Paraponera clavata - Ein Haltungsbericht

  • Groß, größer, paraponera




    Es ist der 12. April 2018 als das Paket mit der kleinen Kolonie bei mir eintrifft. Eine Königin, zwei Arbeiterinnen, 3 Puppen, 2 Larven und eine Hand voll Eier. Riesiege Ameisen musterten mich als ich das Döschen in dem Sie transportiert wurden öffnete und in das vorbereitete Becken stellte. Zögerlich lugten die Ameisen aus ihrem Transportbehältnis hervor...




    Mein erster Einruck war "Wow!" diese Ameisen sind Groß. Nein, größer. Ach, was sage ich, es sind Paraponera clavata! Sie gehören zu den größten Ameisen der Welt und sind mit weitem Abstand die größten, die ich jemals zu Gesicht bekommen habe. Durch meine N. villosa kannte ich bereits große Ameisen. Aber diese hier sind nochmal ein ganz anderes Kaliber.





    Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschloßen doch noch einen Haltungsbericht zu starten. Zunächst wollte ich nicht. Es bedeutet ja doch immer etwas Arbeit einen Text zu formulieren und Bilder reinzustellen. Außerdem ist die Chance zu scheitern bei dieser Art doch recht groß. Zwar handelt es sich hier nicht um eine gründende Gyne, sondern um eine Gyne die Ihre ersten selbst aufgezogenen Arbeiterinnen hat, aber ein Scheitern ist dennoch nicht unwahrscheinlich. Der Haltungsbericht soll auch in erster Linie eine dokumentarische Funktion für mich selbst erfüllen. So, genug der EInleitung. Starten wir mit dem Berichten:



    Im Verlauf der ersten Woche ist auch direkt einiges passiert. Ein Nest wurde gebaut, alle 3 Puppen wurden entsorgt ( ;( ) und es wurde sich kaum bis garnicht gezeigt. Die zwei Larven wurden mit in das neue Nest genommen. Die Eier nicht.


    Die größte der Larven verpuppte sich Anfang Mai. Die zweite Larve ca. 2 Wochen später. Kurz darauf konnte ich neue Eier im Nest entdecken.


    Aus den Eiern sind zwischenezitlich mindestens 4 Larven geschlüpft. Eine davon schon fast so groß wie die kleinere der beiden ersten Larven. Vor ein paar Tagen konnte ich sehen wie die große Larve ein Ei futterte. Toll!Die Tiere scheinen sich wohl zu fühlen. Das lässt mich auf ein Gelingen der Haltung hoffen.


    Die Puppen sind noch immer vorhanden. Die ältere der beiden Puppen liegt nun schon 5 Wochen. Sie sollte also bald schlüpfen. Kurz darauf dann die zweite.



    Ich konnte schon einige interessante Beobachtungen machen. Die Tiere haben einen ganz individuellen Charackter.


    Die Gyne sitzt ausschließlich im Nest. Beteiligt sich, seit das Moospolster untertunnelt ist, an keinen Bauarbeiten mehr und ist auch seit dem nicht mehr außerhalb des Nest erblickt worden. Sie betüdelt die Brut und legt Eier. Eigentlich genau das was man von Ihr erwarten kann.


    Die kleinste der beiden Arbeiterinnen ist sehr hektisch. Sie ist immer extrem flott im Becken unterwegs und neigt dazu gegen das Interieur zu laufen wenn es schnell gehen soll :D . Diese Arbeiterin ist, soweit ich das beobachten konnte, auch eher mit dem Transport der Brut von Nest zu Nest beschäftigt.


    Die etwas größere Arbeiterin ist selbstbewusster. Sie ist kaum Schreckhaft und war bisher als einzige beim naschen am Zuckerwasser zu beobachten. Bisher habe ich Sie auch nicht dabei beobachtet wie Eier oder der gleichen von Nest zu Nest getragen wurde.


    Die Brut wird von allen dreien umhegt. Angequetsche Schaben-Nymphen machen allen drei gleichermaßen Angst :S .



    Mit der Entwicklung bin ich bisher zufrieden. Das die Puppen den Transport nicht überstanden haben ist natülich schade, aber was soll man machen. Die Puppen sind bei dieser Art eben außerordentlich empfindlich. So ist das eben.


    Hier die aktuellen Haltungsparameter:
    Temperatur am Tag 26C° - 30C°, in der Nacht etwas niedriger. Selten unter 24C°. Die niedrigste Tempreatur bisher waren knapp über 20C° und etwas über 31C°. Kurzzeitige Extreme.
    RLF Liegt zwischen 70% - 90%. Größtenteils knapp über 80%.


    Der Nest-Bereich ist leicht bis mäßig feucht. Keinen Falls nass. Das übrige Becken trocken.



    Bilder des Beckens folgen. Das Becken dient nur zur Aufzucht. Sobal die Kolonie groß genug ist, ist ein schönes Tropen-Becken geplant.



    Hier noch der Link zum Diskussions-Thread: Paraponera clavata - Ein Haltungsbericht Hier wird gesabbelt



    Auf Bald
    Daniel

  • Ein kleines Update:


    Gestern ist endlich die erste Puppe geschlüpft. Nach etwa 6 Wochen Puppenruhe konnte ich die Reste der Puppenhülle aus dem Becken fischen. Super! Zwar habe ich die neue Arbeiterin noch nicht erblicken können, aber das ist nur eine Frage der Zeit. Nun hat die Gyne 3 Arbeiterinnen und die vierte dürfte auch in etwa 2 Wochen dazu kommen.


    Wie versprochen gibt es hier noch ein paar Bilder vom Becken und den Ameisen.


    Hier zunächst das Becken in Gesamtansicht. Trocken. nur der Nestbereich ist feucht. Dadurch entsteht eine hohe Luftfeucht. Immer im die 80% Mal etwas mehr, mal etwas weniger.
    Paraponera clavata Becken Gesamtansicht
    Paraponera clavata Becken


    Hier ein Bild vom Nest unter dem Moospolster. Freundlicher weise gibt es feie Stellen an der Scheibe. Dort wird Brut in allen Stadien gelagert. So sehe ich fast immer ein bisschen vom aktuellen Brutbestand. Die Kleinen wissen wie man ihren Halter beruhigt. :love:
    Nest unter Moos Paraponera clavata


    Ich habe im Nachhinein noch etwas Schmutz in das Becken eingebracht. Ich wollte die Möglichkeit bieten, dass Sie mehr graben können um sich so ein größeres Nest anzulegen. Im Endeffekt wurde und wird gegraben. Es wird immer mal wieder an der recht großen Kammer gearbeitet. Manchmal wird Brut in der Kammer gelagert. Aber immer nur kurzfristig. Meistens schleppt die kleinste der Arbeiterinnen die Brut nur von Nest zu Nest um sie dann doch unter dem Moos zu belassen. Die Gyne bleibt beharrlich unter dem Moos.
    Nest in Erde Paraponera clavata


    Zum Abschluß nochmal ein Bild der Gyne und eine Arbeiterin die gerade dabei ist zu graben.
    Paraponera clavata bei der Arbeit
    Paraponera clavata Gyne


    Aktueller Stand:
    Gyne: Lebt
    Arbeiterinnen: 3
    Puppen: 1
    Larven: mehr als 6
    Eier: vorhanden


    Als ich gesten etwas im Becken hantierte, ist eine suizidale Stubenfliege in das Becken geflogen. Als ich das Becken wieder schloss, war die Fliege nach wie vor darin. Ich konnte kurz darauf beobachten wie die kleinste, die doch bisher so scheue und ängstliche, Arbeiterin, versuchte diese zu erjagen. Sie sprang die Fliege regelrecht an. Das sah zwar recht geschickt aus, doch war nicht von Erfolg gekrönt. Die Fliege ist eben ziemlich flink. Da es spät war wurde das Licht kurz darauf gelöscht. Heute morgen war keine Spur mehr von der Fiege zu entdecken. Sie muss gefangen worden sein. Wie unerwartet. Wie spannend. Wie schön.


    Es ist also Brut in allen Stadien vorhanden. Die erste geschlüpfte Puppe ist auch jene, welche Ihre gesamte Puppenruhe bei mir verbracht hat. Soweit scheint alles zu passen. Ich bin zufrieden!


    So far
    Daniel

  • Hallo,


    aus gegebenem Anlass ein kleines Update.


    Die Entwicklung der Kolonie lief, bis heute, eigentlich recht zufriedenstellend. Brut in allen Stadien ist vorhanden, es ist noch eine Arbeiterin geschlüpft und es waren 6 Puppen da, von welchen 2 kurz vor dem Schlupf stehen bzw. gestanden haben müssen.


    Ein Blick in das Becken heute zeigte einen geöffneten Kokon. Toll, dachte ich. Vielleicht 1 oder 2 Wochen früher als gedacht. Aber es ist ja aktuell auch wirklich heiß. Doch nach einem Blick in das Nest war mir eher nicht zum Jubeln zu Mute.


    Von den 6 Puppen wurden 2 geöffnet. Ich konnte eine noch intakte nicht entwickelte Ameise entdecken und die Überrreste eines Gasters der zweiten.


    Bei einer so kleinen Kolonie ist das wirklich bitter. Ich kann leider nicht wirklich erwägen ob es nun die ältesten Puppen waren. Die noch intakte geschälte Puppe sah jedenfalls recht weit entwickelt aus. Ein paar Wochen werden wohl beide schon gelegen haben. Wenn es die ältesten waren, wirft es das Ganze Projekt um einen guten Monat zurück.


    Ich wüsste nur zu gern woran es gelegen hat. Der Verlust von Puppen weist ja eigentlich auf zu feuchte oder zu trockene Haltung hin. Jedoch sind die Haltungsparameter nun schon seit monaten unverändert. Bei den ersten beiden Puppen hat es gepasst. Das einzige was sich geänder hat, ist die Temperatur. Diese ist durch die aktuelle Wetterlage einfach 2 - 4 Grad wärmer als sonst. Spitzen von 32C° bis 34C° habe ich bisher gemessen. Viel zu warm, denke ich.


    Wenn das Thermometer über 31C° steigt, sind die Kleinen auch sogut wie garnicht außerhalb des Nest zu entdecken. zwischen 26C° - 28C° scheint Ihnen am besten zu gefallen. Da sieht man gelegentlich mal eine durch das Becken streifen. Bei 4 Arbeiterinnen ist das dann schon Hochbetrieb ;).


    Meine Beobachtungen unterstreichen also die Vermutung, dass es einfach zu warm ist.


    Vielleicht kann mir ja jemand der schon etwas mehr Erfahrung mit dieser Art hat einen kleinen Denkanstoß geben, wie ich mich hier am besten verhalte. Sollten von den restlichen Puppen keine diese Hitzewelle überstehen, wäre das sehr traurig. Es würde die Kolonie um Monate zurückwerfen. Außerdem mache ich mich auch um die Imagines sorgen. Oder sollt eich das ganze etwas gelassener nehmen. Passiert nunmal in der Anfangszeit und hat eher weniger mit den Haltungsparametern zutun?


    Futter wird nach wie vor genommen. Mal mehr, mal weniger. 2 kleine Schokoschaben am Tag biete ich an. Davon wird im schnitt eine verwertet. Manchmal beide. Manchmal keine. Hungertage gibt es vielleicht 1 mal die Woche. Aber eigentlich füttere ich durchgehend. Zuckerwasser mit etwas Invertzucker wird auch gern genommen.


    An den Haltungsparametern aus dem Eingangspost hat sich nichts geändert. Es ist nur einfach 2C° - 4C°wärmer.




    Aktueller Stand:


    Gyne: Lebt
    Arbeiterinnen: 4
    Puppen: 4
    Larven: in allen größen vorhanden. über 10
    Eier: reichlich


    So far
    Daniel

  • Hallo,


    denke das es auch an der Temperatur liegt. Das es an den restlichen Haltungsparametern liegt denke ich eher nicht, sonst wären vorher ja keine geschlüpft.
    Allerdings kann es auch ohne ersichtlichen (für mich) Grund schon mal dazu kommen, dass Puppen entsorgt werden und auch der Zeitpunkt ist typisch. Die Art gilt nicht um sonst als schwierig und würde das jetzt nicht als großen Rückschritt bewerten.
    Würde einfach versuchen sie etwas kälter zu stellen (vielleicht auf den Boden) und hoffen dass das reicht.
    Stress kann auch eine Ursache für das entsorgen sein, vielleicht hast du ja hier (abgesehen von der Temperatur ) noch etwas geändert.


    Grüße Sven

  • Hallo,


    zunächst vielen Dank Sven, für Deine Antwort.



    Ein kurzer Lagebericht:


    Vorgestern, kurz nach dem ich den Nestbereich ein wenig befeuchtet habe, krabbelten zwei Ameisen durch das Formicarium. Das passiert eigentlich fast immer wenn ich etwas wässere. Die Paraponeras scheinen das zu mögen. Ich war sehr erfreut gleich zwei durch das Becken streifen zu sehen. Die letzten Tage habe ich eigentlich keine Ameise mehr außerhalb des Nest gesehen.


    Ich schaute also hin. Ganz genau. Was ist denn das.. Eine der beiden Paraponeras scheint.. schmutzig zu sein. Zu großen Teilen bedeckt mit gräulich wirkender.. Masse. Wird sich nicht mehr geputzt? Ist es selbst dafür zu warm? Nein! Das kann nicht sein. Das sieht aus wie.. Milben! Was für ein Mist!


    Heute bekam ich dann Gewissheit. Ich konnte die offenbar sehr stark befallene Arbeiterin außerhalb des Nest erwischen und packen. Selbst ohne Lupe war aus der Nähe klar um was es sich hier handelt. Eine genauere Betrachtung mit einer Lupe brachte dann die unumstößliche Gewissheit. Milben.


    Der Kopf, die Mandiebeln. Jedes Gelenk. Die Ameise im Ganzen. Voll, übervoll, mit Milben besetzt.


    Kann das eventuell der Grund für den Verlust der Brut sein?


    Das Becken ist natürlich warm und feucht. Also die optimalen Bedingugen für eine rasante Vermehrung der Milben. Letzte Woche war nichts zu erkennen.


    Ich bin mir sehr sicher, dass ich die Kolonie milbenfrei erhalten Habe. Das wäre mir sofort aufgefallen. Ich habe die Tiere sehr gründlich in Augenschein genommen als Sie ankamen. Sicher sind Sie über Futtertiere eingeschleppt worden. Obwohl fast nur Schokoschaben aus eigener Zucht verfüttere. Gelegentlich mal eine Fliege. Naja. Jammern bringt jetzt nichts. Sie sind da. Sie sollten weg. zumindest auf ein WESENTLICH geringeres Niveau reduziert werden.


    Ich kann aktuell nicht einschätzen, in wie fern der Milbenbefall die Tiere schädigt. Die befallene Arbeiterin ist munter und verhält sich normal. Es sieht jedoch absolut furchtbar aus.


    Sicher beschäftige ich mich schon läger nebenher mit dem Thema. Darum kommt wohl niemand herum, der schon länger Ameisen hät und sich eingehend mit den Tieren beschäftigt. Jedoch finde ich keine Lösung für mein Problem. Pet Biosa, Raubmilben, komplett trockene Haltung, mechanisches Reinigen, sterile Laborhaltung, Ameisensäure, kombinationen aus dem vohergehenden.. Die Liste ist noch viel länger.


    Was ich mir überlegt habe ist, die Tiere Trocken zu halten. Also komplett trocken, mit einer Wasserquelle. Aber komplett trockenes Nest. Bist der Befall auf ein überschaubares Maß reduziert ist. Dann umsetzen in ein eingefahrenes Becken mit vernünftiger Bodenfauna (ist aktuell nicht gegeben). Natütlich dürfen und sollen sich die Tiere hier eingraben. Nesteinsicht ist nett, aber wirklich kein zwingendes Krieterium. Mir soll die Aufzucht und langjährige Haltung gelingen. DAS ist mein Ziel. Den Tieren soll es gut gehen.


    Am meisten fürchte ich um die Brut und deren Entwickling wenn ich das bewässern komplett einstelle. Die Ameisen kommen, wenn es eine Wasserquelle gibt, sicherlich einige Wochen klar.


    Was denkt ihr, wie trocken es für die Paraponeras sein kann. Wird es helfen? Oder direkt das neue Becken fertig machen und sofort umsetzen(das Becken zu besetzen war eigentlich erst zum Ende des Jahres gedacht. Muss also, abgesehen von der Rückwand, noch komplett hergerichtet werden.. es ist dann nicht eingefahren..)? Oder doch lieber eine kleine Box fertig machen, Genug Bodengrund zum Nestbau bieten und mit Springschwänzen + weißen Asseln impfen. Hier dann erstmal normal feucht weiterhalten. Quasie Quarantäne-Station.


    Ich will hier nicht übereilt handeln. Nicht kopflos.



    So far
    Daniel

  • Hallo,


    das sind ja wirklich schlechte Nachrichten.
    Wenn ich mir dein Becken so anschaue, scheint es ja ganz gut belüftet zu sein, oder hast du die Lüftung oben abgedeckt?
    Wenn das Becken gut belüftet und du so starken Milbenbefall hast deutet das darauf hin, dass du entweder zu stark befeuchtest, oder eine sehr hartnäckige Milbenart hast.
    Ich würde jetzt erstmal versuchen, dass Becken noch ein bisschen mehr zu belüften und die Erde wirklich nur grade so erdfeucht zu halten. Wenn du Glück hast, gehen die Milben dann auf ein erträgliches Maß zurück oder verschwinden ganz.


    Grüße Sven

  • Hallo Kkloete,


    Ich kann nicht direkt von P. clavata berichten, allerdings von Harpegnathos venator, welche ja auch sehr anfällig für Milben sind. Meine damalige Kolonie hatte ebenfalls Milben, allerdings konnte ich diese durch regelmäßiges austrocknen des Nest doch sehr gut in Schach halten. Es gibt Bilder von H. venator bei denen die Arbeiterinnen so viele Milben um die Augen und ähnliche Stellen haben, dass man sich fragt wie das Tier überhaupt noch lebt. Meine Tiere hingegen hatten meist nicht mehr als 3-4 Milben pro Tier.


    Ich bin mir sicher das ein Austrocknen im 1-2 Monatsrythmus den Tieren und der Brut nicht schaden wird. Ich meine mich zu erinnern das ich damals das Nest für ca. 1 Woche trocken gelassen habe, kann es aber nicht mehr genau sagen.
    Die kurzzeitige Trockenheit wird den Tieren sicherlich weniger schaden als ein dauerhafter Parasitenbefall.


    Viel Glück noch mit deinen Tieren, Paraponera machen wirklich Spaß


    Gruß Henrik


    PS: Sorry, habe jetzt erst deinen Diskussionsthread gesehen, wenn du eher dort darüber sprechen willst, müssten wir mal einen Moderator fragen ob er es verschieben kann.

  • Hallo,


    danke für eure Antworten. Der Übersicht halber wäre es besser das Diskussionsthread zu benutzen. Aber eigentlich stört mich das nicht.


    @Moglie
    Die Öffnung oben war tatsächlich komplett abgedeckt. Das habe ich geändert. Nun sind es ca. 60% rlf. Deutlich weniger und es gibt eine wesentlich bessere Luftzirkulation. Ich behalte das so bei.


    @Vitruv
    Das zu lesen ist gut. Also besteht durchaus eine Chance die Tiere nahezu milbenfrei zu bekommen. Ich lasse den Nestbereich jetzt einmal komplett austrocknen. Das wird ein paar Tage dauern. Aber vielleicht bringt es ja etwas. Feuchtigkeit gibts in Form einer Tränke ja sowieso permanent. genau wie Zuckerwasser.


    Hier ein kurzes update:


    Heute wurde eine Puppe entsorgt. Sie war nur angeritzt, vermutlich um nachzuschauen was Sache ist. Die Puppe habe ich direkt aus dem Becken gefischt und ganz geöffnet. seht selbst:


    Entsorgte Puppe P. clavata
    Entsorgte Puppe P. clavata 2


    Die Puppe schimmelte offenbar. Es war keine einzige Milbe auszumachen. Ich habe die Tiere wohl die letze Zeit zu feucht gehalten. Nun ist noch eine alte Puppe vorhanden, und eine neue. Die neuste kann nur 1 oder 2 Tage alt sein, die alte ist sehr dunekl. Dürfte also ähnlich weit wie die auf den Bildern sein.


    Okay, also lag das Brutsterben vermutlich eher an meinem Unvermögen als an den aktuellen Temperaturen. Das ist schade, aber darauf habe ich direkten einfluss. Bessere Belüftung und weniger befeuchten. So lange die Königin und die Arbeiter nicht anfangen zu sterben ist nichts verloren. Es dauert dann eben nur etwas läger.



    Edit:


    Es sind definitiv parasitäre Milben. Eine der Arbeiterinnen ist extrem stark befallen. Es ist die kleinste und genau jene welche sehr oft zu sehen war. Eigentlich täglich, bis zu dem einsezen dieser extremen Hitze. Die anderen sind bisher nicht so stark Befallen. jedoch stark genug um es mit bloßem Auge zu erkennen. Die stark befallene kann sich kaum noch auf den Beinen halten. Findet keinen Halt mehr. Weder an Steinen, Kork-Rinde oder sonst wo. Fällt ständig um und kullert bei etwas Steigung herum. Herzzerreißend ;( .


    Ich probiere nun Zitronenscheiben und Zitronensaft in Tränke/Zuckerwasser aus. Falls das in Kombination mit der trockenen Haltung keine Besserung bringt muss ich die Kolonie wohl ausgraben und Manuell reinigen. Als nächstes käme dann Oxalsäure zum Einsatz. Als absolute Ultima-Ratio würde ich Ameisensäure probieren. Oder PetBiosa. Wobei PetBiosa vermutlich noch vor der Ameisensäure zum Einsatz kommen würde.


    Der Schlachtplan steht. Den Krieg gewinnen die Ameisen, nicht die Milben!



    Etwas positives gibt es dennoch zu berichten. Da ich ja keine komplette Nesteinsicht habe, konnte ich erfreulicher Weise feststellen, dass momentan mindestens 6 Puppen vorhanden sind. Falls die Milben-Apokalypse überstanden wird, stehen die Zeichen also nicht zu schlecht.


    2. Edit:


    Die erste Tote am 07.08.2018


    Heute habe ich die ersten Stücke einer ungespritzen Zitrone direkt am Nesteingangplatziert. Dabei musste ich ein Stück vom Nest entfernt die erste Tote aus dem Becken nehmen. Milben saßen natürlich so gut wie keine mehr drauf. Es war die kleinste, so stark befallene...
    Gleichzeitig habe ich die Tränke neu befüllt und gereinig. Auch die bereits gestern ausgebrachten Traubenstücke erneuert.


    Die Traubenstücke beherbergten nun einige Milben und Springschwänze. Schade um die Springschwänze, aber nicht um die Milben.





    So far
    Daniel

  • Hey,


    es gibt Neues von der Milben-Front.


    Nachdem ich das Becken nun komplett austrocknen ließ, und der Befall eher stärker wurde, musste ich handeln. Das Abbürsten der Ameisen war aussichtslos. Die Milben so zahlreich und festsitzend, dass die panischen Ameisen es nicht zuließen, auch nur einzelne Milben zu entfernen. Nach vielem Hind und Her beschloss ich mich dann Anisöl zu probieren. Ich nahm eine Roche Dose, einen mit Anisöl getränkten wattebausch und fing eine Arbeiterin herraus um. Die Arbeiterin kam in die Begasungskammer. Dort verweilte Sie nun über einige Stunden. Abgesehen davon, dass die Kleine durch die ungewohnte Umgebung sehr gestresst wurde, tat sich jedoch nichts am Milbenbefall.


    Nun musste ich jedoch etwas tun, immerhin war schon eine Ameise allein dem Milbenbefall erlegen. Wie man den Bildern entnehmen kann, ist der Befall auch stark. Gerade die Beine sind überzogen von Milben. Die Ameisen versuchen auch unentwegt die Plagegeister abzustreifen und tänzeln quasi von von Bein zu Bein. Das weitere Sterben war nur eine Frage der Zeit.


    P. clavata Königin und Arbeiterinnen mit starkem Milbenbefall
    P. clavata Königin mit starkem Milbenbefall



    Bereits einige Tage zuvor habe ich 500ML Oxalsäure angemischt. Ich habe mich hier an die von Imkern bewährte Konzentration gehalten. Also ca. 3.5% Säure. Die separierte Ameise habe ich dann beherzt in der Säure untergetaucht und zurück in die Begasungsdose gesetzt. Die war nun wieder total panisch, ist ja klar. Doch bereits nach wenigen minuten sah ich winzige punkte auf dem Boden der Dose. Milben vielen von der Ameise ab! Regungslose, gräulich verfärbte Milben! Die Säure wirkte!


    Als nächstes habe ich die Ameise also wieder einige Stunden in Ruhe gelassen, damit Sie sich beruhigt. Es war unglaublich. Aber der Befall ging bereits wenigige Stunden nach der Behandlung SICHTLICH zurück. Und obendrein war die Ameise fit. Verwirrt, panisch und zu Beginn auch desorientiert. Aber Fit. Es gab keine Anzeichen, dass die Ameise negativ auf die Behandlung negativ reagieren würde. Ich fasste den Entschluss die Kolonie nun auszugraben und alle Ameisen dieser Prozedur zu unterziehen.


    So sah es zwischenzeitlich aus. Das staubtrockene alte Becken. Man erkennt in der linken unteren Ecke wunderbar wie das Nest angelegt wurde. Eine große Kammer, und eine etwas kleinere. Selbiges konnte ich in der unteren rechten Ecke freilegen. Ser Interessant!


    P. clavata - altes Becken während des ausgrabens der Kolonie


    Beim Ausgraben konnte ich 2 vertrocknete Larven finden. Und 2 Puppen. Um das wieder Aufflammen der Seuche zu verhindern habe ich die Puppen schweren Herzens überbrüht.


    Erfreulicher Weise konnte ich mehr Arbeiterinnen ausgraben, als erwartet. Insgesamt 4 Arbeiterinnen und die Königin. Also eine Arbeiterin mehr als gedacht.


    Nun, ca. 24 Stunden nach der Behandlung gibt es genau einen Ausfall. Die Arbeiterin war bereits als ich Sie das erste mal aufsammelte sehr schwach. Sie war auch noch heller als die anderen, also frisch geschlupft. Vermutlich war das einfach zu viel für Sie. Ausgraben, Säure und ein neues Behältnis. Jedoch gehe ich stark davon aus, dass diese Behandlung auch für die restlichen Ameisen nicht ungefährlich ist. Auch bei Bienen darf das Beträufeln nur in der Brutfreien Zeit und einmalig angewendet werden, da die Oxalsäure sonst den Darm der Tiere schädigen kann. Ich denke, dass dies auch bei den Ameisen der Fall sein kann. Zumal P. clavata eine wesentlich längere Lebenserwartung als eine Biene hat.


    Die Kolonie sieht aktuell gut aus. Die Ameisen sind munter und haben Sich unter das Stück Rinde verkrochen. Der Befall ist extrem zurückgegangen. Es sind noch vereinzelte Milben da, jedoch hält der sogenannte Milbenfall bei der Varroamilbe auch bis zu 48 Stunden nach einer Behandlung an. Hier wird von weit über 90% Behandlungserfolg gesprochen. Da nur noch verinzelt Milben zu sehen sind, hoffe ich auf ähnliches. Gute Belüftung mit besserer Bodenfauna helfen den Ameisen dann hoffentlich das Problem letztendlich komplett in den Griff zu Bekommen.


    So leben Sie für die nächste Zeit:


    P. clavata neue Box zur Überwachung nach Oxalsäure-Behandlung


    Hier ist eine WESENTLICH bessere Belüftung gewährleistet. Der Boden ist grut durchsetzt mit weißen Asseln und Springschwänzen.


    Heute Abend gibt es dann das erste mal seit Tagen eine Schabe - nur noch überbrüht. Da müssen die sich jetzt dran gewöhnen. Da keine Brut vorhanden ist, und durch diese Extrem-Situation auch die nächsten Wochen keine neue erwartet wird, werden die Schaben sowieso erstmal liegen gelassen. Aber man weiss ja nie...


    Bisher kann ich also sagen, dass P. clavata kein Problem mit Anisöl haben. Ob sie die einmalige Behandlung mit Oxalsäure vertragen, wird sich die nächsten Wochen zeigen. Die Milben vertragen diese Behandlung jedenfalls in keinster Weise.


    Hier noch der aktuelle Stand der Kolonie:


    Gyne: lebt
    Arbeiterinnen: 3
    Brut: Keine


    So far
    Daniel

  • Nach knapp zwei Wochen gibt es ein kurzes Update. Diesmal ohne Bilder.


    Die Arbeiterinnen sind komplett Milbenfrei. Wie man auf den Bildern erkennen kann, waren die Beine komplett überzogen mit Milben. Auch die Unterseite des Kopf haben einen dicht besetzen Bart aus Milben aufgewiesen. Es war auf den Tieren im Allgemeinen ein starker Befall offensichtlich. Das alles ist nun nicht mehr so. Soweit ich das mit bloßem Auge und Lupe erkennen kann, sind die Tiere milbenfrei.


    Die Milben auf den Mandibeln der Königin sind noch vorhanden. Auch gibt es auf dem restlichen Körper noch eine Hand voll kleiner weißer Flecken. Jedoch sind auch bei Ihr die Beine komplett milbenfrei und alles in allem sieht es aus, als ob der Restbefall auch hier Rückläufig ist. Vorallem wenn man sich die Bilder von vor 2 Wochen vor Augen führt.


    Das unnormal heftige putzen und das Getänzel findet nun auch nicht mehr statt. Die Ameisen selber sind aktiv und nehmen Futter. Selbst an Schokoschaben wird geknabbert. Neue Eier gibt es keine, restliche Brut war ohnehin nicht mehr vorhanden.


    In der kleinen Box liegt ständig ein großes Reagenzglas als Tränke. Hier kann ich von Zeit zu Zeit Milben vorfinden. Es sind immer nur einzelne zu sehen. Dennoch koche ich das RG alle 2 bis spätestens 3 Tage komplett ab. Auch hier nimmt die Frequenz mit der ich Milben entdecken kann ab.


    Das Umsetzen in die Box mit gut geimpften Boden, die trockenere (aber nicht trockene!) Haltung in Verbindung mit guter Belüftung und die Behandlung mit Oxalsäure, scheinen Wirkung zu zeigen. Ich will hier kein übereiltes Fazit ziehen, jedoch ist der erste Zwischenbericht aus meiner Sicht sehr positiv.


    Und da ich nicht bis fünf zählen kann, kann ich sogar die Kolonie-Größe etwas nach oben korregieren. Es sind nämlich vier lebende Arbeiterinnen vorhanden zuzüglich der Gyne. Macht alles in allem 5 lebende Ameisen.



    So far
    Daniel

  • Es ist nun fast einen Monat her, dass die Kolonie der ersten Säure-Behandlung unterzogen wurde. Also Zeit, für ein Fazit. Denke ich.


    Einen Tag nach dem letzten Post, habe ich das Ganze Prozedere erneut wiederholt. Alle Ameisen, eine nach der Anderen in Säure getunkt. Eine Hand voll Milben konnte ich noch Manuell entfernen. Dann wieder alle Ameisen zurück in den Isolationstank. Wieder warten, wieder keine Verluste zu verzeichnen.


    Das Ganze habe ich erneut wiederholt, da noch einige Milben auf der Königin saßen, und vereinzelt auf den Arbeiterinnen.


    Kurz nach dem Zurücksetzen in den kleinen Behälter haben sich die Ameisen dann eingegraben. Das haben Sie vorher nicht gemacht, obwohl die Möglichkeit durchgebend bestand.


    Heute habe ich dann nachgeschaut, wie der Stand der Dinge ist. Vorsichtig öffnete ich also das Nest. Milben konnte ich keine mehr entdecken, muss aber nichts heißen. Jedoch konnte ich etwas anderes entdecken, etwas, dass mich sehr freut und auch beruhigt. Drei Eier! Die ersten neuen Eier, seit dem das alte Becken austrocknete!


    Viel mehr gibt es damit vorerste nicht zu berichten. Wenn es keine neuen Milben gibt und sich die Brut gut entwickelt, kann ich in ein paar Wochen die Kolonie endlich in das große 100 x 50 x 50 Becken setzen. Bilder kommen zu gegebener Zeit.



    Hier also das Fazit:
    Eine Oxalsäure-Behandlung mit ca. 3.5% Säure kann bei einer P. clavata angewendet werden. Bereits wenige Augenblicke nach dem Eintauchen in die Säure lässt sich der Milbenfall beobachten. Dieser hält auch definitiv noch die kommenden 1 - 2 Tage an. In Verbindung mit den richtigen Haltungsbedingungen eine Möglichkeit einen sehr starken Milbenbefall zu behandeln.


    Eine zweite Behandlung muss abgewägt werden und war in meinem Fall absolut sinnvoll und auch notwendig. Ob weitere Behandlungen vertragen wird, ist nicht abzusehen. Bienen sollten nur einmalig mit Oxalsäure behandelt werden, da diese den Darm der Tiere schädigen kann.



    Hier noch der obligatorische Überblick über die Kolonie:


    Gyne: lebt
    Arbeiterinnen: 4
    Brut: 3 Eier



    Meine Güte, so viel in so kurzen Abständen wollte ich garnicht zum Besten geben. Was solls, vielleicht hilft das ja in Zukunft jemanden :)


    So far
    Daniel

  • Vor circa zwei Monaten entdeckte ich das erste mal Milben. Nicht nur ein paar vereinzelte Milben, sondern eine Unzahl von Tieren, welche mit keiner der Menscheit bekannten Zahl mehr beziffert werden konnte. Heute, nach insgesamt drei Oxalsäure-Bädern, zweifachem Wechsel der Behältnisse und dem Verlust von mehreren Arbeiterinnen, konnte ich keine fünf Milben mehr auf den Tieren zählen.


    Die radikale Behandlung und dem damit verbundenen Stress sind inzwischen zwei Opfer zuzuschreiben, den Milben selbst eins. Das die gesamte Brut verloren ging und Langzeitfolgen unabsehbar sind, braucht wohl nicht weiter erwähnt werden.


    Kurz nach dem letzten update habe ich die Kolonie dann doch nochmal genauer unter die Lupe genommen und musste feststellen, dass der Befall wieder stärker zu werden schien. Auch war Ihre derzeitige Unterkunft vereinzelt mit Milben besetzt. Also musste eine neue Plastikdose hergerichtet werden. Die Gelegenheit nutze ich für eine dritte Oxalsäure-Behandlung.


    Die neue Dose war ähnlich eingerichtet, nur diesmal mit komplett trockenem Torf als Bodengrund. Ein RG-Nest als Rückzugsort und Feuchtigkeitsquelle.


    Meiner Meinung nach war das dann der letzte Kick den die Behandlung gebraucht hat. Ich habe das RG nach einigen Tagen gecheckt. Und die feuchte Watte war quasie paniert mit Milben. Das waren Milben die von den Ameisen abwanderten, mit sicherheit wegen der Säure, und dort ihr Heil suchten. Ein Großteil der Milben war dunkel verfärbt und regungslos.


    Nach diesem Check, also ein neues RG zurecht gemacht, das alte wie üblich abgekocht und die Kolonie umgesetzt.


    Heute, wieder einige Tage nach dem neuen RG habe ich die Tiere ganz genau unter die Lupe genommen und konnte auf allen Tieren zusammen keine fünf Milben mehr zählen. Die Watte im RG hatte noch einige Milben zu bieten. Also gab es heute das dritte neue RG. Eine weitere Behandlung mit Oxalsäure scheint aktuell nicht nötig zu sein, aber wie schon nach den letzten Posts, kann in ein paar Tagen alles wieder anders aussehen.


    Leider ist eine weitere Arbeiterin verstorben. Die Kolonie ist aktuell einem extrem hohen Stress-Level ausgesetzt. Ich bin überrascht, wie gut die Tiere das im Endeffekt wegstecken. Sogar Eier sind vorhanden. Zeitweise 7! Heute nur noch 4. Wenn sich die Tiere demnächst wieder eingraben dürfen, könnte es die Kolonie also doch noch schaffen.


    Wenn nun alles gut läuft, wird das nächste Update davon berichten, dass die Kolonie ein neues Becken bezogen hat und alles seinen Weg geht. Aber ich möchte den Tag noch nicht vor dem Abend loben. Irgendwie werden meine abschließenden Prognosen immer komplett auf den Kopf gestellt, wenn ich das Update in den Äther schicke ;).



    Hier noch der Überblick über die Kolonie:



    Gyne: lebt
    Arbeiterinnen: 3
    Brut: 4 Eier


    Cheers
    Daniel

  • Seid gegrüßt, Freunde!


    Bereits kurz nach dem letzten Update konnte ich eine vollständige Milbenfreiheit an den Tieren feststellen. Zumindest bin ich dieser Meinung. Ich habe jedes Tier einzeln, sehr genau, unter die Lupe genommen und nicht eine aufsitzende Milbe entdeckt. Somit hatte das zweimonatige Siechtum endlich ein Ende und die Kolonie durfte ein neues Becken beziehen.


    Hier ein paar Bilder. Die B. sensitivum sieht inzwischen nicht mehr ganz so schön aus, dafür ist das ganze Becken jetzt mit kleinen Keimlingen von ihr übersät. Die Anderen Pflanzen sind gut angewachsen und beginnen allmälich die Rückwand zu erobern. Das ist mein erster Versuch solch ein Becken zu gestalten und einzurichten. Ich bin zufrieden, werde aber das nächste mal einiges anders machen. Vorallem was die Rückwand betrifft.


    P. clavata neues Becken I
    P. clavata neues Becken II
    P. clavata neues Becken III



    Nach wenigen Augenblicken traute sich eine der Arbeiterinnen aus dem RG und erkundete die nähere Umgebung. Als das Stück Runde entdeckt wurde, haben sofort die Bauarbeiten an einem neuen Nest begonnen. Auch heute leben die kleinen noch unmittelbar unter der Rinde. Sie haben ordentlich Material ausgehoben und sich, vermutlich, eine größere und eine kleinere Kammer angelegt. Wie schon zuvor beobachtet. Platz genug haben Sie jetzt.


    Das Becken bietet mit einer Abmessung von 100 x 50 x 50 CM reichlich Platz. Vor allem, wenn man bedenkt, dass hier nur 3 Ameisen leben. Der aufmerksame Leser wird sich nun fragen:"Warum nur 3"? Naja, eine Arbeiterin ist vor wenigen Tagen verstorben.


    Ich konnte ein recht Typische Verhalten bei stebenden Ameisen in der Haltung beobachten. Zunächst rannte Sie ca. eine Stunde von Ecke zu Ecke und versuchte möglichst weit vom Nest wegzukommen. Mit zunehmender Entkräftung wurde Sie dann immer langsamer und langsamer. Bis sie schließlich einige Tage später tot im Becken lag. Ich hoffe einfach mal das diese, kleinere, Arbeiterin einfach das Ende Ihrer natürlichen Lebensspanne erreicht hatte. Die ersten Arbeiterinnen der kolonie stammen noch aus dem letzten Jahr, sie kann also weit über ein Jahr alt gewesen sein. Anders kann ich mir den Tod, wie so oft, nicht erklären.


    Als ich die tote Ameise nun aus dem Becken entfernte sah ich jedoch.. Milben! Es waren wenige, jedoch waren es eindeutig welche. Ganz im Gegenteil zu den vorherigen Milben waren diese jedoch an der toten Ameise, sie krabbelten auch alle ganz frei auf ihr herum und waren nicht, wie zuvor, festegesaugt. Gestern Morgen konnte ich dann eine Arbeiterin außerhalb des Nest beobachten. Hier waren keine Anzeichen von einem Milbenbefall zu entdecken. Ich hoffe, dass es sich hier einfach um "Futtermilben" handelt. Da das becken bereits seit einigen Monaten läuft und sich eine entsprechede Bodenfauna etabliert hat, sollten diese Milben also nicht problematisch werden. Jedenfalls hoffe ich das... :/


    Die Gyne hat immer mal wieder Eier gelgt wärend Sie im RG war. Durch die vielen Nestwechsel, welche ja immer gegen den Willen der Tiere aufgezwungen wurden, war zum Zeitpunkt des Umsetzen kein wirklich ausgefärbtes Ei vorhanden. Wenn ich also davon ausgehe, dass kurz nach dem Einbringen in das neue Becken Eier gelegt und Larven aufgezogen wurden, dürfte es aktuell entweder sehr große Larven, oder bereits sehr junge Puppen geben. Nachwuchs in diesem Jahr ist demnach nicht zu erwarten. Dafür aber im Januar. Das jedoch nur unter der Prämisse, dass es auch wirklich so ist. Wie bereits zuvor erwähnt, kommt es ja doch irgendwie immer anders, als ich denke. Ich hoffe das Beste!


    Hier noch der Überblick über die Kolonie:


    Gyne: Vermutlich lebendig
    Arbeiterinnen: Maximal 2
    Brut: Hoffentlich vorhanden


    Da die Tierchen jetzt komplett eingegraben sind, gibt es also keine Gewissheiten mehr. Für weitere Updates spare ich mir den genauen Überblick :).



    Habt alle eine schöne Adventzeit, eine besinnliche Weihnachtszeit und rutscht gut rein!
    Daniel

  • Hallo,


    heute gibt es mal ein kurzes Update:


    Nach nun fast 5 Monaten im neuen Formicarium konnte ich heute eine Puppenhülle bergen. Ist das gut? Ich denke in jedem Fall, ja. Also gibt es Brut und diese wird auch versorgt. Ich habe es leider nicht mehr so gut in Erinnerung, jedoch kam mir die Hülle recht hell vor. Ob also endlich wieder ein Wachstum der Kolonie verkündet werden kann, ist nicht 100% sicher. Aber ich gehe davon aus. Vor allem gehe ich davon aus, dass noch mehr in den nächsten Wochen nach kommen wird. :)


    Fast 7 Monate nach dem Entdecken des Milbenbefall, einer ausgiebigen Oxalsäure-Therapie, mehrfachem Nest- und Formicariumwechsel geht es endlich wieder vorwärts. Ich hoffe ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, aber die Kolonie hat das Schlimmste überstanden!



    Genießt die ersten schönen Tage des Jahres
    Daniel

  • Hallo,


    es ist wohl an der Zeit den Bericht zu aktualisieren.


    Ich konnte bisher drei Puppenhüllen bergen. Ob es nun mehr Nachwuchs gab, kann ich nicht sagen. In dem Becken leben Springschwänze und weisse Asseln. Diese tuen sich an den Kokons gütlich und vernichten diese eventuell bevor ich sie finden kann. Ich kann aber bestätigen das es aktuell mindestens drei Arbeiterinnen gibt, denn diese konnte ich heute alle sehen. Mehr sind möglich. Weitere Todesfälle gab es nicht mehr. Ebenso werden auch Insekten verputzt, was auf Brut schließen lässt. Die Königin habe ich jedoch, seit die Kolonie es sich unter dem Stück Rinde bequem gemacht hat, nicht mehr gesehen.


    Hier noch eine Übersicht, so sieht das Formicarum aktuell aus. Die Pflanzen sind ganz gut gewachsen, aber wuchern nicht all zu stark. Die Rückwand könnte etwas grüner werden, aber das kommt schon noch.


    Formicarium Ansicht frontal


    P. clavata Nest unter Korkrinde


    Formicarium - von innen


    P. clavata gräbt


    Aktuell beschäftigt sich eine Arbeiterin in der linken Ecke des Beckens damit zu graben. Ich bin gespannt, was daraus wird. Das selbe habe die kleinen Rabauken bereits im kleineren Becken gemacht. Die Kammern jedoch immer nur temporär genutzt. Vielleicht kann ich ja beobachten wie Brut transportiert wird. Das würde mich in der Tat sehr interessieren!


    Durch die geringe Größe der Kolonie und dem Stress mit den Milben hat es nun eine ganze Weile gedauert, bis die Tiere sich erholt haben. Länger als gedacht, wenn ich ehrlich bin. Die Haupsache ist jedoch, dass es der Kolonie gut geht. So langsam sollte das Wachstum auch anziehen :)


    Da ich die letzten Kokons vor ca. 10 Wochen gefunden habe, könnte es also gut sein, dass es in Kürze wieder Zuwachs gibt. Oder gerade erst gab... Aber wie gesagt, das werde ich wohl so schnell nicht mit Gewissheit sagen können.



    So long,
    Daniel

  • Hallo Leute,


    mal ein fixes Update:


    Die Kolonie lebt noch. Jedoch habe ich bisher keine weiteren Puppenhüllen gefunden. Das heißt jedoch nichts. In dem Becken würde eine Puppenhülle wohl recht flott verwertet. Ich sehe von Zeit zu Zeit mal eine Arbeiterin durch das Becken huschen - mehr nicht. Die Königin habe ich das letzte mal vor gut 7 Monaten gesehen! Dort wurde sie zum Neuen Nest durch das Becken getragen.


    Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass die Kolonie das letzte Jahr nennenswert gewachsen ist. Da ich wirklich nur alle paar Tage, abends, mal eine Ameise sehen kann. Eigentlich müsste ich die Ameisen ausgraben um Gewissheit zu bekommen. jedoch schrecke ich schon davor zurück das inzwischen echt schön bewachsene Becken zu zerlegen...


    Wenn die Kolonie inzwischen auf 20+ Ameisen gewachsen wäre, müsste ich doch ein wenig mehr sehen. Woran liegt es jetzt? Haltungsbedinungen? Kann ich mir zwar vorstellen, glaube ich aber nicht. Immerhin gab es Puppen, vielleicht auch Arbeiterinnen seit dem das Becken in Betrieb ist. Die Ernährung? Denek ich auch nicht, sonst wären keine Puppen da gewesen. An der Oxalsäure oder Spätfolgen der Milben? Ja, das kann ich mir sehr gut vorstellen...


    Vielleicht muss ich die Kolonie wirklich ausgraben und mein Glück in einem wesntlich kleineren Becken versuchen.



    Falls jemand von euch eine Anregung für mich hat, lasst es mich wissen. Ich Harre derweil der Dinge die da kommen.



    Cheers,

    Daniel

  • Hallo Sascha,


    seit längerem gibt es nur noch Heimchen. Diese werden auch angenommen. Wie das so bei den P. clavata ist wird vergleichsweise wenig Protein genommen. Aber es wird definitiv etwas verwertet. Das allein lässt ja schon darauf schließen, dass es Brut gibt.


    Gejagt wird bei mir übrigens nicht. Nach dem Fiasko mit den Milben bekommen meine Ameisen ausschließlich überbrühte Insekten. Nochmal brauche ich sowas nicht :o.


    Es läuft wohl darauf hinaus, dass ich die nächste Zeit mal etwas graben werde.. sehr sehr schade, ich mag das Becken so wie es ist!


    Cheers,

    Daniel

  • Wie das so bei den P. clavata ist wird vergleichsweise wenig Protein genommen.

    Kkloete über welche Menge sprechen wir hier? Habe bei einer Kolonie mit 8-10 Arbeiterinnen zwei Mal die Woche 3-4 mittlere Schaben (Phoetalia pallida; misst adult ca. 2,5 cm) verfüttert. Zudem scheint mir die ständige Verfügbarkeit von Zuckerwasser bei P. clavata für eine ordentliche Entwicklung sehr wichtig zu sein.

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