Groß, größer, paraponera
Es ist der 12. April 2018 als das Paket mit der kleinen Kolonie bei mir eintrifft. Eine Königin, zwei Arbeiterinnen, 3 Puppen, 2 Larven und eine Hand voll Eier. Riesiege Ameisen musterten mich als ich das Döschen in dem Sie transportiert wurden öffnete und in das vorbereitete Becken stellte. Zögerlich lugten die Ameisen aus ihrem Transportbehältnis hervor...
Mein erster Einruck war "Wow!" diese Ameisen sind Groß. Nein, größer. Ach, was sage ich, es sind Paraponera clavata! Sie gehören zu den größten Ameisen der Welt und sind mit weitem Abstand die größten, die ich jemals zu Gesicht bekommen habe. Durch meine N. villosa kannte ich bereits große Ameisen. Aber diese hier sind nochmal ein ganz anderes Kaliber.
Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschloßen doch noch einen Haltungsbericht zu starten. Zunächst wollte ich nicht. Es bedeutet ja doch immer etwas Arbeit einen Text zu formulieren und Bilder reinzustellen. Außerdem ist die Chance zu scheitern bei dieser Art doch recht groß. Zwar handelt es sich hier nicht um eine gründende Gyne, sondern um eine Gyne die Ihre ersten selbst aufgezogenen Arbeiterinnen hat, aber ein Scheitern ist dennoch nicht unwahrscheinlich. Der Haltungsbericht soll auch in erster Linie eine dokumentarische Funktion für mich selbst erfüllen. So, genug der EInleitung. Starten wir mit dem Berichten:
Im Verlauf der ersten Woche ist auch direkt einiges passiert. Ein Nest wurde gebaut, alle 3 Puppen wurden entsorgt ( ) und es wurde sich kaum bis garnicht gezeigt. Die zwei Larven wurden mit in das neue Nest genommen. Die Eier nicht.
Die größte der Larven verpuppte sich Anfang Mai. Die zweite Larve ca. 2 Wochen später. Kurz darauf konnte ich neue Eier im Nest entdecken.
Aus den Eiern sind zwischenezitlich mindestens 4 Larven geschlüpft. Eine davon schon fast so groß wie die kleinere der beiden ersten Larven. Vor ein paar Tagen konnte ich sehen wie die große Larve ein Ei futterte. Toll!Die Tiere scheinen sich wohl zu fühlen. Das lässt mich auf ein Gelingen der Haltung hoffen.
Die Puppen sind noch immer vorhanden. Die ältere der beiden Puppen liegt nun schon 5 Wochen. Sie sollte also bald schlüpfen. Kurz darauf dann die zweite.
Ich konnte schon einige interessante Beobachtungen machen. Die Tiere haben einen ganz individuellen Charackter.
Die Gyne sitzt ausschließlich im Nest. Beteiligt sich, seit das Moospolster untertunnelt ist, an keinen Bauarbeiten mehr und ist auch seit dem nicht mehr außerhalb des Nest erblickt worden. Sie betüdelt die Brut und legt Eier. Eigentlich genau das was man von Ihr erwarten kann.
Die kleinste der beiden Arbeiterinnen ist sehr hektisch. Sie ist immer extrem flott im Becken unterwegs und neigt dazu gegen das Interieur zu laufen wenn es schnell gehen soll . Diese Arbeiterin ist, soweit ich das beobachten konnte, auch eher mit dem Transport der Brut von Nest zu Nest beschäftigt.
Die etwas größere Arbeiterin ist selbstbewusster. Sie ist kaum Schreckhaft und war bisher als einzige beim naschen am Zuckerwasser zu beobachten. Bisher habe ich Sie auch nicht dabei beobachtet wie Eier oder der gleichen von Nest zu Nest getragen wurde.
Die Brut wird von allen dreien umhegt. Angequetsche Schaben-Nymphen machen allen drei gleichermaßen Angst .
Mit der Entwicklung bin ich bisher zufrieden. Das die Puppen den Transport nicht überstanden haben ist natülich schade, aber was soll man machen. Die Puppen sind bei dieser Art eben außerordentlich empfindlich. So ist das eben.
Hier die aktuellen Haltungsparameter:
Temperatur am Tag 26C° - 30C°, in der Nacht etwas niedriger. Selten unter 24C°. Die niedrigste Tempreatur bisher waren knapp über 20C° und etwas über 31C°. Kurzzeitige Extreme.
RLF Liegt zwischen 70% - 90%. Größtenteils knapp über 80%.
Der Nest-Bereich ist leicht bis mäßig feucht. Keinen Falls nass. Das übrige Becken trocken.
Bilder des Beckens folgen. Das Becken dient nur zur Aufzucht. Sobal die Kolonie groß genug ist, ist ein schönes Tropen-Becken geplant.
Hier noch der Link zum Diskussions-Thread: Paraponera clavata - Ein Haltungsbericht Hier wird gesabbelt
Auf Bald
Daniel