*Lasius fuliginosus.

  • Eine Nachricht von Andre, ich hoffe, es ist okay, wenn ich sie in das Forum stelle, hier gehört das ja hin..:)
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    Hallo Herr Mattheis,
    ich muss (leider) etwas ausholen, ich hoffe sie verzeihen ;)
    Ich hatte schon als kleines Kind eine große Kolonie Laius f. in der Nähe von meinem Elternhaus und diese Tiere haben mich schon immer begeistert.
    Jetzt bin ich selbst seit 4 jahren Ameisenhalter von myrmica, manica r., camponotus l. Formica r. ec ec.
    Ich habe aber die lasius f. ein wenig aus den Augen verloren und habe jetzt dank der Foren endlich herrausgefunden um welche art es sich handelt und wie diese Art gründet.
    Ich hatte sogar das glück vor 3 Tages eine Junggyne zu erwischen habe aber leider keine Lasius umbratus, aus den Foren entnehme ich Lasius Niger könnte auch klappen.
    Meine Frage : Sie haben nicht zufällieg ein paar Lasius umbratus Arbeiter oder wie würden sie die Sache angehen ?
    Ich bedanke mich für die gestohlene zeit und verbleibe


    Mit freundlichen Grüßen
    Andre.
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    Hallo Andre.
    Wir sagen hier "Du" zueinander, wenn es dir nichts ausmacht, lass uns das also etwas weniger förmlich angehen.
    Ich hab leider keine Ameisen von Chthonolasius hier. Fuliginosus gründet im Freiland unter natürlichen Bedingungen nur bei diesen, meist dabei bei uns am häufigsten vorkommenden, den C. umbratus. In der Haltung geht es zeitweise auch mit Lasius niger, aber ich weiss von keiner Kolonie, die aus solchen Versuchen mit niger wirklich langfristig entstand, d.h., bei meinen Versuchen mit niger oder anderen Arten starben die fuliginosus-Königinnen immer nach einiger Zeit. Ich denke, das geschah auch bei den Versuchen anderer, nur berichten die aus irgendwelchen Gründen nicht über solche Fehlschläge, sondern nur über die zeitweise vielversprechende Anfänge der Versuche.
    Ich würde eine solche Königin freilassen, wenn ich keine Chthonolasius habe. Und es bringt auch nichts, sich mal schnell ein paar Arbeiterinnen zu besorgen, diese müssen weisellos sein, sie müssen seit einiger Zeit ohne eigene Königin und deren pheromonellen Einfluss sein, nur dann akzeptieren sie eine fremde Königin von fuliginosus langfristig. Ansonsten wird diese in der Regel nach einen oder zwei Tagen Aufenthalt im Nest erkannt und getötet. Man sollte also versuchen, solche Arbeiterinnen schon im zeitigen Frühjahr einzusammeln und sie dann bis zur Schwärmzeit der fuliginosus, die im Mai beginnt, ohne ihre eigene Königin zu halten, dann hat man eine weisellose Kolonie. Das setzt voraus, dass man eine Kolonie kennt, und die Kolonien der Chthonolasius sind nicht ganz leicht zu finden.


    Andre, du kannst solche Fragen im Forum stellen und wir werden versuchen, sie nach unserem Wissen und Kenntnisstand zu beantworten. Ich stelle mal deine Anfrage in das Forum und hoffe, du bist einverstanden. Vielleicht möchten andere user auch noch nützliche Tips oder Anmerkungen geben und das kann dir ja helfen. Möglicherweise hat auch jemand Arbeiterinnen dieser Arten. Wenn du also weitere Fragen hast zu diesem Thema, stell sie bitte ruhig hier im Forum, so haben andere auch die Möglichkeit, mitzulesen und mitzureden.


    LG, Frank.

  • Im russischen Forum antclub.org gibt es einen Halter, der seit vorigem Jahr diese art haelt und sie mit L.niger hochgepaeppelt hat.
    Wie man aus den letzten Threads ersehen kann, scheint es recht erfolgreich zi sein.
    Bei Interesse kann ich den Blog konkret suchen und die Ergebnisse uebersetzten.

  • Kannste gernen machen und hier mal reinstellen. Aber bei der Menge an solchen Versuchen glaub ich einfach nicht so recht daran. Auch ich hab früher oft solche Versuche gemacht, einfach aus der Not heraus, weil es Chthonolasius nicht überall immer gibt bzw. sie schwer zu finden sind (unterird. Lebensweise). Immer starben die Königinnen spätestens nach ein paar Wochen, obwohl es zeitweise wirklich gut aussah und die niger sich wunderbar und aufopferungsvoll um die fuli-Königinnen kümmerten. Und es gab viele weitere Versuche neben meinen früheren, ich weiss von keinem, der wirklich langfristig geglückt ist. Ich denke, dass die fuliginosus irgend etwas benötigen, was ihnen nunmal nur die Chthonolasius bieten können, nicht aber die Lasius aus der niger-Gruppe.
    Hinzu kommt, dass die Weibchen der Art im Freiland, also im Normalfall nie in niger-Nester eindringen. Sie dringen freiwillig nur in die Nester der Chthonolasius ein, von denen sie dann anfangs auch nicht mal als Fremde erkannt werden, von niger werden sie immer sofort als solche erkannt.
    Das tun sie also einfach nicht freiwillig, alle Gerüchte, die so etwas besagen, sind nur Gerüchte, keine Beobachtungen. Fuliginosus gründet natürlicherweise sozialparasitisch nur bei Chthonolasius. Nur in der Haltung, im Labor sind andere Konstellationen und Artzusammensetzungen unter Zwang machbar und mit einigen Tricks. Diese sind dann aber nicht der Normalfall und daher eigentlich nicht relevant, wenn es um die Lebensweise der Art geht.


    LG, Frank.

  • Bloed aber auch, Text weg. Nun gut, noch einmal.
    Frank, schon in dem Moment, wenn wir die Tiere aus der Natur entnehmen, koennen wir schon nicht mehr von natuerlichen Faktoren zur Haltung und Vermehrung sprechen, denke ich. Umso interessanter ist es doch, in Erfahrung zu bringen, ob es auch mit anderen Mitteln moeglich ist, diese Tiere zu halten und zu vermehren. So jetzt aber nicht mehr philosophieren sondern zum praktischen Teil.


    Link http://antclub.org/node/6038
    Der Autor lebt in Kaliningrad. Daher auch seine Lasius fuliginosus-Queen.


    Im Juni letzten Jahres hatte er das Glueck, auf seiner Datsche (Laubenpieper-Grundstueck?), diesen Ameisen beim Flug zuzusehen und eine Anzahl von Gynen zu fangen. Untergebracht wurden sie wie folgt:

    An diese Batterie wurde ein aehnliches Gegenstueck mit Mini-Arenen angeschlossen.
    Die Gynen wurden ueber mehrere Tests mit L.niger-arbeiterinnen, -Puppen und frisch geschluepften L.n.-Arbeiterinnen zusammengefuehrt.
    Als die beste Variante hat sich die Form mit im Kuehlschrank in kurzfristig versetzten Winterschlaf l.n.Arbeitern sowie deren Puppen herausgestellt.
    Die schnellste Queen im Eierlegen war die, die die meisten Arbeiterinnen und Puppen hatte. Die Eiablage fand im Juli statt.
    Das sah dann soo aus:

    Im November wurde diese aktive Gyne mit ihrem Staat in ein kleines Gipsformikarium umgesiedelt.
    Im Dezember wurden dann alle fuer zwei Monate in den Winterschalf geschickt.
    Das Erwachen fand ohne Verluste statt.
    Da die Larven Material zum Verpuppen benoetigen, es aber im Formi keines gibt, wurden Rste von Futtertieren verwendet. Ein Teil wurde dann entkleidet und auch verfuettert.
    Dennoch schafften es die L.f.-Ameisen aus ihren Puppen zu schluepfen und ersetzen langsam die "falschen" Arbeiterinnen.

    im Moment sieht es so, dass der Autor schon ein neues Formi angeschlossen, weil die Entwicklung jetzt sehr schnell verlaeuft.
    Etwas detaillierter und mit mehr Bildern koennte man es schreiben, ich habe jedoch noch kein ok vom Autor. Deshalb guckt Euch den Blog an, schon Bilder sind beeindruckend.

  • Danke für den Beitrag, Markamur. Interessant. Wenn rechtzeitig genug fuliginosus-Arbeiterinnen schlüpfen, dann kann es in der Haltung sicher auch mal gelingen. Das kann man auch durch Zusetzen von fuliginosus-Puppen erreichen, hab ich auch mehrmals gemacht. Nur wie gesagt, die Jungköniginnen suchen zur Gründung nie Nester von niger und deren nahen Verwandschaft auf.
    Der von Dir zitierte Versuch zeigt ja auch das Dilemma. Junge, frischgeschlüpfte niger-Arbeiterinnen. Solche Nester mit ausschliesslich solchen Arbeiterinnen gibt es typischerweise natürlich nicht im Freiland.
    Bei den Chthonolasius kann die Jungkönigin einfach in das Nest laufen, sie wird in den ersten ein, zwei Tagen auch von "erwachsenen", älteren Arbeiterinnen nicht angegriffen.
    Niger tut das sofort und sehr resolut, die Tarnung der fuliginosus funktioniert hier nicht (niger tut das übrigens auch bei den ihm parasitierenden Chthonolasius-Weibchen, die aber zäher und robuster sind und manchmal dabei eben nicht umkommen) und tötet eine unter Zwang zugesetzte Fuliginosus-Jungkönigin. Junge ungeprägte Arbeiterinnen von niger tun das natürlich nicht, aber da kann man dann noch viele weitere Arten wie zB. Cautolasius flavus (...auch da gibt es ja Gerüchte, die vermutlich aber auf Verwechslungen beruhen) in die Versuche einschliessen. Das alles ist interessant, macht Spass, es auszuprobieren, aber es ist nicht sehr relevant, wenn es um die Biologie der Art fuliginosus geht.
    Gut, man kann sagen, geht es hier ja auch nicht. Der Fragesteller oben wollte wissen, was geht, das klären wir hier gerade. Es geht einiges, aber man muss wissen, was man tut.


    Ich habe die Art in den 80ern und frühen 90ern lange Zeit im Freiland und in der Haltung beobachtet. Auf ihre temp. sozialparasitische Gründung wurde ich nicht durch ein Forum oder durch Fachliteratur aufmerksam, sondern ich fand einmal viele Dutzend schwarzer Jungköniginnen in einem von mir geöffneten umbratus-Nest. Das war auffällig und aufregend, die schwarzen mittelgrossen Ameisenköniginnen zu sehen inmitten vieler tausend honiggelber umbratus. Das machte mich extrem neugierig und ich hab mich dann einige Jahre ziemlich intensiv mit der Art und auch mit den Hilfsameisen von Chthonolasius beschäftigt.


    Meine Beobachtungen und Schilderungen basieren also auf Freilandbeobachtungen ;), die später durch Beobachtungen in der Haltung und durch versch. Experimente ergänzt wurden. Dafür hatte ich viel Zeit damals, ich lebte in der DDR und war so von den heutigen Ablenkungen nicht bedroht, man kann ja heute jede exotische Art kaufen und kaum jemand beschäftigt sich auch daher noch (ernsthaft) mit den heim. Arten. Das ging damals, besonders in der DDR natürlich nicht. So waren solche Arten wie die fuliginosus schon etwas ganz Besonderes mit ihrer hochspezialisierten Lebensweise und Koloniegründung.


    LG, Frank.

  • Naja, ich muss noch etwas nachschieben. Tut mir leid, wenn ich Euch hier zutexte und vor allem Dich, Markamur. Aber es ist ein weites Feld.
    In den Jahren, in denen ich der Art nachgestellt habe, fand ich oft ganz junge fuliginosus-Kolonie. Immer waren die dann gemischt mit Chthonolaisus. Diese verändern unter den Einfluss der die Kolonie übernehmenden neuen Art, der oberflächenaktiven fuliginosus ihre Lebensweise, passen sich der "Herrenameise" an und werden ebenfalls oberirdisch aktiv. Das tun sie unter normalen Bedingungen in artreinen Chthonolasius-Kolonien fast nie und daher findet man die Kolonien der Art auch schwer, obwohl sie nicht selten sind. Das heisst, die Hilfsameisen paroullieren auf den offenen Strassen der fuliginosus an der Bodenoberfläche gemeinsam mit diesen auf deren Strassen. Solche Kolonien fand ich mehrmals. Nie aber fand ich im Freiland gemischte Kolonien von fuliginosus mit niger oder alienus o.a.. Später fand ich auch Hinweise in der Fachliteratur, die solche Beobachtungen gemischter Kolonie von fuliginosus mit Chthonolasius bestätigen.


    Nun muss man hier trennen, worum es geht.
    Mir geht es eigentlich nur darum, was denn "normal" ist für die Art, wie sie eben im Normalfall sozialparasitisch gründet und bei welchen Arten.
    Das in der Haltung einiges mehr möglich ist mit den entsprechenden, geschickt vorgenommen Manipulationen, das steht dabei nicht in Abrede und ich habe da auch einige Erfahrung. Nur, bisher sind auch solcherart künstlich gemischte Kolonien von fuliginosus mit niger o.ä. Arten kaum wirklich sehr alt geworden, soviel ich weiss. Meine wurden es nie, bestenfalls einige Monate. In dem Moment, wo es genug fuliginosus-Arbeiterinnen gibt, ist so eine Kolonie aber "über den Berg", wie oben zu sehen. Sollten sie so also doch alt mal werden, ist das schön, aber kein Beleg dafür, dass fuliginosus natürlicherweise bei niger gründet. Das könnten nur harte Beweise aus dem Freiland belegen und es müssten schon einige sein angesichts der oft belegten Beobachtungen gemischter Chtohonolasis-fuiginosus-Kolonien. Diese sind eben der Normalfall.


    LG, Frank.

  • Frank, wie schon in meinem vorherigen Post, kann ich nur wiederholen, dass hier kein Wert auf Naturnaehe gelegt wurde, sondern nur versucht wurde, L.fuliginosus als schoene Ameise in Gefangenschaft zu halten. Niemand hat gesagt, dass diese Ameise in der natur zo gruendet.


    Also, ich kann Dir nur viel Glueck wuenschen bei Deinem Versuch!!!!

  • Nicht doch, Markamur, das hab ich doch so auch nicht gesagt. Mir ist es nur wichtig, diese Dinge auseinanderzuhalten, allzu oft werden solche Dinge verallgemeinert und als natürliches Verhalten einer Art interpretiert. Immerhin gibt es genug Legendenbildung um die abhängige Koloniegründung gerade dieser Art, und das sogar manchmal in der Fachliteratur.


    Ist doch klar, dass man in der Haltung andere Dinge versucht, ich verweise mal auf meine Rettungsversuche mit den Cataglyphis-Königinnen von Mathias, die ich mit Arbeiterinnen anderer Arten gepusht habe. Mir wird aber nicht einfallen, das nun als eine normale Variante dieser Art bei der Koloniegründung zu erklären. Trotzdem ist das hochinteressant und ich mache solche Dinge auch sehr gerne...;)
    Und ich hab dir auch nicht unterstellt, dass du das getan hast bei der Verlinkung der Versuche mit den niger-Arbeiterinnen oben. Dass du damit also unterstellt hast, das wäre eine "normale" Koloniegründung, du hast ja erklärt, dass diese Artenkonstellation durch den Halter herbeigeführt wurde.
    Man kann solche Dinge tun, sie sind sehr interessant, sie erlauben manchmal verschiedene Rückschlüsse zB. auf die Verwandschaftbeziehungen der Arten, der Ähnlichkeit ihrer Kommunikationssystem beispielsweise und solche Versuche können ja manchmal das Überleben einer geschätzten und wertvollen Ameisenkönigin sichern, wenn sie gelingen. Sie sind also in Ordnung.
    Man muss nur wissen und möglichst darauf hinweisen, finde ich, dass sie eben nicht zum normalen Verhaltensinventar einer Art gehören (müssen).


    LG, Frank.

  • Morgen, na dann will ich (Andre) mich doch auch mal zu Wort melden :servus:


    Also zuerst danke für die vielen Infos, auch schon in der PN.


    Ich habe jetzt bei mir ebenfalls einen Versuch gestartet:


    Eine frisch geschlüpfte Meise aus meiner Lasius niger Kolonie entnommen und beobachtet:


    - ein "Zucken" der Meise konnte beim Kontakt mit der Gyne beobachtet werden, jedoch kein grundlegend aggressives Verhalten wie z.B. das "festhalten"
    - nach 10 min. war wieder Ruhe nun habe ich 8 Kokons zugegeben
    - diese wurden alle schön bei der Gyne abgelegt
    - Standort Gyne Wattebausch am Wassertank
    - Standort Meise verdächtig oft auf der anderen Seite an der Watte


    Dass die Gyne gepflegt oder gefüttert wurde konnte ich aktiv noch nicht beobachten, es scheint so als würde die Meise die Gyne nur tolerieren, ich habe jedoch die Hoffnung das die neu schlüpfenden Arbeiterinnen eine bessere "Prägung" auf die Gyne habe.
    Ich kann mich Frank mit meinen Beobachtungen anschließen (was meine einzel Laborbeobachtung angeht ;) ) Sie können sich nicht 100%tig bei Lasius einschleichen, irgendwas scheint zu fehlen, sie werden scheinbar nicht akzeptiert.


    Ansonsten wäre vielleicht noch eine Möglichkeit direkt mit fuliginosus Brut zu pushen aber ich kenne leider nur noch eine Kolonie die in einem Baumstumpf lebt, die Kolonie müsste ich viel zu sehr beschädigen um an Brut zu kommen :denken: kommt nicht in Frage!


    Man wirds sehen wie es sich mit den gepushten Lasius verhält, wenn Interresse besteht kann ich euch gerne auf dem Laufendem halten.


    MFG Andre :D

  • Ok, Frank. Formuliert habe ich meine Meinung im ersten Thread nicht korrekt genug.


    Uebrigens, Andre, der russische Blogger fuehrte zum Ende hin noch aus, dass es besser waere, eine groessere Anzahl von L.niger-Arbeiterinnen bzw. Puppen der Koenigin unterzujubeln.
    Also, falls es noch konkretere Fragen gibt, kann ich auch gern den russischen Blogger kontaktieren und Eure Fragen uebersetzen.

  • Genau, Andre, wie Holger sagt, mach das mal und mach dafür ruhig einen eigenen Thrad auf, die Art wird ja selten gehalten und beobachtet, obwohl sie so interessant und auch schön ist.
    Und Markamur hat da natürlich recht mit seinem Hinweis, ich würd auch versuchen, mehr junge Arbeiterinnen zuzusetzen. Eigentlich soviele, wie man kriegen kann...;) Aber eben nur ganz junge, unausgefärbte.


    LG, Frank.

  • Moin Moin,


    Fragen gibt es z.Z. meinerseits nicht, danke.


    Es sind jetzt schon 4 Kokons geschlüpft diese Arbeiterinnen scheinen eine deutliche Bessere "Bindung" an die Gyne zu haben,logisch sie kennen ja auch nur Ihre Pheromone....


    Die Gyne scheint aber noch nicht psysiogastisch ( ich hoffe ich habe es richtig geschrieben ;) )
    (Honig/Zucker/Proteine/Wasser stehen 24/7 zur Verfügung)


    Update folgt ...
    Sollte der Versuch erfolgreich sein werd ich nen haltungsbericht draus machen, drückt mir die Daumen

  • Moin Moin,


    es sind weitere Arbeiterinnen geschlüpft (Lasius niger),es sind aktuell 9.
    Jedoch der Gaster der Gyne ist nach wie vor klein und nichts weist auf eine Vorbereitung auf die Eiablage hin.


    Ich werde heute nochmals ca 100 Puppen aus einem Nest Lasius niger entnehmen und dazugeben.


    Es scheint als würde die Gyne (noch) nicht mit Nährstoffen versorgt . :problem:


    Ich melde mich sobald es was neues gibt.


    MFG
    Andre

  • Hallo Andre, ganz sicher wird sie von den Arbeiterinnen gefüttert, sonst wäre sie längst verhungert. Da würde ich mir keine Sorgen machen. Wenn sich die Königinnen inmitten der Arbeiterinnen im Nest aufhalten können, werden sie von denen auch versorgt.
    Ihr Hinterleib wird sicher auch bald physogastrisch, auch das wird eintreten, auch im Zusammenleben mit den ungewöhnlichen Hilfsameisen. Es sollte bald das erste Eipaket zu sehen sein, das geschieht bei den fuliginosus sehr schnell, die Jungköniginnen beginnen früh mit der Eiablage und halten sich dann immer in der Nähe der Eipakete und Junglarvenhaufen auf.
    Die Eipakete werden typischerweise von den Ammen schwebend gehalten, das heisst, die Eipakete berühren dabei nicht oder kaum das Nestsubstrat, sie werden von mehreren Arbeiterinnen gemeinsam gehalten und können ziemlichen Umfang annehmen.
    Die fuliginosus-Königinnen halten sich immer hier in unmittelbarer Nähe der manchmal grossen Eipakete auf und tauschen hier lebhaft Futter und dabei sicher auch Pheromone mit den Ammen aus. Eipakete sollten also in der Nähe der Aufenthaltsorte der Königinnen zu finden sein.


    LG, Frank.

  • Danke Frank!


    Hier reicht ein "Daumen" schon nicht mehr aus. Tolle Insiderinformationen die Du uns hier in diesem Thread nahe bringst. Aufgrund der doch nicht ganz leicht umzusetzenden Gründung dieser Art, oder der oft nachzulesenden Rückschläge, sind solche Infos kostbar.


    Schade das diese Art trotz ihrer popularität, so selten solche tollen Informationen abwirft.


    Schon häufig habe ich eine solche Gyne gefunden, sie doch immer wieder ziehen lassen, weil ich die Gründung gescheut habe. Das Schicksal der Natur will ich nicht lenken, wenn ich mir selbst unsicher bin.


    Viele Versuche, von anderen Haltern mit Lasius niger eine Gyne dieser Art zu einer erfolgreichen Gründung zu bewegen schlugen ja bereits fehl.


    Dir Andre wünsche ich weiterhin viel Erfolg mit dem bisher erfolgreich Ansatz.


    Toller Thread!


    LG Stevie

    Ein weiser Mann vertraut einem Menschen nicht nur aufgrund seiner Worte. Genausowenig verwirft er Worte nur aufgrund des Menschen, der sie gesprochen hat.

  • Nabend,


    leider musste ich die tage die tote Gyne entdecken, der Versuch ist damit (dieses) Mal gescheitert, woran es lag... tzja gute Frage.....


    Im Prinzip stimmt es schon sie muss versorgt worden sein sonst wäre sie bestimmt schon früher gestorben,
    auch war wasser, Kohlenhydrate und Proteine immer zur Verfügung.
    Haltungsparameter: 1 Rg bei Zimmertemperatur im Schrank, jeweils einmal die Woche einmal nachsehen....


    Bisschen enttäuscht bin ich schon aber ich werde einen erneuten versuch starten sobald möglich, diese Art lässt mich nicht mehr los, verständlicher Weise :mrgreen:


    @ Frank wieder ma top info :ok:
    @ all die anderen danke fürs Interresse

  • Hallo Andre,
    dann würde ich aber versuchen, mir langfristig für das nächste Jahr Arbeiterinnen einer Chthonolasius-Art zu besorgen. Möglichst viele, es können ruhig einige hundert sein. Wenn du die eine Zeitlang weisellos hältst und dann nach Wochen oder Monaten junge fuliginosus-Königinnen hinzusetzt, gelingt mit denen die Gründung fast garantiert, sie adoptieren die fremden Jungköniginnen dann ohne Probleme.


    Die Koloniegründung mit den umbratus-Jungköniginnen gelingt leichter, denn es gibt einfach mehr "Material". Die jungen Königinnen von umbratus und den anderen Chthonolasius-Arten sind leichter und häufiger zu ihrer arttypischen, zeitlich begrenzten Schwärmzeit zu finden und die Hilfsameisen aus der niger-Gruppe sind allgegenwärtig. Fuliginosus schwärmt ja fast über den gesamten Sommer, beginnend im Frühsommer, bereits im Mai bis in den September.
    Aber auch hier, bei den Jungköniginnen der Chthonolasius gilt, längere Zeit weisellos gehaltene Arbeiterinnen der Hilfsameisenarten sind bereiter, eine fremde Jungkönigin zu adoptieren. Die allermeisten Jungköniginnen der Chthonolasius bezahlen den Versuch, in ein Nest der Hilfsameisen einzudringen, mit ihrem Leben. Die Hilfsameisen dulden den Sozialparasiten nur unter bestimmten Vorausetzungen und günstigen Konstellationen, zB., wenn die eigenen Königin verstorben ist, ansonsten hat der Sozialparasit es sehr schwer. Junge Arbeiterinnen sind natürlich immer bereit, eine fremde Königin zu adoptieren.


    LG, Frank.

  • Nabend,


    ich werde mir überlegen einen Haltungsbericht drüber zu verfassen aber da ich jetzt noch eine Ausbildung anfange muss ich sehen ob die zeit reicht aber schonmal soviel vorweg um das Thema nochmal aufzugreifen:


    Die Lasius umbratus Infektion bei Lasius niger hat soweit geklappt, von drei Gynen konnte ich zwei erfolgreich in weisellose Lasius Kolonien einschleusen.Eine wurde gleich erkannt und massiev angegriffen und auch recht schnell getötet.


    Dafür habe ich jeweils ein paar Arbeiter aus dem Lasius niger Nest genommen das sie in (der Natur) grade überfallen wollten und habe danach massenhaft Kokons dazugegeben.


    Von den beiden ist aus mir unerfindlichen Gründen eine gestorben, sie hatte schon +20 arbeiter wurde gefüttert und auch nicht festgehalten oder ähnliches, naja ein wenig Schwund oder wie war das.....


    Die Verbleibende macht sich aber prächtig, habe schon zwei dicke EiBERGE entdecken können, ich schätze auf ca 40 Eier !!!


    ps muss ich die fotos immer erst über die Galerie reinladen oder bin ich nur einfach schon zu müde?
    Naja morgen ist auch noch ein Tag :zzz:

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