* Myrmoteras cuneonodum

  • Hallo Ameisenfreunde.


    In der letzten Woche bekam ich eine kleine Kolonie von Myrmoteras spec. zugeschickt. Vermutlich handelt es sich um Myrmoteras cuneonodum.
    Ich möchte mich bei Jan (Gaster) vom ganzen Herzen bedanken. Er hatte schon im vergangenen Jahr Ameisen der Gattung beschaffen können, leider bekam ich damals keine Kolonie der wenigen Kolonien, die nach Deutschland kamen. In diesem Jahr hat der Jan an mich gedacht und so bin ich nun ein Halter dieser Ameisen.


    Die Ameisen mussten einige Tage in einer kleinen Plastikbox leben, bevor ich heute am freien Samstag das Terrarium für sie einrichtete. Es ist ein kleines Spinnenterrarium, in dem die Myrmoteras zusammen mit Camponotus singularis leben werden.


    Nun aber zu den Ameisen, den Myrmoteras. Ich bin ja an den Formicinen besonders interessiert, schon deshalb interessierten mich diese Ameisen besonders. Meine ersten Eindrücke der ersten Stunden, in denen ich Gelegenheit habe, sie zu beobachten.
    In einigen ähneln sie den Gigantiops, da sind zB. die grossen, leistungsfähigen Augen. Auch im Verhalten gibt es Ähnlichkeiten, wohl bedingt durch das sehr gute Sehvermögen. Auch die Myrmoteras sehen alles, fixieren sekundenlang, weichen dann zurück oder laufen neugierig auf sich bewegende Objekte zu. Auch sie bewegen sich beim visuellen Fixieren manchmal seitlich hin und her, vermutlich, um dann besser räumlich zu sehen und Entfernungen besser einschätzen zu können. Wie bei den Gigantiops sind diese Bewegungen nicht etwa erlernt, sondern ganz sicher "angeboren". Wahrscheinlich entwickelten sie sich gemeinsam mit dem Sehvermögen während der Evolution der Arten, Tiere mit gutem räumlichen Sehen sind die besseren Jäger und so erfolgreicher.
    Ich muss sagen, dass mich die Myrmoteras heute begeistert haben. Sie sind weniger scheu und vorsichtig wie die Gigantiops. Es war ein Leichtes, sie dazu zu bewegen, das vorbereitete Nest zu okkupieren.
    Kurz nachdem ich das Reagenzglas, dass sie noch bewohnten, in das Terrarium gebracht hatte und hier öffnete, untersuchten schon die ersten Ameisen das Nest.


    Zwei Tiere bei der Erstinspektion des Nestes. Das Nest ist noch feucht, der Lehm nassglänzend.



    Es dauerte keine 20 Minuten, da war die Brut in das Nest verbracht und die ganze Kolonie, drei Arbeiterinnen und die Königin im Nest. Kurz darauf durchstromerte schon eine Arbeiterin das Terrarium. Alles lief mit grösster Selbstverständlichkeit und Ruhe. Manchmal bemerkten die Tiere mich, weil ich hier und da noch Verbesserungen vornahm, erschraken kurz von den Bewegungen, wichen zurück, um dann wieder sehr ruhig ihren Geschäften nachzugehen.
    Jetzt wird gerade der Nesteingang verengt und mit Lehm vermauert, aber leider ist der Akku der Kamera leer und ich kann im Moment nicht knipsen.
    Hier noch zwei Bilder, kurz nach dem Einzug aufgenommen.



    Ich bin ersteinmal begeistert, eine fantastische kleine Ameise. Ich freue mich auf wunderbare Beobachtungen an dieser Art. Wer sich für Formicinen mit interessanten Verhalten und guten Augen interessiert, sollte über die Haltung dieser Art nachdenken. Diese Myrmoteras ähneln immerhin in mancherlei Hinsicht den Gigantiops, sind dabei aber nicht nur ein Ersatz für diese, die kaum zu bekommen sind und im Moment nicht zu züchten sind. Die Myrmoteras sind durchaus gleichwertig.
    So, nun muss ich erstmal los, Springschwänze sammeln.


    LG, Frank.


    EDIT: Diskussionen und Anmerkungen wie immer gleich hier im Thread..:)


    In diesem Thread wird die Gattung von Phil im Startbeitrag eingehend vorgestellt und werden die wichtigsten Besonderheiten beschrieben.
    Lesenswert: http://www.eusozial.de/viewtop…6&t=1100&hilit=myrmoteras

  • Sehr schön Frank, dass Du nun ein Halter dieser hübschen Ameisen bist. Ich kann Deine ganzen Beschreibungen über das Verhalten dieser Ameisen sehr gut nachvollziehen, sie sind wirklich etwas Besonderes unter den Ameisen. Im Moment hoffe ich ja darauf, auch mal welche im Freiland zu sehen, bis jetzt sieht es aber nicht gut aus...
    Ich wünsche viel Erfolg bei der Haltung!


    Grüße, Phil

  • Ich mache hier eigentlich ganz ähnliche Erfahrungen wie Phil sie machte vor einiger Zeit mit seiner Kolonie. Am ersten Tag, nach dem Einzug in das neue Nest, fouragierten die Arbeiterinnen lebhaft und ausdauernd, seitdem sehe ich sie erstmal nicht mehr ausserhalb des Nestes.
    Als die Arbeiterinnen ausserhalb des Nestes unterwegs waren, bewegten sie sich meist vorsichtig und langsam. Einmal glaube ich gesehen zu haben, dass eine Arbeiterin sprang. Sicher bin ich aber nicht, ich hoffe, ich werde die Tiere in Zukunft des Öfteren ausserhalb des Nestes beobachten können und dann sehen, ob auch diese Ameisen kleine Distanzen überspringen können und dies regelmässig wie die Gigantiops tun.
    Die Ameisen können recht schnell werden. Eine Arbeiterin inspizierte das Nest der grossen singularis und wurde bald von einem Major bemerkt. Die Myrmoteras bewies bei der schnellen Flucht sehr gute Orientierungsfähigkeit, schnell und zielstrebig stiftete sie unmittelbar in Richtung Nestausgang des singularis-Nestes.
    Am Zuckernäpfchen habe ich diese Ameisen bisher nicht gesehen. Ich nehme aber an, dass auch diese Ameisen Kohlehydrate aufnehmen und diese aktiv suchen, wahrscheinlich werden Nektarien abgesammelt. Im Terrarium wächst hierzu ein Fleissiges Lieschen, diese Pflanze hat viele kleine, sehr produktive Nektarien und ist sehr robust und anspruchslos.


    Im Nest sieht alles recht gut aus, die Larven wachsen und werden sehr, sehr ordentlich nebeneinander abgelegt.:) Es gibt einige Puppen, mal sehen, wann die ersten jungen Arbeiterinnen der neuen Generation schlüpfen.


    Fotos einiger Larven und der Königin.



    LG, Frank.

  • Danke Tuffi.
    Eine solche Jagd habe ich bisher leider nicht beobachten können. Meine Myrmoteras verlassen bisher kaum mal das Nest. Aber das wird sicherlich noch kommen.
    Ja, unbegattete Königinnen... Das Risiko ist leider oft gegeben. Und leider nicht nur bei Wildfängen. Was ist aus deinen beiden Königinnen und der Kolonie denn dann geworden?
    Immerhin verlässt auch meine Königin nicht das Nest, wie es Phil in seinem Thread von seiner beschrieb. Ich gehe also davon aus, dass diese Königin begattet ist und die Aussenarbeiten ihren Arbeiterinnen überlassen will.


    LG, Frank.

  • Hey,


    ich hatte 2 Kolonien, eine mit 1Queen und 3Arbeiter und eine Kolonie mit 2Queens und 2Arbeiter.


    Bei der Kolonie mit einer Queen sah ich immer nur die Arbeiter herumlaufen und jagen.


    Bei der Kolonie mit zwei Queens war auch immer mal eine von denen unterwegs, nicht nur die Arbeiter, aber kann leider nicht sagen ob es beide abwechselnd waren oder immer die selbe.


    Wurde aber leider aus beiden nichts und ich habe die beiden in meinen Tropenbecken freigelassen... seit dem habe ich sie nie wieder gesehen.


    Grüße

  • Bei den Myrmoteras ist alles sehr, sehr ruhig. Aber immerhin ist eine erste junge Ameise geschlüpft, eine Jungkönigin. Sehr hübsch und... Immerhin kein Männchen.



    Ansonsten sind alle Tiere meist im Nest, eigentlich habe ich bisher ausser am Tage des Nestbezuges keine Ameise ausserhalb des Nestes gesehen. Vllt. stromern die Arbeiterinnen auch bei Nacht im Terrarium herum. Es scheint also kein Mangel zu herschen, wie auch, Springschwänze und winzige Drosphila sind im Terrarium unterwegs.
    Die Larven haben sich weitgehend alle verpuppt. Eigentlich sieht alles gut aus. Ich hoffe, dass auch einige Arbeiterinnen schlüpfen werden.
    Ein Blick in eine Nestkammer. Kein gutes Bild, es zeigt aber, dass die kleine Kolonie noch einige Puppen hat. Leider haben die Ameisen etwas mit Lehm gearbeitet und dabei die Glasscheibe verschmutzt. Macht nichts, ich kann trotzdem genug sehen..:)



    LG, Frank.

  • Auch wenn meine Myrmoteras anders als die Myrmoteras vn Phil sich selten bei Ausflügen aus dem Nest ertappen lassen oder eigentlich nie, scheint kein Mangel zu herschen. Wie auf den Bildern des vorherigen Beitrages zu sehen ist, gibt es viel Brut, auch ein Eipaket.


    Interessant und ungewöhnlich, fast unerwartet, Trophallaxis zwischen einer Arbeiterin und der vor einigen Tagen geschlüpften Jungkönigin. Leider kein tolles Bild, weil die Banditen die Scheibe mit Lehm verschmiert haben und just an dieser Stelle sich nun füttern mussten. Aber interessant allemal.



    Die Ameisen haben eine Abtritt im Nest angelegt, ausgewählt wurde eine hintere Ecke einer der unteren Kammern für Abfälle, leere Puppenhüllen, Nahrungsreste. Wahrscheinlich wird hier auch gekotet. Gefällt mir, sehr ordentliche Haushaltsführung. Daneben, das letzte Foto nochmal ein Blick auf die Brutkammer mit einem "Grossteil" der Kolonie.



    Bisher machen sich die Myrmoteras sehr gut, alles sieht ruhig aus und im besten Sinne unspektakulär. Fast scheint es, als ob sich die Ameisen gut eingewöhnt haben und die Kolonie eine gute Entwicklung nehmen wird.
    Die versteckte, zurückgezogene Lebensweise der Myrmoteras gleicht der ihrer "Untermieter", der Camponotus singularis. So passen die beiden Arten ganz gut zusammen in dem kleinen Terrarium.


    LG, Frank.

  • Ich hatte einige Zeit gezögert, aber es dann doch gewagt, meine Myrmoteras im grossem Tropenterrarium unterzubringen. Diese Ameisen sind ja klein und wenig wehrhaft, so können sie eine willkommene Beute für die überall nach Kleintieren herumsuchenden Gigantiops sein. Glücklicherweise aber sind diese kleinen Ameisen ebenso wie die Gigantiops und einige andere Arten mit einen hervorragenden Sehsinn ausgestattet, sie können also Bedrohungen gut ausweichen und können dann sogar richtig schnell werden.
    Ich hatte vor Wochen die kleine Kolonie in einem Reagenzglas in das grosse Terrarium umgesiedelt, mit der Gewissheit, dass sie bald auf Nimmerwiedersehen verschwinden würden, sich irgendwo am Boden unter einem Moospolster oder an anderer Stelle ansiedeln würden, wo sie dann schwer wiederzufinden wären. Aber, die kleine Kolonie mag offenbar ihr sicheres Reagenzglas und verblieb bis jetzt darin.


    Hier ein flüchtiger Blick auf die Nestsituation. Ganz einfach, ich hatte das Reagenzglas enfach nur an dieser Stelle abgelegt, weil ich eben dachte, sie würden ohnenhin bald umziehen. Das taten sie aber nicht, was mich natürlich nun freut und mir so eine gewisse Kontrolle ermöglicht und die Gewissheit, dass es ihnen gut geht.



    Nach wie vor hat die Kolonie einiges an Brut. Offenbar finden sie hier am Boden des Terrariums genug winzige Bodeninsekten. Noch immer sehe ich eigentlich nie Arbeiterinnen foragieren, aber sie müssen es ja erfolgreich tun, denn sie ziehen ständig Nachkommenschaft auf.



    Die Fotos sind mit grösseren Abstand frei Hand aufgenommen, durch die Glasscheibe in das Terrarium hineinfotografiert, das Nest ist von Pflanzen beschattet und alles ist nicht sehr scharf. Aber man sieht einen Teil der Brut, sogar Arbeiterinnen im Reagenzglas.
    Ich bin sehr erfreut, es scheint der Kolonie wirklich gut zu gehen, trotz der bedrohlichen Mitbewohner wie den Paraponera, den Gigantiops und den Pseudomyrmicinen. Jedoch mit Feinddruck werden auch die Myrmoteras leben können und sie beweisen es hier gerade. Andere hier lebende Arten wie Leptothorax und Temnothorax dürften keine Bedrohung darstellen.
    Vor einiger Zeit sah ich sogar einige wenige Geschlechtstiere der Myrmoteras am Morgen schwärmen, aber es dürfte klar sein, dass diese von den Gigantiops erbeutet wurden. Aber man kann nie sicher sein, vllt. gründet irgendwo bereits eine Jungkönigin der Art im Terrarium.


    LG, Frank.

  • Den Myrmoteras ging es im grossen Tropenbecken recht gut, die kleine Kolonie ist gewachsen. Im dichten Bodenbewuchs waren sie offenbar sicher vor anderen Jägern und fanden genügend Beute. Aber ich hatte keinen Einblick in ihr Leben und habe mich erstmal entschlossen, die Tiere wieder in ein kleineres Becken anzusiedeln. Es gibt ja das kleine Becken der jungen Gigantiops-Kolonie, hier habe ich das alte, frühere Nest der Myrmoteras eingebaut.
    Die Kolonie der Myrmoteras hat nie das kleine Reagenzglas verlassen, in dem ich sie in das grosse Becken ausgesetzt hatte. So war es leicht, die Kolonie komplett zu bergen.
    Mit einer kleinen und sehr einfachen Vorrichtung aus Blumendraht habe ich das Reagenzglas mit seiner Öffnung direkt vor dem Eingang des alten Nestes der Ameisen befestigt.



    Leider haben mir die Ameisen bisher was gehustet, sie sind noch nicht im neuen, alten Nest gewesen und so auch noch nicht eingezogen und haben lieber die neue Umgebung erkundet. Ich gebe ihnen etwas Zeit...


    Eine für mich interessante Beobachtunge machte ich jedoch schon. Ich hatte immer den Verdacht, dass diese kleinen Ameisen sich nicht nur räuberisch ernähren, sondern Kohlehydraten gegenüber ebenfalls sehr zugetan sind. Vermutlich sammeln sie wie viele andere Arten die Nektarien von Pflanzen ab, ich beobachtete sie früher auch oft auf den Fleissigen Lieschen im Terrarium. Heute habe ich diese Ameisen zum ersten Male am Zuckerwasser beobachtet und schnell ein paar sehr schlechte Fotos gemacht. Es ist nicht so einfach, diese Ameisen zu fotografieren, wie die Gigantiops reagieren sie scheu und aufmerksam auf Bewegungen und machen es den Fotografen manchmal schwer.


    Hier zwei Bilder einer Arbeiterin an der Zuckertränke.



    Wer diese Ameisen hält, sollte also wohl auch Kohlehydrate anbieten.


    LG, Frank.

  • Es war dann doch eine schwere Geburt, die Ameisen dazu zu bewegen, in ihr altes Nest einzuziehen. Ich hatte den Versuch erstmal abgebrochen nachdem die Arbeiterinnen nur das kleine Terrarium erkundeten, nicht jedoch das Nest, das ich ihnen angeboten hatte. So war die kleine Kolonie zwischenzeitlich in einer kleinen Box mit ihrem Reagenzglasnest untergebracht, ich wollte mir erstmal überlegen, wie ich sie zwingen kann, in das Beobachtungsnest wirklich einzuziehen.
    Vor zwei Tagen unternahm ich einen neuen Versuch und nun war es ganz einfach. Wieder hatte ich das Reagenzglas vor dem Nesteingang befestigt. Nun aber hab ich Zwischeräume mit etwas Lehm abgedichtet, so dass die Ameisen nur in das Nest laufen konnten. Über den nächsten, gestrigen Tag sind die Ameisen dann eingezogen, wohl weil sie der Lichteinfall im Reagenzglas gestört hat.
    Nun bewohnen sie wie gewünscht das Nest.



    Leider gibt es im Moment wenig Brut. Aber das wird schon. ebenfalls sehr schade, die Banausen sind nicht so reinlich wie die Gigantiops. Schon haben sie mit Lehm die Scheiben verschmiert. Ist aber nicht schlimm, solange ich noch etwas sehen kann.


    LG, Frank.

  • Hi
    ich habe vor kurzem die Kolonie der Myrmoteras von Roger übernommen, die Tiere sind bei mir in einer 30x25 cm Grundfläche Dose untergerbracht, da ich einige für mich doch interessante beobachtungen gemacht habe, hatte ich Frank mal angeschrieben und um seine aktuellen Erfahrungen mit der Kolonie zu erfahren, sein Vorschlag war das ganze mal hier rein zu kopieren, das sich auch andere Leute noch an der Diskussion beteiligen können!


    Mein Beitrag:

    Zitat

    sagmal wie groß ist denn deine Myrmoteraskolonie im moment? Wieviele Gynen rennen bei dir denn so im Becken rum? Ich habe ja die Tiere von Roger übernommen, als wir bei ihm waren, bei mir sind die in einer Durchsichtigen Dose (ung. 30x25 cm Grundfläche) in der ein paar Kleinere RG liegen. Phil und ich haben gestern beim Kontrollieren festgestellt, das sich jetzt bei mir eine Gyne in einem extra RG breit gemacht hat mit Brut, in dem anderen alten Nest ist auch wohl eine Gyne, viel Brut und einige Puppen, und ein paar einzelne geflügelte Männchen, bin jetzt mal gespannt was das noch gibt


    Franks Antwort:

    Zitat

    Hallo Markus, das ist ne gute Frage. Ich kann nichtmal genau sagen, ob meine Arbeiterinnen wirklich welche sind oder entflügelte, umfunktionierte Jungköniginnen. Jungköniginnen hatte ich nämlich einige.
    Im Moment hab ich wenig Brut, es gibt einige kleine Larven und ein Eipaket. Es sind etwa 8 bis 10 Tiere. Aber eine wirkliche Entwicklung der Kolonie ist derzeit kaum feststellbar, wenn man davon absieht, dass es anfangs nur drei Arbeiterinnen und die Königin war.
    Ich halte die Myrmos ja nebenher in einem Gigantiops-Becken. Alle Bedingungen dürften aber stimmen, es ist warm, feucht und es gibt Springschwänze. Es gibt auch immer Zuckerwasser, was sie bei mir gern nehmen. Risiko ist aber, dass die Gigantiops solche kleinen Ameisen auch schon mal erjagen. Aber da verlasse ich mich auf die Myrmos, die können ja gut sehen und auch schnell fliehen, wenn es nötig ist. Jedenfalls sah ich bisher keine Übergriffe durch die Gigantiops. Aber die sind ja im Moment auch nur wenige noch.
    Tut mir leid, Markus, aber mehr kann ich im Moment nicht sagen zu den Myrmos. Sie sind, sry, im Moment auch nicht mein Hauptaugenmerk. Ich mag sie, weil ich eben Ameisen mag, die visuell jagen, kommunizieren und sich orientieren. Deswegen hab ich sie hier und natürlich hoffe ich, dass sie bei mir lange Zeit leben.
    Es gab bei mir auch schon Schwarmflüge der Art, als sie noch im grossen Gesellschaftsbecken lebten. Ich beobachtete fliegende Geschlechtstiere. Was aber aus ihnen bei mir wurde, lässt sich nicht sagen. Kann sein, dass begattete Jungköniginnen ins Mutternest zurückkehrten. Kann ebenso sein, dass solche irgendwo am Boden im grossen Terrarium gründen. Ich werde das untersuchen, denn das Becken wird demnächst sowieso abgebaut.
    In deinem Fall würd ich eher von einer Zweignestbildung ausgehen. Wird dir Jungkönigin denn von den anderen Tieren besucht, versteht man sich noch (...das spräche ja für ein temp. Zweignest) oder hat sie sich komplett eingemauert und verbarrikadiert? Im zweiten Fall würd ich die Tiere räumlich trennen.


    Ich kann dazu jetzt noch einfügen, das ich heute vormittag die Beobachtung gemacht habe, das es noch ein drittes Nest gibt, das in der einen Ecke in der Erde ist. Was ich im allgemeinen aber interessant finde, ist das es eben das Hauptnest in dem einen Reagenzglas mit Brut Puppen und verschiedenen Tieren gibt, die anderen beiden "Zweignester oder dergleichen" aber nur von jeweils einer einzelnen Gyne besucht sind, es hier also keine Interaktion mit Arbeiterinnen oder dergleichen gibt! Ich wollte jetzt mal noch ein Paar Tage abwarten und beobachten und dann mal schauen und evtl das eine RG-Glas mit der einzelnen Gyne und Brut mal separieren.


    Gruß Markus

  • Hallo Markus. Danke, dass du unseren Austausch hier eingestellt hast.
    Dann sieht ja doch gut aus. Es sieht ja dann so aus, als wollten die beiden Weibchen neu gründen, was vermuten lässt, dass sie begattet sind. Dann würde ich das noch ein kurzes Weilchen beobachten und dann die beiden einzeln gründenden Weibchen von der Kolonie trennen. Es könnte ja sein, dass es sonst irgendwann bei Begegnungen zwischen Tieren der verschiedenen Nester Kämpfe gibt.
    Wie ich bereits schrieb, hatte ich bei mir im Terrarium auch schon vereinzelt schwärmende Geschlechtstiere beobachtet. Es war erstaunlich, wie behende die sich bewegten und umherflogen im Terrarium. Gar nicht so langsam und vorsichtig, wie man die Myrmoteras sonst kennt. Kann also gut sein, dass auch hier irgendwo einzelne Weibchen gründen. Ich werde die hoffentlich finden, wenn ich demnächst das Becken abbaue. Sollte ich was finden, schreib ich natürlich was dazu.


    LG, Frank.

  • Nach dem Umsetzen aller Ameisen meiner Tropenbecken läuft es nun bei den Gigantiops besser, bei meinen Myrmoteras läuft es aber leider nicht so gut. Die Kolonie hat nur wenige Eier und keine Larven und Puppen im Moment.


    Dabei scheinen sich die Tiere nicht unwohl zu fühlen, ab und zu sehe ich jagende Arbeiterinnen am Boden und Arbeiterinnen auf den Blättern des Fleissigen Lieschens. Wie die Gigantiops sammeln sie hier die Nektarien ab.
    Möglicherweise finden die Arbeiterinnen in diesem Becken zu wenige Springschwänze.
    Im Lauf der kommenden Woche werde ich mir Gedanken machen, was ich ändern kann. Vllt. setze ich die Myrmoteras-Kolonie noch einmal um in das grössere Terrarium der älteren Gigantiops-Kolonie, hier gibt es Millionen von Springschwänzen.


    Eine Arbeiterin auf den Blättern des Fleissigen Lieschens.



    LG, Frank.

  • Hallo Antlion. Meine Kolonie ist leider damals, einige Zeit nach meinem letzten Beitrag hier zugrunde gegangen. Es war und blieb immer eine sehr kleine Kolonie. Wenn ich mich recht erinnere, hatte die Kolonie anfangs zwar recht viel Brut, aber später stagnierte die Entwicklung. Letztlich verschwanden die Ameisen.
    Eigentlich schade, denn das sind interessante Tierchen. Für die Haltung würde ich heute ein sehr kleines Terrarium empfehlen, mit möglichst vielen Springschwänzen. In einem großen Gesellschaftsbecken verliert man die Tiere leicht aus den Augen.


    LG, Frank.

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