Phil Administrator
  • Mitglied seit 13. Januar 2010

Beiträge von Phil

    Hallo,


    habe ein Problem bei den privaten Nachichten. Weil mein Ordner voll war, wurde eine Private Nachicht zurückgehalten, die ich nicht anschauen konnte. Jetzt sind einige PNs gelöscht worden, aber ich kann sie immer noch nicht angucken?!


    Grüße, Phil

    Temnothorax tuberum


    Diese Art habe ich in den Alpen gefunden, in 1700 m üNN. Die Art lebt fast ausschließlich in Gebirgen, und kommt bis 2200 m üNN vor.

    Sie sind recht einfach zu erkennen, dank ihrer tollen Färbung (übrigens haben die Könginnen eine deutlich dunklere Färbung als die Arbeiterinnen - s. Bilder) und ihren typischen Eigenschaften, die bei vielen anderen Temnothorax nicht vorkommen. Sie nisten beispielsweise bevorzugter Weise unter Steinen, mit reinem Erdnest. Ihre Habitate sind trockene, und wenig bewachsene Südhänge, aufgrund der starken Sonnenstrahlung. Wie viele Arten der Gebirge wollen sie möglichst viel Wärme, und unter Steinen wird es selbst im kalten Frühling und Herbst so warm, das einzelne Arbeiterinnen anfangen zu furagieren.
    Außerdem, ebenfalls untypisch für Temnothorax Spezies, bilden sie größere Völker, und nicht selten kommen mehrere Königinnen in einen Nest vor. Jedoch sind nicht alle reproduktiv, den Winter über überwintern, wie auch bei anderen Temnothorax, mehrere unbegattete Königinnen aber ohne Flügel (!) im Nest, welche dann Frühjahr plötzlich verschwinden, man weiß nicht was mit ihnen passiert. Das vorgefundene Nest beherbergte über 8 Königinnen! Ich habe einen Teil des Nestes mitgenommen, mit 2 Königinnen, und konnte, da ich sie etwas länger warm in meinen Zimmer gehalten habe, eben dies Beobachten- während eine Königin sich zentral im Nest befand und von den Arbeiterinnen umgeben war, verhielt sich die zweite äußerst königinnenuntypisch, sie war nur an Nest Eingängen zu sehen und unternahm sehr oft wanderungen in der Arena, trotz das ich sie immer in das Nest scheuchte. Arbeiterinnen reagierten nicht aggressiv auf sie, sondern aktzeptierten sie völlig. Auch die andere Königin reagierte keineswegs aggressiv auf sie, trotzdem blieb sie nur sehr ungerne im Nest. Nach einer Woche schließlich verschwand sie spurlos.
    Ich habe das Volk noch, es hält derzeit Winterruhe. Wie eigentlich alle Temnothorax hat diese Art keine besonderen Ansprüche, und lässt sich sehr leicht halten.


    Hier ein Nest in der freien Natur:


    Nichtsdestotrotz ändert ihre natürliche Nestart nichts an der Tatsache, dass sie gerne in Gasbetonnester einziehen.


    Wenn ich sie ausgewintert habe, werde ich weitere Einzelbeobachtungen erläutern. Möglicherweise ist die nun noch vorhandene Königin unbegattet, wer weiß...


    Grüße, Phil

    Hallo Fred,


    höchst interessanter Haltungsbericht! Eine sehr schöne Art- doch ich habe auch ein paar Fragen.
    Da Du diese Ameisen selbst gefangen hast, weißt Du sicher viel über ihre natürliche Lebensweise. Mich würde interessieren, an welchen Orten sie üblicherweise nisten, Erdnester, oder morsche Baumstümpfe? Wie erkennt man diese, bzw wie findet man sie?
    Daraus resultierend, wie hast Du die Kolonie gefangen, und hast Du sie später selbständig auf eine Gamergate kontrolliert, oder einfach alle Tiere aus dem alten Nest mitgenommen und warst sicher, dass eine dabei gewesen war?


    Zu dem anfänglich angesprochenen Thema, das ist ja leider oft so der Fall. Sind Dir Fälle bekannt, in denen eine Begattung von einer Arbeiterin einer anfänglich gamergatenlosen Kolonie gelang?


    Ansonsten, viel Erfolg mit der weiteren Haltung :) Ich hoffe, wir bekommen noch ein paar weitere Bilder zu Gesicht.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    ein Video von Messor wasmanni in freier Natur, stammt aus Istrien, Kroatien.


    Diese Ameisen waren Schuld daran, dass ich mit der Ameisenhaltung anfing. Sie haben mich damals verzaubert, und über sie schrieb ich meinen allerersten eigenen Bericht über Ameisen:


    Die Fotos von denen die Rede ist gibt es leider nicht mehr, ich habe sie verloren. Der Text weckt in mir Erinnerungen, was ihr da heraushören könnt ist die Faszination eines Verliebten ;)


    Grüße, Phil

    Wenn man eine Lupe vor die Webcam klebt, kann man doch tatsächlich Bilder machen :lol:



    Es gibt eine interessante Neuigkeit, und zwar ist heute eine der Puppen geschlüpft, eine helle Arbeiterin tummelt sich nun im Nest (auf dem Bild unten erkennbar). Ehrlich gesagt habe ich gedacht, dass die Puppen tot sind, dem war anscheinend nicht so. Nun, damit auch dieses Update noch ein paar Infos zur Art im Allgemeinen beiträgt;
    Allen Anshcein nach ist völlig falsch, Ponerinen allgemein als "Urameisen" anzusehen. Diese hier ist wirklich hochentwickelt, Jäger in Perfektion, wie weiter oben schon beschrieben wurde. Trotz dass anscheinend keine Königinnenkaste existiert (oder doch und ich habe sie nur nicht entdeckt?), gibt es sehr viel sozailverhalten zwischen den Tieren. Häufig beobachte ich, wie zwei Arbeiterinnen gemeinsam auf Futtersuche gehen, es sind außerhalb des Nestes keine Einzelgänger. Wobei es trotzdem vorkommt, dass sich beide Arbeiterinnen "aus den Augen" verlieren, und dann getrennte Wege aufsuchen.
    Dadurch, dass sie nun im Nest sind, kann ich auch ihr Sozialverhalten untereinander Beobachten. Sie putzen sich häufiger, und auch von Arbeitsteilung kann die Rede sein. Bis jetzt konnte ich zwar nicht nachweisen, dass es immer die selben sind, die im Nest bleiben während ein anderer Teil auf einen solchen "großen Raubzug" geht (sprich die verbleibenden 3 Arbeiterinnen im Nest), jedoch nehme ich es an. Im Nest sitzt ein Teil, und kümmert sich um die Puppen, sie werden saubergeleckt, ein anderer Teil nimmt die Nahrung auseinander. Was gleich der nächste Punkt ist. Wie ich soeben in einer Dokumentation gesehen habe, enthält das Gift von Treiberameisen stark zersetzende Stoffe, die die gefangenen Tiere weich machen und innerlich stark verflüssigen, was den abtransport und das auseinandernehmen wesentlich erleichert. Ich habe die Vermutung, das bei diesen Leptogenys ähnliches der Fall ist. Das getötete Heimchen war zu groß, um durch den Nesteingang zu passen. Es wurde gar nicht erst versucht, es wegzuschleppen, was mich anfangs verwunderte. Die Arbeiterinnen hielten einfach nur die Gliedmaßen fest, die sich nach einiger Zeit ablösten, und abtransportiert wurden, ins Nest. Der verbliebene Corpus wurde am Ende auch hineingebracht.


    Sehr interessante Ameisen! Es gibt jetzt auch einen Disskussionsthread.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    hier ein paar Bilder der schönen Art. Sie stammen vom Herbst letzten Jahres.
    Diese Messor habe ich in Mainz gefunden, sie kommen dort an einer Stelle vor, mit relativ hoher Nestdichte. Wenige Meter entfernt von diesem Gebiet findet man plötzlich nichts mehr- das liegt daran, dass diese Art keine Schwarmflüge macht, sondern nur nestinterne Begattung veranstaltet. Die Völker sind vermutlich stark polygyn, und breiten sich über Zweignestbildung aus.


    Hier ein paar Bilder eines typischen Nestes, die Körnerhülsen liegen lasch um die Nester herum.

    Die meißten Arbeiterinnen hatten ein helles bis dunkelbraun, wobei die kleinen Minor Arbeiterinnen meißt eine hellere, fast rötliche Färbung aufwiesen, wie hier erkennbar:

    Weitere Bilder von Arbeiterinnen:


    Und hier der Samentransport:


    Größere Exemplare konnte ich nicht ausmachen, die Sammelsaison war schon zuende, weshalb man nur vereinzelt Arbeiterinnen fand, und nur kleine Minor.


    Grüße, Phil

    Tja Mathias, ich fürchte ich war zu euphorisch. Auf jeden Fall kam sie mir doch sehr groß vor, vielleicht habe ich auch ein Major erwischt und auf den Bildern sind Minore. Na ja, größer als ein Zentimeter war sie auf alle Fälle! Oder es war doch eine Dolichoderus, wer weiß...


    Grüße, Phil

    Hallo,


    ist das Rätsel gelöst? Anscheinend hatte Mathias doch recht, zumindest lässt sich eine thailändische Camponotus-Art finden, die das selbe Farbschema besitzt! Es ist möglicherweise Camponotus singularis!
    Klick


    Danke an den User "Harpegnathos" aus dem Antfarm Forum!


    Grüße, Phil

    Hallo,


    da die Blätter entfernt worden waren, hatten die Läuse auch kaum noch etwas zum saugen, und gaben wohl keinen schönen Honigtau ab. Dann werden sie halt anderweitig von den Ameisen verwendet. Derartiges konnte ich auch schon bei unseren einheimischen Myrmica rubra beobachten, wenn die Läuse keinen Saft abgaben und/oder sich nicht auf einem Blatt befanden, werden sie einfach eingetragen und als Futter verwendet.
    Zusätzlich muss man beachten, dass Deine Pachycondyla eher Bodenbewohenr sind, und wohl kaum Kontakt zu Läusen auch in der freien Natur haben. Hinzu kommt, dass viele Ponerinen wenig/gar keinen Honigtau bzw Zuckerwasser annehmen, es sind mehr spezialiserte Jäger, und halten sich in der Regel keine Lauszuchten.


    Bei dem was Friedrich gelesen hat, wäre ich lieber vorsichtig. Besonders etwas ältere Wissenschaftler interpretieren mehr in das Verhalten hinein, als sie beweisen können, oft sind es nur Theorien.


    Grüße, Phil

    Hallo Friedrich,


    Polyergus zu finden ist eine Schwierigkeit für sich, nicht nur weil die Art recht selten vorkommt. In erster Linie liegt es wohl daran, dass die Völker extrem schwer zu finden sind. Eigentlich könnte jedes Serviformica Volk ein Polyergus Nest sein, man weiß es nicht. Anders als bei Raptiformica lasssen sich die Arbeiterinnen nur bei einem Raubzug blicken, und machen nur einen sehr geringen Anteil des gesamten Volkes aus, hauptsächlich besteht das Nest aus Sklaven.
    Die einzige Möglichkeit ein Volk zu finden, ist während eines Raubzuges, und selbst das ist schwer. Die Art kommt nur auf trockenen Wiesen vor, Trockenrasen, und meißtens ist er derart verwildert, das man schon über einen Raubzug stopeln muss, um ihn zu erkenen, wegen des Grases. Meißt entdeckt man die Raubzüge nur, wenn sie über eine Straße oder einen gemähten Rasen gehen, aber da braucht man dann schon etwas Glück. Mir ist gelungen, ein Volk bei mir auszumachen, während es geschwärmt ist. Aber das war purer Zufall, ich hatte mich nur für das Serviformica Nest interessiert, und saß etwa eine Viertelstunde bei ihm, bis dann eine Königin herausrannte, Blutrot, und wegflog. Die Schwarmflüge sind sher unauffällig, nur alle paar Minuten klettert eine Königin oder ein Männchen heraus, ein "Massenflug" wie bei Lasius niger existiert nicht.


    Ich kenne mich zwar bei Bonn nicht aus, jedoch glaube ich, das Du dort nicht fündig wirst. Man muss in den Wärmegebieten nach ihnen suchen, wo es viele trockene Wiesen gibt. Dann muss es noch ein möglichst intaktes Trockenrasengebiet geben, bei mir ein regelmäßig gepflegtes Naturschutzgebiet. So leicht wirds nicht, einfach mal so ein Volk zu finden, selbst wenn man am richtigen Ort sucht...


    Grüße, Phil

    Anam Stabschrecke (Medauroidea extradentata)


    Ordnung: Phasmatodea
    Familie: Phasmatidae
    Unterfamilie: Clitumninae


    Verbreitungsgebiet: Vietnam




    Haltung:


    Die Haltung dieser Stabschrecken ist wirklich sehr einfach. Im Grunde benötigt sie nur ausreichend Platz, damit sie sich gut häuten kann, und ihre Futterpflanzen. Ich füttere im Sommer alles möglich an Pflanzen, meißt Blätter der Himbeere. Im Winter greift man auf Brombeeren zurück, da diese im Winter nicht ihre Blätter verlieren.
    Hin und wieder sprüht man etwas Wasser, aber ansonsten sind sie recht anspruchslos. Das Terrarium sollte am Besten mit Gitter ausgestattet sein, da die Tiere sehr viel Halt benötigen, um sich z.B. zu Häuten. Im Internet findet man diverse Bauanleitungen, meines ist auch selbst gebaut. Einziges Problem hierbei kann sein, dass sich die Tiere gerne durchbeißen, weshalb ich dafür Glasfaser verwendet habe.
    Mein Terrarium:


    Die Tiere pflanzen sich über Parthenogenese fort, weshalb man nur Weibchen braucht, schon ein einzelnes produziert, wenn sie in guter Verfassung ist, mehrere Eier am Tag. Die Produktivität ist dementsprechend hoch, jedoch dauert es einige Zeit bis die Eier schlüpfen. Die Jungtiere sind recht klein, wachsen aber relativ schnell. Die Eier werden wie der Kot einfach heruntergeworfen, ohne jegliche Sorgfalt. Daher eignet sich als Bodengrund beispielsweise Küchenpapier, damit man den Kot beim saubermachen von den Eiern unterscheiden kann. Ich bin recht faul, und habe daher als Bodengrund einfach etwas Rindenmulch benutzt, und lasse Kot und Eier dort einfach vor sich hin vegetieren. Klappt recht gut, Nymphen schlüpfen wie am Laufband. Man sollte hin und wieder jedoch auch den Grund befeuchten.
    Ich habe mittlerweile sehr viel Überfluss an den Tieren, gebe für wenig Geld viele Tiere ab.


    Ich verfüttere die Nymphen an meine Ameisen, da die adulten Tiere viel zu groß wären, für meine kleinen Kolonien. Sie sind eigendlich perfektes Lebenfutter, nicht sonderlich schnell, aber es ist auch sehr wenig an ihnen dran.


    Myrmica rubra ++
    Lasius niger +
    Tetramorium caespitum -- (zu kleine Art)
    Camponotus cf compressus +
    Messor wasmanni --
    Messor semirufus -- (beides kleine Kolonien)

    (alles je nach Koloniegröße)
    Legende: ++ sehr gut, + gut, -wenig, -- gar nicht


    Fazit: Die Stabschrecken lohnen sich, da man sie für einen Spottpreis, meißt sogar geschenkt bekommt, und an einem richtig großen adulten Tier ist eine Menge dran. Im Grunde gibt es die Insekten in allen Größenordnungen, was sehr praktisch sein könnte, je nach Nahrungsbedarf. Geruchsbelästigung oder Krach gibt es in keinem Maße, und lediglich die jüngeren Tier hauen hin und wieder ab, sind aber extrem langsam, und machen sich auch nicht die Mühe,wegzurennen oder ähnliches, und sind Flugunfähig. Falls sie dennoch mal entkommen, sollte man an erhöhten Punkten Ausschau halten, sie klettern eigendlich immer nach oben, weshalb ich einige kleinere Jungtiere auch frei im Zimmer auf einer Brombeerpflanze halte.
    Jedoch ist an besonders kleinen Tieren kaum etwas dran, sind haben lange Beine und wenig Fleisch, washalb es beosnders für kleinere Kolonien kaum lohnt, sie anzunehmen.
    Doch die adulten Tiere eigenen sich für riesige Kolonien ausgezeichnet, um sie satt zu kriegen, woran schon Wanderheuschrecken und Heimchen scheitern.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    es gibt gute Nachichten, das Volk ist in den Ytong umgezogen. Sie lassen sich überhaupt nicht stören, wenn ich den Lichtschutz abnehme, sie bleiben völlig gelasssen. Aggressiv werden sie erst, wenn man das Nest bewegt/berührt.


    Um ihren Jagdtrieb wirklich mal anzuprobieren und nochmals zu testen, habe ich mir heute bzw gestern eine Packung mittelgroßer Hiemchen gekauft, und eine lebende hineingeworfen. Was mit ihr passierte, enzog sich meinen Blicken, doch als ich zwei Stunden später ins Nest blickte, viel mir auf, dass viele Arbeiterinnen fehlten. Nach kurzer Untersuchung der Arena waren tatsächlich erneut viele Ameisen um ein nun totes Heimchen versammelt. Sie sind Jäger in Perfektion, ich glaube diese etwa 1 cm großen Ameisen würden selbst mit 15 Arbeiterinnen eine große Heuschrecke erlegen können.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    ich glaube das Problem tritt nur bei den Anhängen auf. Mal schaun, wenn ich Zeit habe lade ich die einfach nochmal hoch.


    Grüße, Phil