ThomasB Anfänger
  • Mitglied seit 13. August 2011

Beiträge von ThomasB

    Hallo an Alle :)


    Um nicht weiterhin die Diskussion von Holgis Haltungsbericht über seine Cataglyphis oasium mit meinen Problemchen zu verunstalten, dachte ich, dass es doch besser ist meine kleine Kolonie mit ihren Problemen in einem neuen Haltungsbericht zu zeigen.


    Wie schon in den anderen beiden aktuellen Haltungsberichten zu lesen ist handelt es sich bei Cataglyphis oasium um eine Wüstenameise. Da ich ihr verhalten schon seit längere wirklich interssant finde, habe ich mich dazu entschlossen noch einmal einen Versuch mit dieser Gattung zu starten.


    Bereits im letzten vorletzten Frühjahr hatte ich eine etwas größere Cataglyphis velox (ca. 150 Arbeiter) in meine Obhut genommen, diese aber wieder nach ähnlichen Problemen wie jetzt wieder abgegeben. Auch hier gab es bei Ankunft keinerlei Brut, das änderte sich nach etwa 4 Wochen und ich dachte eigentlich, dass nun alles gut sei, aber zu meinem Bedauern zogen sie ihre Brut nicht gross. Im Gegenteil, obwohl Eier da waren verschwanden diese wieder, um dann nach einigen Tagen wieder durch Neue ersetzt zu werden, die dann wieder verschwanden. Kurzum ich hatte den Eindruck, dass mit den Haltungsbedingungen etwas nicht stimmte. Deshalb gab ich sie wieder ab, um ihnen in anderer Hand ein Überleben zu ermöglichen.


    Seit dieser Zeit verfolge ich aufmerksam alle Haltungsberichte und habe mit anderen Arten Erfahrungen gesammelt.


    Ich habe also ein neues Terrarium eingerichtet in dem seit knapp 10 Tagen eine kleine Cataglyphis oasium Kolonie lebt. Und hier beginnt schon der etwas unerfreulichere Teil. Laut Verkäufer hatte die Kolonie 2 oder 3 "dicke Larven" und 2 Kokons dabei. Beim Auspacken war leider von den Larven nichts zusehen. Angeblich wurden diese durch den Transportstress aufgefressen.... Ähnliche Erfahrungen hatte ich auch schon bei meiner Pogo Kolonie gemacht. Glücklicherweise fing da die Königin nach einiger Zeit an Eier zu legen.
    Positiv: Von den beiden Kokons war einer noch vorhanden und der andere leer. Ich nehme an, dass vllt. eine Arbeiterin geschlüpft ist? Ausserdem gab es eine Transportleiche. Leider starb nach weiteren 2 Tagen noch eine kleinere Arbeiterin.


    Aktueller Stand ist also:


    1 Königin
    13 Arbeiterinnen
    1 Kokon


    So sieht das Terrarium aus:


    Das Nest wird über eine Heizmatte konstant bei 28 Grad (an der Scheibe) gehalten. Zusätzlich biete ich eine warme Plattform (oben links) an, die durch einen 50 Watt Spot (Exo Terra SunGlo) auf ziemlich genau 33°C erwärmt wird. Der Spot wird über eine Zeitschaltuhr von 7-21 Uhr angeschaltet. Die Temperatur im restlichen Teil des Beckens liegt bei etwa 25°C. Die Luftfeuchtigkeit beträgt ca. 40%. Als Bodengrund dient Sand unterschiedlicher Körnung.





    Das Nest ist ein mit einer Mischung aus Lehm und Gips ausgestrichener Y-Tong mit vier Kammern. Über einen kleinen Strohhalm lässt es sich befeuchten. Bisher gab ich alle 3 Tage etwa 2 ml Wasser hinein.



    Hier noch ein etwas größeres Bild der Kolonie:
    Unten links die Königin. Sie hält sich eigentlich immer in der Kammer unten rechts auf.
    Der Kokon wird von einer Arbeiterin in der Kammer darüber in Scheibennähe festgehalten.



    Leider hatte ich noch keine Gelegenheit ein scharfes Bild einer Arbeiterin ausserhalb des Nestes zu machen. Die Aussenaktivität ist im allg eher sehr gering. Ab und zu kommt mal eine Arbeiterin raus und trinkt etwas Zuckerwasser oder normales Wasser. Es wurden während der gesamten Zeit bisher 3 mittlere Heimchen eingetragen und auch gefuttert. Die Reste liegen noch in einer Ecke des Nestes. Weitere Proteine wurden vermutlich aufgrund des fehlenden Nachwuchses nicht angenommen.


    Die letzten 3 Tage waren noch ereignisloser als die Tage davor. So scheinen sie einfach an einer Stelle im Nest zu verharren. Evtl. eine Art Sommerruhe???? Sehr merkwürdig... Natürlich minimiere ich Neststörungen und kann daher nur einen sehr subjektiven Eindruck wiedergeben.




    Wolfgang und Frank haben schon ein paar interessante Erfahrungen zu meinem Problemchen in Holgis Diskussionsfaden abgegeben. Vllt kann man die in den Diskussionspart zu diesem Bericht verschieben?


    Falls es noch mehr Leute mit ähnlichen Erfahrungen gibt bin ich wirklich an allen Tipps die helfen können sehr sehr sehr interessiert.


    Stimmen denn die Haltungsbedingungen? Ich habe überlegt vllt den Bodengrund im restlichen Terrarium auch über eine weitere Heizmatte zu erwärmen? Oder vllt den Spot durch einen 75W oder 100W Strahler zu ersetzen, so dass das restliche Becken auch noch mehr mit erwärmt wird?


    Hier gehts in den Diskussionsbereich: http://www.eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=1827

    Liebe Grüße an Alle,


    ich würde gerne mit euch meine ersten Haltungserfahrungen der Pogonomyrmex maricopa teilen. Ich habe diesen Bericht schon in einem anderen Forum begonnen und gepostet, würde ihn aber gerne hier fortführen falls es keine Einwände gibt?


    Eine kleine Einleitung zu dieser Spezies gab es schon im Bericht von Holger : http://eusozial.de/viewtopic.php?f=67&t=1594
    Ich hoffe ich darf den hier mal zitieren?


    Zusammenfassend handelt es sich um eine amerikanische Ernteameise, die hauptsächlich in wüstenähnlichen Gebieten vorkommt. Sie mag es also scheinbar warm und trocken.


    Ob es sich wirklich 100% um eine P. maricopa handelt kann ich nicht sagen. Es scheint da evtl. unterschiedliche Auffassungen zu geben. Wichtig zu erwähnen ist, dass diese Art ein extrem wirksames und schmerzhaftes Gift in ihrem Stachel besitzt der auch durch die menschliche Haut geht und als deutlich schmerzhafter als ein Wespenstich beschrieben wird. Um direkt die Spannung zu nehmen, ich wurde noch nicht gestochen. Kleine Kolonien, wie meine, scheinen wirklich überaus ruhig und friedfertig zu sein. Nichts kann sie aus der Ruhe bringen. Auch an Glas können sie im Prinzip nicht hochklettern, was die Ausbruchsgefahr minimiert. Natürlich ist alles mit PTFE und Deckel gesichert.


    Kurz noch was zur Größe dieser wirklich wunderschönen roten Pogonomyrmex:


    Die Königin ist 10-12 mm gross.
    Die Arbeiter welche ich bisher beobachten konnte haben alle zumindest eine ähnliche, wenn nicht gar identische Größe von etwa 7mm.
    Bin gespannt ob später auch größere Majoren aufgezogen werden...


    Nun aber zu meinen bisherigen Erfahrungen:


    03.10.211


    Ich habe die Königin vor knapp 3 Wochen bekommen. Leider verbrachte sie einen Tag länger als geplant in der Post, so dass von den dicken Larven und Eiern leider nichts mehr zu sehen war.


    Ich halte sie derzeit in diesem Becken:



    Die Temperatur wird über eine kleine Heizmatte konstant bei 26°C Grad gehalten und die Luftfeuchte beträgt ca. 50%.


    Ich biete direkt vor dem Eingang des Röhrchens Samen und Heimchen an. Das Röhrchen selbst halte ich nicht geschlossen, so dass sie falls sie sich stärken möchte dies auch immer tun kann. Die letzten Tage konnte ich sie auch öfters außerhalb des Röhrchens beobachten. Dabei trug sie ein oder zwei Samen ein und knabberte ein bisschen am Heimchen. Die meiste Zeit buddelte sie aber in den Ecken des Formicariums im Sand. Dabei entstanden diese Aufnahmen:



    Als ich vor 2 Tagen einen kurzen Kontrollblick in das Röhrchen warf, konnte ich leider immer noch keine Brut entdecken. Ich hoffe das ändert sich in den nächsten Wochen noch....
    Falls nicht wird dies ein sehr kurzer Haltungsbericht, aber vllt. ist es ja trotzdem hilfreich?


    Für Tipps und Anregungen bin ich immer dankbar


    08.10.2011
    Von Außen durch die rote Folie ist vom Nachwuchs leider noch nicht viel zusehen... Ich mag sie zur Zeit auch nicht stören. Vllt werfe ich in 2 Wochen nochmal einen Kontrollblick in das Röhrchen.


    Mary's Aussenaktivitäten haben nur geringfügig nachgelassen. Besonders haben es ihr frischtote Heimchen angetan:



    Interssant find ich wieviele Härchen sie hat...



    Bis bald,
    Tommi



    16.10.2011

    Juhuuuuuuuu,


    hab vorhin nochmal genau nachgeschaut und sie hat nun doch endlich Eier gelegt und gar nicht so wenige!!!
    Unten rechts in der Ecke:



    Und noch einmal rangezoomt :



    Ich hab es wirklich vermieden sie zu stören, deshalb sind die Bilder auch nicht ganz so klasse geworden. Hoffentlich fängt sie jetzt nicht wieder an die Eier aufzufressen...


    Drückt mal alle bitte die Daumen


    Tommi


    11.02.2012
    Hallo Leute,


    nach einer kleinen Pause, möchte ich euch doch die neuesten Entwicklungen mitteilen.


    Den Pogos gehts wirklich gut, mittlerweile sind etwa 20 Arbeiterinnen vorhanden und über mangelnde Aussenaktivität kann man sich nun wirklich nicht beschweren.


    Auch Eier und Larven sind vorhanden also ist alles auf dem besten Wege


    Interessant finde ich, dass sie gerne den Eingang zu mauern. Und damit meine ich nicht nur Sand vor den Eingang schaufeln, sondern sie verkleben diesen zu Klumpen (siehe Bild 2). Ich bin mir noch nicht ganz sicher inwiefern ein geschlossener Eingang förderlich ist, daher hab ich ihn die letzten Tage des öfteren wieder frei geräumt...


    Ich find ja an solchen Haltungsberichten immer die Bilder das spannenste, deswegen hier mal ein paar Eindrücke:


    Falls ihr Bilderwünsche habt lasst es mich einfach wissen




    Dass es auch hier Tandemtransport zu geben scheint fand ich sehr ungewöhnlich!


    28.05.2012
    So nun mal wieder ein kleines Update:


    Viel zu berichten gibt es leider nicht. Nach dem Umzug in eine Erdfarm hat die Aussenaktivität dramatisch abgenommen und ich dachte schon, dass vllt was schlimmeres passiert sei.


    Aber als ich gestern nachschaute konnte ich doch glücklicherweise ein neues Eipaket und Larven entdecken


    Es scheint also doch bergauf zu gehen :)




    06.06.2012


    Heute habe ich wieder mal nachgeschaut um zu checken wie sich die Brut entwickelt und ob es Fortschritte gibt. Alles scheint bestens zu sein:



    Wie man sieht gibt es schon erste Nacktpuppen aber immernoch auch Larven und Eier.


    Seit dem Umzug in die Erdfarm hat wie gesagt die Aussenaktivität extrem abgenommen. Nur noch sehr selten sieht man sie fouragieren. Nachts scheinen sie sich aber über die bereitgestellten Körner (Girlitzgrassamen und Negersaat) gierig herzumachen. Auch Proteine in Form von Heimchen und Fliegen werden eingetragen.


    Ich halte das Nest (die Farm) mit einer aussen aufgeklebten Heizmatte konstant bei ca. 29-30°C. An der Luftfeuchtigkeit arbeite ich noch, da es wirklich sehr schwer ist so eine kleine Farm nicht zu fluten und auch nicht komplett austrocknen zulassen. Ein bisschen sorgen macht mir noch der sehr harte Bodengrund (Sand:Lehm 3:1). Ich hoffe der blockiert sie nicht allzusehr. Weiteren Aushub konnte ich nicht beobachten.


    Die Arena wird zur Zeit nicht erwärmt, hat also Raumtemperatur. Evtl. ist das auch der Grund für die geringe Außenaktivität, daher überlege gerade das zu ändern.


    Würde mich sehr über Kommentare, Anregungen und Fragen freuen: http://eusozial.de/viewtopic.php?f=33&t=1823

    Hallo Marcel,


    ich wollte mal nachfragen ob sich Deine kleinen wieder vollständig erholt haben?


    Ich habe auch seit knapp einer Woche eine kleine etwa 10 Frauen starke Kolonie. Leider haben sie während des Transport ihren kompletten Nachwuchs verspeist und momentan warte ich auf die neue Eiablage... Wie lange mag das wohl dauern.... (Die Temperaturen am Nest sind konstant bei 28 Grad und das Becken wird mit einem Spot tagsüber erwärmt der ein lokales Wärmemaximum von 35 Grad erzeugt). Befeuchtet ihr das Nest?


    Liebe Grüße
    Thomas

    Hi,


    mich würde wirklich interessieren was für ein Insekt sich da zu meinen Messor Barbarus gesellt hat. Sie tummeln sich überall im Becken und sind wirklich mini (<1mm). Auf dem Foto sieht man sie neben einer Minorarbeiterin.
    Die Ameisen ignorieren die kleinen Gesellen komplett. Das heisst sie stören anscheinend nicht und haben keine negativen Auswirkungen, weshalb ich mir auch keine Sorgen mache.


    Trotzdem wäre es schön, wenn mir jemand bei der Bestimmung helfen könnte.


    Grüße
    Thomas


    Hallöchen,


    ich wollte mal nachfragen wie sich Deine Messor capitatus entwickelt haben? Ich selber halte auch eine Kolonie (ca. 400-500 Tiere).


    Und mir fallen schon einige Unterschiede auch zu meinen afrikanischen Messor barbarus auf. Zum einen natürlich die riesigen Majorarbeiterinnen mit ihren übergroßen Köpfen aber auch im Verhalten scheinen sie deutlich ruhiger zu sein als die Barbarus. So tragen sie weniger gierig Körner ein sind auf der anderen Seite aber sehr viel empfänglicher für tierische Proteine und reagieren ebenfalls extrem aggressiv auf "Eindringlinge". Auch ihre Bewegungen scheinen deutlich langsamer und behäbiger.


    So stehen immer einige wirklich grosser Majorarbeiterinnen Wache (bereit sofort zuzuschlagen bei Eindringlingsalarm) und es ist ansonsten nicht viel Bewegung in der Arena zu beobachten. Ganz anders die barbarus wo immer wild alle durcheinander zu rennen scheinen und geschäftig Sandkörner von A nach B und zurück transportieren. Alles in Allem scheint also die Messor barbarus die deutlich aktivere Art zu sein. Kann das jemand mit eigenen Erfahrungen bestätigen?


    Grüße
    Thomas