Überlegungen fürs nächste Jahr!

  • Nabend!


    Nachdem es jetzt bald Zeit ist, meine kleine Lasius niger Kolonie in die Winterruhe zu schicken, sobald die letzten Puppen geschlüpft sind, überlege ich derzeit schon, was für eine Kolonie ich mir nach der Winterruhe zulegen könnte.
    Denn ich bin mir sicher, dass ich gerne noch eine zweite Kolonie halten möchte, aber mir jetzt noch eine zuzulegen würde sehr wenig sinn machen :)


    Daher hoffe ich auf eure Ratschläge.
    Es soll eine größere Art werden, damit ich einen guten Kontrast zu meinen kleinen Lasius niger habe!
    Habe derzeit noch einen relativ großen Rahmen an Arten im Kopf die mich interessieren würden.
    Zum einen wäre da natürlich eine Camponotus spec. möglich, da sie ja sehr groß sind.
    Hatte auch zwischenzeitlich an eine Messor spec. gedacht, jedoch hab ich da Angst, dass sie sich durch den Ytong fressen, da ich vorhabe ein externes Nest zu nehmen, wäre dies nicht so gut^^
    Hatte auch an Cataglyphis gedacht, jedoch vermute ich, dass diese für mich vielleicht noch ein wenig zu anspruchsvoll sind, oder wie seht ihr das?
    Und zuletzt, nachdem ich diese Art letztens bei einem bekanntem bestaunen durfte, bin ich sehr angetan von Formica sanguinea. Sie sind zwar nicht so groß, wie viele Camponotus Arten und auch nicht wirklich polymorph, jedoch gefallen sie mir sehr gut!


    Jetzt bin ich jedoch auf euch angewiesen. Welche Art würdet ihr jemandem wie mir, der noch relativ neu in der Ameisenhaltung ist empfehlen?
    Mal abgesehen von Camponotus ligniperdus ;)
    Mir wäre vielleicht auch eine Südeuropäische Art lieb, da diese ja meist eine leichte verkürzte Winterruhe haben.


    Wie gesagt, hätte gerne eine etwas größere Art!


    Vielleicht ist es jetzt noch ein wenig früh, um übers nächste Jahr nachzudenken, aber ich lasse mir da lieber genug Zeit, damit ich anständig planen kann :)


    So falls euch der ganze Text jetzt noch nicht abgeschreckt hat, würde ich mich über eure Ratschläge freuen!


    Gruß
    Felix

  • Hallo Felix,


    wenn Dir Raptiformica gefallen, dann tu Dir keine Zwang an: Sie sind recht leicht zu halten und wirklich hübsch. Im Kontrast zu Lasius niger sind sie durchaus groß, und auch recht polymorph: Größere Kolonien bilden wunderhübsche Majore aus, die einen recht kräftigen Körperbau und vor allen Kopf haben. Natürlich ist die Polymorphität längst nicht so ausgeprägt wie bei Camponotus, aber durchaus gut erkennbar.
    Camponotus ligniperdus/herculeanus sind zwar groß, allerdings in der Anfangsphase überhaupt nicht spannend, meiner Meinung nach. Ich würde sie keinen Anfänger empfehlen, zumindest nicht in Form einer Königin/Jungkolonie. Die Entwicklungszeit dauert einfach ewig.
    Sehr viele Messor Arten sind sehr leicht zu halten und spannend zu beobachten, sind ausgeprägt polymorph und die Entwicklung geht sehr schnell vorran. Kleine Fehler verzeihen sie gerne, und kommen auch lange ohne zusätzliche Pflege aus (praktisch für Urlaub). Eine kleine Kolonie wird Dir auch nicht gleich den Ytong zerbeißen, dass machen erst größere Kolonien. Vielleicht überlegst Du Dir auch einfach eine andere Nestart, ein internes Nest hat viele Vorteile. Ich würde mich da wirklich nicht zu festfahren, was das angeht.
    Meine Tipp wäre also eine Messor. Cataglyphis können manchmal wirklich heikel werden, es sind zwar tolle Tiere und wenn man sich Mühe gibt, klappt die Haltung schon, aber als Anfängerart würde ich sie nur bedingt empfehlen.


    Überhaupt: Warum erst bis nächstes Jahr warten, und den ganzen Winter über nichts erleben? Eine afrikanische Messor zum Beispiel braucht keine Winterruhe, die kann man sich dann auch jetzt schon zulegen :)


    Grüße, Phil

  • Hallo Phil,


    schonmal danke für die ausführliche Antwort!


    Eine längere Entwicklungszeit sehe ich jeztt persönlich nicht so negativ, da ich dann nicht so schnell anbauen/umbauen muss :)
    Muss auch mit dem Platz arbeiten den ich zur Verfügung habe. Das ist ein weiterer Grund warum ich wieder ein wenig von Cataglyphis abweiche, da diese ja wohl relativ viel Platz benötigen.


    Weswegen ich noch warten möchte, liegt zum einen daran, dass ich erst in meinem Zimmer ein wenig umbauen muss, um ein weiteres Formicarium unterbringen zu können, zum anderen der stumpfe Grund namens Geld :) Ohne genug Geld, wird das erstmal nix :)


    Welche Messorarten gibts denn so alles in Afrika? Das Problem, dass ich da sehe, ist die komplett fehlende Winterruhe und das sich daraus ergebende schnelle Wachstum, was mich wiederrum dazu zwingen würde, relativ bald zu erweitern.
    Was sind denn da so deine Erfahrungswerte?


    Gibt es abgesehen von Messor noch andere Empfehlungen von euch?
    Formica sanguinea behalten ich schonmal weiterhin im Hinterkopf, aber würde mich noch über weitere Tips und Ratschläge freuen!


    Gruß
    Felix

  • Hallo Felix,


    wie Phil schon ausführlich schrieb, kann auch ich die Messor wärmstens empfehlen.
    Was auch noch recht leicht zu halten ist, sind Camponotus vagus.
    Diese bevorzugen allerdings lieber Holznester.
    Brauchst Dir aber dafür keinen Stress mit dem befeuchten des Nestes zu machen.
    Diese Art lebt in trockenen Hölzern, musst nur ausreichend Wasser in einer Tränke zur Verfügung stellen.


    LG
    Holger

  • Da kann ich Holgi auch zustimmen, Camponotus vagus sind viel besser als C. ligniperdus oder C. herculeanus. Das Wachstum ist deutlich schneller, außerdem sind sie fast genauso groß, tagaktiv und einfach toll anzusehen ;) Ich kann zwar verstehen, dass Du das langsame Wachstum nicht unbedingt als negativ ansiehst, aber wenn Du 2 Jahre warten musst bis die Arbeiterinnenanzahl mal die 20er Grenze überschritten hat: Das ist wirklich kein Spaß, glaub mir ;) Sie sehen zwar schön aus, aber bei kleinen Kolonien sind die Arbeiterinnen nicht häufig draußen, und so werden sie schnell langweilig. Würde Dir empfehlen wenn dann eine schon etwas größere Kolonie zu nehmen, dann machen sie richtig Spaß.
    Messor wachsen recht schnell, genaues kann man aber nicht sagen, dass ist immer abhängig von der Temperatur und Nahrung. Und "ständig" umbauen musst Du auch nicht. Die Messor kommen, wenn Du mit einer Königin anfängst, innerhalb eines halben Jahres auf ca. hundert Arbeiterinnen (hört sich viel an, nimmt aber tatsächlich noch nicht viel Platz im Net in Anspruch). Eigentlich kann man alle Messor empfehlen, bis auf die großen M. arenarius, die sind komplizierter in der Haltung. Europäische Messor (wie z.B. barbarus) kannst Du auch nehmen, die brauchen dann halt eine kleine Winterruhe.


    Grüße, Phil

  • Hallo Felix,


    kann den Beiträgen zu den Messorarten nur zustimmen. Sind wirklich tolle Tiere. Lebendig. Pflegeleicht. Interessant zu beobachten, u.a. wenn sie Körner eintragen und zu Ameisenbrot verarbeiten.


    Ein externes Nest kann auch aus einer Farm bestehen. Da fressen sie sich nicht durch. Es ist möglich diese über Anschlüsse später zu erweitern. Und das Graben der Kammern und Gänge ist auch interessant. Sowas kann man relativ leicht und günstig auch selber bauen.
    Glasschneider, Silikon und etwas Glas vom Sperrmüll reichen da. Sowie etwas Schlauch aus dem Baumarkt, um das ganze mit einer Arena zu verbinden. Die Farm nimmt relativ wenig Platz weg und die Arena braucht dann nicht riesig sein.


    Wenn du die Lasius niger in die Winterruhe schickst, ist es doch schön gerade im Winter dann was zu beobachten zu haben. Finde daher die Messor cf. barbarus aus Afrika interessant. Bezahlbar, ohne Winterruhe, und sicher schöne große Majore.


    Nochmal zum Platz: eine 30x30x3cm Farm reicht sicher für ein-zwei Jahre oder mehr. Von daher ist das mit dem Wachstum auf mittlere Sicht nicht so kritisch. Ansonsten kannst du eine große Kolonie jederzeit später noch verkaufen und dir eine andere Art holen.


    Lg
    Marcel

  • Morgen!


    Werde mir dann glaube ich erstmal noch genauer bei Messor umsehen.
    Aber wie gesagt, vor einem Umbau bei mir in Zimmer wird das erstmal eh nix :) Aber das werde ich auch in nächster Zeit versuchen anzugehen.


    Eine Farm als Nest würde ich lieber vermeiden, da man da ja doch einen eher schlechten Einblick in die Kolonie hat. Vor allem bei Messor, wo die die Majore ja wohl nicht viel das Nest verlassen, würde ich die dann ja kaum zu Gesicht bekommen.


    Habt ihr denn abgesehen von der starken Tendenz zu Messor noch andere Empfehlungen für mich?


    Gruß
    Felix

  • Hi,
    Obwohl ich glaube, dass Phil, Antfriend, Holgi und GFAJ-1 sowieso schon das meiste gesagt haben gebe ich trotzdem als noch nicht so bewanderter meinen Senf dazu :D:
    Camponotus vagus finde ich persönlich auch sehr interessant.
    Ich hatte Glück und konnte eine etwa 80 Frauen Starke Kolonie von "Streaker87" übernehmen.
    Mittlerweile habe ich ca. 115 Arbeiter und die ersten größeren Media-Arbeiterinnen.
    Die Tiere sind sie recht aggressiv, relativ groß und sehen finde ich auch super aus ;). Scheinbar geht es ihnen in dem Ytongnest auch sehr gut...muss also nicht unbedingt Holz sein.
    Allerdings benötigt auch diese Art eine Winterruhe. Die kann auch je nach Herkunft 5 Monate betragen.


    Mit Einschränkungen kann ich auch Diacamma sp. empfehlen, gerade wenn Vorkentnisse in der Terraristik vorhanden sind. Allerdings birgt diese Art die Gefahr, dass man eine Kolonie ohne begatteter Gamergate erwischt, was wenn der Verkäufer keine Garantie darauf gibt, eine recht kurze Freude an der Kolonie zu Folge hat.
    Vorteil bei den Diacamma ist, dass sie recht aktiv und aggressiv sind und auch relativ gut jagen können auch bei einer Koloniestärke, bei der bei anderen Arten noch wenig zu sehen gäbe ;). Wie gesagt die Art allerdings nur mit Einschränkungen.


    Vielleicht solltest du dich im Bereich von Camponotus spec. auch umsehen...von den C. fellah bei Streaker87 war ich auch begeistert und auch Imago scheint diese weiterzuempfehlen. Ich habe allerdings keine weiteren Kenntnisse über die Art.


    Allerdings würde ich persönlich an deiner Stelle auch eher zu den Messor als 2. Kolonie tendieren, diese sind meistens auch für einen günstigeren Preis zu haben.


    Grüße Nils

    "Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat" - Winston Churchill

  • Moin!


    NCS


    Auch dir danke für die Ratschläge!


    Sollte vielleicht auch mal dazu erwähnen, dass ich diesen Thread auch im Ameisenforum erstellt habe, da ich mir gedacht hab, es kann nicht schaden an mehreren Stellen Hinweise und Ratschläge einzuholen. Will einfach auf Nummer sicher gehen und ich hoffe das stört hier niemanden :)


    Dort hat sich Imago auch zu Wort gemeldet gehabt und mir Camponotus fellah empfohlen. Muss aber auch sagen, dass mich der Preis bei Camponotus fellah ein wenig abgeschreckt hate, weil diese dann teilweise doch schon deutlich teurer sind als zB. Messor barbarus.


    Muss aber auch sagen, dass mich euer Lobgesang auf Messor auch so langsam ein wenig ansteckt. Hätte auch schon einen groben Plan für ein Formicarium im Kopf, was immer gut ist :)
    Wobei ich für Arten die eher "im Wald" leben auch schon eine Idee habe.


    Denkt ihr denn eine Nordafrikanische Messor Art wäre auch problemlos haltbar für mich? Weil damit würde ich dann ja die "lästige" Winterruhe vermeiden können und hätte das ganze Jahr über was zu beobachten.
    Sollte ich dann eurer Meinung nach eher nur mit einer Gyne oder einer kleinen Kolonie anfangen? Hab schon öfters gelesen, dass sich die Gründung bei Messor-Arten wohl leicht mal als schwierig herausstellen kann mit Aufressen der Brut usw.


    Und ist es schlimm, wenn ich direkt mit einem etwas größerem Becken anfangen würde, damit ich direkt genug Platz habe, oder wäre es besser kleiner anzufangen?


    Bisher fällt es mir noch schwer mich genauer festzulegen, wobei ich sagen muss, dass mein Interesse an Messor steigt :)
    Hoffe aber, dass sich hier noch ein Paar Leute mehr zu Wort melden und sich vielleicht noch für eine andere Art/Gattung stark machen! :) Ich glaube das würde mir da noch weiterhelfen.


    Aber trotzdem nochmal ein großes Dankeschön an alle die mich hier schon beraten haben!


    Gruß
    Felix

  • Hallo Felix,


    ja ich weiß ... kenne die Einwände gegen Farmen. Wenn man diese nicht zu dick und nicht zu groß baut, gibt es aber kaum Einschränkungen in der Sicht. Dafür ganz neue Beobachtungsmöglichkeiten. Werde heute Abend mal ein Bild einer Farm mit Messor cf. aegyptiacus machen, dann weißt du was ich meine. ;)


    Die Tendenz in dem Thread hier zu Messor kommt auch daher, das sie einfach zu halten und sehr interessant sind. Habe seit Jahren Messorkolonien und kanns mir ganz ohne Messor nicht vorstellen. Frank z.B. kann ja auch nicht lange ohne Körnersammler und Holger mag seine Messor auch sehr. Nicht ohne Grund.


    Ansonsten sind wie bereits von meinen Vorrednern geschrieben, manche Camponotus günstig und auch relativ häufig verschiedene Arten im Angebot.
    Manchen Arten sind aber vom beobachten nicht so spannend. Camponotus ligniperda z.b. am Anfang (2-3 Jahre) nicht weil sie so langsam wachsen, Camponotus lateralis nur bei großen Kolonien, da sie größere Arbeiterinnen teils zur Nahrungsspeicherung einsetzen und dann recht inaktiv werden, wenn sie vollgefressen sind. etc.pp. Kommt eben auf die Art an.


    Diacamma sind auch echt schön und interessant. Die Gamergate lebt aber nicht ewig. Vielleicht nicht unbedingt die zweite Art die ich mir überhaupt kaufen würde. Aber das ist Ansichtssache.


    Zu den Messor: eine Messor cf. barbarus aus Nordafrika ist nicht kompliziert zu halten als eine aus Südeuropa. ;)


    LG
    Marcel

  • Eine direkte Empfehlung will ich nicht abgeben, gibt einfach zu viele Arten die gehalten werden könnten und auch einfach zu halten sind.
    Jeder der sich mit Ameisen beschäftigt, entwickelt Vorlieben für bestimmte Arten.
    Diese Arten sind dann möglicherweise auch die welche empfohlen werden, Deine Vorlieben könnten ganz woanders liegen.
    Überlege Dir in Ruhe, welche Art Dich begeistern könnte.
    Kleine Ameisen, große Ameisen, in der Arbeiterinnenanzahl größer werdende Völker, Kosten, Entwicklungszeiten, Geduld, um nur ein paar Dinge anzusprechen und suche Dir danach die passende Art.
    Ist so einfacher gezielt Informationen zu finden.
    Eine Vorliebe hast Du ja schon aufgezählt, möglichst keine Winterruhe.


    Nordafrikanische Messor Arten, auch da musst Du genauer Informationen zusammentragen, wie es sich mit einer Winterruhe verhält.
    Das sie generell keine halten, passt nicht immer.


    Das die Gründung von Messor barbarus schief laufen kann, sehe ich eher begründet, in einem noch nicht vorhandenen Wissen.
    Ansonsten sind sie genauso erfolgreich oder erfolglos aufziehbar wie andere Arten auch, die nicht besonders anspruchsvoll sind.


    Grüße Wolfgang

  • @ Erne


    Als Vorliebe, dass die Winterruhe wegfällt, würde ich es nicht unbedingt bezeichnen, aber dadurch hätte ich halt mehr oder weniger das ganze Jahr über was zu sehen.


    Und klar, muss ich mich auch bei Nordafrikanischen Messoren genau wegen der Winterruhe informieren, aber es gibt ja zum Glück die Wetterdiagramme einzelner Regionen und Städte, sodass ich darüber bestimmt auch einiges ableiten kann.


    Ich kann ja nochmal ein wenig ausholen. Als ich angefangen habe mich für die Ameisenhaltung zu interessieren, fand ich zuerst die Messor Arten interessant, da sich diese von Körnern ernähren und Insekten ja nicht unbedingt ein muss sind. Da ich nicht unbedingt so der Typ für Lebendfutterhaltung usw bin, war das für mich ein großes plus. Dazu kommt, das es sie ja in den verschiedensten Größen gibt und man eine gute "Auswahl" hat.
    Von dem ganzen abgekommen bin ich dann wieder, als ich gesehen habe, dass es auch gefriergetrocknete Insekten oder anderweitig tot zu erwerbendes Futter gibt.
    Bin dadurch dann auch bei Camponotus hängen geblieben, die durch ihre stattliche Größe beeindrucken und manche der Arten auch allein durch ihr Aussehen(Camponotus sericeus zB.). Jedoch wollte ich nicht direkt mit einer exotischen Art anfangen, die mir zwar optisch sehr gut zusagen, mich jedoch mit ihrem Wachstum schnell überfordern könnten.


    Also bin ich zu der "Standart"Anfängerart Lasius niger gekommen um festzustellen, ob die Ameisenhaltung überhaupt etwas für mich ist. Bisher bin ich trotz der nur sehr kleinen Koloniestärke sehr begeistert und es macht Spass die Tiere zu beobachten :)


    So das war dann eine kleine Exkursion in meinem Interessenverlauf. Gerade weil es bei den Ameisen so viele verschiedene interessante Arten gibt, die ganz unterschiedlich leben, finde ich sie spannend. Doch gerade deshalb tu ich mich auch in der Entscheidung schwer :)


    Aber nach euren ganzen Empfehlungen tendiere ich immer mehr in Richtung Messor.
    Es wird wohl im Endeffekt auf eine Südeuropäische Camponotus oder Messor Art oder eine nordafrikanische Messor Art hinauslaufen. Welche es dann genau wird, muss ich mir noch überlegen, aber eure Ratschläge haben mir wirklich schon sehr weitergeholfen!


    Danke nochmal dafür :)


    Antfriend
    Dann bin ich mal gespannt, wie diese Farm aussieht und ob es mich vielleicht umstimmt, was die Benutzug einer solchen angeht :)
    Habe aber auch nochmal ein wenig nachgedacht und denke, dass ich auch gut ein internes Nest hinbekommen würde!


    Liebe Grüße
    Felix

  • Hallo,


    also die nordafrikanischen Messor cf. erectus sind wahrscheinlich die am einfachsten zu haltenden Amiesen, die ich je hatte. Brauchen nur einmal in der Woche ein paar Grassamen, und wachsen sehr zuverlässig, gerade ziehen sie ihre ersten (noch kleinen) Majore auf. Sogar mit der Kälte in der Nacht kommen sie gut zurecht, stehen bei mir direkt am Fenster, das öfters geöffnet ist.


    Grüße, Phil

  • Hallo Felix,


    na dann mach ich mal Werbung für Farmen ;) :


    Hier ein paar mittelmäßige Fotos einer 30x20x2cm-Standardfarm. Sie ist das Zuhause für ganz grob 1000-2000 Messor cf. aegyptiacus Arbeiterinnen+Gyne. Zum vergrößern kannst du draufklicken.



    Du siehst, das man ab einer gewissen Größe der Kolonie durch die Gänge und Kammern großteils durchschaun kann. Sprich: du hast guten Einblick in viele Kammern. Mit etwas unterschiedlich gefärbter Sandlehm-Mischung kannst du auch farbig was machen. Angeschlossen ist das ganze an eine 40x25cm-Terrarium. Durch den Schlauch kannst du sehen wie sie das Futter eintragen und die Arenagröße reicht auch guut aus. :)
    Natürlich solltest du für 30 Arbeiterinnen keine 60cm breite Farm nehmen, die 8cm tief ist. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, das sie eine Kammer im inneren anlegen und du keinen Einblick hast. Aber wenn Farmgröße und Koloniegröße halbwegs zusammen passen, ist der Einblick gut und spannend.


    LG
    Marcel

  • Guten Morgen!


    Antfriend
    Das sieht ja schon nicht schlecht aus. Wäre vielleicht doch, zumindest bei einer größeren Kolonie, eine Überlegung wert.



    Hab jetzt gestern nochmal ein wenig was gelesen und es mehr oder weniger auf 3 Arten eingeschränkt.


    Die Arten sind die folgenden: Formica sanguinea, Camponotus cruentatus oder Messor barbarus(vlt aus Afrika).


    Finde alle 3 Arten sehr interessant und auch optisch anprechend. Vor allem die ersteren beiden gefallen mir mit ihrer Färbung sehr gut. Zu Messor barbarus gibt es ja mehr als genug Haltungsberichte aus denen man sich Informationen holen kann. Habe mir vor allem mal Ernes Bericht zu Messor barbarus angeguckt und die Größe der Kolonie wirkt schon beeindruckend und auch einschüchternd. Hab da ein wenig Angst, dass mir die über den Kopf wachsen könnten^^


    Weiß jemand wie so die Koloniegrößen bei Formica sanguinea und Camponotus cruentatus aussehen?


    Hat sonst noch wer irgendwelche Empfehlungen oder Erfahrungsberichte für mich? :)


    Gruß
    Felix

  • Hallo Felix,


    Eins vorab: bei Erne sehen die Kolonien aller Arten riesig aus. Sehr gute Pflege und Futter halt.:)


    Die Arten die du rausgesucht hast sind alle sehr schön und sicher interessant zu beobachten. Haben allerdings auch alle eine zumindest verkürzte Winterruhe, da Südeuropäer.


    Camponotu cruentatus ist eine sehr schöne und interessante Art mit wundervollen Majoren. Das Koloniewachstum ist die ersten beiden Jahre eher gemütlich. Vielleicht 20 Tiere nach der ersten Saison, nach der zweiten 40-60. Danach gehts schneller. Ich finde allerdings dieser flinken Art sollte man auch genug Auslauf bieten. Da sie doch gern laufen. Von daher wäre ab dem 2-3 Jahr 80x40cm Terrarium oder ähnliches gut, finde ich.


    LG
    Marcel

  • Hallo Felix,


    ja, die nordafrikanischen Messor-Arten sind für gewöhnlich genauso einfach zu halten, wie die südeuropäischen Arten.
    Empfehlen würde ich Dir, eine kleine Kolonie zu holen. Da es von der Gründung bis zum "Gewusel" doch schon einige Zeit in Anspruch nimmt.
    Mit einer kleinen Kolonie geht die Entwicklung eben schneller voran.


    Die großen Camponotus-Arten, wie z.B. Camponotus fellah sind, trotz ihres hohen Preises, allemal empfehlenswert, da recht einfach in der Haltung. Die Entwicklungszeiten sind hier auch bei Weitem nicht so lange, wie bei den mittel- und nordeuropäischen Arten.
    Mit etwas Pflege in der Gründungszeit in Bezug auf die Bewässerung des Nestes, können diese Arten im ersten Jahr auf bis zu ca. 100 Arbeiterinnen heranwachsen. Später, wenn die Kolonie etwas größer ist, muss das Nest auch nicht mehr bewässert werden. (Besagtes trifft auch für Messor zu)


    LG, Heiko

  • Hallo Leute!


    Nochmal danke an euch alle für eure tolle Hilfe!


    Ich denke es wird wohl eine Messor Art werden. Welche genau werde ich wohl erst entscheiden können, wenn der Umbau zu Hause durch ist und ich Platz für das Formicarium habe :)


    Bei welchen Messor-Arten gibt es eigentlich alles eine Rot-bräunliche Färbung? Muss sagen, dass mir diese besser gefällt, als komplett schwarze Ameisen.


    Habe vor mir ein 60x30x30 Becken zu holen dann. Ist es schlimm, dass dieses für eine kleine Kolonie erstmal deutlich zu groß ist?
    Und dann noch eine kleine Frage zum Abschluss^^ Würde bevorzugt einen Deckel auf dem Formicarium haben. Wie gut funktioniert das dann mit einer Extra Wäremquelle? Wärmt sie das Formicarium trotzdem gut auf, sodass ich auf die benötigte Wärme komme?


    Gruß
    Felix

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