Hallo!
Ich sag es mal wie ich das sehe mit einem 11 jährigen Sohn. Der ist jetzt in der 5. Klasse eines Gymnasiums. Davor war er in einer normalen Grundschule mit leicht kirchlichem Einfluss.
In Sachen Natur zum Anfassen gab es außer einem Waldspaziergang nichts. Hätten wir in den vier Jahren nicht einmal ein paar Weinbergschnecken und die besagten Gottesanbeterinnen mit in die Schule gebracht hätten die Kinder nicht einmal etwas mit der Natur zum anfassen gemacht.
Wenn ich da an meine Grundschule denke dann ist das nichts. Wir haben in den vier Jahren damals nicht nur Schnecken beobachtet. Wir hatten auch das Thema Pflanzen gehabt. Jeder Schüler hatte seine eigene Feuerbohne bekommen. Wir mussten über das keimen berichten und durften sie dann später mit nach Hause nehmen als sie schon im Pflanztopf wahren. Wir haben auch mal ein Wespennest auseinander nehmen dürfen (wohl gemerkt ein verlassenes vom Dachboden der Lehrerin). Insgesamt war da einfach mehr los, wobei das auch an den Lehrern liegen mag. Ich kann mir gut vorstellen das meine Lehrerin damals einfach Naturverbundener war, sie kam vom Land und wir sind auch mal zu ihr gefahren.
Bei dem Gymnasium jetzt ist es so das sie sehr viele Projekte/AG´s haben mit Tieren. Es gibt eine Aquarien AG, eine für Reptilien... ja sogar Papageien gibt es dort und Ziegen im Außengehege. Wie gut das besucht wird weiß ich nicht.
Ich denke es ist ein vielfältiges Problem das man an vielen Dingen fest machen kann, aber sicher nicht nur an einem.
Unser Bildungssystem ist auch nicht darauf ausgelegt individuell denkende Menschen hervor zu bringen. Das Schulsystem ist noch aus der Preußenzeit und wird auch nicht wesentlich reformiert werden. Das Bildungssystem soll nur funktionierende "Mitbürger" schaffen die Dinge in der Schule lernen die sie später zu 70% nicht mehr brauchen. Fragt euch mal selbst was ihr aus der damaligen Zeit heute wirklich noch benutzen könnt?
Wenn ich so meine Arbeitskollegen höre dann merke ich auch das es nicht unbedingt ein Generationen Problem ist. Wenn einer in die Runde Fragt wie schnell sich wohl Tier xyz bewegt und da Teilweise abenteuerliche Dinge bei raus kommen... Es ging um Geschwindigkeiten im Tierreich. Jeder kennt das schnellste Säugetier und das schnellste Tier der Wanderfalke (im Sturzflug). Naja der Kollege fragte halt mit Handy in der Hand wie schnell wohl ein Seestern ist. Nach dem wir 3 Leuten erklärt hatten was das überhaupt ist, ging es ans Raten. Einer sagte dann 50 km/h, puhh was für eine Leistung. Ich fragte ihn dann wie er sich das vorstellt... naja er erklärte das er sich wie ein schnelles Rad über den Boden drehen würde und dabei so schnell wird.
Es war zum schießen, die Geschichte wird heute noch gerne erzählt. Wenigstens ist es allen anderen aufgefallen das es viel zu schnell ist
Ich denke es wird nicht besser aber meine Hoffnung stirbt zuletzt. Wenn die Schulen da kein Interesse dran haben dann muss man als Eltern halt etwas nachhelfen, ich denke jeder von uns könnte das mit seinen Kindern später oder heute machen.
Gruß
Mathias