Hallo,
hier mal ein Standard-Thema, das in absolut jeden Forum zu finden ist - außer hier. Und das will ich mal eben ändern
Hier geht es um Musik, was für Bands ihr gerne hört, wann ihr es hört, welche die besten Konzerte sind auf denen ihr bisher wart, pseudowissenschaftliches Gequatsche über die besonders gute Musik, selbstgemachtes uswusf..
Ich selbst bin sehr vielseitig was meinen Musikgeschmack angeht, und für vieles offen. Was ich allerdings überhaupt nicht ab kann, sind so niveaulose Sachen wie Bushido und kitschige Volksmusik. Früher war ich sehr unmusikalisch, ich habe nie ein Instrument gespielt und mir fehlt daher oft das Rhythmusgefühl und auch ein wenig das musikalische Gehör. Ich habe lange Zeit Musik als etwas ins esoterisch abdriftende und rational nicht Erfassbares verstanden, und auch heute kann ich mir Musik auf eine wissenschaftliche Art und Weise nicht erklären. Aber ich weiß eines, es gibt gute Musik, und sie kann unheimlich Spaß machen, einen wirklich mitreißen.
Meine erste Lieblingsband war Queen, obwohl Freddi Mercury schon vor meiner Geburt gestorben ist. Ich habe mich noch nie so recht generationsbedingter Musik orientiert. Dann entdeckte ich meine Leidenschaft für etwas "härtere", aber gleichzeitig noch lyrische Musik, angefangen mit Rammstein wurde ich schnell zum "Metalhead", und erstmals erfuhr ich auf Open Airs das Ergreifende der Masse, die ganzen anderen Leute die den selben Scheiß wie Du hören und die sich äußerlich stark zum Rest abgrenzten. Ich hörte jede Art des Metals, ausgenommen von mittelalterlichen Krams wie "In Extremo", oder zu stark überzeichnetes, mit kriegseinflüssen à la "Manowar" oder "Hammerfall". Ich mochte seit jeher eher das Progressive, oder die Musik mit erstaunlich interessanten Leistungen der Leadgitarristen, "Symphonic Death Metal" wie "In Flames" oder grooviges wie "Pantera" gehörten zu meinen Favoriten. Trashig war nur live gut, privat habe ich Sachen wie "Slayer" nie angerührt.
Ich entfernte mich immer weiter vom klassischen Metal, und begann mich für die interessanten Experimentierrichtungen zu interessieren. Also allgemein Crossover, in dem Fall besonders Nu Metal wie Slipknot oder Korn, später dann noch mehr ins Hip-Hop übergreifendes verbunden mit aggressiven Punk-Einflüssen wie "(hed) p.e.".
Bald begann ich mich vor allem für E-Gitarrensounds & -Solos zu interessieren, das war vor ca. 2 1/2 Jahren, und an diesem Punkt bin ich immer noch. Man trifft auf sehr unterschätzte Künstler, wie den wirklich grandiosen Buckethead, der es im Gitarrenspiel wirklich drauf hat und dessen Kreativität sich durch jedes seiner Alben durchzieht. Nichtsdestotrotz ist der sehr elektrisch verzerrte Sound gewöhnungsbedürfnis, aber wer ihn einmal verstanden hat, der kommt nicht mehr davon los.
Ein Beispiel:
Kurze Zeit später auf der Suchen nach der Wurzel des E-Gitarrenspiels kam ich dann, selbstverständlich ;), zu Jimi Hendrix, von dem ich seitdem begeistert bin. Hendrix ist wirklich genial, und sehr experimentel und enorm vielseitig. Am besten gefällt mir sein Psychedellic-Rock, und mit der Slight-Version von Voodoo Child hat er jedenfalls Maßstäbe gesetzt, die enorm die nachfolgenden Musiker beeinflussten.
So auch Stevie Ray Vaughan, hier eine Liveaufnahme wie er Voodoo Child covert:
Von dem psychedellischen Musikstil sehr angetan, suchte ich weiter nach ähnlichen. Eine Kombination aus Psychedellic Rock und Metal wäre grandios - und so gelangte ich zum "Stoner Rock" oder "Stoner Metal", und fand schnell eine Band die es mir absolut angetan hat, und den letzten Sommer wie kaum etwas anderes beeinflusst hat. Die Band heißt "Colour Haze", ist zwar etwas gewöhnungsbedürfnis aber sehr genial. Der Gesang ist stark reduziert, in vielen Liedern gar nicht vorhanden, so auch in ihrem berühmtesten Werk:
Sehr typisch ist die Länge der Lieder, meist zwischen 5 und 12 Minuten, also überdurchschnittlich lang. Das ist sehr wichtig, denn diese Musik baut in der Regel sich immer sehr stark im Verlauf des Liedes auf, wie man bei dem Beispiel "Tempel" sehr gut hört. Langsam und ruhig beginnend, steigert sich die Musik bis zum Ende enorm und man bekommt das Metal-typische "Headbangfeeling" Die Musik ist natürlich nicht zum zwischnedurch hören, sondern vor allem zum Chillen gut, man muss viel hinhören um die Dimensionen zu begreifen.
Absolut überzeugt hat mich dann mein erstes Stonerrock-Konzert in einer abgefuckten Halle in einem fast schon nach Ghetto aussehenden Viertel in Heidelberg. Überall nur Leute, die die selbe Musik hören, langhaarige Chiller, die ausgesprochen nett waren. Die Musik, perfekt. Die Bühne war klein, die Halle auch, man war direkt bei den Künstlern, es gab kein Gedränge, ein Projektor warf psychedellische Farben und Muster an die Wand, an der Seite eine rote Couch zum hinchillen. Und die Musik! Ich war davor schon auf etlichen Konzerten und Open Airs, aber derart gute Live-Performance habe ich noch nie erlebt - und auch nicht erwartet, immerhin war das Ganze recht klein.
Die dort meiner Meinung nach Beste Band war "The Machine", deren Gitarrenspieler es wirklich drauf hat. Die Liveversion hat sich exakt so angehört wie die Studioversion, findet man heutzutage normalerweise selten.
Auch hier baut sich das Lied erst langsam und ruhig auf, und gipfelt dann in einem schnellen, heavy Stil, danach ruhig ausklingend. Dabei findet man mehrere Phasen im Laufe des Stücks, es ist durchdrungen von typischen Psychedellic-Elementen.
Nebenbei höre ich noch ältere Sachen wie Pink Floyd und Led Zeppelin sehr gerne, beides hervorragende Bands- und das Solo von Starway to Heaven ist ja wohl legendär

So, wie man merkt, könnte ich stundenlang über Musik philosophieren
Und, was hört ihr so für Musik, und v.a. warum?
Grüße, Phil