Alpha Chooby Student
  • Member since Jan 6th 2011

Posts by Alpha Chooby

    Hallo,
    also für eine der beiden genannten Urameisen wäre das Becken sicher lange gut geeignet. P. apicalis zusammen mit Paraponera wird aber nicht funktionieren, selbst in Anlagen die doppelt so groß oder größer sind, würde ich davon abraten.


    Eine Vergesellschaftung mit Dicammas wird wohl auch etwas eng. Am günstigsten ist es eigentlich, Vergesellschaftungen die bereits funktioniert haben zu arrangiern. Beide Riesenponerinen lassen sich zum Beispiel mit Gigantiops destructor hervorragend zusammen halten. Sie kommen auch in der Natur auf engem Raum vor, Gigantiops nutzt manchmal sogar den Eingangsbereich von Paraponera als Nestgelegenheit.


    Grüße

    Hallo,


    das Wesentlichste wurde ja schon gesagt, zwei Dinge kommen noch dazu:


    Der "legale" Weg bedeutet nicht, dass man nicht skalieren müsste um die Wahrscheinlichkeit lebendiger Ankunft zu erhöhen. Die Versandzeit ist auch in Absprache mit den Behörden lang (bis 14 Tage). Die Transportbedingungen (Verpackung, Hygiene) bleiben eine Hürde, die von vielen Lieferanten noch nicht genommen wurde und somit eine Gefahr, an der viele Kolonien versterben. Aus diesem Grund ist die Asia-Einfuhr eine Sache, die man als Ameisenliebhaber nur einmal machen wird.

    Das Geld wäre in einer Expedition besser investiert, man hat dann nicht nur die (gesunden, vor Ort auf Ektoparasiten geprüften) Ameisen, sondern auch noch das Abenteuer, das Wissen und die Erfahrung durch den direkten Umgang mit der Natur und den Behörden. Das schlagende Argument einer ernsthaften privaten Expedition ist und bleibt die unvermittelte Vielfalt: Man konfrontiert sich mit realen Ökosystemen (bzw. dem, was davon noch übrig ist) und nicht mit einer Preisliste die in ein paar Monaten ohnehin als überteuert gilt.


    Grüße

    Ohrene schreibt oben:

    Quote

    Bei Hunden kann ich nur schätzen aber ich denke das 80 bis 90% mindestens überleben. Bei Ameisen sind es längerfristig 30 bis 40% und weniger...


    Das würde bedeuten, dass die Sterberate bei Deinen Tieren bei über 60 % liegt?!?!


    Quote

    längerfristig

    ?!?!


    Dann gehen die meisten Ameisen bei Dir drauf oder verstehe ich das falsch?


    Gilt diese bombastisch hohe Sterberate auch für Ameisen, die nur als Königin angeboten werden? Oder ist die Sterberate durch den Dumpingpreis bereits mit dem Verbraucher kommuniziert?


    Das sind keine rhetorischen Fragen, schließlich wurde noch gar nicht über die extrem niedrigen Preise und ihre Ursachen geredet...


    Allgemeine Transparenz:
    Ameisenarten mit einer so hohen Sterberate sind eigentlich nur unter Vorbehalt abzugeben oder kaum zur hobbymäßigen Haltung geeignet. Meiner Erfahrung nach gibt es nur zwei Arten (P. clavata und P. impressa; jeweils Königinnen), die überhaupt einen nennenswerten Verfall während der Aufzucht haben. Bei europäischen Camponotinen sind es je nach Jahrgang höchstens 5 - 10 % der Königinen gewesen, die während der Aufzucht zur kleinen Kolonie versterben.
    Bei Sterberaten, wie sie Ohrene oben beschreibt, würden wohl die meisten Händler, die ich kenne, die Flinte ins Korn werfen.


    Grüße

    Hallo nochmal,


    offtopic: Wegen einiger Fehlinformationen möchte ich ergänzen und berichtigen:


    1. Dass - historisch gesehen - eigentlich jeder deutsche Shop-Betreiber, bis auf eine Ausnahme, bereits Expeditionen mit Sammelerfolg unternommen hat. Diese selbst gesammelten Ameisen wurden dann auch angeboten und verkauft. Einzigartig ist lediglich das ständige Verweisen auf die eigene Expeditionsaktivität bei ohrene/myants.


    2. Dass die Auswirkungen von Dumpingpreisen, weit kritischer verstanden werden als Hochpreissegmente. Schließlich waren die Preise bestimmter Arten bis 2008 stabil.


    3. Dass sich Sterberaten leicht beeinflussen und verringern lassen sofern es denn tatsächlich um die Tiere geht. Gemeint ist natürlich nicht eine Skalierung des Bestandes, sondern exakte Arbeit bei Transport, Aufzucht und Pflege.


    Peace

    Hallo,


    damit Roger und Steffen nicht alleine stehen, sage ich auch ein paar Worte dazu.


    Allgemein herrscht ja kein Kaufzwang. Besonders ist in dieser Diskussion scheinbar nur, dass das Selbstverständliche ausgesprochen wird. Würde man beispielsweise feststellen, dass ein Mercedes (zu) teuer ist, würde auch jeder sagen – was für eine bombastische Einsicht.


    Andererseits gibt es speziell in Deutschland ein großflächiges Streben nach besonders preiswerten Produkten. Die Devise Geiz ist geil, beginnt beim Discounter (Merkt auf: Disco unter!!!), wo man sich auch fragen kann: Wer bekommt eigentliche welchen Cent eines verkauften Produktes?


    Den Ameisenhändlern dagegen ist es teilweise gelungen, Preise zu erhalten und damit eine Signalwirkung für den Kunden zu etablieren. Wie bereits genannt, geht es um Exklusivität. Sie sollte nicht allein für den Kunden gelten sondern eben auch für den Händler und – kaum zu glauben – auch für die Ameisen. In unserer ultrakapitalistisch globalisierten Welt vergisst man schnell, dass der Preis für exotische Produkte grundsätzlich höher ist als der Geldwert. Konrad Lorenz würde von Werten sprechen, die nicht messbar sind. In Bezug auf den Kunden könnte man die Kommunikation des Geld-Codes auch dahingehend verstehen, dass gewisse Dinge vermieden werden. 150 € für eine (scheinbare) Jungkolonie der Bullet-Ant bietet zwar ein Potential für hohe Verkaufszahlen, erhöht aber auch das Risiko, dass es zu unüberlegten Käufen kommt und Kunden unangenehme Überraschungen erleben könnten. (Nur so als Tipp.)


    An dieser Stelle wird doch auch deutlich, dass die „zu teuer“-Haltung mancher Konsumenten eine freimarktwirtschaftliche Antwort bekommt: Billigpreise. Man kann also tatsächlich selbst wählen. Es sind dann aber nicht nur die Preise, sondern auch die Notizen der Anbieter als Kommunikation zu verstehen.


    Im konkreten Fall der afrikanischen Camponotus waren ja nicht nur wissenschaftliche Recherchen notwendig, sondern auch Kommunikation mit den Behörden. Beides ist zusätzlich mit dem Risiko eines Negativbefundes – die Art ist nicht zu finden – verbunden. Das Resultat einer Hand voll gesammelter Tiere ist dann eben Exklusivität, die sich absolut legitim im Preis niederschlägt. Schließlich wollen viele Sammler, Lieferanten und andere Anbieter auch noch in ein paar Jahren ihre Passion ausleben.


    Paradox im Thread ist das Auseinanderstreben der Wahrnehmung der Beschaffungsreisen als Urlaub einerseits und andererseits die Annahme, es würde danach viel Geld mit Ameisen verdient werden.
    Wenn es besonders ums Geld ginge, würde man doch keine Ameisen suchen und verkaufen sondern sein Angebot verringern um weniger Aufwand zu haben.


    Peace

    Hallo Christian,


    ich stimme Frank zu, die Königin könnte unbegattet sein. Eine Ergänzung habe ich aber:
    Als ersten Ansprechpartner würde ich immer die Quelle der Tiere, also in Deinem Fall den Shop nehmen. Der Händler weiß normalerweise am besten Bescheid – schließlich verkauft er die Tiere. Außerdem kommen diese Ameisen wahrscheinlich nicht als Einzelstücke aus Asien. So könnte es sein, dass der Anbieter bereits vergleichbare Erfahrungen oder sogar Erfolge mit bestimmten Tieren hat und eine Lösung kennt.


    Zwei Soldatinnen auf zehn Arbeiterinnen bei einer Pheidole-Jungkolonie sind auch eher selten oder seltsam, wie Leviathan schon feststellte.


    Grüße

    Sehr schön, dass es endlich einen weiteren Haltungsbericht zu dieser Art gibt. Mir bleibt wenig Zeit über Erfolge und Erlebnisse mit H. saltator zu berichten. Aber ich glaube, dass es sich um eine Art handelt, die langfristigen Eingang in die hobbymäßige Ameisenhaltung finden kann. Besonders schätze ich ihre Unfähigkeit sich an die Reize der Umgebung anzupassen: N. apicalis beispielsweise geht nach wenigen Monaten kaum noch in Deckung wenn sich vor dem Terrarium etwas bewegt: Die Tiere haben gelernt, dass ihnen von großen, optisch wahrnehmbaren Dingen keine Gefahr droht. Ganz anders verhält sich die H. saltator, auch nach Jahren der Haltung versteckt sie sich vor Menschen. Diese Ameisen sind beinahe an allen geselligen Abenden eine Attraktion, die Fütterung bzw. ihre Jagd ist ein immerwährendes Spektakel!


    Grüße und viel Erfolg

    Hallo allerseits,
    grundsätzlich nehme ich mir wenig Zeit für Forenarbeit, außerdem widerspreche ich Leuten mit viel Erfahrung eher ungern. Aber in Bezug auf die Milbenfrage müsste man meiner Meinung nach etwas genauer vorgehen:
    Milben „kommen“ nicht einfach so. Sie werden nicht durch Feuchtigkeit gespawnt. Sie sind entweder die ganze Zeit auf den befallenen Tieren gewesen und wurden übersehen, oder sie wurden eingeschleppt. Im aktuellen Fall sieht es doch eher danach aus, als seien die Ameisen clean gewesen. Wie ich selbst erfahren habe sind Jungköniginnen meist parasitenfrei, während Kolonien meist ein paar infizierte Tiere haben – irgendwo müssen schließlich auch die Parasiten leben.
    Wenn also keine Milben eingeschleppt wurden oder unentdeckterweise schon die ganze Zeit auf den Ameisen waren, können sie auch nicht durch zu hohe Luftfeuchtigkeit „kommen“, entstehen oder wie auch immer das gemeint war.
    Meiner Erfahrung nach werden Milben durch lebende oder frischtote Futtertiere eingeschleppt. Heimchen sind meist der Vektor. Das Besondere bei Heimchen ist, dass in einer Dose mit vermilbten Tieren nie alle Tiere beafallen sind. Es gibt welche ohne Milben, welche mit wenigen Milben (ähnlich wie die Paras von camaross) und solche – eine absolute Minderheit – die im Gesicht, an den Beinen und am Abdomen völlig zu vor Milben sind. Dann handelte es sich meist um silbrig weiße Milben.
    Die Todesursache vermilbter Insekten ist wohl nicht allein der Blutverlust. Wenn Ameisen im Gesichtsbereich extrem vermilbt sind, können sie wahrscheinlich ihren Mund nicht mehr richtig einsetzen, weil die feineren Stellen zwischen den Mandibeln durch Milben verstopft sind. So kann das Tier keine Nahrung mehr aufnehmen und verhungert.
    Einige Erfahrungen mit Ponerinen haben gezeigt, dass meist die Außendienstlerinnen, also diejenigen, die von den anderen gemobbt wurden und den gefahrvolleren Job bekommen haben, am stärksten vermilbt waren. (Zugegebenermaßen müsste man heute sagen dass diese Theorie teilweise etwas veraltet ist, aber vielleicht trotzdem noch in manchen Fällen zutrifft.) Dies ist auch naheliegend, weil genau diese Tiere nicht nur mit potentiell infizierten Beutetieren in Kontakt kommen, sondern auch die Abfälle auf die Müllhalde tragen. Auf den Abfallplätzen liegen aber die Brutstätten der Milben:
    Wahrscheinlich saugen sich die Milben auf den Ameisen voll, bis sie genug Energie für die Ablage von Eiern in organischem Material, meist verwesenden Beuteresten, haben. Zum Beispiel gab es schon Oberschenkel von Heimchen, die übervoll mit den Nymphen von Milben waren.
    Zu hohe Luftfeuchtigkeit, stickige Luft usw. sind nur Faktoren, die die Vermehrungsraten von Milben erhöhen können. Hinzu kommt aber außerdem noch das Fehlen limitierender Faktoren: Fressfeinde z. B. oder Bakterien.
    @ camaross: An Deiner Stelle würde ich die Tiere dahingehend untersuchen, ob überwiegend Außendienstlerinnen befallen sind und diese dann mechanisch reinigen, mit Borstenpinseln, unter Wasser, wo die Milben und Ameisen nach einigen Minuten betäubt sind. Gleichzeitig sollten alle Abfälle entfernt werden. Wenn man eine Vermehrung ausschließt trifft man einen empfindlichen Punkt, der besonders nachhaltig wirkt.
    Die großen P. clavata eignen sich für mechanische Reinigungen, die Ursache sollte dennoch ausgeschlossen werden.


    Viel Erfolg!

    Hallo,


    oben gab es vielleicht ein kleines Missverständnis:


    „Wenn es dann so Teuer ist, glauben viele,... die Händler wären gierig.“


    Die Ameisen, um die es hier geht, sind gar nicht so „teuer“. Sie sind so billig wie noch nie. Bevor der Betreiber selbst damit angefangen hat die Art zu sammeln und zu liefern haben Kolonien der P. clavata noch 400,00 – 600,00 € gekostet. Es waren dann aber auch Kolonien mit Brut in allen Stadien, die sofort funktioniert haben. Königinnen wurden nicht angeboten – wegen der geringen Erfolgswahrscheinlichkeit. Daher halte ich sie bei ca. 100,00 € für ziemlich preiswert – das Risiko der Gründung liegt dafür halt beim Kunden.


    Zum Erscheinungsbild des Forums:
    Die meisten User sind es hier gewohnt ganze Sätze mit sehr wenigen Rechtschreibfehlern zu produzieren oder lesen zu dürfen. Das ist üblich im Eusozial-Forum. Ich fand das immer sehr angenehm, es liest sich leichter und sieht ordentlich aus.
    Falls sich jemand beim Formulieren seiner Beiträge schwer tut, kann er auch einfach eine Schreibsoftware mit Rechtschreibkorrektur-Funktion verwenden, die zeigt ihm die kleinen Fehler an und die Tradition geordneter Schreibung bleibt im Forum erhalten.


    Allgemein halte ich die Notiz aus Frankreich schon für wesentlich, schließlich beschäftigt man sich in Foren mit der Lösung von Problemen rund ums Hobby und dabei ist es eben auch relevant woher was kommt. Schließlich werben ja viele Anbieter auch damit, dass ihre Tiere Brut haben – also eine entsprechende Pflege genossen haben. Wenn letztere Qualitätsstandards erwähnt werden sollte das genaue Gegenteil doch erst recht genannt werden.

    Grüße

    Hallo allerseits,


    AntFlo, besten Dank für den Tipp, werde die Suche entsorechend erweitern.


    Auch DIr Barristan vieln Dank für die schnelle Hilfe! Schon sehr gut, aber das Bild welches ich meinte beinhaltete nur diee Arbeiterinnenkaste und die warn mit dem Kopf zum Inneren des KReises angeordnet.


    Grüße

    Hallo,


    ich suche eine Abbildung, die den Größenpolymorphismus der Arbeiterinnen in der Gattung Atta zeigt. Soweit ich mich erinnern kann waren die Tiere dabei kreisförmig angeorndet. Ich habe schon gegoogled und in Monographien gesucht, konnte sie aber nicht mehr finden.


    Weiß jemand noch wo diese Abbildung zu finden ist?


    Grüße und vielen Dank im Voraus!


    Eine Harpegnathos saltator fokussiert die Camera. Die Jagdameise reagiert auf alle Bewegungen in ihrem Sichtfeld und verhält sich entsprechend ängstlich, neugierig oder aggressiv.