass ich im Mai/Juni für zwei Wochen auf Sardinien war, um die dortige Flora und Fauna als Teil einer ökologischen Exkursion zu untersuchen. In einem Korkeichenhain (Quercus suber), die dort noch aktiv geschält werden, fand ich am 25.05.2018 auffallend viele Nester von Camponotus vagus. Für mich, aus NRW-stammend, eine Sensation, da ich diese Ameisenart nie in der Natur sehen durfte. Zusätzlich schien am gleichen Tag noch ein Schwarmflug stattgefunden zu haben, denn dealate Gynen liefen bereits auf dem Untergrund rum. Im Bewusstsein, dass es sich hier um eine für deutsche Verhältnisse seltene Ameisenart handelte, ließ ich die Gynen dort, wo sie hingehörten. Die Exkursionsgruppe hielt sich den ganzen Tag im Hain und den umliegenden Wiesen und Felsen auf. Während der Mittagspause sah ich eine Gyne, die bereits von Crematogaster scutellaris stark bedrängt wurde. Also rettete ich sie und nahm sie mit. So wurde ich wieder zum Ameisenhalter.


    Hier ist die Königin im Gründungs-RG mit ihren Eiern zu sehen:



    Man sieht, dass sie mittlerweile sehr physogastrisch ist. Dank der Ameisenhaltung begann ich auch wieder mit meiner DSLR, einem Einsteigermodell, herumzuspielen. Ohne passendes Makroobjektiv kann man aber dennoch nicht viel erreichen. Ich konnte nur auf einen Umkehrring zurügreifen, verzeiht die Unschärfe:



    Sie befindet sich seit über einem Monat nun bei mir und hat über 15 wirklich große Eier gelegt. Diese hat sie schon ziemlich lange, vermutlich seit über zwei Wochen, wobei natürlich weitere Eier dazukamen. Da mir diese Entwicklungszeit selbst für eine große Cmaponotus schon relativ lang vorkam, halte ich sie seit einiges Tagen wärmer. Der Sommer in Aachen lässt bisweilen zu wünschen übrig und ohne eingeschaltete Heizung herrschen hier momentan Raumtemperaturen von 19-20°C; für eine Gyne, die in Südeuropa geschwärmt ist, wohl eher zu kalt. Sie nimmt die Wärme gut an und bringt die Brut an die wärmste Stelle des RGs. Ich hoffe daher, dass bald die ersten Larven schlüpfen werden. Generell habe ich mich auf eine langsame Entwicklung durchaus eingestellt und sie soll sich die Zeit nehmen, die sie braucht.


    Diskussionsthread: Camponotus vagus/Camponotus nicobarensis

    Was genau sind denn "Satellitenmännchen" bei Käfern, bezeichnet man so revierlose Männchen?

    Im Prinzip schon: Es sind Männchen, die meist kleiner sind (bei anderen Tiergruppen z.T. auch anders gefärbt) als ihre Rivalen und sich in der Nähe dieser (und deren Revieren) aufhalten, um eins der Weibchen "abzugreifen", die vom Rivalen angelockt werden. Ist das andere Männchen gerade mit der Paarung beschäftigt oder muss sein Revier verteidigen, nutzt das Satellitenmännchen seine Chance. Quasi eine alternative Fortpflanzungstaktik.

    Hallo ihr beiden,


    Musik spielt auch für mich eine sehr wichtige Rolle. Egal wo ich bin, wenn ich Musik hören kann, dann tu ich es.
    Leider habe ich in anderen Foren oder anderen Internetplattformen oft gemerkt, dass Musik auch ein sehr schwieriges Thema bzw. Gebiet sein kann und ist. Denn Geschmack ist verschieden und das weiß ja nun jeder, nur nicht jeder scheint für die Bandbreite von Musik offen zu sein. Oft wird da seine eigene Meinung über die der anderen gestellt.


    Meine präferierte Musikrichtung findet sich ebenfalls, wie bei Dominik, in den Grundzügen des Raps wieder. Sicherlich hat das öffentliche Bild von Rap und Hip-Hop seinen Teil dazu beigetragen, dass ich mich in o.g. Foren öfters für diese Art von Musik verteidigen musste. Dabei ist das, was man über viele Jahre im Fernsehen so als Außenstehende Perso von dieser Musikrrichtung mibekommen hat, nur ein sehr einseitiges Bild.


    Torch war auch für mich ein Pionier meiner Jugend und Blauer Samt ein Meilenstein im deutschen Rap. Noch heute feier ich seine Musik und war auch im September auf seinem 40. Geburtstag in Heidelberg, wo er eine ganze Woche den deutschen Rap feierte. Sehr geile Sache und super Typ! Vorallem seine Texte, auf hohem Niveau geschrieben, sind einfach Balsam für meine Ohren... - Mit Advanced Chemistry hat er den damaligen deutschen Rap begründet.





    Aber auch deutscher Rap hat sich weiterentwickelt, wenn man mal von der komerziellen Seite absieht, so haben sich auch in heutige Zeit ein paar Helden deutscher Rapkunst gebildet. Nennen würde ich darunter Prinz Pi, Casper, Curse, Marteria uvm:



    Hier rappt er über eine Ex-Freundin, die Selbstmord begangen hat (sehr emotionsvoll):



    Deutschlands und seine Soldaten (Akkustik Version):


    Ihr merkt schon, Prinz Pi alias Friedrich Kautz hat es mir sehr angetan. Das liegt zum einen daran, dass er wahnsinnig gute Texte schreiben kann. Sehr poetisch und lyrisch anspruchsvoll. Viele Dinge versteht man erst nach mehrmaligem Hören.


    Neben diesem Genre gefallen mir aber auch ganz andere Ströme. So hat mich vor ein paar Jahren der Electro ziemlich überrannt und immer mal wieder, ziehe ich mir darüber Lieder rein - abwechslung muss sein.


    Ob es nun Minimal ist:


    oder funkiger Electro:


    Electro:


    oder ein bisschen Dubstep:


    oder doch einfach nur House:


    Alles findet seinen Platz in meinem Player. Gerne bin ich offen für neue Ideen und Genres. Ich liebe die Vielfalt, sei es in der Natur oder in der Musik, daher mag ich auch solche Threads: Man kann anderen Musik vermitteln, die sie noch nicht kennen und selbst vielleicht sogar ein neues Genre entdecken.


    Dass ich nie in Sachen Rock, Metal usw. meine Erfahrungen gemacht habe, liegt daran, dass ich einfach von Zuhause durch ältere Geschwister dieses nie vermittelt bekommen habe. Aber wer weiß, was noch kommt :)


    Vielleicht gefällt dem ein oder anderen etwas.


    lg Jonas

    Wirklich ein schöner Bericht!


    Vorallem bringt er viele Informationen über die Vergesellschaftung von Arten, die mir geholfen haben, sich erstmal ein Bild darüber zu machen, welche Arten man vergellschaften kann und welche nicht. Danke dafür!


    lg Jonas

    Schön sowas von einem erfahrenen Halter zu hören, Frank.
    Ich habe mir schon ein wenig gedacht, dass sich so ein Tropenbecken ähnlich verhält, wie ein eingelaufenes Aquarium: Ist der Minikreislauf des Stoffwechsels erstmal vorhanden, erfordert es nur noch recht wenig Eingreifen von seiten des Halters.


    Fällt euch denn spontan eine Kombination von kleinbleibenden arboricolen sowie bodenbewohnenden Arten ein? Ist auch gar nicht so einfach, einen Überblick über die verschiedenen Arten zu bekommen, die in Frage kämen.


    lg Jonas

    Hallo Marcel,


    danke für deine Überlegungen.


    Die Maße sind auch deswegen so gewählt, weil ich dafür schon einen Platz im Zimmer hätte. Außerdem dachte ich, dass ich erstmal klein anfange und mich an das Gebiet "Tropen-/Gemeinschaftsbecken" erstmal einmal langsam rantaste.


    Ich dachte wie gesagt an eine Art, die in der Höhe auf Ästen bzw ursprünlich auf Bäumen lebt und eine, die ihr Nest in Bodennähe anliegt, um zwei unterschiedliche Lebensräume anzubieten.


    Ist es möglich eine kleinbleibende Kolonie von Polyrhachis sp. (in etwa so, wie deine Roten, Marcel) mit einer noch nicht näher definierten Camponotos sp. zu halten? Oder sollte ich bei dieser Größe des Terrariums eher nur eine Art einsetzen?


    lg Jonas